Auf großer Bühne angekommen

LYONESS OPEN – FINAL: Sepp Straka kann im Diamond CC zwar nicht in den Titelkampf eingreifen, wird mit Rang 7 aber bester Österreicher. Bernd Wiesberger dreht erst dank später Birdies die Runde noch zur 70. Auch Matthias Schwab verabschiedet sich mit einer roten Runde. Dylan Frittelli (RSA) schnappt sich den Sieg.

Nicht Bernd Wiesberger sondern Sepp Straka drückte dem heimischen European Tour Turnier aus österreichischer Sicht den Stempel auf. Lediglich mit zwei Schlägen Rückstand geht der Wahlamerikaner in den Finaltag und mischt damit im Finalflight sogar im Titelkampf mit.

In diesen kann der Absolvent der University of Georgia dann am Sonntag zwar nicht wirklich eingreifen, fährt mit einer finalen 72 (Par) aber einen mehr als beachtlichen 7. Rang ein. Bernd Wiesberger hat erneut einige Schwierigkeiten, reist nach zwei späten Birdies und Rang 15 aber wohl mit gutem Gefühl zu den US Open.

Matthias Schwab beendet sein erstes Turnier als Professional mit einer 71 auf Platz 43. Angesichts der Tatsache, dass Matt erst vor wenigen Tagen noch mit seinem College Team der Vanderbilt Commodores unterwegs war und außerdem etwas grippegeschwächt an den Start ging ist seine Leistung bei teils schwierigen Verhältnissen in dieser Woche durchaus hoch einzuschätzen.

Den Sieg im Tullnerfeld schnappt sich Dylan Frittelli (RSA), der mit einer finalen 67 (-5) die gesamte Konkurrenz hinter sich lässt. Frittelli mischte schon einige Male heuer ganz vorne mit, ehe in dieser Woche endlich der Siegesbann bricht. Nach Rafa Cabrera Bello (ESP), der in dieser Woche als Führender in die St. Jude Classic in Memphis startet, ist der Südafrikaner nun der zweite Spieler, der das Austria Doppel perfekt macht, da er bereits die Kärnten Open im Rahmen der Challenge Tour für sich entscheiden konnte.

Bunter Start

Straka_Lyoness_1703_330Programmgemäß holt sich Sepp Straka mit seinen enormen Längen das Birdie am Eröffnungsloch. Ein Socket vom 2. Tee beschert jedoch sofort die Retourkutsche des megaschweren Diamond Course. Sepp muss in der Tasche nach Ball Nummer 2 kramen, Referee Hans Kienesberger wegen einer Dropzone befragen und nach Chip und verpasstem Bogeyputt aus 5 Metern das bitter Doppelbogey notieren. Damit ist Österreichs heißeste Aktie bereits früh aus dem Titelkampf draussen.

Nach perfektem Eisen auf einen halben Meter zum Stock nimmt er auf der 3 aber sofort sein zweites Birdie mit und gleicht sein Tagesergebnis sofort wieder auf Level Par aus. Am Par 5, der 4 muss er dann nach eher suboptimalem Chip und verschobenem Birdieputt mit dem ersten Par leben. Aum Par 3, de 6 allerdings locht Sepp dann aus ca. 10 Metern und bleibt damit klar mit im Titelkampf.

Nach gutem Parsave nach etwas zu kurzer Annäherung und zu kurzem Chip auf der 7, legt er sich auf der 8 eine gute Birdiemöglichkeit auf, der Putt biegt kurz vor dem Loch aber etwas ab. Nach verzogenem Drive kratzt er auf der 9 mit starkem Eisen aus dem Rough noch das wichtige Par.

Nach etwas verzogenem Drive kommt er mit der Annäherung auf der 11 nicht aufs Grün und bleibt danach noch beim Chip im giftigen Rough hängen, was dem Doppelstaatsbürger wieder zurück auf Level Par wirft. Lange dauert es dann bis Sepp wieder über ein Birdie jubeln darf. Der Longhitter weiß das Par 5, der 15 gekonnt auszunützen und dreht seine Runde damit wieder in den roten Bereich.

Nach verzogenem Abschlag geht sich auf der hantigen 17 dann aber nur ein Bogey aus, was ihn rasch wieder auf Level Par zurückwirft. Mit einem abschließenden Par steht Sepp dann mit der 72 (Par) beim Recording. Damit kann er zwar den gesamten Tag über nicht wirklich in den Titelkampf eingreifen, fährt mit Rang 7 aber ein mehr als achtbares Ergebnis ein.

„Es war echt eine wahnsinnig coole Erfahrung im Finalflight zu spielen. Die Fans haben mich immer angefeuert, egal ob ich Bogey oder Birdie gemacht hab, das war einfach super. Ich hab definitiv sehr viel gelernt in dieser Woche und es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht“, so Sepps erste Worte nach dem Turnier.

Die Runde fasst er folgendermaßen zusammen: „Ich hab heute leider den Ball nicht so gut getroffen, wie an den letzten Tagen, deshalb konnte ich nicht ganz vorne mitmischen. Ich hab in dieser Woche aber viele Saves mit dem Putter gemacht und damit bin ich wirklich zufrieden.“ „Ob ich jetzt in zwei Wochen in München spiele oder nicht, weiß ich noch nicht genau. Das muss ich jetzt erst entscheiden“, spricht er abschließend noch die Möglichkeit auf einen weiteren European Tour Start bei den BMW International Open an.

Gefühl zurückholen

Wiesberger_Lyoness_1703_330Laut eigener Aussage hat Bernd Wiesberger nach dem verpatzten Moving Day den möglichen Heimsieg bereits abgehakt. Vorrangig geht es für Österreichs Nummer 1 nun darum sich wieder Selbstvertrauen vor den nächste Woche anstehenden US Open zu holen. Der Start gelingt mit perfektem Abschlag aufs Fairway zwar gut, in Folge geht sich nach gewasserter Annäherung am Par 5 aber nur das Bogey aus, was angesichts der durchwegs guten Scores ein mehr als bescheidener Start ist.

Nach zwei recht sicheren Pars lässt dann das zweite Par 5 der Frontnine ein Birdie springen, was die Nummer 29 der Welt wieder auf den Ausgangspunkt zurückbringt. Lange währt die Freude aber nicht, denn auf der 5 will nach zu kurzer Annäherung und anschließendem Chip der Parputt aus drei Metern nicht fallen, was ihm schnell das nächste Bogey aufs Aug drückt. Am Doppelbogey Loch vom Vortag, der 7, schnappt sich Bernd dann aber mit Singleputt rasch das nächste Birdie.

Nach guter Annäherung hat er auf der 10 aus in etwa 1,5 Metern eine gute Birdiechance, der Putt lippt aber aus. Das letzte Par 5 lässt dann für den Oberwarter noch einen Schlag springen und pusht ihn kurz vor Ende wieder zurück in den roten Bereich. Aus unguter Lage bringt Bernd dann auf der 17 seine Annäherung gut aufs Grün und stopft aus knapp sechs Metern den Bergaufputt zum zweiten Birdie in Folge.

Nach einem sicheren Par zum Abschluss steht Österreichs Nummer 1 schlussendlich mit der 70 (-2) beim Recording und beendet das Heimevent auf Rang 15. Generell sind die Lyoness Open für Bernd in dieser Woche eher enttäuschend verlaufen, die zwei späten Birdies bringen aber sicherlich etwas Selbstvertrauen vor dem Major in Wisconsin in der kommenden Woche.

„Eigentlich war die geplante Aufholjagd schon nach dem zweiten Schlag erledigt. Nach dem Wasserball hab ich auch etwas das Vertrauen in die Schläge verloren und musste ordentlich kämpfen. Wenigstens sind zum Abschluss noch Birdies gelungen, so konnte ich die Runde wenigstens unter Par beenden. Heute wars aber recht einfach zu spielen, also selbst wenn ich 6 oder 7 unter Par gespielt hätte, hätts nicht mehr gereicht“, blickt er auf die Finalrunde zurück.

Auch die US Open nächste Woche spricht er an: „Das ist jetzt sicherlich eine Woche in der man in keiner Weise irgendwie entspannen kann. Die US Open sind normalerweise das härteste Turnier des Jahres und man wird wohl immer um Bogeys kämpfen müssen. Die Woche ist sicherlich sehr kräftezehrend. Ich kann aber an die Frontnine am Donnerstag anknüpfen und auch der Freitag war bei schwierigen Verhältnissen sehr gut. Den Rest sollte ich besser schnell vergessen.“

Stilvoller Schlusspunkt

Schwab_1707_330Matthias Schwab verbaute sich mit einem durchwachsenen Moving Day wohl die Chance bei seinem Profidebüt gleich ein Topergebnis einzufahren. Am Sonntag will er sich nun zumindestens stilvoll aus Atzenbrugg verabschieden. Anders als am Vortag will am Par 5, der 1 aber nur das Par gelingen. Zwar hat er diesmal das Par 3, der 2 gut im Griff, tritt sich aber danach am kurzen Par 4, der 3 ein bitteres Doppelbogey ein und rasselt so rasch weiter im Klassement zurück.

Das zweite Par 5 der Runde kann er dann zwar mit dem ersten Birdie ausnützen, gibt das erste Erfolgserlebnis aber schon auf der 5 mit Bogey wieder aus der Hand. Auf der schweren 10 hat er den Drive gut im Griff und kann in Folge sogar ein Birdie mitnehmen, was ihn wieder auf nur noch 1 über Par für den Tag zurückbringt. Nachdem auch auf der 12 der Birdieputt den Weg ins Ziel findet hat er das frühe Doppelbogey endgültig wettgemacht.

Erneut ist es allerdings das lange Par 3, der 14, das Matt zum Verhängnis wird und ihm wieder einen Schlag kostet, den er sich am Par 5 danach mit gelungener Grünattacke aber postwendend wieder zurückholt. Nachdem dann mit der 16 auch die letzte lange Bahn einen Schlag springen lässt, taucht er erstmals am Sonntag in den roten Bereich ab, den er bis zum Schluss auch verwalten kann. Mit der 71 (-1) beendet er sein erstes Turnier als Professional auf Rang 41.

„Es war wieder ein ziemlich mühsamer Start heute mit dem frühen Doppelbogey. Nach dem Turn hab ich dann bissel besser den Dreh rausbekommen. Ich hab dann die Bälle besser getroffen und auch die Annäherungen näher zu den Fahnen geschlagen, was dann auch in einigen Birdies endete. Von dem her kann ich mit dem Ende sicher zufrieden sein“, fasst er die Schlussrunde zusammen.

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