Bernd Wiesberger

Traumstart verspielt

OPEN DE FRANCE – 2. RUNDE: Bernd Wiesberger legt am Freitag beim 100-jährigen Jubläum der Open de France im Le Golf National los wie die Feuerwehr, bremst sich kurz vor dem Wechsel auf die Frontnine aber ungewollt ein und muss am Ende sogar mit der 71 (Par) leben. Dennoch geht er als erster Verfolger des Führungsquintetts ins Wochenende.

Gleich zu Beginn macht Bernd Wiesberger klar, dass er in Paris auf jeden Fall eine erfolgreiche Titelverteidigung anpeilt. Auf einer der härtesten Wiesen der European Tour findet der Oberwarter mit einem Birdiedoppelpack auf der 10 und der 11 perfekt in den Tag und schiebt sich so vom Start weg in die Pole Position.

Nur kurz gönnt er sich dann eine kleine Verschnaufpause in Form dreier Pars, ehe er zu einem richtig beeindruckenden Zwischensprint ansetzt. Anders als am Vortag hat er diesmal den Greenspeed von 12,2 am Stimpmeter perfekt verinnerlicht und weiß sein starkes langes Spiel in Form eines Birdietriplepacks diesmal am Kurzgemähten auch in Zählbares umzumünzen.

Vollbremsung

Bei einem Zwischenstand von -5 nach 8 zieht Bernd am Leaderboard auf und davon, ehe es ihn auf der anspruchsvollen 18 – das Schlussloch vom Albatros Kurs war letzte Saison die schwerste Bahn der gesamten European Tour Saison – nach einem Wasserball gleich mit einem Triplebogey richtig eiskalt erwischt. Mit der Vollbremsung geht auch die spielerische Leichtigkeit mit einem Mal verloren.

Bernd spielt zwar weiterhin solide und bringt sich längere Zeit nicht wirklich in grobe Bedrängnis, hat aber Probleme weitere rote Einträge auf die Scorecard zu bringen. So reiht der Bad Tatzmannsdrofer nach dem Triplebogey-Schock ein Par ums Andere aneinander, ehe es gegen Ende der Runde noch einmal unbequem farbenfroh wird.

Wie schon am Vortag hängt ihm das Par 3, der 8 erneut ein Bogey um auch das Par 5, der 9 will am Freitag nicht nach dem Geschmack der Nummer 50 der Welt laufen. Bernd verzieht seinen Abschlag weit nach links und bringt den Ball von dort aus erneut nur im 2nd Cut unter. Danach ist er sogar gezwungen vom Grün zu chippen, da der Ball an einer unangenehm ausgemähten Stelle zum Halten kommt.

Nachdem dann auch der Parputt nicht auf Linie ist, ist endgültig alles vom Traumstart verspielt. Mit der 71 (Par) bleibt Bernd als 6. aber als erster Verfolger des Führungsquintetts – mit Jeunghun Wang (KOR) (66), Thongchai Jaidee (THA) (70), Brandon Stone (RSA) (68), Mikko Ilonen (FIN) (68) und Rory McIlroy (NIR) (66) teilen sich gleich fünf Spieler die Führungsrolle bei gesamt 5 unter Par – voll mit im Titelgeschäft. Am Ende überwiegt aber wohl eher der Ärger nichts von dem guten Start ins Ziel gerettet zu haben. Der Oberwarter zeigt jedoch einmal mehr, dass ihm die französische Wiese liegt, was durchaus auf ein starkes Wochenende hoffen lässt.

Wie wichtig ein stabiles langes Spiel ist zeigt sich anhand der Statistik. Bernd trifft 14 Grüns, schafft aber bei den vier verfehlten nur ein einziges Mal das Up & Down. So zäh wie heuer hat sich das Rough im Le Golf National bislang noch nie gespielt. Durch den nassen Sommer ist jedes verfehlte Fairway und Grün eine mehr als unangenehme Aufgabe.

„Eigentlich muss ich den Le Golf National nach dem heutigen Tag noch mehr lieben. Du kannst dir hier einfach nicht erlauben auch nur kurz den Fokus zu verlieren. Genau das ist mir aber auf der 18 und meinen beiden Schlusslöchern heute passiert. Es hat aber auf den ersten 8 Löcher sehr viel Gutes gegeben, was ich ins Wochenende mitnehmen kann“, fasst Bernd das Auf und Ab des zweiten Spieltages zusammen.

>> Leaderboard Open de France

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