Porsche Open Live

PORSCHE EUROPEAN OPEN  – 1. RUNDE: Bernd Wiesberger setzt mit der 63 in Bad Griesbach den Maßstab am ersten Tag. Mit dem neugefundenen Selbstvertrauen zählt der Österreicher von Beginn an zu den Titelkandidaten. Nur Alexander Levy (FRA) kann den Oberwarter bei der Fortsetzung am Freitag noch um einen Schlag abhängen.

fog2 (2)Den frühen Startern macht aber die Herbststimmung in Bayern einen Strich durch die Rechnung. Dichter Nebel im Golfresort Bad Griesbach verhindert einen planmäßigen Start in die Porsche European Open auf dem Beckenbauer Kurs. Bernd Wiesberger: „Ich geh mich weiter aufwärmen“, scheint das vorerst einmal die einzige richtige Alternative zu sein, ehe das Turnier freigegeben wird.

Nach dem abgeschlossenen Programm auf der Range geht es zurück in die Players Lounge zum Tee trinken, kein Wunder bei nur 6 Grad Außentemperatur. Der Nebel hält sich hartnäckig und verzögert das Turnier am ersten Tag um insgesamt dreieinhalb Stunden.

Mit jeder Menge Selbstbewusstsein ausgestattet, kann Bernd Wiesberger vom Start weg auf den Backnine seine aktuelle Form abrufen und vor allem auch ausspielen. Der Österreicher drückt auf den ersten vier Bahnen mächtig auf das Tempo und holt sich auf den Löchern 11 bis 13 jeweils das Birdie. Verantwortlich dafür ist ein äußerst präzises Eisenspiel in Kombination mit dem nötigen Gefühl auf den Grüns und das, obwohl nach ausgiebigen Regenfällen keine Probenrunden auf dem Beckenbauer Kurs absolviert werden konnten.

Wiesberger_1640_330Dennoch hat der Österreicher das Yardage voll im Griff. Auf der 15 zirkelt Wiesberger den Ball eineinhalb Meter an die Fahne heran und darf sich nach ordentlichem Putt das vierte Birdie des Tages einschreiben. „Ich habe mich an dem Yardage Book aus dem Vorjahr orientiert.“ Auf dem Par 3 der 17 ist die Präzision mit dem Eisen 3 wieder ausschlaggebend, um erneut ein Birdie auf die Scorekarte zu bringen. „Es war insgesamt eine gute Runde. Ich habe mich am Anfang sehr wohl gefühlt und viele gute Schläge und Putts gemacht“, sagt Wiesberger. „Das hilft natürlich.“

Der erste herbe Dämpfer passiert auf der 1. Spielbahn. Wiesberger hooked den Drive ins Out, muss noch einmal auf das Tee und kommt nur zum Doppelbogey. „Nur zwei schlechte Schläge ab der 1. Nicht voll fokussiert auf das Ziel und war leider um ein Aitzerl im Out.“ Der Oberwarter lässt sich aber dennoch nicht abbringen und macht den doppelten Schlagverlust mit zwei Birdies in Folge sofort wieder vergessen. „Es war gut, dass ich nach dem schlechten Schlag gut reagiert habe.“

Ein Dreiputt Bogey kann der Österreicher auf der 6 mit einem Bonusbirdie aus mehreren Metern ausgleichen, ehe die mehr als beeindruckende Schlussphase beginnt. Der zweite Schlag auf der 8 wird perfekt auf das Grün transportiert. Der Putt zum Eagle sitzt ebenfalls perfekt. Zum drüberstreuen finished der Burgenländer mit dem Birdie auf der 9 zur 63 (-8).

Eine 63 gelingt Bernd Wiesberger auf der European Tour zum zweiten Mal nach Malaysien 2015 in Runde 3. Das Score in Bad Griesbach mit -8 ist daher das zweitniedrigste für den Österreicher auf der Tour, weil in Malaysien auf einem Par 72 Kurs gepielt wurde.

Unweigerlich kommen Erinnerungen an das Vorjahr auf, als Bernd Wiesberger mit 64 Schlägen das Turnier eröffnete und danach am Freitag den Cut verpasste. Der Spieler selbst beschäftigt sich damit aber überhaupt nicht mehr. „Ich konzentriere mich auf die Gegenwart. Das im Vorjahr war ein einmaliger Ausrutscher. Aus jetziger Sicht gehe ich davon aus, dass so etwas nicht noch einmal passiert“, ist der Blick nur nach vorne und auf Erfolge gerichtet.

Gut in SchwungLukas Nemecz

Lukas Nemecz kann bisher seine Chance bei dem Millionen-Event nützen. Der Österreicher scheint sich auch ohne Proberunde im Golf Resort an der bayrisch-österreichischen Grenze recht wohl zu fühlen. Die Runde beginnt zwar mit einem frühen Bogey auf der 2. Auf dem lange Par 5 der 3 kann der Steirer aber sofort kontern und mit einem Birdie auf der anspruchsvollen Bahn den Schlagverlust korrigiert. Ein weiteres Bogey auf der 5 bedeutet dann aber gleichzeitig den letzten Rückschlag der Runde.

„Der Start war mal in Ordnung“, sagt Nemecz. „Langes Spiel war gut und wenig Fehler gemacht. Die zwei Dreiputts auf den ersten fünf Löchern waren sehr ärgerlich. Sonst fehlerloses Golf. Der Platz spielt sich etwas länger, weil er auf der Challenge Tour immer sehr hart war, aber eigentlich etwas leichter, weil man sich leichter tut rund um die Grüns herum.“

Nemecz orientiert sich mit drei Birdies nur mehr nach vorne und hofft nach der 69 (-2) am Freitag als 61. vom Mittelfeld aus sein Score weiter nach unten zu schrauben, um seine Beständigkeit zu unterstreichen. Eine Topplatzierung am Ende der Woche wäre angesichts der Ranglisten-Position jede Menge wert.

Auch der Freitag kann nicht wie geplant beginnen. Erneut sorgt hartnäckiger Nebel für Verzögerungen. Alexander Levy (FRA) scheint dies aber kaum etwas auszumachen. Mit starkem Spiel marschiert er mit der 62 (-9) noch um einen Schlag an Bernd vorbei und geht so als Führender in den zweiten Spieltag.

Die 1. Runde von Bernd Wiesberger im Überblick:

16:00 Bernd Wiesberger beendet seine erste Runde „in style“ wie die Briten sagen würden. Der zweite Schlag auf dem Par 5 der 8 sitzt perfekt, rund vier bis fünf Meter bleiben zum Eagle, das der Österreicher tatsächlich macht. Auf der 9 rastet der Ball erneut neben der Fahne ein. Das finale Birdie bringt die 63 (-8).

15:00 – Nach dem der Österreicher auf zwei Löchern Schwierigkeiten mit dem Touch auf den Grüns hat, sitzt der lange Putt auf der 6 perfekt. Damit ist auch das Bogey von davor wieder ausgeglichen.

14:00 – Gröbere Probleme entwickeln sich dann auf der 1 als Bernd Wiesberger seinen Drive ins Out hooked und dann nur mehr zum Doppelbogey auf dem Par 4 kommt. Die Distanzkontrolle mit den Eisen bleibt aber weiterhin eine Klasse für sich. Auf dem Par 3 der 2 landet der Ball spektakulär an der Fahne, aus einem halben Meter ist das Birdie fast geschenkt.

Auf dem Par 5 der 3 erreicht der Burgenländer das Grün mit zwei Schlägen, legt den 25 Meter Eagle Putt tot an das Loch. Birdie Nummer 7 ist reine Formsache. Durch einen Dreiputt auf der 4 geht es wieder auf -4 zurück.

13:00 – Bernd Wiesberger geht auch auf der 15 äußerst konsequent vor. Nach einem Faiway-Drive knallt der Österreicher das Eisen bis auf eineinhalb Meter an die Fahne und kullert den nächsten Birdieputt ins Loch. Bei -4 nach nur sechs Löchern gesellt sich Wiesberger zur Spitzengruppe. Nach einem Ausflug in das Gemüse auf der 16 kann sich der Oberwarter mit dem Wedge auf das Grün und zum Par retten. Das Eisen 3 auf der 17 sitzt perfekt. Drei Meter bleiben zum Birdie. Wiesberger verwandelt souverän.

12:00 – Das erste Birdie der Runde holt sich Bernd Wiesberger auf der 11. Obwohl der Teeshot links im Rough landet, beweist der Burgenländer beim Approach Präzision und legt sich das Birdie aus zwei Metern auf. Das zweite Par 5 auf den Backnine spielt Wiesberger ebenfalls aggressiv, puttet aus dem Vorgrün zum Eagle und holt sich das sichere zweite Birdie. Auch auf der 13 ringelt sich der Ball zum Birdie ins Loch.

Der Gameplan geht bis dahin voll auf. Wie angekündigt nützt der Österreicher die Birdielöcher zu seinen Gunsten.

11:00 – Der erste Schlag von der 10 weg sitzt. Auf dem Auftakt Par 5 platziert Wiesberger den Drive Mitte Bahn und erhält die Möglichkeit mit dem zweiten Schlag zu attackieren. Aus 211 Metern Entfernung driftet der Ball mit dem Hybriden nach rechts. Wiesberger puttet dennoch zum Birdie, aber der Putt lippt aus.

10:00 Uhr – Nach dem Zuwarten und mehrfachen Aufwärmen auf der Range ist es Gewissheit, dass sich der Nebel endlich verzieht und um 10:45 mit der 1. Runde gestartet werden kann. Bernd Wiesberger schlägt um 11:35 ab und versucht von Beginn an voll fokussiert zu sein. Lukas Nemecz steht eine Stunde später auf dem Tee.

>> Leaderboard Porsche European Open

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