Schlagwort: amerika

Welcome America!

BOISE OPEN – FINAL: Matthias Schwab nutzt bereits das erste Korn Ferry Final um mit einem 4. Platz bereits praktisch fix eine PGA Tourkarte zu buchen.

Mit einem geteilten 4. Platz bei der Boise Open löst Matthias Schwab bereits mit größter Wahrscheinlichkeit seine erste PGA Tourkarte. Auch wenn das noch nicht rechnerisch ganz fix ist – die besten 25 noch nicht bereits über die Korn Ferry Tour-Jahreswertung aufgestiegenen erhalten aus der reinen Punktewertung der drei Finalturniere ihr Spielrecht für 2021 – so dürfte dem Schladminger das große Saisonziel praktisch nicht mehr zu vermasseln sein.

Schwab, der als 6. in die Finalrunde im Hillcrest CC gestartet war, geriet durch das Birdiefurioso der Verfolger bereits vor dem ersten Abschlag gehörig unter Druck, noch dazu wo dieser im dicken Rough landet. Erst mit drei Schlägen erreicht er das Grün und droht mit Bogey gleich aus den Top 10 zu fallen. Das anschließende Par 5 nutzt er jedoch zum lockeren Birdie um das Nervenkostüm zu beruhigen.

Nach einer Stunde erreicht auch der Putter endlich Betriebstemperatur: von der 6 weg versenkt Schwab drei starke Birdieputts in Folge und bringt sich mit dem Birdie-Dreierpack zurück auf Tourkartenkurs. Auf den Back 9 agiert Schwab weiter bombensicher, muss jedoch bis zum 13. Grün auf das nächste Erfolgserlebnis warten. Aus gut 7 Metern versenkt der Steirer den vorentscheidenden Birdieputt. Im Finish hätte er noch die Chance auf das eine oder andere weitere Birdie gehabt, aber auch die 67 reicht für den geteilten 4. Platz mit dem zweifachen Saisonsieger Stephan Jäger und Australiens Aufsteiger Lucas Herbert bei 17 unter Par.

Der Amerikaner Greyson Sigg ist noch um zwei Schläge besser und gewinnt in Boise bei 19 unter Par. Da beim letzten Final vor zwei Jahren bereits ein 7. Platz bei einem der drei Finalturniere zum Aufstieg reichte und Schwab aufgrund seiner Beständigkeit sicher noch einige Pünktchen in den nächsten 14 Tagen sammeln wird, ist wohl bereits praktisch fix davon auszugehen, dass Sepp Straka in der kommenden Saison Gesellschaft auf der PGA Tour bekommen wird.

Im Camp Schwab ist die Vorfreude bereits entsprechend riesig: „Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre und Insiderinformationen scheint es bereits nach dem ersten Final geschafft zu sein. PGA Tourcard für 2021/2022! In den nächsten beiden Finals geht es noch um weitere gute Ergebnisse für ein besseres Ranking, um in möglichst viele PGA Turniere zu kommen!“

In der aktuellen bereinigten Punkteliste der Finals übernimmt Schwab mit 230 Punkten sogar bereits den geteilten 3. Rand.

Leaderboard Boise Open

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Sensationsdritter in Amerika

BARRACUDA CHAMPIONSHIP – FINAL: Matthias Schwab stürmt mit 13 Tagespunkten bis auf Platz 3 vor und hat die PGA Tourkarte zum Greifen nahe.

Mit einem geteilten 3. Platz beim erst dritten Profieinsatz auf der PGA Tour könnte der Schladminger bereits mit 246 Zählern annähernd genug Punkte im Non-Members-Ranking gesammelt haben um 2021 in Amerikas erster Liga aufteen zu dürfen. Ein Eagle und 5 Birdies legen am Schlusstag der Barracuda Championship den Grundstein um beim Stableford-Turnier mit 13 Punkten bis auf den geteilten 3. Rang vorzustürmen (gesamt 37 Points). Damit setzt der Steirer auch eine neue rotweißrote Bestmarke auf der PGA Tour, die bislang Sepp Straka mit zwei 4. Plätzen gehalten hatte.

Matthias Schwab hatte zuvor am Moving Day beim modifizierten Stableford Turnier der PGA Tour – es gibt 5 Punkte für Eagle, 2 für Birdie, einen Punkt Abzug bei Bogey und 3 Punkte Abzug ab Doppelbogey – alle Hände voll zu tun gehabt und musste geradezu Knochenarbeit verrichten um am Ende noch 4 Punkte mitnehmen zu können. Damit rutschte der Rohrmooser beim Parallelturnier zum WGC-Event in Memphis auch im Klassement bis auf den 8. Platz zurück.

Troy Merritt (USA) an der Spitze war zwar bereits 9 Punkte weit weg, mit einer starken Finalrunde konnte am Risk & Reward Platz in 2.000 Metern Höhenlage aber noch so gut wie alles möglich sein. „Die Strategie für die vierte Runde wird natürlich aggressiv sein. Ich werde sowohl im langen wie auch im kurzen Spiel alles daran setzen die nötigen Birdies zu spielen, um zumindest in den Top 10 zu bleiben“, kann man ihm die Angrifflust definitiv nicht absprechen.

Diese Taktik geht zu Beginn noch nicht auf: der erste Drive verschwindet im Fairwaybunker und führt gleich zum Bogey und einen Punkt Abzug. Dann liefern jedoch die beiden Par 5 der Front 9 die wichtigen Birdies. Weitere zwei Punkte liefert die 8 nach gelungenem Zweimeterputt.

Aber erst auf den Back 9 gelingt der Vormarsch in die Topränge: an der gefährlichen, von Wasser verteidigten 11, zirkelt der Schladminger ein lasergenaues Eisen ins Grün und lässt dem Putter erneut nur zwei Meter Arbeit übrig. Den Schuss des Tages hebt sich Matthias für das Par 5 der 12 auf: aus gut 30 Metern lässt er den Ball aus dem Grünbunker Richtung Loch rollen, der Flaggenstock hilft mit und lässt den Ball zum Eagle ins Loch kippen: diese 5 Punkte sollten den Unterschied zwischen Platz 9 und 3 am Ende ausmachen!

An der 14 fällt ein weiterer Birdieputt aus zwei Metern. Am Schlussloch verhindert ein Drive ins Rough und das Bogey den möglichen geteilten zweiten Rang, der ihm bereits fix eine Special Temporary Membership eingebracht hätte.

Der geteilte 3. Rang bringt Schwab dennoch mehr als 100 Punkte im FedExCup ein und lassen ihn im Non Members Ranking der PGA Tour bereits zwei Wochen vor Abschluss der Saison dem großen Ziel eines Spielrechts in Amerika näher zu kommen. Beim PGA Championship benötigt der Schladminger allerdings noch ein paar Punkte.

Im Non Members Ranking hält Schwab damit bereits bei 246 Points. Zum 16. August nach der Wyndham Championship benötigt Schwab soviele FedExCup-Punkte wie die Top 125 (aktuell wären das 254 Punkte).

„Das war sehr knapp an meinem ersten Turniersieg. Leider spielte ich die 3. Runde nicht gut genug. Ich habe aber für mein Empfinden nicht den Sieg verpasst, sondern den 3. Platz gewonnen. Die vierte Runde machte großen Spaß. 5 Birdies und ein Eagle mit zwei Bogies, Rest in Par, waren eine top Leistung gestern, mit der ich abschließend zufrieden bin. Diese Woche spiele ich in San Franzisko die PGA Championship. Danach werde ich sehen, ob ich in Europa oder in USA auf der PGA Tour weiterspielen werde,“ hofft Schwab, dass ihm der Sprung über den großen Teich früher als erwartet gelingen wird.

Leaderboard Barracuda Championship

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Durchbruch in Amerika

FARMERS INSURANCE OPEN – FINAL: Sepp Straka verpasst nur knapp sein erstes Top 10-Ergebnis, ist aber dennoch endgültig auf der PGA Tour angekommen.

Auch wenn der Dreimeter-Putt am Schlussloch nicht zum Birdie fallen will und ihm die Top 10 und damit einen automatischen Startplatz für die Waste Management Phoenix Open verwehrt, darf sich Sepp Straka dennoch über den Durchbruch auf der US PGA Tour freuen.

Platz 13 bei der Farmers Insurance Open markiert bereits beim 6. Turniereinsatz sein erstes achtbares Resultat und spülen neben 53 FedExCup-Punkten auch rund 125.000 US Dollar Preisgeld auf sein Bankkonto. So nebenbei verpasst der 25-jährige Wiener nur um einen Rang die Österreich-Bestmarke in Amerika, die Bernd Wiesberger mit Platz 12 beim Players 2017 aufstellte.

Strakas Sonntag in San Diego

Bei lediglich zwei Schlägen Rückstand auf die Top 10 hatte Sepp vor dem Schlusstag in San Diego die Spitzenränge breit vor sich aufgefächert.

Doch wie schon am Vortag geht der Start gründlich daneben, nachdem ihm auf der 1 bei der Annäherung der Grünbunker im Weg ist. Sofort aber setzt der Wiener mit einem gestopften Dreimeterputt den perfekten Konter. Erneut hat Sepp dann auf der 5 Sand im Getriebe, denn vom Fairwaybunker aus verfehlt er das Grün und tritt sich nach verpasstem Up & Down sein zweites Bogey ein.

Wieder buddelt sich Sepp dann nach leicht zu kurzer Grünattacke am Par 5, der 6 neben dem Grün ein, mit gefühlvollem Bunkerschlag legt er den Ball aber perfekt zur Fahne und kann so sein Score wieder auf Anfang stellen. Wieder ist es dann an diesem Sonntag der Sand der im Weg ist, denn ein etwas zu langer Tee Shot bleibt erst hinterm Grün im Bunker liegen, was Sepp mit seinem bereits dritten Bogey wieder zurückwirft.

Zu Beginn der Backnine zündet er dann aber ein perfektes Eisen und legt sich eine richtig gute Birdiemöglichkeit auf, die er sich aus gut zwei Metern auch nicht vom Putter nehmen lässt. Am dritten Par 5 der Runde, der 13, wirft Sepp dann wieder seine ganze Länge in die Waagschale. Zwar verfehlt er das Grün, chippt aber richtig stark zum Loch und taucht so erstmals am Sonntag in den roten Bereich ab.

Um das erhoffte Top 10 Ergebnis mitnehmen zu können, benötigt Sepp auf den letzten Bahnen noch zwingend Birdies, allerdings drohen ihm nach drei Pars in Folge die Löcher auszugehen. Auf der 17 angekommen stopft er jedoch dann einen Zehnmeterputt und liegt damit vor dem abschließenden Par 5 nur noch um einen Schlag hinter dem großen Ziel zurück.

Einmal mehr ist ihm dann an diesem Tag ein Bunker im Weg, weshalb er die Grünattacke nicht durchziehen kann. Dennoch legt er sich den Ball auf drei Meter zur Fahne, schiebt aber knapp vorbei und muss sich so mit der 70 (-2) zufrieden geben, womit er die Top 10 um einen Schlag verpasst.

Rose nicht zu schlagen

Justin Rose verteidigt souverän seine Führung und marschiert mit der 69 ungefährdet zum Sieg bei 21 unter Par, womit der Engländer auch seine Führung im World Ranking ausbaut. Adam Scott sichert sich zwei Schläge dahinter Platz 2. Rory McIlroy und Jon Rahm unterstreichen mit Platz 5 ein hervorragendes Ergebnis aus europäischer Sicht. Tiger Woods kommt in seiner alten Heimat San Diego einen Schlag hinter Straka auf Platz 20 in die Endwertung.

>> Endergebnis Farmers Insurance Open

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Pleitenserie verlängert

DESERT CLASSIC – 3. RUNDE: Sepp Straka verpasst nach der 74 den Drittrunden-Cut um 7 Shots und verlängert damit seine Negativserie auf der PGA Tour.

Sepp Straka präsentierte sich nach der 73er Auftaktrunde am Freitag von seiner besten Seite und spielte sich am Stadium Course mit einer fehlerlosen 67 wieder an die Cutmarke heran. Am Samstag wartet nun noch der La Quinta CC auf den Mega-Longhitter. Somit benötigte Sepp eine gute Runde um entscheidend Boden auf die prognostizierte Cutmarke gutmachen zu können.

Doch gleich der Start von der 10 weg geht mit Bogey ordentlich daneben, nachdem sich Straka im Grünbunker einbuddelt. Auch auf den beiden Par 5 in der Anfangsphase passen die langen Schläge nicht genau genug um sich gute Birdiechancen zu erarbeiten. An der 14 kämpft sich Sepp von Fairwaybunker über das Rough mühsam Richtung Grün und kommt mit Bogey noch gut davon. Am anschließenden Par 3 verpasst er auch noch den Par Save. Erst kurz vor der Halbzeit gelingt das erste Birdie des Tages.

Bis zum 13. Loch muss Straka jedoch warten, ehe mit dem Birdie erneut ein wenig gegensteuern kann. Am La Quinta-Kurs will dem Longhitter auf keinem einzigen der Par 5 ein Schlaggewinn vergönnt sein, womit der Rückstand auf die Cutmarke nicht kleiner wird. Das Dreiputt-Bogey am vorletzten Loch besiegelt die enttäuschende 74 und den verpassten Cut um satte 7 Shots.

Damit prolongiert der 25-jährige geborene Wiener seine Negativserie auf vier Cuts in Folge.

US-Evergreen Phil Mickelson bestätigt einmal mehr seine Vorliebe für die drei Kurse in Palm Springs und erreicht nach 54 Löchern eine ungefährdete Zwischenbestmarke von 22 unter Par.

>> Leaderboard Desert Classic

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Foursomes 1 – Live Blog

RYDER CUP – FOURSOMES 1: Europa schlägt am Freitag Nachmittag mit voller Härte zurück, nimmt den USA gleich alle vier Duelle im Klassischen Vierer ab und übernachtet so mit einer 5 : 3 Führung.

Titelverteidiger USA dominierte klar die erste Session am Freitag Vormittag: vor allem Dustin Johnson, Rickie Fowler, Jordan Spieth und Justin Thomas sorgten für eine klare 3 : 1 Führung der Amerikaner nach den Fourball-Matches. Die Europäer müssen somit am Nachmittag bereits die Ärmel aufkrempeln. Die “Foursomes”, wo der gleiche Ball abwechselnd gespielt wird, erwiesen sich in der Vergangenheit aber als die große Stärke der Europäer und auch heuer wieder zeigen die Jungs vom alten Kontinent den USA im Klassischen Vierer wo der Hammer hängt.

Wie erwartet hat Thomas Bjorn für den Nachmittag umgestellt um auch Alex Noren, Sergio Garcia, Henrik Stenson und Ian Poulter erstmals einzusetzen. Nur die Paarung Francesco Molinari / Tommy Fleetwood kommt unverändert auch in den Foursomes zum Einsatz. Diese Mischungen funktionieren dann am Nachmittag nahezu perfekt. Bis auf Rory McIlroy und Ian Poulter ist das Leaderboard schon in der frühen Phase der Foursomes gänzlich blau eingefärbt.

Vor allem Sergio Garcia und Alex Noren scheuchen Phil Mickelson und Bryson DeChambeau regelrecht über den Platz und liegen nach nur neun Bahnen bereits bei dem unglaublichen Zwischenstand von 7 Auf. Doch auch Henrik Stenson und Justin Rose, die Dustin Johnson und Rickie Fowler nach belieben dominieren oder Francesco Molinari und Tommy Fleetwood, die gegen Justin Thomas und Jordan Spieth das Match rasch in Richtung Europa drehen wissen von Beginn an voll zu überzeugen.

Da dann auch noch McIlroy und Poulter so richtig auf den Geschmack kommen, zeichnet sich schon recht rasch ein wahres Debakel für die USA ab. Genau so kommt es dann auch. Zwar bäumen sich die US-Boys ab und zu noch einmal etwas auf, haben aber gegen entfesselte Europäer nichts zu bestellen. Henrik Stenson und Justin Rose mit einem 3 & 2 Sieg und Ian Poulter und Rory McIlroy mit einem 4 & 2 gleichen zunächst auf 3 : 3 aus.

Sergio Garcia und Alex Noren sowie Francesco Molinari und Tommy Fleetwood sorgen dann mit 5 & 4 Siegen für Krönung eines, aus europäischer Sicht, perfekten Nachmittags. Europa übernachtet nach der Machtdemonstration in den Foursomes mit einer 5 : 3 Führung und hat so vor den zweiten Fourballs am Samstag Vormittag auch das Momentum ganz klar auf seiner Seite.

Die Paarungen im Überblick:

EUROPA: 3 USA

3 & 2 Henrik STENSON / Justin ROSE : Dustin JOHNSON / Rickie FOWLER

Die Europäer müssen gleich auf der 1 die erste Nervenprobe bestehen, Stenson ist mit gestopftem Zweimeterputt zur Teilung aber sofort auf Betriebstemperatur. Nachdem beide Teams zu Beginn im Gleichschritt über die Anlage marschieren, reicht dann den Europäern auf der 5 ein Par um sich die erste Bahn zu sichern.

Angespornt vom Lochgewinn bringt Stenson auch seinen Putter sichtlich auf Temperatur, stopft auf der 6 einen sehnswerten Putt und bringt Europa so auf bereits 2 Auf in Führung. In Folge wirken DJ und Fowler teils richtiggehend hilflos und müssen Stenson und Rose auf der 7 das bereits dritte Loch überlassen.

Europa tut weiterhin gut daran den Amerikanern an diesem Nachmittag keine Putts zu schenken, denn auch Johnson bindet aus einem halben Meter Schleifchen für Stenson und Rose und überreicht ein weiteres Geschenk. DJ hat aber noch weitere Geschenke im Bag und verteilt diese nur eine Bahn später mit dem nächsten kurzen verschobenen Putt.

Mit dem ersten Lochgewinn in diesem Match für Amerika keimt nach gelochtem Putt von Johnson auf der 11 noch einmal etwas Hoffnung auf. Plötzlich scheint die Nummer 1 der Welt auch den Touch für die Grüns gefunden zu haben, denn auf der 13 locht einen wahren Traumputt und holt so das nächste Loch für die USA.

Nach 14 Bahnen gehen Amerika dann aber endgültig die Löcher aus und Johnson und Fowler müssen ihren europäischen Kontrahenten zum 3 & 2 Sieg gratulieren.

4 & 2 Ian POULTER / Rory MCILROY : Bubba WATSON / Webb SIMPSON

Gleich die 1 entwickelt sich aus europäischer Sicht alles andere als nach Plan, denn nachdem Poulter einen schwierigen Chip nicht lochen kann, kippt das Duell sofort in Richtung Stars & Stripes. Ein wahrer Monsterputt von Simpson aus in etwa 15 Metern über eine Welle sorgt dann schon auf der 3 für eine erstmals etwas komfortable Führung der USA.

Endlich kann dann auch Rory McIlroy einmal ordentlich aufjubeln, denn nachdem Poulter seinen Eagleputt deutlich zu kurz lässt, stopft der Nordire punktgenau und verkürzt so wieder auf nur noch 1 Down. Das bringt die beiden Europäer so richtig ins Rollen denn sofort auf der nächsten Bahn gelingt sogar der Ausgleich zurück auf Level Par.

Die beiden Lochgewinne waren bei den Amerikanern sichtlich Wirkungstreffer, denn auf der 8 lässt Simpson eine machbare Möglichkeit aus und öffent so McIlroy erneut die Tür, die dieser bereitwillig durchschreitet. Watson und Simpson glänzen auch danach mit Geschenken, denn ein weiterer kurzer verschobener Putt ist gleichbedeutend mit dem nächsten Lochgewin für Europa.

Dass das Duell aber noch lange nicht entschieden ist zeigt sich auf der 11, denn Simpson locht souverän aus zwei Metern und holt so wieder ein Loch auf. Nachdem Watson allerdings auf der 12 einen wichtigen Putt verschiebt, zieht Europa rasch wieder auf 2 Auf davon. Dem noch nicht genug bleiben McIlroy und Poulter am Gas und nehmen den Amerikanern gleich noch eine Bahn ab.

Nachdem Poulter dann nach starkem Abschlag von McIlroy auch die 16 noch für Europa nach Hause spielt, ist der 4 & 2 Sieg endgültig in trockenen Tüchern.

5 & 4 Sergio GARCIA / Alex NOREN : Phil MICKELSON / B. DeCHAMBEAU

Fast kann Sergio Garcia schon die 1 für Europa holen, der starke Putt von außerhalb des Grüns lippt aber aus. Auf der 2 gelingt die Übung dann aber, denn Noren stopft aus kurzer Distanz und bringt Europa so auf die richtige Spur. Auch danach hat das spanisch-schwedische Duo ihre Gegner perfekt im Griff und zieht rasch auf 2 Auf davon.

Mickelson und DeChambeau bekommen nach wie vor überhaupt keinen Zugriff auf das Match und müssen den Europäern mit der 5 die bereits dritte Bahn überlassen. In dieser Tonart geht es weiter, denn auch die 6 wandert auf die europäische Seite. Nachdem Garcia dann auf der 7 den nächsten starken Putt locht und so die Partie auf bereits 5 Auf stellt, dreht das Match aus amerikanischer Sicht langsam aber sicher unschön zu werden.

Nur eine Bahn später bekommt das Selbstvertrauen der beiden Amerikaner einen weiteren Schlag ins Genick, denn Noren hat kaum Mühe aus gerade mal zwei Metern auf bereits 6 Auf zu stellen. An der Körpersprache merkt man mittlerweile wie zermürbend der Tag vor allem für Mickelson ist, denn nach nur 9 Bahnen heißt es bereits 7 Down.

Eine starke Annäherung von Mickelson resultiert auf der 10 dann im ersten Lochgewinn für die USA. Dieser stärkt den US-Boys sichtlich den Rücken, denn sofort klappt auf der 11 die Übung nochmal. Sofort aber bremsen Garcia und Noren den kleinen Aufwärtstrend der USA wieder ab.

Noch wollen sich Mickelson und DeChambeau aber nicht geschlagen geben, denn nachdem die Europäer auf der 13 nur ein Bogey notieren, holen die USA wieder ein Loch auf. Nach der 14 aber gehen ihnen dann aber endgültig die Löcher aus und sie müssen Garcia und Noren zu einem glasklaren 5 & 4 Sieg gratulieren.

5 & 4 F. MOLINARI / Tommy FLEETWOOD : Justin THOMAS / Jordan SPIETH

Nach verzogenem Abschlag notiert Spieth fast mit einem unglaublichen Putt sogar noch das Birdie, mit zwei Pars teilen sich die USA und Europa aber die 1. Auf der 3 schenkt Europa Thomas dann aus einem knappen Meter den Putt nicht, was prompt im ersten Lochgewinn mündet.

Nach eingebunkerter Annäherung können die Amerikaner auf der 5 das Par nicht kratzen und müssen Fleetwood und Molinari so die bereits zweite Bahn überlassen. Vor allem der Engländer ist in dieser Phase des Matches voll auf Höhe des Geschehens, denn mit einem Superputt bringt er Europa auf der 6 bereits auf 3 Auf in Führung.

Erst auf der 8 keim aus amerikanischer Sicht wieder etwas Hoffnung auf, nachdem Thomas und Spieth wieder um eine Bahn verkürzen können. Spieth macht sich das Leben auf der 9 aber selbst schwer, denn aus einem guten Meter lässt er die Chance zur Teilung aus, was die USA prompt wieder zurückrutschen lässt.

Da dann auch die 10 an Europa geht, droht die Partie den USA langsam aber sicher zu entgleiten. Noch einmal bäumen sich die beiden US-Youngsters auf und krallen sich mit der 11 eine weitere Bahn, geben diese kurz darauf aber nach verschobenem Putt zur Teilung wieder ab. Nur ein Loch später ist dann auch das letzte Match zugunsten Europas mit einem klaren 5 & 4 Sieg entschieden. Damit startet Europa mit einem 5 : 3 Zwischenstand in die samstäglichen Fourballs.

>> Leaderboard Ryder Cup

>> SKY berichtet täglich exklusiv und live aus Paris vom Ryder Cup 2018.

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Amerikas letzter Cup?

PRESIDENTS CUP – FINAL: Gastgeber USA fährt ein weiteres Mal daheim über die Weltauswahl mit 19: 11 drüber und nährt Zweifel an der Zukunft des verunglückten Ryder Cup-Pendants.

Ein US-Team in Überform, noch dazu das Jüngste aller Zeiten, demoliert die Weltauswahl (ohne Europa) bereits in den Vierern mit 14,5 zu 3,5 Punkten und macht die abschließenden Singles zu einer Farce. Die Zweifel an der Notwendigkeit eines Pendants zum Ryder Cup hatten die „Internationals“ vor zwei Jahren in Südkorea noch einmal zerstreuen können, als sie sich nur hauchdünn geschlagen geben mussten.

Die Match Play-Duelle im Liberty National Golfclub von New Jersey liefen dagegen wie die meisten Auseinandersetzungen davor auf einer schiefen Ebene ab: Dustin Johson, Jordan Spieth, Patrick Reed, Justin Thomas und Co. spielten sich nach Belieben mit ihren Kollegen aus Südafrika, Australien, Japan oder Südkorea und schaufelten bereits in den Foursomes und Fourballs die Punkte gnadenlos auf das amerikanische Konto. Amerika holt somit auch beim 7. Heimspiel einmal mehr ganz locker und zum 7. Mal daheim den Presidents Cup.

PRESIDENTS CUP

SINGLES / 1.10.2017

Während bislang alle Ryder Cup-Sonntage von Hochspannung und einem offenen Ausgang gekennzeichnet waren, stellte sich beim Presidents Cup 2017 in den Singels nur noch die Frage, wer das fehlende eine Pünktchen als Winning Point auf Seiten der Amerikaner holen würde.

Daniel Berger locht den Winning Putt

Presidents_1702_330Kevin Chappell und Marc Leishman liefern sich im ersten Match ein Duell absolut auf Augenhöhe, wie überhaupt die Weltauswahl erstmals Paroli zu bieten scheint. Den Sack zumachen, können sie beide nicht: mit Dreiputt macht der Amerikaner ein Geschenk an der 16, Leishman erwidert unfreiwillig mit Dreiputt an der 17. Die gerechte Punkteteilung vertagt die Entscheidung.

Nicht Charley Hoffman (von Jason Day geschlagen 2 & 1) oder FedExCup-Champion Justin Thomas (verliert gegen Hideki Matsuyama 3 & 1) in den Flights dahinter landen den Winning Putt, sondern Rookie Daniel Berger. Der 24-jährige dominiert Si-Woo Kim in einer hochkarätigen Partie. Am 15. Grün sichert sich Berger mit der Lochteilung den uneinholbaren Vorsprung von 3 Up und damit bereits einen garantierten halben Punkt.

Als Berger und Kim das 17. Loch in Par teilen ist sogar der volle Punkt für die Amerikaner im Trockenen und Zeit für die erste Champagnerdusche, für die Charley Hoffman mit einer Havanna im Mund sorgt. 16: 6 und damit die uneinholbare Führung für den Titelverteidiger.

Der Weltauswahl gelingt am Finaltag ein wenig Ergebniskosmetik, indem sie die Singles sogar mit 7,5 zu 4,5 Punkten gewinnen. Louis Oosthuizen schlägt dabei Patrick Reed mit 1 Auf und Jhonnie Vegas biegt Jordan Spieth mit 2 & 1. Selbst Dustin Johnson teilt sich nur sein Match mit Brendan Grace. Die meisten Highlights lieferten die Gäste jedoch erst, als die Auseinandersetzung längst entschieden waren und die Amerikaner bereits rund ums Clubhaus feierten.

>> Endergebnis Presidents Cup

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Verwässertes Ergebnis

THE PLAYERS 2017 – FINAL: Bernd Wiesberger verpasst erst mit Wasserball und Doppelbogey am Schlussloch sein erstes absolutes Topergebnis in Amerika.

In der Form seines Lebens und mit dem Selbstbewusstsein eines Siegers klopft Bernd Wiesberger beim inoffiziellen 5. Major hörbar bei den Toppositionen am Leaderboard an. Nach dem Höhenflug vom Samstag mit 50 gewonnenen Rängen marschiert der 31-jährige Burgenländer am Sonntag zwischenzeitlich in die Top 10 vor, ehe der letzte gewasserte Drive zum Doppelbogey am Schlussloch führte, der das große Ziel knapp vermasselte.

„Natürlich war es schade ums letzte Loch, aber in Summe habe ich gut gespielt hier. Am Ende bin ich durchaus zufrieden mit der Platzierung in dieser Woche,“ will sich Bernd Wiesberger von einem schlechten Teeschuß nicht sein drittes Players vermasseln lassen. Auch die Par-Runde zum Abschluss und der 12. Platz markieren eine neue persönliche Bestmarke auf Uncle Sam’s Golfwiesen, auch wenn er weiter auf sein erstes Top 10 drüben warten muss.

Wenig falsch gemacht am Sawgrass-Monster

Kleiner Warnschuss am Eröffnungsloch, als Bernd die Annäherung zu kurz lässt, aber dann mit sicherem Chip-Putt das Par absichert. Das erste Par 5 lässt noch kein Birdie springen: zwar legt sich Wiesberger den Ball ideal in die Gasse zum Chip an die Fahne, dieser gerät jedoch zu kurz. Auch am ersten Par 3 riecht es nicht nach Birdie: aus 11 Metern eröffnet sich für den Putter keine dicke Chance.

Erst am 4. Loch packt Wiesberger einen ersten lasergenauen Wedgeschlag aus und lässt dem Putter nur eine Formsache zum Birdie. Wie gewonnen so zerronnen: der erste weggepullte Drive an der langen 5 erlaubt nur den Querpass und führt zum Bogey.

Im unangenehmen Wind bleibt Wiesberger dennoch im Attacke-Modus: am 7. Grün springt zudem der Putter helfend ein und versenkt aus 4 Metern zum zweiten Birdie. Ein zu kurz geratenes Eisen am langen Par 3 der 8 stellt Bernd vor keine allzu große Probleme, der Par-Save gelingt. Auf den Par 5 will weiterhin nicht viel gelingen: der Pitch an der 9 findet seinen Weg nicht näher als bis auf 12 Meter zur Fahne und lässt kein Birdie zu.

Zu Beginn der letzten 9 geht es rückwärts am Leaderboard: Bernd verschätzt sich bei der Annäherung und kommt aus dem Grünbunker der 10 nicht nah genug zur Fahne um das Par zu halten. Auch am anschließenden Par 5, heute das leichteste Loch, bunkert sich der 31-jährige vor dem Grün ein. Diesmal fällt jedoch der Putt aus knapp drei Metern zum Birdie und befördert ihn erstmals unter die Top 10 beim Players.

Am drivebaren Par 4 der 12 entscheidet sich Wiesberger für die defensive Variante. Der Pitch aus 80 Metern rollt nicht nah genug zur Fahne für eine echte Chance. Den Wind am Par 3 der 13 schätzt Bernd wie so viele vor ihm falsch ein und landet in der Collection Area hinter dem Grün. Nervenstark kratzt er dank perfektem Chip ein wichtiges Par.

Die in Sawgrass so wichtigen, präzisen Drives stellen Bernd auch am 14. Tee vor keine Probleme. Bombensicher auch das Eisen aus 180 Metern bei heftigen Rückenwind ins Grün. Die Krönung aus 7 Metern bleibt jedoch aus – Zweiputt-Par. Ganz wichtiges Birdie am letzten Par 5: diesmal erledigt Bernd gefühlvoll die Übung mit Chip tot an den Stock.

Das Signature Hole (17) kann Bernd auch am Schlussloch keinen Wasserball entlocken. Bombensicher legt er den Ball am Grün ab. Nach 66 hervorragenden Golfschlägen kommt der Österreicher erstmals ins TV-Bild, als er aus 7 Metern sicher zum Par zweiputtet.

Der zuvor so hervorragend funktionierende Driver lässt den Oberwarter ausgerechnet am Schlussloch im Stich und sendet seinen Ball ins Wasser. Ein starker 4. Schlag legt den Ball immerhin auf vier Meter zum Stock. Bitter, dass der Bogeyputt auch noch am Loch vorbeikriecht. Das abschließende Doppelbogey überschattet eine zuvor bärenstarke Leistung und lässt nicht mehr als die Par-Runde zu, die knapp nicht für sein erstes Top 10-Ergebnis jenseits des großen Teichs reichen dürfte. „Ich bin nach der Pause letzte Woche nicht gleich in den Rhythmus hineingekommen. Aber von da an habe ich wirklich gutes Golf gespielt, aber doch einige Chancen da draussen liegen gelassen.“

Näher zu den goldenen Wiesen

Neben fetten Weltranglistenpunkten und 212.625 Dollar Preisgeld sammelt Bernd Wiesberger so nebenbei wichtige Punkte im Non Members-Ranking hinsichtlich einer Tourkarte für die US PGA Tour, wo er jetzt mit 189 Punkten auf Platz 10 vorstößt. Beim dritten Players-Auftritt, dem Flaggschiff-Event der ersten Golfliga der Welt, stemmt der Burgenländer eine weitere Bestmarke und arbeitet sich wieder ein kleines Stück näher an die absolute Weltelite heran.

Kim_SW_1701_330Der Jüngste lässt Elite alt aussehen

Si Woo Kim, mit 21 Jahren der zur Zeit allerjüngste Spieler auf der US PGA Tour, landet bei 10 unter Par einen Sensationssieg. Der Koreaner kürt sich mit der 69 zugleich zum jüngsten Sieger beim Flaggschiffevent der US Tour. Mit Respektsabstand von drei Schlägen teilen sich Ian Poulter und Louis Oosthuizen den zweiten Platz.

Rafa Cabrera-Bello schreibt ein Stück Tourgeschichte, mit dem allerersten Albatros bei einem Players Championship. Sein perfekter 2. Schlag am Par 5 der 16 erhält den glücklichen Kick dazu und ebnet den Weg zum 4. Platz.

 

>> Endergebnis The Players

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Bernds Amerika-Gamble

Tigerline_Golf_Live_at
Bernd Wiesberger lässt sich auf ein Vabanque-Spiel in Amerika ein: wenns nicht klappt, fliegt er aus den Top 50 der Welt.

Auf Amerikas Golfwiesen erlebt Bernd Wiesberger mehr Halloween als Thanksgiving. Das gute Masters-Debüt 2015 (Platz 22) täuschte über magere 10 Turniere in Amerika hinweg, wo er gerade mal 16 Zähler fürs World Ranking sammelte, weniger als 10% seiner Jahrespunkte. Bernd ist der einzige Spieler in der Weltelite noch ohne Top 10-Resultate in Amerika.

Im  Ryder Cup-Jahr 2016 hat Wiesberger neuerlich die Wahl, ob er lieber Euros oder Dollar nachjagen soll  – und entscheidet sich wieder für die fetteren Golfwiesen westlich des Atlantiks. Die Situation heuer ist jedoch eine andere: geht sein Gamble nicht auf und setzt es in den nächsten Wochen keine Topergebnisse auf den Plätzen in Kalifornien, Florida oder Georgia, dann droht der Rausfall aus den Top 50 der Weltrangliste, mit all den unangenehmen Nebenerscheinungen, die heißen könnten: Zuschauen beim Ryder Cup, keine automatische Qualifikation für Majors und WGCs, auch keine Amerika-Invites mehr.

Obwohl sich unser 30-jähriger Golfstar eigentlich heuer ganz auf die European Tour konzentrieren wollte – da ohne Spielrecht in Amerika und mit besseren Chancen auf die Ryder Cup-Qualifikation über die European Tour –  verzichtet er im Frühjahr auf die Turniere in Asien, die in der Vergangenheit seine goldenen Wiesen waren (Siege in Korea, Indonesien, Platz 2 in Malaysien).

Unverständlich? Ein Fehler? Im Gegenteil, recht hat er! Bernd hat nie ein Hehl daraus gemacht, was ihn antreibt: sich im Kreis der Allerbesten bei den Topturnieren beweisen. Und die sind nun einmal zwischen Februar und April alle in Amerika: Northern Trust, Honda Classic, dann die beiden WGCs Cadillac und Match Play, Houston, Augusta! Dort spielt die Golfmusik.

Bernds Kalkül: gut spielen musst Du überall für den Erfolg. Sich in Asien bei zweitklassigen Feldern zu verstecken um ein bisserl Selbstbewusstsein aufzubauen, wäre was für Weicheier. Als Top 50-Spieler gilt es mit breiter Brust aufzutreten und den Wettkampf im Kreis der Allerbesten zu suchen. Die Ergebnisse im Desert Swing waren zwar nicht berauschend, aber alle Zylinder im Wiesberger-Motor feuern im Prinzip im richtigen Takt und auf vollen Touren, nur noch nicht ganz synchron in Richtung Norden am Leaderboard.

Für den Ryder Cup kann man sich auch nicht über strategisches Punktehamstern qualifizieren. Diese Ehre kommt automatisch für die Jahresbesten, sozusagen als Zugabe und Bonus-Turnier – und heuer wahrscheinlich über Ergebnisse in Amerika, die ins Team von Hazeltine führen werden. Darren Clarke wird für seine drei Wild Card-Picks auch garantiert auf Schlachtrösser der Vergangenheit zurückgreifen, die es trotz guter Leistungen nicht direkt ins Team schaffen, also auch das kann Bernd vergessen.

Da Bernd kein Produkt amerikanischen College-Golfs ist wie ein Sergio Garcia oder Graeme MCDowell, hat er es dort naturgemäß schwerer. Gespannt dürfen die TV-Golffeinschmecker daher in den kommenden Wochen sein, wie sich Bernd auf Bermuda-Grüns in Florida präsentieren wird. Ob er Annäherungen in knochenharte Grüns besser hinbekommt und auf den widerborstigen Gräsern in Miami, Orlando und Houston den direkten Weg ins Loch findet. Wie er Bad Breaks mental wegsteckt, die jeden in Amerika erwischen und wie er sich im Kreis der weltbesten Putter auf der US PGA Tour schlagen wird.

Missed Cuts werden verschmerzbar, 25., 30. Plätze aber auch garantiert zu wenig sein. Bernd wird in den kommenden Monaten neue persönliche US-Höhen erklimmen müssen, also Top 5-Ergebnisse, damit sich der Flug über den Atlantik im World Ranking und der Non Members-Wertung der US PGA Tour auszahlt. Spätestens nach der US Open wird sich zeigen, ob der Höhenflug des BW weitergeht oder ob es eine Delle in der Karriereplanung setzt.

Von Joachim Widl

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Bernds Weg zur US-Tourkarte

Ein steiniger Weg führt für Bernd Wiesberger zu einer Karte für die US PGA Tour – je nach Form mehr oder weniger Formsache…

Nach Bernd Wiesbergers ersten Turnieren auf der US PGA Tour stellt sich die Frage: ist das nur ein kurzer Ausflug oder der erhoffte permanente Sprung nach Amerika?

Der Aufstieg unter die Top 50 der Weltrangliste beschert Bernd Wiesberger zwar automatische Tickets für die vier Majors und World Golf Championship-Events, aber keine Karte für die US PGA Tour.

Das aktuelle >> Priority Ranking System der US PGA Tour offeriert Österreichs Aufsteiger jedoch mehrere Möglichkeiten auf der weltgrößten Profitour um Millionenschecks sowie um fette Punkte für World Ranking und FedExCup mitzuspielen:

1. Tour-Commissioner Tim Finchem vergibt für jedes Turnier aufs Neue zwei Tickets an internationale Spieler.

2. Jeder Turnier-Hauptsponsor hat sich bis zu 8 Wildcards gesichert, die er „strategisch“ oder an den Bestbietenden vergibt – ein eher teurer Weg…

3. Tourkarte über FedExCup-Rangliste: Der Weg auf dem 2014 Victor Dubuisson, Francesco Molinari und Jamie Donaldson ihre Tourkarte erspielten. Dazu mussten sie als Nichtmitglieder bis Ende der regulären Saison unter den Top 125 der FedExCup-Rangliste aufscheinen.

4. Special Temporary Membership: Nicht-Mitglieder wie Wiesberger, die im Laufe einer Saison soviele FedExCup-Punkte sammeln können, wie der 150. der abgelaufenen Saison, erhalten ein Spielrecht für den REST der aktuellen Saison. Nötig sind dafür ca. 330 FedExCup-Punkte, die man etwa für drei 5. Plätze bekommt. Dann gilt es unter die Top 125 zu kommen um wie unter Punkt 3 beschrieben auch für die nächste Saison abgesichert zu sein.

5. Montags-Qualifikation: der steinigste Weg für die vier Besten in der wöchentlichen Vorqualifikation

Die US Tour führt eine >> eigene Rangliste für Non Members, wo immer der aktuelle Punktstand abzulesen ist.

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