Schlagwort: playoff

Gefühl zurückgeholt

ST. JUDE CHAMPIONSHIP – FINAL: Sepp Straka packt am Finaltag im TPC Southwind mit einer 65 (-5) seine klar beste Runde der Woche aus, gibt damit noch souverän die rote Laterne ab und holt sich darüber hinaus vor dem anstehenden zweiten Playoff Event in Olympic Fields wohl auch das Gefühl der letzten Wochen wieder etwas zurück.

Auch am Moving Day kam Sepp Straka nicht ins Rollen und steckt somit vor der Finalrunde in Tennessee weiterhin am geteilten letzten Platz fest. Mit allererster Startzeit bildet er am Sonntag nun noch einmal mit US Open Champion Wyndham Clark (USA) die erste Paarung und hofft zumindest die rote Laterne noch abgeben zu können. Eine starke letzte Umrundung wäre angesichts der zähen ersten drei Tage wohl auch fürs Selbstvertrauen im Hinblick auf das kommende zweite Playoff Turnier nächste Woche sicherlich angenehm.

Trotz eines verzogenen ersten Abschlags geht sich am Ende auf der 1 ein doch recht souveränes anfängliches Par aus. Bereits auf der 2 nimmt er dann aus drei Metern das erste Birdie mit und legt gleich am Par 5 danach trotz verfehltem Fairway weiter nach. Allerdings trübt er sich den starken Start mit einem verpassten Up & Down am darauffolgenden Par 3 wieder etwas ein. Das ungewollte Bremsmanöver steckt er aber gut weg, nimmt in Folge recht sichere Pars mit und knallt schließlich am Par 3 der 8 ein perfektes Eisen zur Fahne, was ihm aus nicht einmal einem Meter das nächste Birdie ermöglicht.

Weitere Birdies gefunden

Das bringt Sepp sichtlich auch wieder richtig ins Laufen, denn auf der 9 findet auch aus 3,5 Metern der Birdieputt den Weg ins Ziel, womit er nach den Frontnine an einer durchaus ansehnlichen Finalrunde bastelt. Auch auf der hinteren Platzhälfte legt er sich recht gute Birdiechancen auf, jedoch kühlt der Putter spürbar ab und verweigert am Weg zu weiteren Birdies vorerst noch die Mitarbeit. Am Par 5 der 16 legt er das Wedge dann aber bis auf einen guten halben Meter zum Loch und nimmt sich so am Weg zum nächsten Birdie sehenswert den Druck vom Putter.

Nach einem starken Sandsave auf der 17 misst er am Schlussloch noch einmal ein Eisen perfekt an und beendet das Turnier stilecht mit noch einem weiteren roten Eintrag. Derart souverän geht sich am Sonntag schließlich sogar eine knallrote 65 (-5) aus, die ihm zwar aufgrund der verpatzten ersten drei Runden keine großen Sprünge mehr ermöglicht, die rote Laterne gibt er als 63. damit aber ohne Probleme ab und holt sich darüber hinaus wohl auch das Gefühl für das anstehende 2. Playoff Event kommende Woche in Olympic Fields wieder zurück.

Lucas Glover setzt sich im Stechen gegen Patrick Cantlay (beide USA) durch und schnappt sich bei gesamt 15 unter Par den Sieg.

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Sepp’s Playoff-Thriller

ST. JUDE CHAMPIONSHIP – FINAL: Sepp Straka muss sich im TPC Southwind an einer fantastischen Woche Will Zalatoris (USA) in einem wahren Thriller im Stechen am dritten Extraloch geschlagen geben und verpasst so nur hauchdünn seinen zweiten PGA Tour Sieg. Doch auch mit Rang 2 sorgt der ehemalige Georgia Bulldog für neue Meilensteine im österreichischen Golfsport.

Sepp Straka zeigte nach sechs verpassten Cuts in Folge just zum ersten Playoff Turnier wieder richtig starkes Golf. Am Sonntag steht der Longhitter im Finalflight und mischt beim 15 Millionen Dollar Event in Memphis voll im Titelkampf mit. Auch seinen bis dato einzigen Sieg auf der PGA Tour konnte er in Florida aus der Verfolgerposition heraus einfahren, was für den Finaltag in Tennessee womöglich ein gutes Omen für den gebürtigen Wiener darstellt.

Mit einem verzogenen Drive treibt er sich dann gleich auf der 1 allerdings den Puls etwas in die Höhe, dank nervenstarken Putts holt er sich aber am Ende noch das anfängliche Par ab. Nachdem auf der 2 der Birdieputt aus vier Metern knapp nicht fallen will, bringt er sich am einzigen Par 5 der Frontnine gleich danach mit einer wild verzogenen Grünattacke wieder heftig in die Bredouille. Zwar gelingt nach einem etwas zu kurz geratenen Pitch der Sandschlag sehr gut, aus einem guten Meter streikt aber plötzlich der Putter, was schließlich im ersten Fehler mündet.

Bunte Phase

Sofort allerdings steuert Sepp gegen, denn am Par 3 danach parkt er den Teeshot drei Meter neben dem Loch und stopft zum ersten Birdie und zum prompten Ausgleich. Richtig lange kann er sich allerdings nicht freuen, denn auf der 5 rollt erneut ein kurzer Parputt aus einem Meter am Loch vorbei, womit es postwendend wieder in den Plusbereich zurück geht. Doch wieder dreht er sein Score nur wenige Minuten später mit einem gelochten 4,5 Meter Putt wieder auf Anfang und bleibt so weiterhin voll im Titelgeschäft.

Trotz eingebunkerten Drives bringt er die Annäherung zu Beginn der Backnine stark aufs Grün und da aus vier Metern der 14. Schläger im Bag wieder perfekt mitspielt, taucht er erstmals am Sonntag in den Minusbereich ab. Das bringt den 29-jährigen auch so richtig ins Laufen, denn nach längerer Warterei gelingt auch die Annäherung auf der 12 richtig gut und da der Putter weiterhin voll auf Temperatur ist, gesellt er sich endgültig wieder in die geteilte Führung zu Will Zalatoris.

Im Gleischschritt ins Stechen

Nachdem am schwierigen Par 3 der 14 nach starkem Abschlag der Birdieputt nicht fallen will, geht er den Versuch zur 3 am Par 4 danach etwas zu forsch an, da er aber souverän den unangenehmen Retourputt stopft, marschiert er weiterhin im Gleichschritt mit Zalatoris an der Spitze dahin. Das ändert sich auch nach dem letzten Par 5 nicht, denn sowohl der US-Amerikaner als auch Sepp notieren jeweils das Birdie, womit sich mittlerweile ein Zweikampf der beiden um den Sieg herauskristallisiert.

Nachdem Zalatoris (66) auf der 18 noch sensationell das Par kratzt und Sepp’s Birdieputt Minuten später am Loch vorbei kriecht, was in der 67 (-3) mündet, müssen sich die beiden bei gesamt 15 unter Par den Sieg im Stechen ausmachen. Beide bringen den Ball vom Tee dann auf der 18 gut ins Spiel, erst mit der Annäherung erarbeitet sich Sepp dann einen kleinen Vorteil. Mit zu viel Adrenalin schiebt er den Birdieputt aber deutlich übers Ziel hinaus, behält aber die Nerven und bringt das Duell mit einem Retourputt aus zwei Metern erneut zurück in die 18. Teebox.

Niederlage am 3. Extraloch

So stark die beiden Abschläge beim ersten Mal waren, so zäh segeln die zweiten in der Gegend herum, denn Zalatoris hat Riesenglück, dass sein Ball noch vor der Ausgrenze liegen bleibt, Sepp hingegen, dass sein Ball gerade noch trocken ist. Während der US-Amerikaner nur vorlegen kann, muss Sepp aufgrund des nicht vorhandenen Stands droppen. Beide kratzen unglaublicherweise aber noch die Pars, womit nun das Par 3 der 11 die Entscheidung bringen soll.

Dort wird es dann richtig kurios, denn Zalatoris legt den Teeshot zwischen Steinmauer und Grasnarbe, womit der Vorteil klar bei Sepp liegt. Dieser allerdings lässt den Abschlag um Zentimeter zu kurz und versenkt den Ball im H2O. Wie er nachher im Interview erklärte, ging er davon aus, dass sein Konkurrent problemlos chippen könnte und ging daher konsequent auf die Fahne, unterschätzte aber ebenfalls den Wind.

Am Ende triumphiert Zalatoris mit Bogey gegen Doppelbogey und fährt so seinen ersten PGA Tour Sieg der Karriere ein. Wie Sepp am Ende das Nachsehen hat schmerzt zwar, mit einer sensationellen Leistung meldet er sich aber auch mit dem alleinigen 2. Rang wieder mit einem richtigen Ausrufezeichen in der absoluten Weltelite zurück.

„Klarerweise hätte ich gerne gewonnen, aber ich bin auch froh für Will Zalatoris, ein verdienter Sieger,“ spricht Sepp an wie wichtig es für seinen Mitstreiter war, nach so vielen zweiten Plätzen endlich den Debütsieg zu landen. „Jetzt freue ich mich auf meine erste BMW Championship und mein erstes Tourfinale. Wäre die beste Zeit um heiß zu laufen!“

Neue Meilensteine

Dies lässt sich vor allem bereits am Montag in der Weltrangliste ablesen, denn nachdem er zuletzt mit den verpassten Cuts immer weiter zurückrutschte, macht er nun in dem stargespickten Feld einen wahren Satz nach vor und sichert die Top 50 der Welt zumindest für die nächsten Wochen und Monate wohl wieder durchwegs ab. Auf der PGA Tour gibt es sogar echte Meilensteine im heimischen Golfsport zu vermelden. Das zweite Playoff Turnier hatte er zwar bereits vor dieser Woche sicher, mit Rang 2 verbessert er sich im FedExCup auf Position 8 und macht damit auch die Tour Championship in Atlanta bereits klar.

Noch nie konnte ein Österreicher bislang beim zweiten und dritten Playoff Turnier abschlagen, womit Sepp Straka ab nächsten Donnerstag neue rot-weiß-rote Golfsphären betreten wird. Da beide kommenden Turniere ohne Cut gespielt werden, ist auch die Chance auf weitere fette Weltranglistenpunkte enorm groß, womit man fast davon ausgehen kann, dass es für den Rapid-Fan im August noch weiter in Richtung Norden der Weltspitze gehen wird.

Mit 1,635.000 US Dollar stellt Straka auch einen neuen Preisgeldrekord für einen österreichischen Golf-Pro auf, da er für Platz 2 mehr kassiert als bei seinem historischen Honda-Triumph, für den es „nur“ 1,440.000 Dollar als Belohnung gab.

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Spektakulär abgefangen

BMW CHAMPIONSHIP – FINAL: Jon Rahm stoppt den Erfolgslauf des Dustin Johnson mit einem 20 Meter-Putt im Playoff am 1. Extraloch.

In der frühen Phase der BMW Championship schien alles auf eine Fortsetzung des Erfolgslaufs von Dustin Johnson in den FedExCup Playoffs hinauszulaufen. Die neue Nummer 1 der Welt agierte zu souverän, lochte drei Birdieputts bereits auf den ersten vier Löchern, während sein Herausforderer im Schlussflight, Hideki Matsuyama, wild herumschoss und mit Mühe seine Pars kratzen konnte.

Jon Rahm raffte sich jedoch in Olympia Fields zu einer olympiareifen Vorstellung auf: die letzten 9 Löcher bretterte er mit vier unter Par und mit der 64 zur tiefsten Runde der gesamten Woche. Damit setzte Europas bestgerankter Golfpro die Latte im Clubhaus bei 4 unter Par, die DJ nach ein paar Aussetzern rund um den Turn plötzlich nicht mehr zu erreichen schien.

Doch der Mann aus South Carolina bewies seine Extraklasse am Schlussloch und versenkte aus 15 Metern zu einem letzten Birdie um ein Stechen zu erzwingen. Rahm hatte sich seinerseits ein Ass für das 1. Extraloch aufgehoben und zirkelte den Birdiputt aus gut 20 Metern über eine Welle zum Sieg ins Loch: „Ich hatte schon noch gehofft zu gewinnen, aber nie hätte ich gedacht, dass ich dazu einen solchen Riesenputts mit ein paar Breaks zum Sieg zu lochen,“ strahlte der Spanier über das ganze Gesicht.

DJ verteidigt jedoch die Nummer 1-Position in Weltrangliste und FedExCup, während sich Rahm auf Position 2 vor der Tour Championship verbesserte. Unter den prominenten Namen die nicht mehr mit den besten 30 in East Lake starten dürfen, ist wie schon im Vorjahr Tiger Woods, der nachwievor zu keiner Form findet.

Leaderboard BMW Championship

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Playoff und Tourkarte

WYNDHAM CHAMPIONSHIP – FINAL: Eine zu schwache Finalrunde vermasselt Sepp Straka zwar in Greensboro ein weiteres Topergebnis, die Ausbeute der Rookie-Saison ist mit Playoff und Tourkarte dennoch hervorragend.

Österreichs erster Golfpro, der eine komplette Saison auf der PGA Tour bestreiten durfte, macht der Alpenrepublik alle Ehre. Dank eines starken Golfsommers rutscht Sepp Straka am Ende recht problemlos als 111. unter die Top 125 der Jahreswertung und verteidigt damit nicht nur in der Rookie-Saison seine Spielrecht in der weltweit wichtigsten Golfliga, sondern qualifiziert sich auch automatisch für die Playoffs im FedExCup.

Bei der Wyndham Championship, dem letzten regulären Saisonturnier mit 6,2 Millionen Dollar Preisgeld, übernimmt der Doppelstaatsbürger am Moving Day sogar kurzzeitig die Spitze, muss aber auf seinen letzten 27 Golflöchern den 9 Wochen auf Tour mit zu vielen Fehlern Tribut zollen und fällt noch bis auf Platz 39 ab.

Zu viele Fehler im langen Spiel am Sonntag

Sicherer Start in die Finalrunde von Sepp Straka, der sich allerdings mit den Eisen erst langsam an die Fahnen herantasten muss. Bei Schlag ins 3. Grün klappt das erstmals perfekt und aus einem Meter ist das Birdie der verdiente Lohn. Unglücklich agiert Österreichs PGA Tour-Akteur am ersten Par 5, als er nicht ganz das Grün mit zwei Schlägen erreicht und einen delikaten Chip in den Grünbunker setzt. Mehr als das Par geht sich nicht aus.

Mit den Eisen operiert Sepp am Finaltag nicht mehr so präzise wie an den Tagen zuvor. Am Par 3 der 7 bleibt der in der Böschung vor dem Grün hängen, chippt zu weit über die Fahne und kassiert sein erstes Bogey.

An der 9 kommt Straka nach weggeblocktem Drive und verpasster Annäherung noch ungeschoren davon, beim nächsten Trouble Shooting rund ums 10. Grün setzt es jedoch das nächste Bogey. Der Zwischenstand von 1 über Par hat ihn am Leaderboard bereits vom 12. Rang gut 25 Positionen abrutschen lassen.

Die Probleme häufen sich mit den Eisen: auch der Schlag ins 11. Grün geht rechts weg und lässt dem Österreicher eine zu schwierige Aufgabe, die zum nächsten Schlagverlust führt. Mit wackeligen Drives und streuenden Eisen wird es ein Kampf über die letzten 6 Löcher zurück ins Clubhaus. Sowohl an der 13 wie auch an der 14 bastelt er starke Par Saves hin.

Am letzten Par 5 landet Straka einen starken Birdie-Konter, nachdem er das Kurzgemähte mit zwei Schlägen erreicht. Doch am letzten, schweren Par 3 geht wieder ein Eisen rechts weg und aus dem Grünbunker bekommt Sepp das Sandy Par nicht mehr hin.

Mit der 72 (+2) leistet sich Straka nicht nur seine schwächste Runde der Woche, sondern verschenkt auch Zehntausende Dollar durch den Rückfall vom 10. bis zu 39. Platz, der nur 22.900 US Dollar zahlt.

Der Amerikaner J.T. Poston feiert bei 22 unter Par seinen ersten Toursieg, nachdem er Titelverteidiger Webb Simpson und den drei Tage lang führenden Koreaner Ben An knapp abfangen kann.

>> Endergebnis Wyndham Championship

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Rose-ige Zeiten

BMW CHAMPIONSHIP – FINAL: Justin Rose verliert zwar das Playoff gegen Keegan Bradley, erklimmt dennoch erstmals die Nummer 1-Position im World Ranking.

Justin Rose tritt in die Fussstapfen von Nick Faldo, Lee Westwood und Luke Donald als vierter Engländer am Golfthron im World Ranking. Verantwortlich dafür ist die neue Stärke beim Putten, die dem Engländer den nötigen Extraschub verleiht um Woche für Woche um die Titel mitzuspielen. Beim verregneten Montags-Finish der BMW Championship, dem dritten FedExCup-Playoff, liefert sich der Olympiasieger ein packendes Duell mit Keegan Bradley, wobei sie sich mit Birdies auf den Löchern 16 und 17 ein totes Rennen liefern.

Der seit 6 Jahren sieglose Amerikaner zeigt als Erster Nerven am Schlussloch: ein böse weggepullter Drive, ein Eisen in die Zuschauertribüne, ein fetter Pitch und ein schwacher Putt führen zum logischen Bogey am Schlussloch. Aber auch Rose zeigt mit viel zu kurzem Chip am 72. Loch Nerven, der beherzte Putt zum Sieg lippt zudem aus.

Im Stechen bleiben Rose und Bradley ebenfalls „Neck an Neck“. Beide müssen knapp außerhalb des Grüns aus unter 10 Metern den Putter bemühen, was Bradley zu einem sicheren Zweiputt-Par nutzt. Rose bleibt im nassen Gras beim ersten Putt zu kurz und schenkt den Titel endgültig mit dem verschobenen Par-Putt her: „Ein Super-Putt an der regulären 18 leider nicht gefallen, dafür ein furchtbares Playoff gespielt,“ so die erste Reaktion von Rose, der das Missgeschick durch den Aufstieg zur Nummer 1 der Golfwelt aber locker wegsteckt: „Ein Bubentraum wurde wahr!“

Keegan Bradley, der seit dem Verbot des „Anchor Puttings“ nie mehr auf den Grüns zur alten Sicherheit fand, schafft endlich den überfälligen Comebacksieg nach 6 Jahren Durststrecke. Bryson DeChambeau zieht jedoch als Leader im FedExCup mit den besten 30 ins Finale von East Lake ein, wo auch Justin Rose, Justin Thomas, Dustin Johnson und Tony Finau aus eigener Kraft mit einem Sieg den FedExCup holen könnten. Auch Tiger Woods, der sich am Schlusstag auf Rang 6 verbessert, ist beim Tourfinale dabei. Ausgeschieden sind dagegen unter anderem Jordan Spieth, Henrik Stenson, Alex Noren und Tyrrell Hatton.

>> Endergebnis BMW Championship

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Triumphaler Playoff-Start

THE NORTHERN TRUST – FINAL: Professor Bryson DeChambeau kalkuliert alle Variablen richtig zum klaren Erfolg beim ersten FedExCup Playoff. 

Der von vielen als Eigenbrötler belächelte Bryson DeChambeau holt sich das erste Playoff-Turnier im FedExCup – und jetzt vergeht den anderen das lachen. „Jeder ist auf seine Weise einzigartig,“ kommentiert der 24-jährige seinen zweiten Saisonerfolg, „jeder kann sagen, dass es verrückt ist, was ich mache. Aber am Ende des Tages stehe ich hier mit dem Siegespokal.“ Der oft verbissene Tüftler, der mit mathematischer Präzision bis ins kleinste Detail sein Golfspiel kalkuliert, ist im Ridgewood GC eine Klasse für sich und gewinnt bei 18 unter Par deutlich, was ihn praktisch unübersehbar als Pick für das US Ryder Cup-Team macht.

Mit vier Schlägen Vorsprung in den Schlusstag gestartet hatte DeChambeau anfangs einige Mühe sein Spiel auf die kalkulierten Höhen zu bringen. Zwei Dreiputt-Bogeys ließen seinen Vorsprung auf Aaron Wise und Tony Finau zur Halbzeit bis auf zwei Schläge schrumpfen. Doch auf dem anspruchsvollen Kurs reichte dem Leader ein Birdie-Doppelschlag auf den Back 9 um den alten Vorsprung wieder herzustellen und mit der 69 ungefährdet als Champion über die Ziellinie zu spazieren.

Tony Finau gewinnt das Rennen der Verfolger bei 14 unter Par, womit sich der baumlange Mann aus Hawaii ebenfalls neuerlich für Jim Furyks Auswahl empfiehlt. Von den Dominatoren der Saison ist erst weiter unten am Leaderboard etwas zu finden: Justin Thomas teilt sich mit Brooks Koepka den 8. Platz, Dustin Johnson folgt erst als 11. Tiger Woods kommt überhaupt nicht mit den Grüns von New Jersey zurecht und ordnet sich weit hinten auf Rang 40 ein.

Im Rennen um die Top 100 im FedExCup, die sich für das zweite Playoff-Turnier qualifizieren, bleiben unter anderem Alex Cejka (108.), Sean O’Hair, Charl Schwartzel und Rory Sabbatini auf der Strecke. Lucky Loser der Woche ist Jason Dufner, der trotz verpassten Cuts als 100. noch weiterkommt.

>> Endergebnis The Northern Trust

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Chapeau, DeChambeau!

THE MEMORIAL – FINAL: Bryson DeChambeau verdient sich Jack Nicklaus Anerkennung durch einen dramatischen Sieg im Playoff am zweiten Extraloch.

Seinen zweiten Titel auf der US PGA Tour musste sich Bryson DeChambeau zweimal verdienen. Als Drittrundenleader dominierte der amerikanische Perfektionist auch über weite Strecken des Schlusstages, versäbelt jedoch den Winning Putt am 72. Loch und muss im Playoff gegen den Koreaner Ben An und US-Landsmann Kyle Stanley noch zwei weitere Löcher Schwerarbeit verrichten, ehe er zum Händeschütteln mit Golflegende Jack Nicklaus durfte.

Der 24-jährige Kalifornier mit dem exotischsten Schläger-Mix im Profizirkus schien am Finaltag das Geschehen vor ihm und mit Flightpartner Kyle Stanley an seiner Seite souverän unter Kontrolle zu haben. Mit fehlerlosem Spiel hielt er die Verfolger auf Distanz und schien am 12. Loch mit Birdie die Vorentscheidung zu seinen Gunsten herbeizuführen, da Stanley dort ins Wasser schießt und mit Doppelbogey kapital stolpert. Doch mit vier Birdies in Folge, einige davon mit überlangen Putts herbeigeführt, erzwingt sein Kontrahent auf der Zielgerade wieder den Gleichstand. Stanley trifft jedoch am Schlussloch einen Baum, kann das Grün nicht mehr regulär anspielen und scheint mit Bogey den Weg doch wieder für DeChambeau freizumachen. Doch der dreiputtet nervös zum Bogey, womit ein Dreierstechen notwendig wird.

Dort nimmt sich Stanley mit verzogenem Drive und unmöglichem Stand an einer Bunkerwand endgültig selbst aus der Entscheidung. Der Koreaner Ben An, der unauffällig mit der 69 ins Stechen schlich, chippt dagegen beinahe zum Birdie am 1. Extraloch ein. Beim nächsten Versuch an der 18 verzieht der auf der US Tour noch sieglose Koreaner seine Annäherung, während sich DeChambeau einen Birdieputt auflegt und diesen seelenruhig zum Titelgewinn ins Loch rollt.

Patrick Cantlay fehlt als Viertem bei -14 nur ein Schlag auf den Sieg. Teenage-Sensation Joaquim Niemann aus Chile fällt mit der 73 vom 2. auf den 6. Platz zurück. Tiger Woods verputtet vor den Augen von Jack Nicklaus komplett das Memorial und muss sich mit Platz 23 begnügen, trotz eigener Aussage, dass nicht viel auf den ersten Sieg nach dem Comeback fehle.

>> Leaderboard The Memorial

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Tiger in der Bärenfalle

HONDA CLASSIC – FINAL: Tiger Woods fängt sich zu viele Schläge in der berühmten Bärenfalle für ein Topergebnis ein. Justin Thomas schlägt Luke List im Playoff.

Es ist nicht ohne Ironie, dass sich Jack Nicklaus in der von ihm designten Bear Trap ausgerechnet einen Tiger fängt. In seinem bislang stärksten Auftritt seit dem Comeback auf der US PGA Tour lässt Tiger Woods bei der Honda Classic auf den berühmten Löchern 15 bis 17 gleich 8 Schläge liegen – gleichbedeutend am Ende mit seinem Rückstand auf den Sieger.

Am Schlusstag spielt sich Tiger anfangs bis auf drei Schläge zur Spitze vor um dann am Par 3 der 15 seinen Abschlag gut zwei Meter zu kurz im Wasser zu versenken und mit dem Doppelbogey noch aus den Top 10 herauszufallen. An der 16 macht er aus einer Birdiechance ein Dreiputt-Bogey um mit der 70 schlussendlich Platz 12 einzufahren. Auf einem der schwersten Shotmaking-Kurse des Jahres überzeugt der US Superstars jedoch die lautstark auf den Golfplatz zurückgekehrten Tiger-Fans mit der bislang besten Ballstriking-Performance seit der Rückkehr auf die Tour.

Justin Thomas holt sich seinen zweiten Saisontitel im Playoff, wie schon vor dem Jahreswechsel in Südkorea. Diesmal bekommt Luke List eine Kostprobe von der Kampfkraft des US PGA-Champions: zuerst locht er beinahe seine letzte Annäherung und marschiert mit Tap In-Birdie zur 68 um bei 8 unter Par die Entscheidung zu vertagen. Am ersten Playoff-Loch powert Thomas sein Holz 3 perfekt mit dem Zweiten aufs Grün und sichert sich mit Zweiputt-Birdie den Siegerscheck.

Die Europäer zeigen auch heuer ihre Ballstriking-Qualitäten im PGA National Course von Südflorida. Alex Noren verpasst nur um einen Schlag ein Playoff und wird alleiniger Zweiter vor dem Engländer Tommy Fleetwood. Für die Deutschsprachigen Spieler ist die heurige Honda Classic dagegen äußerst schmerzvoll: Bernd Wiesberger schlittert mit 16 über Par in sein schwächstes US Ergebnis überhaupt und die beiden Deutschen Martin Kaymer (Handgelenk) und Alex Cejka (Daumen lädiert) müssen verletzungsbedingt aufgeben.

>> Endergebnis Honda Classic

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Gary Woodland 2015

Lohnende Putt-Übung

PHOENIX OPEN – FINAL: Gary Woodland schüttelt 5 sieglose Jahre ab und schlägt Chez Reavie im Playoff mit Par am 1. Extraloch.

Der brilliante Ball-Striker aus Kansas, Gary Woodland, findet bei der Phoenix Open die zuvor fehlende Zutat um nach 5 Jahren wieder einen Titel abzustauben: Putting-Lessons seines Freundes Brad Faxon steuern das fehlende Glied in seinem Spiel bei und lassen den Amerikaner auf den pfeilschnellen Grüns von Scottsdale plötzlich meisterhaft mit dem 14. Schläger umgehen.

Mit 9 Birdies am Finaltag stürmt Woodland zur 64 und bei 18 unter Par in ein Playoff mit US-Landsmann Chez Reavie. Am 1. Extraloch reichte Woodland ein Standard-Par zum Sieg, nachdem Reavie den Up & Down zum Par rund ums 18. Grün nicht hinbekam.

„Ich spielte wie in Trance, es ist mir wirklich alles aufgegangen. Mein Caddie hat mich gefragt, ob mir klar war, dass ich soeben 9 Birdies gespielt habe, und das war mir gar nicht bewusst,“ zahlte sich das absolute Fokussieren für den Longhitter aus. Nach Schicksalsschlägen wie dem Verlust eines Zwillingsbabys noch vor der Geburt, Verletzungen und vielen unbelohnten starken Turnierrunden darf Woodland erstmals wieder nach 5 Jahren einen Titel auf der US PGA Tour feiern.

Turnierfavorit Rickie Fowler verputtet komplett den Finaltag und fängt sich im Finish noch dazu drei Bogeys ein, die ihn auf Platz 11 zurückrasseln lassen. Diese Platzierung teilt er sich mit Jon Rahm, der nach der 72 ebenfalls zu den Verlierern des Sonntags zählt. Phil Mickelson kann den Rausfall aus den Top 50 der Welt mit einem starken 5. Platz auf seiner Lieblingswiese in Arizona noch einmal abwenden. Patton Kizzire, bislang einziger Doppelsieger der Saison, verteidigt die Führung im FedExCup.

>> Endergebnis Phoenix Open

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Playoff-Sieg von Day

FARMERS INSURANCE OPEN – FINAL: Jason Day schlägt Alex Noren beim Nachspiel am Montag am 6. Playoff-Loch. Tiger Woods mit Teilerfolgen.

Jason Day und Alex Noren geht das Tageslicht aus über der Frage, wer der Champion bei der Farmers Insurance Open sein soll. Während sich Ryan Palmer in einem Dreierstechen bereits am 1. Extraloch mit Bogey verabschiedet, behaken sich der Australier und der Schwede bis zum letzten Lichtstrahl auf Augenhöhe, ehe die Entscheidung nach 5 Extralöchern auf Montag vertagt werden muss.

Das längste Stechen in der 67-jährigen Geschichte des südkalifornischen PGA-Turniers wurde an einem extrem windigen Sonntag in Torrey Pines notwendig, nachdem das Trio die Bestmarke nach der regulären Spielzeit bei 12 unter Par setzte. Day schien nach vier Birdies auf den Front 9 das Zepter in die Hand zu nehmen, kam aber nach zwei Bogeys auf den letzten 9 Löchern auch nicht über die 70 hinaus, die für die geteilte Bestmarke reichte.

Drittrundenleader Noren, der um seinen ersten US-Titel kämpfte, vergab am Schlussloch eine machbare Birdiechance um das Stechen zu vermeiden. Ryan Palmer, der bereits 6 Löcher vor Schluss gleichauf mit Day und Noren an der Spitze lag, hatte im Finish am meisten zu kämpfen und musste an der 18 ein perfektes Wedge tot zur Fahne schlagen um das Trio im Playoff komplett zu machen.

„Es ist zu dunkel, ich sehe nichts mehr,“ packte Noren nach dem Birdie am 5. Extraloch, mit dem er mit Day wiederum gleichzog, die Schläger zusammen, „aber es ist ein großer Spaß, deshalb spielen wir ja.“

10 Minuten Montags-Show

Am Montag um 08:00 Uhr Ortszeit (17 Uhr MEZ) sehen sich Jason Day und Alex Noren am 6. Extraloch zur endgültigen Entscheidung wieder. Die Show dauert jedoch nur wenige Minuten, nachdem Noren seine Annäherung im Wasser versenkt und Day eiskalt einen 6 Meter-Putt zum Birdie locht.

Tiger feiert Teilerfolge

Mit einer weiteren starken Kampfrunde von 72 Schlägen verbessert sich Tiger Woods bei seinem ersten regulären US PGA Tour-Event seit zweieinhalb Jahren auf den 23. Platz. Während der 42-jährige Wedges und Putter bereits wieder voll im Griff zu haben scheint und damit sein Score rettet, kämpft er nach der Schwungumstellung noch mit dem Timing bei den Abschlägen.

So trifft er im gesamten Turnierverlauf nur 17 Spielbahnen: der vorerst einzige persönliche Rekord, den er bei seinem Comeback einstellen konnte: „ich wusste, dass ich mich auf mein Kurzspiel verlassen konnte. Die Frage war: kann ich ein tiefes Score schießen, was mir nicht gelang. Aber zumindest habe ich ein paar tolle Runden herausgekämpft,“ weiß Tiger, dass bis zu seinem nächsten Einsatz in vier Wochen bei der Honda Classic noch viel Arbeit auf ihn wartet.

Jon Rahm, der mit einem Sieg zur Nummer 1 im World Ranking hätte aufsteigen können, muss den ehrgeizigen Plan nach verpatztem Weekend in San Diego vertagen: Runden von 75 und 77 Schlägen ließen den Spanier bis auf Platz 29 zurückfallen.

>> Leaderboard Farmers Insurance Open

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