Wir sind Golfbotschafter

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Die Golffamilie Österreich schrumpft langsam aber stetig: ist der grüne Sport abgelutscht und nicht mehr trendy? Aber noch haben wir fast 100.000 Golfbotschafter, die das ändern können – Dich!

Mit einem Minus von 737 Golfern weist die ÖGV-Statistik 2013 erstmals ein Schrumpfen der heimischen Golffamilie auf. Zwar tummeln sich offiziell noch 103.999 Mitglieder in den 156 Golfanlagen: aber es sind nur noch 9.497 Jugendliche, um 1.224 oder 11 % weniger Golfer unter 21 Jahren als vor drei Jahren.

Spricht man Golfclubs und ÖGVler darauf an, hört man, das sei das nur die Spitze des Eisbergs: rechnet man ruhende- und Zweit-Mitgliedschaften heraus oder berücksichtigt den Trend, dass aktive Golfer immer weniger Zeit für ihren Sport neben Beruf und Familie finden – dann heißt es unisono – Houston, we have a problem!

Vorbei sind die goldenen Zeiten, als sich Golf zum fünftgrößten aktiv ausgeübten Sport in Österreich mauserte und massenweise Tennisspieler und Fussballer den kleinen weissen Ball als Alternative entdeckten. So mancher Golfer, der sich in Viererflights 6 Stunden über seinen Golfplatz staute, ächzte verzweifelt: „Jetzt wo alle Proleten am Golfplatz sind, kann ich endlich wieder auf den Fussballplatz gehen…“

Teures Werbegeld sowie engagierte Ideen wie „Hello Juniors“ haben den Trend nicht gestoppt – also sind Du und ich jetzt dran, den Golfsport zu retten!

Wir haben in Österreich gut und gerne 90.000 funktionerende Erfolgsrezepte, die Menschen auf den Golfplatz brachten – Dich, mich, den und die da – uns alle. Wieso diese größte „Waffe“ nicht einsetzen? Irgendetwas war Dir und mir einmal so wichtig, dass es uns zu Hölzern und Eisen greifen ließ.

Warum verwenden wir nicht dieses größte Kapital um Freunde, Bekannte mit der eigenen Golf-Erfolgsgeschichte zu begeistern?

Ich mag überhaupt nicht mit gutem Beispiel vorangehen, aber ich mach‘ mal eine Ausnahme.


Juli 1993, als gelangweilter Single buche ich mit meinem Tennis-Racket einen Urlaub im Club Med von Da Balaia an der Algarve. Wetter toll, Essen gut, Animateure etwas nervend.

1. Tag, Vormittag: 1. Runde des Gäste-Tennisturniers. Ich verliere 0:6, 0:6. Nach einer Stunde ist mir erstmals langweilig.

1. Tag, Nachmittag: Hoffnungsrunde für die Verlierer vom Vormittag: 0:6, 0:6, mir ist um 15 Uhr schon wieder langweilig.

2. Tag Vormittag: Mein Tennisracket wird das Zimmer nicht mehr verlassen, am Info-Board in der Lobby wird alternativ angeboten: Tretbootfahren, Boccia und als dritte Möglichkeit etwas ganz skuriles: G.O.L.F. Kostet nix, All inclusive, das probiere ich mal.

2. Tag Nachmittag: mit 5 ebenfalls gescheiterten Tennis-Nieten treffen wir einen sehr norddeutschen Pro auf der hoteleigenen Driving Range. Jeder bekommt ein abgenudeltes Wedge in die Hand gedrückt, darf ein paarmal draufhauen.

Der Pro sagt: „Das ist ziemlich blöd, was? Ich zeig Euch lieber was cooles, dreht euch alle mal 180 Grad um.“ Wir blicken auf einen 10 Meter entfernten, gut 8 Meter hohen Maschendrahtzaun. Der Pro teet hoch auf, nimmt den Driver und fragt: „Glaubt ihr, dass ich da drüber komme?“ Ungläubiges Kopfschütteln.

„Na gut, glaubt ihr, dass ich die 200 Meter entfernten Häuser am Hügel treffen kann?“ Wir lachen ihn aus. Er zieht voll mit dem Driver durch, der Ball zischt locker über den Zaun und verfehlt nur knapp ein Hausdach in weiter Ferne. „Wenn ihr das auch wollt, dann strengt Euch an.“

Einen Golfball im Abflug zu „hören“, über 200 Meter weit zu schlagen, das wurde zu meinem Golfvirus. Vom Urlaub kam ich bereits mit eigenen Golfschlägern heim, suchte sofort einen Club, machte die Platzreife und spielte noch im Herbst meine ersten 26 Golfrunden.


Ja und noch etwas – WIR sind Golf!

von Joachim Widl

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