American Horror Story

HONDA CLASSIC – 2. RUNDE: Bernd Wiesberger liefert im PGA National Resort eine Vorstellung zum Vergessen ab und schlittert in Palm Beach Gardens nicht nur in sein bislang schlechtestes Amerika Ergebnis der Karriere, sondern notiert mit der 81 außerdem seine schlechteste Runde seit 2012. „Ziemlich enttäuschende und ratlose Zeit für mich am Platz. Ein extrem schwieriger Platz und sehr schwaches langes Spiel vertragen sich einfach nicht,“ fasst Wiesberger seine 5 Frust-Stunden vom Freitag zusammen.

Dass Bernd Wiesberger und die USA keine innige Liebesbeziehung mehr werden ist bereits seit einigen Jahren klar. Doch was der Oberwarter in dieser Woche in Florida durchlebt, grenzt an einen einzigen Alptraum. Schon zum Auftakt am Donnerstag wäre mehr als die 75 (+5) machbar gewesen, wenngleich der Burgenländer im trickreichen Wind ordentlich zu kämpfen hatte. Am Freitag aber liefert die Nummer 53 der Welt nach anfänglichen leichten Fehlern eine richtig schlimme Vorstellung ab und unterschreibt am Ende eine desaströse 81 (+11).

Dabei lässt sich die Runde eigentlich gut an, denn nach einem anfänglichen Par stopft Bernd gleich auf der 2 die erste sich bietende Chance und nimmt aus drei Metern das Birdie mit. Das soll es dann an diesem Tag mit positiven Ereignissen aber auch schon gewesen sein, denn das erste Bogey auf der 4 – der Oberwarter verschiebt aus einem Meter den Parsave – tritt eine fast schon epische Negativspirale in Gang, die in gleich zwei Triplebogeys ihre unrühmlichen Spitzen erreicht.

In der Abwärtsspirale gefangen

Nach noch einem weiteren verpassten kurzen Parputt auf der 7 nimmt die wilde Runde erst so richtig Fahrt auf. Bernd blockt danach seinen Drive auf der 8 rechts weg, wassert in Folge aus dem Rough die Annäherung, muss den Drop nehmen und baut dazu noch einen Driller ein, was den Cut mit dem ersten Triplebogey endgültig außer Reichweite kommen lässt. Dem nicht genug lässt er auf der 10 den nächsten Dreiputt folgen, ehe es auf der 11 erneut wild zur Sache geht.

Nach Drive ins Rough muss er am Par 4 vorlegen, findet danach aus nicht einmal hundert Metern das H2O und schluckt so das nächste Triplebogey, was dem Burgenländer den unglaublichen Zwischenscore von +8 nach 11 einbrockt. Auch danach findet er an diesem Tag kein Rezept, tritt sich weitere Fehler ein und liegt schon vor der berühmt berüchtigten Bear Trap – ein Stretch der Löcher 15 bis 17 – bei 10 über Par für den Tag.

Nachdem dann auch die Bärenfalle noch zuschnappt ist die 81 (+11) schließlich endgültig Gewissheit. Damit rangiert Bernd Wiesberger nur auf dem 135. Platz, notiert dazu noch mit +11 die schlechteste Runde seit dem Moving Day bei den BMW PGA Championship im Jahr 2012 und steckt damit nun wohl endgültig im Formkeller fest.

Viele Fragezeichen

Dass der Trend beim Burgenländer bereits seit Monaten kontinuierlich nach unten zeigt ist vor allem in dieser Saison auch bestens an den Ergebnissen abzulesen. Seit seinem Saisondebüt in Abu Dhabi schnitt er in jeder Woche etwas schlechter ab, was schon in Malaysia – eine von Bernds ausgewiesenen Lieblingswiesen – in einem Missed Cut endete.

Der erhoffte Turnaround in Florida zu Beginn der US-Wochen bleibt nun nicht nur aus, er schlittert bei gesamt 16 über Par sogar in sein schlechtestes Amerika Ergebnis der Karriere. Damit verpasst Bernd es nicht nur vor dem anstehenden WGC-Event in Mexiko das Selbstvertrauen zu stärken, eher das Gegenteil dürfte der Fall sein, sondern lässt auch weiterhin wichtige Punkt im World Ranking liegen, wo er mittlerweile außerhalb der Top 50 gereiht ist und weitere Plätze verlieren wird.

Resetknopf schleunigst finden

Auch wenn sich nach der ersten Runde Spieler wie Tiger Woods oder auch Rory McIlroy über die untypisch holprigen Grüns beschwerten, die Bernd ebenfalls alles abverlangten und womöglich ein paar kurze Putts unberechenbar machten, ist es mit Sicherheit nicht dieser Punkt, der den Burgenländer derzeit richtiggehend verzweifeln lässt.

Das Wichtigste wird es nun wohl sein die schlimme Runde so schnell wie möglich aus dem Kopf zu bekommen, immerhin wartet bereits nächste Woche mit dem WGC-Event in Mexiko ein absolutes Topturnier, wo Bernd neu angreifen kann. Dazu muss er aber beginnen wieder seine Stärken auszuspielen, die traditionell immer ein starkes langes Spiel und eine geringe Fehlerquote waren. Beides lässt er derzeit schmerzlich vermissen, was die durchwachsenen Ergebnissen seit Saisonbeginn schnell erklärt. „Ich werde versuchen diese zwei Tage so schnell wie möglich zu verarbeiten, am Wochenende gut in Florida trainieren und dann wieder in Mexiko Gas geben,“ gibt Bernd die Marschroute vor.

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