Black Friday

PGA CHAMPIONSHIP – 2. RUNDE: Bernd Wiesberger verpatzt sich in Whistling Straits am Freitag mit ungewohnten Fehlern und der 75 (+3) den Cut und tritt so früher als geplant seine wohlverdiente Pause an. „Das war heute ein schockierender Tag. Jetzt hab ich vier Wochen Pause“, so Bernd nach der Runde kurz und knapp.

Dabei lässt sich der zweite Auftritt von Bernd Wiesberger in Kohler richtig gut an. Bei moderaten Windverhältnissen gelingt auf der 10 ein souveränes Par und nach guten Schlägen weiß er das Par 5 danach gleich zum ersten Birdie auszunützen. Dann aber wird das Spiel des Oberwarters richtig unbeständig. Zunächst verzieht er am Par 3, der 12 seinen Abschlag in den Grünbunker, bleibt danach zu kurz und kann so das Par erstmals nicht kratzen.

Ein Loch später bleibt erneut eine Annäherung zu kurz, nach nur suboptimalen Chip aufs Grün ist zwei Putts später bereits Bogey Nummer zwei traurige Gewissheit. Der Konter sitzt aber perfekt. Der Drive passt auf der 14 und ein lasergenaues Eisen später locht er aus einem Meter zum Ausgleich auf Even Par. Zwei Bahnen später taucht er dann am zweiten Par 5 nach Grünattacke sogar wieder in den roten Bereich ab. Doch trotz der beiden Birdies bringt er nach wie vor keine Beständigkeit in seine Runde.

Vermisste Genauigkeit

Erneut macht ihm das ungewöhnlich durchwachsene Kurzspiel einen Strich durch die Rechnung. Wie schon am ersten Par 3 gerät auch die Annäherung am zweiten kurzen Loch der Backnine etwas zu weit links und nachdem der Chip einmal mehr zu kurz bleibt, kann es der Putter aus zweieinhalb Metern nicht richten. Richtig dick kommt es aber auf der schweren 18. Zwar passt der Drive einmal mehr punktgenau, die Annäherung bleibt aber klar zu kurz und wieder lässt ihn sein Scrambling im Stich. Mit gleich vier Bogeys bei drei Birdies kommt er bei einem Zwischenstand von 1 über Par auf die etwas scorefreundlicheren Frontnine.

Dort angekommen scheint es auch, als hätte der Bad Tatzmannsdorfer wieder die Sicherheit gefunden. Zwar spendiert ihm die 2 (Par 5) kein weiteres Birdie, dies holt er aber mit starkem Abschlag auf der 3 (Par 3) nach und gleicht sein Tagesergebnis wieder auf Level Par aus. Nach weiteren zwei Pars ist es aber ausgerechnet das drivebare Par 4, der 6, das den nächsten Schlag kostet.

Bernd entscheidet sich auf dem 355 Yards kurzen Par 4 zur Attacke, bleibt aber im Grünbunker hängen. Aus knapp 30 Metern benötigt er insgesamt dann gleich drei Schläge ehe der Ball endlich am Kurzgemähten liegt, was das nächste vermeidbare Bogey perfekt macht. Erstmals bringt ihn dann auf der 16 (Par 4) auch noch der Driver in die Bredouille und zwingt ihn aus dem Rough einen Querpass zu spielen. Nach langem Eisen danach liegt er zwar am Grün, das Par lässt sich aber nicht kratzen, was ihn zum ersten Mal aus dem Cutbereich wirft.

Des Schlechten noch nicht genug, kann er nach einer Grünbunkerlage auf der 9 erneut das Par nicht retten und verpasst so nach der 75 (+3) und als geteilter 78. den Cut. Bei recht guten Scoringbedingungen treibt es auch am Nachmittag die Scores nicht hoch genug nach oben um Bernd doch noch eine Wochenendteilnahme zu bescheren.

Erst in vier Wochen wird die Nummer 26 der Welt wieder den Golfschläger schwingen, wenn er bei den Open d’Italia im Rahmen der European Tour am 17. September in den Teeboxen steht. Bernd verpasst mit dem Missed Cut auch ein selbstgestecktes Ziel. Laut eigener Aussage will er bei den größten Turnieren mit den Besten der Welt auf Augenhöhe spielen.

Das ist bei Majors und WGC Events bisher nur mit Abstrichen gelungen. Bestes Ergebnis ist nach wie vor der 15. Platz, den er letztes Jahr bei den PGA Championship in Kentucky erreichte. Bei insgesamt vier Antreten beim letzten Major der Saison, war dies auch der bis dato einzige geschaffte Cut.

Down Under on Top

Matt Jones (AUS) gibt in Wisconsin bislang den Ton an. Der Australier spielt sich nach der Gewitterunterbrechung mit der 65 (-7) bis an die Spitze und führt bei gesamt 11 unter Par und mit zwei Schlägen Vorsprung auf seinen Landsmann Jason Day (67). Rang 3 belegt Justin Rose (ENG) nach der 67 und bei gesamt 8 unter Par.

Jordan Spieth (USA) präsentiert sich auch in Wisconsin von seiner besten Seite. Der zweifache Major-Champion spielt sich mit der 67 (-5) bis auf Rang 7 nach vor. Rory McIroy (NIR) agiert nach seiner Verletzungspause ebenfalls weiterhin gut und belegt nach der bereits zweiten 71 (-1) Rang 27.

Marcel Siem (GER) beweist mit der zweiten 70 (-2), dass ihm Whistling Straits liegt. Der Deutsche belegt vor dem Wochenende Platz 15. Die Platzierung teilt er sich mit seinem Landsmann Martin Kaymer (70), der im Jahr 2010 an selber Wirkungsstätte seinen ersten Majortriumph feierte. Phil Mickelson (USA) hingegen hat ordentlich zu kämpfen. „Lefty“ setzt auf die 72 (Par) vom Donnerstag die 73 (+1) drauf und cuttet nur als 61.

Bernds 2. Runde im Überblick:

19:00 MEZ – Hinter dem Cutbereich

Zum ersten Mal gibt ihm auf der 17 auch der Driver ordentlich etwas zu knabbern. Nach verzogenem Abschlag ins Rough muss er einen Querpass spielen. Zwar schlägt er ein langes Eisen danach sicher aufs Grün, das nächste Bogey lässt sich aber nicht verhindern und er liegt damit erstmals am Freitag hinter der prognostizierten Cutmarke.

18:00 MEZ – Nächster Fehler

Das letzte Par 5, die 5 spendiert dem Burgenländer nach etwas verzogener Annäherung kein weiteres Birdie, das Par ist aber sicher. Auf der drivebaren 6 attackiert er, bleibt aber im Grünbunker hängen. Einmal mehr lässt ihn danach sein Kurzspiel im Stich, was den nächsten Schlagverlust zur Folge hat.

17:00 MEZ – Wieder zurück

Auf der schweren 18 erwischt es ihn dann bereits mit dem insgesamt vierten Bogey am Freitag. Die Annäherung bleibt klar zu kurz und auch der Chip ist am Ende fünf Meter vom Loch entfernt. Der Putter spielt beim Parversuch nicht mit. Auf der 1 legt er sich eine gute Möglichkeit zum nächsten Birdie auf, der Putt aus vier Metern will aber nicht fallen.

Am nächsten Par 5 attackiert er wieder, bleibt aber zu kurz. Nachdem auch der Chip danach nicht die richtige Länge hat ist das nächste Par perfekt. Ein Loch später steht das Ergebnis aber wieder bei Level Par, nachdem er diesmal aus gut drei Metern den Birdieputt locht. Auf der 13 gelingt der Chip und er sichert so das nächste Par ab.

16:00 MEZ – Par gekratzt

Nachdem auf der 15 sowohl Drive als auch Annäherung im Rough verschwinden, ist Bernd erneut zum Zaubern gezwungen. Die Aufgabe erledigt er aber mit Bravour und lässt sich nur noch ein Tap-In zum Par. Auch das zweite Par 5 weiß er gewinnbringend zu nützen. Er attackiert mit dem zweiten Schlag das Grün, zwei Putts später ist Birdie Nummer 3 sicher. Doch wieder geht es nur ein Loch später wieder retour, nachdem Bernd die Annäherung am Par nur links neben dem Grün unterbringt und der Chip zu kurz bleibt.

14:40 MEZ – Souveräner Start

Bernd kommt mit einem sicheren Par gut aus den Startlöchern. Er trifft auf der 10 bombensicher das Fairway, lässt die Annäherung auf die kurzgesteckte Fahne aber etwas zu kurz. Mit Chip und Putt ist das Par aber in trockenen Tüchern. Auf der 11, dem ersten Par 5, darf er sich dann nach starkem Abschlag und gutem Chip über das erste Birdie freuen.

Lange hält das Minusergebnis aber nicht. Bernd schlägt die Annäherung am Par 3 danach in den Grünbunker und kommt von dort aus nur ins Rough, womit sich das erste Bogey nicht verhindern lässt. Auch danach bleibt nach Drive ins Rough die Annäherung etwas zu kurz, was im nächsten Schlagverlust endet. Mit lasergenauem Eisen stellt er sein Tagesergebnis danach aber sofort wieder auf Even Par.

14:00 MEZ – Alles angerichtet

Whistling_Straits_Night_330Derzeit hält sich der Wind mit gut 11 km/h noch zurück. Bedingungen, die Bernd Wiesberger auf jeden Fall ausnützen sollte. Mit Fortdauer des Tages sollen sich die Bedingungen klar verschärfen, auch Gewitter sind am Nachmittag nicht ausgeschlossen. In 25 Minuten nimmt der Burgenländer gemeinsam mit Webb Simpson (USA) und Shane Lowry (RIL) von der 10 aus die zweite Runde in Angriff.

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