Quäl Hollow

PGA CHAMPIONSHIP – 2. RUNDE: Bernd Wiesberger hält am Freitag bei wechselnden Bedingungen im Quail Hollow Club sein Score anfänglich gut zusammen, findet nach einer Gewitterunterbrechung aber überhaupt keinen Rhythmus mehr und rutscht weit zurück. Wegen einfallender Dunkelheit kann er seine Runde erst am Samstag beenden und verpasst mit einem Dreiputtbogey am Schlussloch seinen ersten Cut seit einem Jahr.

Bernd Wiesberger hat bei der Fortsetzung am Samstag gleich auf der 7 das Glück des Tüchtigen, nachdem sich der Drive noch kurz vor dem Wasserhindernis im First Cut einbremst. Er reitet auf der langen Bahn auch sofort die Attacke, bleibt aber etwas zu kurz und kann trotz gutem Chip die sich bietende Birdiemöglichkeit aus gut zwei Metern nicht nützen.

Nachdem auch das kurze Par 4 danach keinen Schlag springen lassen will, kommt der Oberwarter genau an der Cutmarke auf die letzte Bahn und tritt sich dort trotz gutem Drives und gelungenem Approach aus 16 Metern ein Dreiputtbogey ein, was am Ende mit der 75 (+4) und Rang 76 einen verpassten Cut bedeutet.

Serie gerissen

Damit verabsäumt es der Burgenländer auch die beeindruckende Cutserie auf ein volles Jahr auszubauen. Sein letztes freies Wochenende hatte er genau vor einem Jahr bei den PGA Championship in Baltusrol. Seit diesem Zeitpunkt spielte er immer um Preisgeld mit und konnte in Shenzhen sogar seinen bereits vierten Sieg auf der European Tour feiern.

Hauptgrund für das Scheitern in dieser Woche ist schlussendlich mit Sicherheit die Performance auf den Grüns. Bernd ließ einfach zu viele Putts aus recht kurzen Distanzen aus, am Ende benötigte er einen Schlag zuviel um am Wochenende noch eine Aufholjagd starten zu können.

In den nächsten Wochen pausiert die Nummer 32 der Welt und wird vor allem versuchen seine Akkus wieder voll aufzuladen um die in naher Zukunft beginnende Ryder Cup Qualifikation mit neuer Frische in Angriff nehmen zu können.

„Es waren sehr enttäuschende letzte Wochen für mich. Mein Spiel war sicherlich nicht dort, wo ich es von mir selbst erwarte. Ich freue mich jetzt auf ein paar Tage ohne Golfschläger um dann in ein starkes Saisonfinish zu starten“, so Bernd nach dem Missed Cut selbstkritisch.

Vom 11.8.2017:

Quail Hollow wird zu Quäl-Hollow und spielt sich am Freitag noch um eine Nuance härter als zum Auftakt, was die Sache für Bernd Wiesberger mit später Startzeit keineswegs einfacher macht. Pünktlich zum ersten Tee Shot des Oberwarters setzt dann auch der Regen ein, der zwischenzeitlich zwar wieder aufhört, danach aber dafür noch einmal kräftiger zurückkehrt. Bernd jedenfalls scheinen die nassen Verhältnisse nichts auszumachen, wie er nach starkem Wedge und gestopftem Fünfmeterputt am Par 5, der 10 gleich mit einem Birdie unterstreicht.

Bereits bevor er überhaupt den ersten Golfschlag gemacht hat, kletterte die Nummer 32 der Welt um etliche Ränge am Leaderboard nach oben. Mit dem anfänglichen roten Eintrag klopft er dann sogar an den Top 20 an. Unaufgeregt und solide nimmt er auf den Bahnen danach wichtige Pars mit, ehe er am ersten Par 3 nach weit links verzogenem Abschlag erstmals Stress hat. Zwar chippt er aus dem pitschnassen Bermuda-Rough weltklasse bis auf in etwa eineinhalb Meter zum Stock, kann den fälligen Parputt aber nicht lochen und muss so den scoretechnischen Ausgleich einstecken.

Am kurzen Par 4 danach legt er sich aber sofort eine weitere gute Birdiemöglichkeit auf, bringt jedoch abermals den Putt aus kurzer Distanz nicht im Loch unter. Wohl etwas gefrustet von der ausgelassenen Chance verzieht er am zweiten Par 5 den Abschlag nach links und kann sich so auf der langen Bahn keine zwingende Birdiechance auflegen. Zu Beginn der Green Mile – der berühmte Stretch der Löcher 16 bis 18 – findet dann der Drive nur den Fairwaybunker, mit sensationellem Eisen bringt er den Ball aber bis aufs Vorgrün und kann so am megaschweren Dogleg ein weiteres Par notieren.

Von Blitzen gebremst

Auch die 17 – das Par 3 brummte Bernd am Vortag noch ein Bogey auf – gelingt diesmal ohne Probleme. Nachdem der Tee Shot auf der 18 sicher am Fairway landet, ertönen plötzlich die Nebelhörner, da herannahende Gewitter ein Weiterspielen unmöglich machen. Die fast zwei Stunden andauernde Pause tut Bernd sichtlich nicht gut, denn die anstehende Annäherung verschwindet links im Rough, was prompt im zweiten Bogey des Tages mündet.

Das Bogey läutet eine richtig schwache Phase im Spiel des Burgenländers ein, denn nach eingebunkertem Grünschuss auf der 1, weit links verzogenem Drive auf der 2 und einem Dreiputt aus nicht einmal vier Metern auf der 3 muss er gleich vier Bogeys in Folge notieren, was ihn erstmals hinter die Cutmarke zurückwirft. Erst ein lasergenaues Eisen am Par 3, der 4, das fast sogar zum Hole in One im Loch verschwindet, bremst die Negativspirale ein und hievt Bernd wieder über den gezogenen Strich.

Cut-Entscheidung am Samstag

Nach zwei recht soliden Pars danach macht einfallende Dunkelheit ein Weiterspielen unmöglich und Bernd muss seine zweite Runde am Samstag beenden. Derzeit rangiert der vierfache European Tour Sieger bei einem Zwischenstand von +3 nach 15 und liegt bei gesamt 5 über Par als 70. genau an der Cutmarke, was für Fehler bei der Fortsetzung keinen Platz mehr zulässt.

Bernd konnte sein Spiel zu Beginn gut zusammenhalten, was ihn sogar in Schlagdistanz zur Spitze im vorderen Mittelfeld einreihte. Die Gewitterunterbrechung aber brachte ihn sichtlich komplett aus dem Rhythmus. Nach dem Regen konnte er sich vor allem mit veränderten Verhältnissen auf den Grüns nicht arrangieren, was ihn zwischenzeitlich sogar hinter die Cutmarke zurückwarf. Nach dem fast gelochten Abschlag auf der 4 übernachtet er aber zumindestens innerhalb der prognostizierten Cutmarke und hat am Samstag als erste Bahn gleich ein Par 5 vor der Nase, wo er sich mit einem Birdie rasch etwas Luft verschaffen könnte.

Den Weg gezeigt

Kisner_PGA17_330Kevin Kisner (USA) und Hideki Matsuyama (JPN) sind derzeit im Quail Hollow Club das Maß der Dinge. Der US-Amerikaner notiert wie schon zum Auftakt erneut eine 67 (-4) und führt damit lange Zeit bei gesamt 8 unter Par das Feld an. Der Japaner, der sichtlich die Form seines Sieges der letzten Woche mitnehmen konnte, bringt nach der Gewitterunterbrechung die 64 (-7) zum Recording und geht damit als Co-Leader ins Wochenende.

Bereits zur Halbzeit zu Ende ist das letzte Major des Jahres für Bubba Watson (+7), Titelverteidiger Jimmy Walker (+8), Ernie Els (+8) bei seinem 100. Major, Sergio Garcia (+8) und Phil Mickelson (+11).

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