Mit breiter Brust

118. US OPEN – FINAL: Brooks Koepka lässt sich weder von Dustin Johnson an seiner Seite noch von Tommy Fleetwoods magischer 63 den Titel abjagen und verteidigt kampfstark den Titel beim 2. Major.

„Niemand kommt mit mehr Selbstvertrauen nach Shinnecock Hills,“ machte Brooks Koepka zu Wochenbeginn eine klar Ansage und sollte recht behalten. Trotz einer schwachen Auftaktrunde vom 5 über Par besteht der US-Modellathlet so gut wie kein anderer den härtesten Golftest der letzten Jahre und verteidigt mit einer Kampfrunde von 68 Schlägen bei 1 über Par erfolgreich die Silver Trophy – erstmals seit Curtis Strange vor 29 Jahren! An der Seite seines Buddies Dustin Johnson schoss Koepka zum Abschluss nicht nur besser die schweren Fahnen an sondern lochte auch die entscheidenden Putts.

Mit drei Birdies auf den ersten 5 Bahnen brachte der Titelverteidiger am Sonntag auf Long Island erstmals seine Nase alleine voran und hatte vor allem die Situation in den letzten Flights voll unter Kontrolle. DJ verzweifelte wie schon am Moving Day, wo er sich 38 Putts genehmigte, mit dem 14. Schläger und sollte nicht mehr herankommen. Die jungen US Herausforderer Tony Finau und Daniel Berger waren dem Druck im Schlussflight nicht gewachsen und spielten bereits nach den ersten Bogeys keine Rolle mehr im Titelkampf.

Die größte Challenge sollte von einem Engländer kommen, der bereits drei Stunden vor Koepka eine Traumrunde landete. Tommy Fleetwood bewies einmal mehr seinen Ruf als Streaky Player und lief in Shinnecock Hills heiß wie noch nie zuvor in seiner Karriere. Ein Traumschlag jagte den anderen und Superputt auf Superputt fiel Mitte Loch.

Als Fleetwood zu Beginn der brutal schweren Back 9 gleich vier Birdies in Folge locht, kommt sogar ein neuer Rundenrekord bei einer US Open in Reichweite. Trotz eines letzten Traumschlags ins 18. Grün verpasst Tommy den Dreimeterputt zu einer historischen 62, die sogar ein Montags-Stechen mit Koepka erzwungen hätte: Aber auch die 63 sollte für den Sprung vom 23. auf den 2. Platz reichen und eine geteilte Bestmarke für eine US Open darstellen: „Ja das ist gut, aber ich wollte die 62,“ beweist sich Fleetwood als Vollblut-Sportler.

Auf den Back 9 wurde es an der Spitze zu einem Kampf um Pars statt Birdies. An der kurzen 11 hätte Koepka fast seinen Titel verspielt, nachdem er über das Grün schießt und sein Ball hinab in die Collection Area rollt. Von dort gibt es keinen Schuss zur Fahne, mit dem Chip quer übers Grün in den Bunker und den Sandschlag auf vier Meter hin ist der US Boy aus Florida noch gut bedient. Seelenruhig locht Koepka den Bogeyputt: „Das war für mich wie ein Birdie, sogar wie ein Eagle,“ betont er nachher wie wichtig es war in dieser Phase die Spitze zu halten.

Aber auch an der 12 und 14 musste der Titelverteidiger nach verzogenen Drives all seine Puttkunst auspacken um aus drei und vier Metern weitere Schlagverluste zu vermeiden. Ein perfektes Wedge auf einen Meter zur Fahne am letzten Par 5 und das Birdie erzwingt dann endgültig die Vorentscheidung zu seinen Gunsten.

Erstmals seit 2013 in Merion beendet kein einziger Spieler eine US Open unter Par. Bei 1 über Par gönnte sich Koepka um satte 13 Schläge mehr als bei seinem Triumph im letzten Jahr in Erin Hills. Mit seinem zweiten Majortitel verbessert er sich zugleich auf Position 4 im World Ranking.

Dustin Johnson verspielt zwar mit zwei Dreiputt-Bogeys auf den Back 9 seine Titelchance in Shinnecock Hills, erreicht mit zwei Schlägen Rückstand den 3. Rang, behält aber die Spitzenposition in der Weltrangsliste. Masters-Champion Patrick Reed, der nach einem frühen Birdielauf kurzzeitig in die geteilte Spitze vorkam, verpasst danach mit zu vielen Fehlern vom Tee die Chance auf den zweiten Teil des Grand Slam und wird Vierter.

>> Endergebnis US OPEN

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