Kategorie: Olympia Tokio

Tokio kein Highlight

OLYMPIA TOKYO – FINAL: Für Christine Wolf war das olympische Golfturnier im Kasumigaseki CC mit einer durwachsenen Leistung und dem 56. Platz kein wirkliches Highlight. Nelly Korda (USA) bestätigt ihre Favoritenrolle und holt Gold für die USA.

Christine Wolf reiste durchaus mit einigen Erwartungen zum olympischen Golfturnier nach Tokio. Nach zuletzt durchwegs guten und soliden Leistungen durfte man Österreichs Nummer 1 im Damengolf durchaus zumindest leichte Außenseiterchancen auf eine gute Platzierung einräumen. So richtig ins Rollen kam Christine Wolf dann im Kasumigaseki CC jedoch nicht, wenngleich sie mit Runden von 71 (Par) und 72 (+1) Schlägen nach den ersten beiden Tagen durchaus noch zumindest theoretische Chancen auf zumindest Bronze hatte.

Am Freitag allerdings fand sie dann überhaupt keinen Rhythmus mehr und rutschte mit einer birdielosen 81 (+10) sogar bis auf Rang 56 zurück. Damit geht es für Chrissie am Finaltag nun nur noch darum sich für die kommenden Aufgaben wieder ein gutes Gefühl zu holen, denn bei gesamt 11 über Par hat sie nicht nur keinerlei Chancen mehr auf eine Medaille, auch ein „personal best“ bei Olympia – 2016 in Rio wurde sie 43. – ist bereits elf Schläge weit entfernt und somit wohl nicht mehr realistisch umsetzbar.

Wieder ein zäher Start

Die letzte Umrundung lässt sich dann zunächst auch gleich ähnlich zäh wie am verkorksten Moving Day an, denn nach Abschlag in den Fairwaybunker gilt es schon auf der 11 ein erstes Bogey zu notieren, dem nach eingebunkerter Grünattacke am Par 5 der 14 rasch ein weiteres folgt. Erst danach enden zum Glück die Parallelen zum Vortag, da sie am drivebaren Par 4 der 17 vom Tee aus das Grün erreicht und so nach langer Zeit endlich den so hartnäckigen Birdiebann durchbrechen kann.

In Folge entwickelt sich zwischen der Tirolerin und den Birdies ein echter Wettlauf, den die roten Einträge zu Chrissie’s Leidwesen immer gewinnen. Ein Dreiputt am Par 3 der 7 kostet dann sogar noch einen Schlag und Österreichs einzige Golf-Olympionikin muss danach sogar kurzfristig zurück ins Clubhaus, da eine Gewitterfront für eine kurze Verzögerung sorgt. Die letzte verbleibende Bahn absolviert sie ohne Makel und beendet das olympische Turnier so schlussendlich mit der 73 (+2) und auf Rang 56.

Mit dem Abschneiden in Tokio kann sich Christine Wolf klarerweise nicht wirklich zufrieden zeigen, darf sich aber immerhin bei ihren bereits zweiten olympischen Spielen nach Rio 2016 mit dem olympischen Motto „Dabei sein ist alles“ trösten. Aufgrund der Corona-Pandemie, die für eine einjährige Olympia-Verzögerung sorgte, stehen die nächsten Spiele im Zeichen der Ringe bereits in drei Jahren auf dem Programm. Mit Sicherheit wird Chrissie alles daran setzen auch in Paris 2024 wieder abschlagen zu dürfen.

„Ich bin ehrlicherweise schon enttäuscht, weil ich mir einfach mehr erwartet habe, aber nach der gestrigen Runde war alles vorbei. Ich hab die letzte Runde heute noch genossen und vor allem auf den zweiten Neun dann auch die Bälle wieder gut getroffen“, so das kurze aber durchaus enttäuschte Resümee von Christine Wolf.

Favoritenrolle bestätigt

Nelly Korda bestätigt ihre Favoritenrolle eindrucksvoll. Die Nummer 1 der Welt mischt von Beginn an im Turnier ganz vorne mit, triumphiert schlussendlich mit einer 69er (-2) Finalrunde und bei gesamt 17 unter Par und holt so die Goldmedaille für die USA. Lydia Ko (NZL) und Mone Inami (JPN) teilen sich nach 72 gespielten Löchern Rang 2 bei gesamt 16 unter Par und machen sich Silber und Bronze im Stechen aus, wo die Japanerin schließlich mit Par gegen Bogey das bessere Ende für sich hat.

Leaderboard Damen – Olympia Tokio 2020

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Tokio rabenschwarz

OLYMPIA TOKYO – 3. RUNDE: Christine Wolf erwischt am Freitag einen rabenschwarzen Tag und stolpert im Kasumigaseki CC sogar in eine 81, womit sie vor den letzten 18 Löchern regelrecht im Leaderboard-Keller feststeckt.

Christine Wolf agierte von Tee bis Grün am Donnerstag sehr solide und sicher, konnte allerdings die sich bietenden Chancen nur äußerst selten in Zählbares ummünzen und musste sich so schließlich sogar mit einer 72 (+1) anfreunden. Vom 39. Platz aus und bei bereits zehn Schlägen Rückstand auf die Medaillenränge müsste am Movig Day bereits eine ultratiefe Runde gelingen um sich noch einmal richtig ins Gespräch um Gold, Silber und Bronze bringen zu können.

Von Beginn an ist am Freitag allerdings so richtig der Wurm im Spiel der Tirolerin. Schon auf der 11 kann sie sich nach überschlagenem Grün nicht mehr zum Par scramblen und muss nach einer Annäherung in den Grünbunker am Par 5 der 14 recht rasch einen weiteren Schlag abgeben, womit nach nur wenigen Löchern bereits relativ klar ist, dass es mit der erhofften Aufholjagd nichts mehr wird.

Fehler über Fehler

Nachdem sie auch am Par 3 der 16 vom Tee das Kurzgemähte nicht findet und abermals ein Up & Down nicht klappen will, geht es im Klassement Stück für Stück weiter in Richtung Süden bergab. Des Schlechten noch nicht genug, muss sie nach eingebunkertem Abschlag und daraus resultierender erzwungener Vorlage auf der zähen 18 sogar ein Doppelbogey schlucken, womit ein rabenschwarzer dritter Spieltag in Tokyo langsam aber sicher Gestalt annimmt.

Auch auf den Frontnine kommt sie überhaupt nicht ins Laufen. Zunächst stolpert sie auf der 2 und der 3 nach verfehlten Fairways in die nächsten Fehler und kann auch am Par 3 danach aus dem Grünbunker ein Bogey nicht verhindern. Da sie dann auf der 7 auch am letzten Par 3 der Runde noch im Sandhindernis hängenbleibt und nach weiteren Ungenauigkeiten auch auf der 9 das Par nicht mehr kratzen kann, muss sie sich am Freitag sogar mit der 81 (+10) anfreunden, die sie sogar bis auf Rang 56 zurückwirft.

„Es hat heute einfach gar nichts geklappt. Angefangen vom Tee, über die Eisenschläge bis zum Putten, das war heute einfach gar nichts. Es kam dann noch dazu, dass die Bälle immer knapp in den Bunker rein sind, knapp hinter der Kante lagen und so weiter“, fasst Chrissie die Katastrophenrunde zusammen. Nelly Korda (USA) verteidigt mit einer 69 (-2) ihre Spitzenposition und geht mit drei Schlägen Vorsprung auf Aditi Ashok (IND) (68) in die Finalrunde.

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Aus den Augen verloren

OLYMPIA TOKYO – 2. RUNDE: Christine Wolf muss sich bei durchwegs recht guten Scores mit einer 72 anfreunden und verliert damit im Kasumigaseki CC bei mittlerweile zehn Schlägen Rückstand die Medaillenränge aus den Augen.

Christine Wolf legte in Tokio einen für sie ganz ungewöhnlichen Auftakt mit unpräzisem langen Spiel, aber hervorragender Chancenauswertung hin, was sie insgesamt aber weiterhin voll im Rennen um Gold, Silber und Bronze hält. Am Donnerstag hofft sie an die starken Back 9 vom ersten Spieltag nahtlos anschließen zu können.

Das Vorhaben geht zunächst auch einigermaßen auf, denn nach drei anfänglichen Pars kann sie nach starkem Eisen und gelochtem Viermeterputt schon vom Par 3 der 4 ein frühes Birdie entführen. Statt gleich danach am Par 5 weiter nachzusetzen, stolpert sie nach einem Ausflug in den Fairwaybunker und einem anschließenden Dreiputt aber sogar in ein Bogey und muss so prompt den scoretechnischen Ausgleich einstecken.

Sofort setzt die Tirolerin aber den passenden Konter und krallt sich trotz eingebunkerter Grünattacke am kurzen Par 4 der 6 gleich wieder das Minus als Vorzeichen. In Folge spult sie souverän die Pars ab und verwaltet das zartrosa Ergebnis so gekonnt über den Turn hinweg.

Kostspielige Probleme auf der 13

Die grundsouveräne Phase endet jedoch auf der 13 richtig unangenehm, denn Chrissie überschlägt nach gutem Drive das Grün und bleibt danach gleich zweimal unangenehm im Rough hängen, was am Ende sogar im Doppelbogey mündet und ihr doch einiges an Boden kostet.

Die verbleibenden Bahnen spult sie zwar ohne weiteren Makel ab, verpasst auf der 18 nach knapp verschobenem Birdieputt aber noch den möglichen Ausgleich und muss sich so schließlich mit der 72 (+1) anfreunden. Damit ruscht sie nicht nur im Klassement unangenehm bis auf Rang 39 zurück, sondern verliert bei satten zehn Schlägen Rückstand auch die Medaillenränge aus den Augen.

„Ich hab heute viel besser vom Tee gespielt und auch die Eisen waren heute eigentlich besser. Ich hab einfach nicht wirklich viel gelocht und dann ist auch noch das blöde Doppelbogey passiert. Das hat schon ziemlich an Energie gezogen“, so Chrissie nach ihrer Runde doch sichtlich enttäuscht.

Nelly Korda (USA) marschiert mit einer 62 (-9) an der Spitze mittlerweile auf und davon, denn bei gesamt 13 unter Par erspielt sie sich schon satte vier Schläge Vorsprung auf die ersten Verfolgerinnen.

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Alles wieder gutgemacht

OLYMPIA TOKIO 2020 – DAMEN – 1. RUNDE: Christine Wolf gerät mit unpräzisen Drives und Eisen in Rückstand, rettet aber mit vier Birdies auf den Back 9 den Auftakt in Par.

Christine Wolf vertritt Österreich in Tokio wie bereits in Rio beim Olympischen Damen-Golfturnier. Allerdings erwartet sich unsere Nummer 1 diesmal deutlich mehr als beim Debüt vor 5 Jahren: „weil ich die letzten 5 Jahre doch einige bessere Ergebnisse erreichen konnte liegen die Erwartungen schon auf jeden Fall höher. Es ist zwar brutal heiß und feucht mit Hitze-Index 41, aber ich konnte gut trainieren,“ freundete sie sich mit dem Kasumigaseki CC bereits gut an. Topfavorit ist die Amerikanerin Nelly Korda, die Nummer 1 der Weltrangliste, die vor allem von starken Koreanerinnen Hyojoo Kim, Jin Young Ko sowie Titelverteidigerin Inbee Park gefordert wird.

Christine Wolf startet mehr schlecht als recht in ihr zweites Olympia-Abenteuer, bleibt mit der ersten Annäherung zu kurz, lässt sich einen megaschweren Chip und kassiert gleich das Bogey. Erst mühsam findet sie zu ihrem Spiel, allerdings bleiben die Eisen zu unpräzise um sich hochkarätige Chancen aufzulegen. Vom 9. Tee geht es einmal mehr ab ins Rough und auf dem überlangen Par 4 geht sich erneut nur das Bogey aus, womit sie den Turn nur in 2 über Par und in der unteren Hälfte des Klassements erreicht: „Es war eigentlich das ganze lange Spiel nicht optimal. Oft Drives verzogen oder gerade in den First Cut gehupft und die Eisen auch nicht nahe geschossen,“ sollte sie nachher ihre mäßigen Front 9 zusammenfassen.

Die erste machbare Birdie-Chance ergibt sich erst am 11. Grün und diese nützt die Tirolerin eiskalt aus vier Metern. Das macht Mut, denn trotz weiter zu großer Streuung vom Tee erzwingt Wolf mit besseren Eisen ihr Glück und stellt ihre Tagesbilanz aus 5 Metern am 13. Grün mit Birdie auf Even Par zurück. Das Par 5 der 14 bringt ihr so wie Sepp Straka kein Glück: die Annäherung rollt vom Grün herunter und nach gutem Chip versäbelt sie aus knapp über einem Meter den Par-Putt.

Ein weiteres starkes Eisen zirkelt Wolf vom 16. Tee aufs Grün und gleicht erneut mit Birdie ihr Ergebnis aus. Auch an der kurzen 17 muss sie aus dem dicken Gemüse das Grün anspielen und pusht sich dank starken Viermeterputt erstmals in die roten Zahlen. Dennoch sollte ihr keine rote Auftaktrunde vergönnt sein, nachdem es am Schlussloch noch ab in den Grünbunker geht, was ein letztes Bogey kostet. Mit der Par-Runde von 71 Schlägen und Platz 23 bleiben die Medaillenränge aber nur vier Schläge entfernt. „Das Gute war heute, dass ich eigentlich alle Birdiechancen, die ich gehabt habe auch nützte,“ bringt Wolf ihr Erfolgsrezept auf den Punkt, wie sie ihre Runde noch drehen konnte.

Schwedische Überraschung

Madele Sagstrom hat in der brütenden Hitze von Tokio auch den heißesten Putter mit dabei und versenkt auf den ersten 10 Löchern gleich 5 Birdieputts. Den Rest der Runde spielt die Schwedin trocken nach Hause und übernimmt mit der 66 bei 5 unter Par die alleinige Führung. Topfavoritin Nelly Korda (USA) sowie die Inderin Aditi Ashtok folgen ihr jedoch bei -4 dicht auf den Fersen.

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Grosses Olympia-Kino

OLYMPIA TOKIO 2020 – FINAL: Sepp Straka kommt erst im Finish mit dem Birdiewettlauf um die Medaillen nicht mehr mit, erreicht aber als erster Österreicher die Top 10.

Sepp Straka liefert von der sensationellen Auftaktführung mit der 63 bis zum Mitmischen um die Medaillen bis kurz vor Schluss eine großartige Olympiashow ab, bei der er am Ende nur hauchdünn, um einen einzigen Schlag an einer Bronzemedaille vorbeischrammt. Mit dem 10. Platz bringt er aber nicht nur Österreichs erstes Top 10 bei einem olympischen Golfturnier auf die Habenseite, sondern verbessert auch noch ein klein wenig die rotweissrote Bestmarke von Bernd Wiesberger, der in Rio 11. wurde. Pikantes Detail am Rande: erst durch die Absage von Wiesberger im März rutschte Straka überhaupt als zweiter Österreicher hinter Schwab ins olympische Golfturnier.

„Das war knapp dran vorbei, ich habe heute eigentlich ziemlich gutes Golf gespielt,“ zeigt er sich dennoch zufrieden mit seiner Leistung, „es gibt keine perfekte Runde. Ich habe leider die Birdies nicht gemacht, um das auszubessern.“

An Matthias Schwab, dem bereits dritten Olympioniken in der Familie, läuft das Kräftemessen im Kasumigaseki Country Club doch ein wenig vorbei. Trotz vier Runden unter Par kommt der Steirer nicht ganz beim Birdiewettschießen mit und muss sich am Ende mit Platz 27 begnügen.

Straka auf den Front 9 voll auf Medaillenkurs

Sepp spult auch am Finaltag ganz cool sein Programm ab: wie an den Vortagen beginnt er sicher und schlägt zum dritten Mal mit dem Birdie am 3. Grün zu. Am ersten Par 5 schaut der Wiener alles andere als happy drein, als der Chip nicht näher als vier Meter zur Fahne geht: die Miene heitert sich jedoch auf, als dafür der Birdieputt fällt er erstmals mit Platz 3 auf Medaillenkurs segelt.

Straka puttet weiter hervorragend, der Birdieversuch an der 6 aus 7 Metern kriecht jedoch haarscharf an der Lochkante vorbei. Kein großer Druck dafür auf den Putter am Par 5 der 8 und aus unter zwei Metern das lockere nächste Birdie, Österreich weiter auf Medaillenkurs. Auch das megaschwere 9. Loch kann ihn nicht einbremsen: mit sicherem Zweiputt-Par schließt er seine erste Hälfte fehlerlos in -3 ab.

Kein Puttglück mehr auf den Back 9

Mit einem lasergenauen Eisenschlag über die 10. Fahne eröffnet Österreichs Medaillenhoffnung seine Back 9, der Ball rollt noch brav zurück bis auf 3 Meter zum Loch. Der Birdieputt kriecht jedoch knapp rechts am Loch vorbei. Ein gefühlvoller langer Birdieputt am 11. Grün bleibt erneut unbelohnt, diesmal jedoch aus gut 10 Metern.

Der ehemalige Georgia Bulldog sieht wie rund um ihn herum die Birdielawine über das Leaderboard hinwegrollt, also schießt er an der 12 wieder näher zur Fahne und befördert diesmal den Birdieputt aus 5 Metern eiskalt ins Loch. Kein Glück dafür an der 13 nach perfektem Drive. Dem Pitch fehlen gut 8 Meter Länge und dem Birdieputt ein paar Grad nach links zum Erfolg.

Leichte Probleme vom 14. Tee lassen Straka das Grün am Par 5 erst mit dem dritten Schlag angreifen. Im Rückenwind gerät die Annäherung jedoch etwas zu lang. Nach gutem Chip aus dem dicken Gemüse säbelt er jedoch aus eineinhalb Metern den Par-Putt vorbei und kassiert ausgerechnet auf einem Par 5 sein erstes Bogey des Tages. Nach diesem Wirkungstreffer hat er auch auf der nächsten Bahn ordentlich zu kämpfen, locht aber nervenstark aus vier Metern den Par-Putt. Der Eisenschlag ins 16. Grün ist auch nicht prickelnd und lässt ihm gut 10 Meter für den ersten Putt, dem ein zweiter zum Par folgt.

Am drivebaren Par 4 der 17 lässt sich auch Straka nicht lumpen und parkt den Ball kurz vor dem Grün in perfekter Chip-Lage ein. Mit etwas zuviel Adrenalin rollt der Ball gut vier Meter übers Loch. Der Putt retour zum Birdie fällt auch nicht, womit die letzte kleine Chance auf eine Medaille vorbei ist. Am schweren Schlussloch erreicht Straka ungefährdet das Grün und beendet sein Olympia-Abenteuer mit dem Par zur 68. „Ein bisserl bin ich schon enttäuscht, sicher, wenn man so knapp dran ist. Aber im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit der Leistung in diesem Spitzenfeld,“ fasst Straka seine Gefühlswelt zusammen.

Schwab mit bester Runde zum Abschluss

Matthias Schwab, der zum Abschluss noch einmal alles daran setzen wollte sich mit einer ultratiefen Runde zu verabschieden, agiert schon einmal fehlerlos und profitiert von einem frühen Birdie Doppelschlag an der 2 und 3. Da auch das kurze Par 4 der 6 zum vierten Mal das Birdie herausrückt, erreicht er den Turn in 3 unter Par. Auf seine letzten 9 olympischen Golflöcher schwingt sich der Schladminger ebenfalls stilgerecht mit einem Birdie.

Erst am überlangen Par 4 der 12 gibt Schwab erstmals einen Schlag ab. Der Steirer legt jedoch erneut den Schalter um und kontert mit Birdies an der 15 und 17. Unfreiwillig sucht Schwab am Schlussloch Abkühlung: nur mit beiden Füssen im Wasser stehend kann er den in der Böschung hängenden Ball Richtung Fahne befördern, bekommt aber nicht mehr das Par sondern nur die Zehen in trockene Tücher. Das Bogey zum Abschluss ist bezeichnend für seinen tapferen aber am Ende unbelohnten Kampf beim Olympia-Debüt, das mit 67 Schlägen und 9 unter Par endet.

„Obwohl ich in den ersten drei Turnierrunden nicht das erreichte, was ich mir vorgestellt habe, kam es am Sonntag mit 4 Schlägen unter Par zu einem positiven Abschluss des Turniers,“ freut sich Schwab über seine Sonntagsleistung, „insgesamt spielte ich genug Birdies, mit denen durchaus ein Ergebnis in den Top 10 möglich gewesen wäre. Leider kamen aber auch etwas zu viele Bogeys vor.“

Schauffele holt Olympia-Gold

Der 27-jährige Kalifornier Xander Schauffele krönt sich als Nachfolger von Justin Rose als Golf-Olympiasieger. Nach klarer Dominanz an den letzten drei Spieltagen macht es der Mann aus San Diego nach dem Bogey am letzten Par 5 noch einmal spannend. Der für die Slowakei startende ehemalige Südafrikaner Rory Sabbatini legte in der Zwischenzeit mit fantastischem Olympiarekord von 61 Schlägen die Bestmarke auf 17 unter Par im Clubhaus. Schauffele locht jedoch nervenstark den entscheidenden Birdieputt an der 17 und bastelt noch über Wedge und Putt einen kritischen Up & Down zum Par zusammen um sich bei 18 unter Par die Goldmedaille zu sichern.

Hinter dem Silbermedaillengewinner Sabbatini dürfen nicht weniger als 7 Spieler in ein Monsterstechen um die Bronzemedaille, was Sepp Straka um einen einzigen Schlag verwehrt blieb. Dort geht gleich am ersten Extraloch die olympische Golfflamme der Heimnation und für Hideki Matsuyama mit dem Bogey aus, genauso wie für den Engländer Paul Casey. Am dritten Extraloch verabschieden sich Rory McIlroy, Sebastian Munoz sowie Mito Pereira, deren Pars gegen den Birdies von C.T. Pan und Collin Morikawa zu wenig sind.

Die letzte Medaillen-Entscheidung fällt erst am 4. Extraloch, als sich Morikawa eine unmögliche Spiegelei-lage im Grünbunker brät und mit dem Bogey C.T. Pan, dem Mann aus Taipeh den Vortritt lassen muss.

Endergebnis Olympia Tokio – Herren

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Um die Medaillen

OLYMPIA TOKIO HERREN – 3. RUNDE: Sepp Straka bügelt kampfstark ein Doppelbogey weg, und bleibt mit der 68 voll im Rennen um eine Medaille.

Sepp Straka hoffte am dritten Spieltag des Olympischen Golfturniers von Tokio 2020 wieder den Touch vom Auftakt zu finden und dem Medaillenrennen erhalten zu bleiben – was zum überwiegenden Teil auch aufgehen sollte. Mit Zwillingsbruder Sam an der Tasche zeigt er rasch mit einem Birdie-Doppelschlag auf den Löchern 3 und 4 die Richtung vor und schließt mit dem dritten Schlaggewinn an der 6 endgültig die drei Schläge große Lücke zu Leader Xander Schauffele (USA).

Seine vielleicht größte Schwäche offenbart sich jedoch am langen Par 3 der 7, wo er einen kurzen Chip aus der Senke hoch auf eine kleine Kuppe zu kurz lässt, auch beim zweiten Versuch nicht nah genug zur Fahne kommt und nach zwei Putts das Doppelbogey notieren muss. In typischer Straka-Manier dann der Konter mit dem perfekten Wedge zur Fahne und dem Birdie. Auch am megalangen Par 4 der 9 packt er den Hammer und danach das feine Händchen aus und versenkt dort eines der wenigen Birdies, wieder aus knapp zwei Metern, womit er das Doppelbogey rasch wieder vergessen macht.

Der Putter gönnt sich an der 10 aus drei Metern eine hoffentlich nur kurze Pause und lässt die nächste kurze Birdiechance aus. Probleme vom Tee lassen Straka das 11. Grün erst mit dem dritten Schlag erreichen und nachdem der Par-Putt aus zwei Metern auslippt gibt er wieder einen Schlag ab. Auch der Tee-Shot an der 12 passt nicht, aus dem Fairwaybunker schafft er es zumindst mit dem Zweiten aufs Grün und rettet so das Par. Am langen und hautengen Par 5 der 14 kommt Sepp nicht näher als bis auf 6 Meter zur Fahne und muss sich mit einem weiteren Par begnügen.

Die Birdieputts werden immer länger, auch an der 15 geht so nichts nach vorne weiter. Der Frust ist Straka auch beim Tee-Shot an der 16 ins Gesicht geschrieben: „Triff einen Sprinkler,“ ruft er seinem Ball am Par 3 nach, der jedoch gut 12 Meter zu kurz am Grün bleibt. Abteilung Attacke ist am kurzen Par 4 der 17 angesagt, Straka bleibt jedoch im Grünbunker hängen. Aus gut 20 Metern legt er sich dennoch eine gute Birdiechance auf. Wichtig, dass diesmal der Putt fällt, womit er sich wieder rankämpft. Pech am Schlussloch, dass ein Superdrive vom engen Fairway mit dem letzten Hopp noch ins dickere Rough kickt. Nervenstark und mit all seiner Power bastelt er noch den letzten Par-Save zur 68 zusammen, die ihn bei 11 unter Par auf Position 5 mit nur einem Schlag Rückstand auf Platz 3 voll im Medaillenrennen hält.

Zu seinen Medaillenchancen meint Straka gegenüber dem ORF: „Man versucht immer zu gewinnen, besonders wenn man die Möglichkeit dazu hat. Je öfter man in diese Position kommt, desto entspannter fühlt man sich. Ich werde versuchen die Chance morgen zu verwerten.“

Schwab verpasst letzte Medaillenhoffnung

Matthias Schwab zeigte sich an den ersten beiden Tagen und zwei 69er (-2) Runden vor allem im langen Spiel sehr solide, nur im kurzen Spiel scheint noch Luft nach oben zu sein. Aus recht vielversprechender Lauerstellung hofft er nun auf zwei tiefe Runden am Wochenende um sich in den Medaillenkampf noch einmischen zu können.

Mit dem Bogey am Eröffnungsloch vergrößert sich jedoch gleich zu Beginn der Rückstand weiter und die Attacke am ersten Par 5 geht mit der 6 auch noch daneben. Erst danach fallen zwei Birdieputts, allerdings nicht genug um die bereits drei Bogeys auf den Front 9 aufzuwiegen.

Die Fehlerquote bleibt auch danach zu hoch, denn auch auf die Back 9 schwingt sich Schwab mit dem Bogey. An der langen 12 kämpft er sich mit dem Birdie wieder ein wenig zurück und gleicht an der 13 sein Tagesergebnis zumindest einmal aus. An der 15 packt Schwab noch ein letztes Birdie aus, sichert sich mit der 70 seine dritte Runde unter Par, ohne jedoch angesichts der perfekten Scoringbedingungen einen Move nach vorne machen zu können. Bei 5 unter Par und Platz 32 sind die Medaillenränge bereits gut 8 Schläge entfernt.

Schauffele bleibt auf Goldkurs

Trotz gröberer Probleme im langen Spiel vor allem zu Beginn der Runde verteidigt Xander Schauffele den Platz an der Sonne. Der Amerikaner krallt sich kampfstark an der Spitze fest und sichert sich mit dem Birdie am schweren Schlussloch die 68 und die alleinige Spitze bei 14 unter Par. Einen Schlag zurück wahrt Local Boy Hideki Matsuyama seinen Traum auf Gold. Platz 3 teilen sich Paul Casey (ENG) und Carlos Ortiz (MEX) bei -12, nur einen Schlag vor Sepp Straka.

Leaderboard Olympia 2020 Herren

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Zurückgekämpft

OLYMPIA TOKYO – 2. RUNDE: Sepp Straka hat am Freitag im Kasumigaseki CC zwar einige Schwierigkeiten, kämpft sich nach einer Gewitterunterbrechung aber noch zur 71 und mischt so weiterhin voll um Gold, Silber und Bronze mit. Matthias Schwab bleibt mit einer weiteren 69 in Lauerstellung.

Sepp Straka glänzte zum Auftakt des olympischen Golfturniers gleich mit der besten Runde des gesamten Feldes. Österreichs PGA Tour Beitrag knallte am Donnerstag eine fehlerlose 63 (-8) aufs Tableau und geht so als der große Gejagte in den zweiten Spieltag. Von der traumwandlerischen Sicherheit am ersten Spieltag ist jedoch bereits nach wenigen Minuten am Freitag nichts mehr zu sehen.

Gleich die 2 hängt ihm den ersten Fehler des Turniers um und auch die 3 entpuppt sich an diesem Tag als zu harte Nuss, womit er rasch den Platz an der Sonne räumen muss. Selbst die Par 5 – eigentlich eine Spezialdisziplin des Mega-Longhitters – wollen an diesem Tag zunächst nicht gelingen, wie ein schnelles weiteres Bogey auf der 5 unterstreicht.

Erst danach findet Sepp mit Zwillingsbruder Sam am Bag so halbwegs den erhofften Rhythmus und kann zumindest die zweite lange Bahn der Frontnine endlich zu einem ersten Erfolgserlebnis nützen. Der aufkeimende Optimismus wird jedoch auch sofort wieder eingebremst, denn eine hartnäckige Gewitterfront setzt sich über der Anlage fest und zwingt Sepp nach den Frontnine vorerst seine Sachen zu packen.

Starkes Birdie am Schlussloch

Die Unterbrechung scheint er zumindest zum Schärfen des langen Spiels gut zu nützen, denn auf der 12 knallt er ein starkes Eisen aufs Grün, für den Putter sind jedoch auch zwei Meter noch etwas zu viel. Aus gut 12 Metern macht es das Gerät fürs Kurzgemähte am Par 5 der 14 dann deutlich besser, denn der Eagleputt parkt sich genau neben dem Loch ein, was ihm nur noch ein Tap-in zum nächsten Birdie übrig lässt.

Das bringt Sepp’s Birdiemotor mit einem sehenswerten Putt am Par 3 der 16 nach perfektem Abschlag noch einmal etwas auf Touren, ehe eben dieser auch wieder zu stottern beginnt, nachdem der Parputt auf der 17 nur die Lochkante rasiert. Mit einem sensationellen Eisen legt er sich auf der enorm langen und schwierigen 18 aber noch einmal eine gute Möglichkeit auf und lässt sich das abschließende Birdie nicht entgehen.

Mit der 71 (Par) kann er zwar nicht an die Super-Runde vom Vortag anknüpfen, bleibt als 3. und bei drei Schlägen Rückstand auf Xander Schauffele (USA) jedoch dem Titelkampf erhalten. „Ich hab heute eigentlich gar nichts gelocht. Auch die guten Putts sind vorbei gegangen, das war der große Unterschied zu gestern“, ist das Hauptproblem am Freitag schnell ausgemacht.

Wieder die 69

Auch Matthias Schwab packte im Kasumigaseki CC mit einer 69 (-2) zum Auftakt eine rote Runde aus und hat so in Tokio noch alle Chancen, fehlen ihm doch auf die Medaillenränge lediglich vier Schläge, was an den kommenden drei Tagen wohl locker aufzuholen wäre. Der 26-jährige beginnt seine zweite Umrundung mit anfänglichen Pars ganz souverän, ehe ausgerechnet das erste Par 5 der Runde zu einem kleinen Stolperstein wird.

Der Fehler lockt den Steirer aber sichtlich aus der Reserve, denn sofort setzt er den passenden Birdiekonter und krallt sich auf der 8, dem zweiten Par 5, rasch den nächsten roten Eintrag, womit er die Top 10 in Sichtweite bekommt. Danach kann er dann vorerst jedoch an der Aufholjagd nicht weiterbasteln, da die Gewitterunterbrechung klarerweise auch ihn einbremst. Wie sich herausstellt wird es sogar eine Vollbremsung, da er sich bei der Fortsetzung auf der 11 ein Bogey eintritt und so sogar wieder auf Level Par zurückrutscht.

Bereits auf der 13 kann er die sich bietende Birdiechance jedoch wieder nützen und dreht sein Score so rasch wieder in den Minusbereich. Mit einem gefühlvollen Putt und perfekt gelesenem Break krallt er sich auf der 17 einen weiteren roten Eintrag, womit er sich wieder weiter an die Top 10 heranpirscht.

Auf der schweren 18 ergibt sich dann dank starker Annäherung noch eine weitere Chance, der Birdieputt hat jedoch nichts mit dem Loch zu tun. Mit der zweiten 69 (-2) kann er so als 20. zwar noch nicht wirklich um die Medaillenränge mitreden, mit guten Runden am Wochenende lebt die Chance aber nach wie vor eindeutig. „Die ersten beiden Runden waren okay, aber es wäre durchaus mehr möglich gewesen. Das Spiel ist sehr solide. Das lange Spie war wie schon in letzter Zeit auch sehr gut, aber im kurzen Spiel ist noch Luft nach oben“, so Matthias nach den ersten 36 Löchern.

Leaderboard Olympia Tokyo

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Herr der Ringe

OLYMPIA TOKYO – 1. RUNDE: Sepp Straka zaubert zum Auftakt im Kasumigaseki CC eine fehlerlose 63 (-8) aufs Tableau und ist damit nicht nur, aufgrund seiner anstehenden Hochzeit, bald der Herr der Trauringe, sondern auch der Herr der olympischen Golfringe. Matthias Schwab legt mit einer 69 (-2) ebenfalls einen sehenswerten Start in Tokyo hin.

Auf die Spuren von Bernd Wiesberger mit Platz 11 in Rio 2016 begeben sich Matthias Schwab und Sepp Straka fünf Jahre danach in Tokio um für Österreich bei einem Olympischen Golfturnier um Gold, Silber und Bronze zu kämpfen. 60 Herren matchen sich ab Donnerstag im Kasumigaseki Country Club im Zählwettspiel über 72 Löcher um Medaillen und Weltranglistenpunkte. Nach den covid-bedingten Ausfällen von der Nummer 1 der Welt Jon Rahm (ESP) sowie US-Kraftpaket Bryson DeChambeau gelten Rory McIlroy (NIR), Justin Thomas, Collin Morikawa (beide USA) und Lokalfavorit Hideki Matsuyama (JPN) als die heißesten Medaillenkandidaten.

“Das ist einer der schönsten und bestgepflegtesten Plätze auf denen ich jemals gespielt habe. Die Fairways und Grüns sind in hervorragendem Zustand und das Semirough ist ziemlich dicht. Der Platz ist auch sehr lang. Eventuell spiele ich am Mittwoch auch mit Sepp noch neun Löcher als Vorbereitung”, so die ersten Eindrücke der Trainingsrunde, die uns Matthias Schwab direkt aus dem Kasumigaseki Country Club zukommen ließ.

Zum Auftakt hat Sepp Straka sogar die Ehre im ersten Flight das olympische Turnier zu eröffnen und findet sich von Beginn an in Tokio richtig gut zurecht. Auf der langen Par 71 Anlage hat er vor allem die teils unangenehm ondulierten Grüns sofort im Griff und kann davon auf der 3 auch erstmals mit seinem ersten Birdie richtig profitieren. Der rote Eintrag gibt Österreichs PGA Tour Beitrag auch sprichwörtlich die benötigte Initialzündung, denn was danach folgt könnte, im Nachhinein betrachtet, womöglich sogar österreichische Golfgeschichte geschrieben haben.

Auf den Geschmack gekommen

Sofort drückt der Longhitter weiter aufs Tempo, krallt sich auf der 5 und der 6 die nächsten Birdies und garniert die bombastischen Frontnine auf der 8 mit gleich noch einem weiteren Par 5 Birdie, was ihn bereits zur Halbzeit als erster auf die zeite Platzhälfte des top gepflegten Kasumgigaseki CC abbiegen lässt. Dort gönnt er sich dann eine kleine Verschnaufpause, jedoch nur um für ein bärenstarkes Finish die nötigen Kräfte zu haben.

Ab der 13 geht es nämlich in unnachahmlicher Manier weiter. Zunächst holt er sich am Par 4 seinen fünften Schlaggewinn, lässt isch am letzten Par 5 der Runde danach in Sachen Birdies nicht zweimal bitten und garniert den sehenswerten Zwischensprint mit gleich noch einem weiteren Erfolgserlebnis auf der 15. Die Krönung der Galavorstellung vollzieht er schlussendlich noch auf der 17 mit Birdie Nummer acht und da er am schwieren Schlussloch nichts mehr anbrennen lässt, unterschreibt Sepp zum Auftakt eine knallrote 63 (-8), die ihn als Spitzenreiter in den zweiten Spieltag starten lässt.

„Es fühlt sich definitv anders an als ein normales Golfturnier. Ich wollte einfach da rausgehen und Spaß haben. Natürlich ist das Ziel die Goldmedaille, aber es war jetzt erst ein Spieltag und es sind noch drei weitere zu spielen, da darf man nicht nachlassen“, so Sepp nach seiner fantastischen Auftaktrunde.

Souveräner Start

Matthias Schwab folgt nur elf Minuten nach Sepp Straka und kann sich aus der Ferne das richtige Rezept auf der 3 vom Landsmann abschauen, denn auch der Rohrmooser kann recht rasch am Par 4 das erste Birdie verzeichnen. Anders als bei Sepp wird es beim 26-jährigen danach allerdings etwas farbenfroher auf der Scorecard, wenngleich er ein darauffolgendes Par 3 Bogey mit zwei weiteren Erfolgserlebnissen mehr als nur ausradiert.

Doch wieder ringt ihm eines der „kurzen“ Löcher am Parklandkurs an der nordwestlichen Peripherie Tokios einen Schlag ab und da er kurz vor dem Turn auch auf der 9 nur das Bogey mitnehmen kann, kommt er trotz seiner drei Birdies nur bei Level Par auf der hinteren Platzhälfte an. Dort kann er sein Spiel dann aber klar stabilisieren, krallt sich zunächst auf der 11 erneut das Minus als Vorzeichen und kann dieses gekonnt verwalten.

Mit der 16 erweist sich dann auch erstmals ein Par 3 als gewinnbringend und spendiert dem jungen Steirer noch ein weiteres Birdie, was ihn am Ende die 69 (-2) unterschreiben lässt. Zwar kann er damit am ersten Spieltag als 20. mit der Spitze nicht so richtig mithalten, auf die Medaillenränge fehlen ihm jedoch nur vier Schläge, was auf den nächsten 54 Löchern ohne jede Probleme noch locker gutzumachen wäre.

Leaderboard Olympia Tokyo

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Olympia Tokio Golf-Ticker

OLYMPIA TOKIO 2020 – HERREN GOLF-TURNIER – NEWS-TICKER: Matthias Schwab in Tokio eingetroffen +++ Reed ersetzt covid-positiven DeChambeau.

Matthias Schwab machte am Sonntag bereits erste Bekanntschaft mit dem Kasumigaseki Country Club und bereitet sich dabei gewissenhaft und systematisch vor. Zudem geht es zum Wochenbeginn darum, den Jetlag aus den Golfgliedern zu schütteln.

+++ Die üblichen Verdächtigen +++

Bei den Buchmachern sind fast durchgehend „die üblichen Verdächtigen“ favorisiert. Mit Collin Morikawa, Xander Schauffele und Justin Thomas sind gleich drei US-Stars weit oben auf der Liste zu finden. Auch Viktor Hovland (NOR), Masters Champion und Local Hero Hideki Matsuyama und auch Cameron Smith (AUS) werden ebenfalls gute Chancen auf Gold, Silber und Bronze eingeräumt.

+++ Taifun-Warnung aufgehoben +++

Die Taifun-Warnungen, die bis vor wenigen Tagen immer wieder kursierten wurden mittlerweile aufgehoben, womit das olympische Golfturnier wohl ziemlich problemlos über die Bühne gebracht werden sollte. Einzig Gewitter sind an jedem Tag immer wieder möglich.

+++ Sepp und Matthias hintereinander +++

Sepp Straka und Matthias Schwab gehen zum Auftakt am Donnerstag direkt hintereinander auf die Runde. Sepp wird dabei sogar die kleine Ehre zu Teil im Eröffnungsflight um 00:30 MEZ gemeinsam mit Lokalmatador Rikuya Hoshino und Thomas Pieters (BEL) das olympische Golfturnier eröffnen zu dürfen. Matthias Schwab folgt seinem Landsmann elf Minuten später um 00:41 MEZ mit der einzigen spanischen noch verbliebenen Hoffnung Adri Arnaus und Sami Valimaki (FIN). Am Freitag beginnt Sepp um 02:25 MEZ und Matthias um 02:36 MEZ.

+++ Platz in hervorragendem Zustand +++

„Das ist einer der schönsten und bestgepflegtesten Plätze auf denen ich jemals gespielt habe. Die Fairways und Grüns sind in hervorragendem Zustand und das Semirough ist ziemlich dicht. Der Platz ist auch sehr lang. Eventuell spiele ich am Mittwoch auch mit Sepp noch neun Löcher als Vorbereitung“, so die ersten Eindrücke der Trainingsrunde, die uns Matthias Schwab direkt nach der Trainingsumrundung zukommen lässt.

+++ Jon Rahm ebenfalls covid-positiv +++

Nach Bryson DeChambeau kommt dem olympischen Golfturnier mit Jon Rahm bereits der zweite Superstar abhanden, aus dem gleichen Grund nach positivem Covid-Test am Sonntag: „Ich wäre so gerne der erste spanische Golfolympia-Medaillengewinner geworden, aber es ist eine gute Erinnerung an alle, dass wir noch immer in einer Pandemie sind,“ kommentierte die Nummer 1 der Golfwelt.

+++ Schwab hebt ab +++

Pünktlich um 18:22 Uhr hob Matthias Schwab am Samstag von Frankfurt in Richtung Tokio ab und ist bereits in der japanischen Hauptstadt eingetroffen. Einchecken im Olympischen Dorf, Akklimatisieren, einen ersten Eindruck vom Platz gewinnen und langsam in Richtung des am Donnerstag Mitternacht unserer Zeit beginnenden olympischen Golfturniers vorbereiten, so das anstehende Programm.

+++ Dechambeau nach positiven Covid-Test nicht im Feld +++

Mit der unfreiwilligen Absage von Bryson DeChambeau ist das olympische Golfturnier der Herren bereits fünf Tage zuvor um seine größte Attraktion ärmer. Der charismatische Powergolfer lieferte im Rahmen des Testprotokols noch vor dem Abflug einen positiven Covid-Test ab und wird nun durch US-Landsmann Patrick Reed ersetzt, der so zu seinem bereits zweiten Olympia-Start kommen wird.

+++ Österreichs Olympia-Trio +++

Von Österreichs 75 Olympioniken sind immerhin drei Golfer: während Christine Wolf bereits zum zweiten Mal unter den Olympischen Ringen zu Driver, Eisen und Putter greifen darf, sind Matthias Schwab und Sepp Straka zum ersten Mal dabei. Wolf erreichte in Rio einen 43. Platz, während Bernd Wiesberger, der bereits vor Monaten seine Teilnahme für Tokio absagte, beim Golf-Comeback 2016 guter 11. wurde.

+++ Platz als große Unbekannte +++

Gespielt wird im Kasumigaseki Country Club, der in Japan als echte Traditionsadresse gilt. Der wunderschön angelegte Parklandkurs am nordwestlichen Stadtrand der Millionenmetropole besticht nicht unbedingt durch enge Fairways, geschickt platzierte Grünbunker und Wasserhindernisse verlangen jedoch durchgehend absolute Präzision um einen guten Score notieren zu können. Zumindest im Vorfeld des Turniers präsentiert sich der Kurs mit bissigen Grüns, was vor allem den guten Eisenspielern wohl  entgegenkommen sollte.

 

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