Am Treppchen
2025-11-02
Max Steinlechner kann zwar nach dem verpatzten Moving Day beim Rolex Grand Final nicht mehr in den Kampf um die Jahreswertung eingreifen, steht in seiner Super-Saison als 3. im Road to Mallorca aber immerhin auf dem Treppchen. Lukas Nemecz zittert im Club de Golf Alcanada nach einer finalen 72 (Par) lange um die DP World Tour Tourcard, wird im Finish aber noch auf Rang 22 der Jahreswertung zurückgereicht.
So erfolgreich wie noch nie verlief in diesem Jahr die Hotelplanner Tour Saison aus österreichischer Sicht. Erstmals überhaupt sind gleich zwei Akteure in rot-weiß-rot beim Grand Final der Top 45 im Jahresranking mit von der Partie und Max Steinlechner hätte dabei sogar noch die Chance sich die Krone eben dieser aufzusetzen. Nach einer 67 (-5) zum Auftakt und einer 72 (Par) am Freitag wahrte er auch weiterhin noch die Chance.
Erst am Moving Day entwickelte sich das Geschehen dann so gar nicht nach dem Geschmack des Tirolers. Hauptverantwortlich dafür zeigte sich nach vier verlorengegangenen Bällen eine 12 am Par 4 der 8, die nur die 77 (+5) zuließ und ihn bis auf Rang 30 abrutschen ließ, womit der Gesamtsieg des diesjährigen Road to Mallorca wohl nur noch theoretischer Natur ist.
Zwar hält das Par 5 der 1 am Sonntag diesmal dann kein schnelles Birdie bereit, mit Pars findet er aber immerhin sehr souverän in die letzte Umrundung. Wieder ist es dann aber die 8, die dem Tiroler ein Bein stellt. Zwar wird es bei weiten nicht so schlimm wie mit der 12 am Samstag, das Doppelbogey kann er jedoch nicht vermeiden und driftet so immer weiter im Klassement zurück. Immerhin kann er sein Spiel sofort wieder stabilisieren und lässt schließlich direkt nach dem Turn auch die ersten Birdies am Sonntag von der Scorecard zwitschern, womit er sein Score recht rasch wieder zurecht rückt.
Am nächsten Par 5 verpasst er dann aber den erstmaligen Sprung in den roten Bereich, was sich auch sofort bitter rächt, wie ein Schlagverlust am darauffolgenden Par 3 der 14 unangenehm beweist. Zumindest holt er sich danach auf der 15 sein drittes Birdie ab und hobelt das Plus so sofort wieder weg. Am Schlussloch muss er dann doch noch ein weiteres Bogey einstecken und beendet seine Saison mit einer 73 (+1) und Rang 31 nicht wirklich wie erhofft.
Super-Saison mit Heimsieg
Dennoch kann Österreichs Shooting-Star mit Sicherheit mehr als zufrieden sein, denn schon in der Vorbereitung auf die Hotelplanner Tour Saison gelang auf der Sunshine Tour gegen eine Armada an spielstarken Südafrikanern sensationell der Sieg. Den Schwung nahm er dann auch volley auf die Tour mit, wo er in Schladming sogar vor heimischem Publikum triumphierte. Drei weitere 2. Plätze, wobei er sich in China gleich zweimal erst im Stechen geschlagen geben musste, runden das Tramjahr regelrecht ab.
Zwar wäre der Sieg der Jahreswertung am Ende noch die Krönung gewesen, doch mit Rang 3 klettert er auf Mallorca immerhin noch aufs Treppchen. Kommende Saison wird Max auf der DP World Tour auf Birdiejagd gehen, wobei man sich angesichts der bisherigen Entwicklung wohl durchaus einiges vom 25-jährigen erwarten darf.
„Die Saison war auf jeden Fall sehr gut, denn ich habe heuer oft ganz gut performed, obwohl ich nicht immer mein bestes Spiel abrufen konnte. Auf der DP World Tour gilt es sich jetzt an kleine Dinge anzupassen. Golf ist Golf, also da ändert sich vom Spiel her nicht vieles. Aber das Drumherum ist einfach ein anderes, die Events sind größer, es gibt mehr Zuseher, darauf muss man sich einstellen. Ich möchte auch danke sagen an alle, die es überhaupt möglich machen, dass wir Woche für Woche spielen können, denn ohne die vielen Helfer wäre das alles nicht möglich“, so Max direkt nach der Finalrunde.
Nemecz zittert vergeblich um die DP World Tour
Anders als sein Landsmann fightet Lukas Nemecz noch um eine der 20 DP World Tour Tourkarten, die am Ende des Turniers verteilt werden. Der Steirer startete als 19. der Jahreswertung sozusagen „on the bubble“ ins Turnier und benötigt noch ein souveränes Ergebnis um endgültig durchatmen zu können. Nach den ersten beiden Runden ist nach einer 70 (-2) und einer 72 (Par) dieses auch in Griffweite, allerdings rutschte er am Samstag mit einer 76 (+4) deutlich zurück. Als 34. des Klassements würde er derzeit in der Hochrechnung die Top 20 haarscharf verpassen, weshalb er zwingend eine starke Finalrunde hinlegen sollte.
Der Start kann sich jedenfalls gleich mal sehen lassen, geht sich doch sofort am anfänglichen Par 5 das erste Birdie aus. Wieder kann er den Schwung aber nicht mitnehmen, denn wie schon am Moving Day geht sich auch diesmal am Par 3 der 4 das Par nicht aus, womit er rasch wieder auf den Ausgangspunkt zurück rutscht. Den Fehler steckt er aber sofort bestens weg und holt sich bereits am Par 3 der 6 das Minus wieder zurück.
Doch auch damit bringt er sich nicht wirklich ins Rollen, denn in Folge läuft er dem nächsten Schlaggewinn vergeblich hinterher und findet sich schließlich nach einem weiteren Bogey auf der 12 sogar erneut am Ausgangspunkt wieder. Auf den verbleibenden Löchern kann er dann nicht mehr zusetzen und muss sich so schlussendlich mit der 72 (Par) und Rang 34 am Sonntag anfreunden.
Damit liegt er am Ende seiner Runde sogar noch auf Rang 20 im Jahresranking und würde damit die letzte zu vergebende DP World Tour Tourcard abstauben. Da jedoch etliche Spieler noch auf ihren Finalrunden unterwegs sind, wird er schlussendlich noch bis auf Rang 22 zurückgereicht, womit er das selbst gesteckte Ziel um Haaresbreite verpasst. Mit einer erfolgreichen Teilnahme an der Final Stage der Tourschool, könnte er sich aber dennoch heuer noch das Spielrecht für die 1. Liga sichern.
Nächste Station: Final Stage
Nach der Runde zeigt er sich naturgemäß sehr enttäuscht: „Ich bin natürlich enttäuscht, dass es am Ende jetzt knapp nicht gereicht hat. Das Ziel war ganz klar der Wiederaufstieg auf die DP World Tour. Ausschlaggebend war sicher die verpatzte 3. Runde. Ich hätte heute ein Top-Runde gebraucht und Schützenhilfe von der Konkurrenz. Kurz vor Schluss war ich dann sogar noch 20. und hab schon gehofft, dass die Golf-Götter mal auf meiner Seite sind heute. Am Ende hats leider knapp nicht gereicht.“
„Am Ende des Tages war es bei drei oder vier Turnieren ein Golfschlag. Hätte ich in China am Schlussloch aus zwei Metern gelocht oder in Indien aus einem Meter den Putt gemacht, hätte es schon gereicht. Aber es ist wie es ist. Prinzipiell hab ich echt gutes Golf gespielt diese Saison. Aber das ist halt auch das zache an der Hotelplanner Tour. Da musst du am Ende Top 20 sein. Jetzt geht’s auf die Tourschool und ich hoffe, dass ich noch die letzten Kräfte nach der anstrengenden Saison mobilisieren kann.“
Der einzige Deutsche im Feld, Anton Albers, verpasst das benötigte Topergebnis und somit ebenfalls eine der begehrten DP World Tour Tourkarten. James Morrison (ENG) sichert sich bei gesamt 15 unter Par einen recht überlegenen Sieg auf Mallorca. JC Ritchie (RSA) schnappt sich die Jahreswertung.
>> SKY überträgt Live und in HD vom Rolex Grand Final.
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