Lukas Nemecz

Nichts für schwache Nerven

OPEN DE PROVENCE – FINAL: Lukas Nemecz kommt am Finaltag kaum ins Rollen, verspielt bereits auf den Frontnine seinen angenehmen vier Schläge großen Vorsprung und rangiert zwischenzeitlich sogar nur noch auf Rang 5. Mit einer schwächelnden Konkurrenz an der Spitze und zwei abschließenden Birdies rettet sich der Steirer aber noch ins Stechen, wo er sich schließlich aber Alfie Plant (ENG) am ersten Extraloch geschlagen geben muss. Niklas Regner kann dem Sonntag mit einer 74 nicht seinen Stempel aufdrücken.

Lukas Nemecz erarbeitete sich mit bärenstarkem Spiel an den ersten drei Tagen einen gleich vier Schläge großen Vorsprung auf die ersten Verfolger und geht so mit allerbesten Karten in die finale Umrundung. Am Sonntag heißt es nun noch einmal volle Konzentration um am Ende den ersten Challenge Tour Sieg der Karriere einfahren zu können, womit wohl auch die European Tour Tourcard so gut wie abgesichert wäre.

Der Start allerdings geht, wie schon am dritten Spieltag auch, erneut etwas daneben, denn die 1 lässt ihn nur mit einem Bogey weiterziehen. Allerdings stabilisiert er sein Spiel sofort wieder und darf sich bereits auf der 3 über den frühen Ausgleich freuen, der ihn weiterhin souverän an der Spitze hält. Das ändert sich jedoch sofort wieder, denn anders als an den ersten drei Spieltagen, wo er vor allem von den langen Löchern enorm Kapital schlagen konnte, brummt ihm das erste Par 5 gleich danach das zweite Bogey auf, womit sich an der Spitze alles wieder zusammenschiebt.

Auch am Sonntag geht sich schließlich aber am Par 5 der 9 das erhoffte Birdie aus, womit er nicht nur sein Tagesergebnis wieder auf Anfang stellt, sondern sich darüber hinaus auch an der Spitze hält. Nur Minuten nachdem sich Marcel Schneider (GER) auf der 13 ein Doppelbogey einfängt und sich so aus der geteilten Führung verabschiedet, stolpert auch der Steirer auf der 13 über eine Doublette, womit plötzlich Hugo Leon (CHI) in der Provence das Tempo diktiert. Während sich Schneider wieder fängt und auch Ugo Coussaud (FRA) ins Rollen kommt, womit die beiden zu Leon an der Spitze aufschließen, läuft Lukas Nemecz weiterhin der Leichtigkeit der ersten Tage nach und rutscht mit dem nächsten Fehler am Par 5 der 14 sogar bereits um zwei Schläge hinter das Trio zurück.

Auf der 17 krallt er sich dann aber noch ein Birdie und da auch die Spitze etwas schwächelt ist er vor dem abschließenden Par 5 wieder bis auf einen Schlag dran. Stilecht stopft er dann auch auf der 18 noch zum Birdie, marschiert so mit der 73 (+1) zum Recording und rettet sich so noch ins Stechen, wo Marcel Schneider und Alfie Plant auf den 32-jährigen warten. Letztgenannter setzt sich schließlich gleich am ersten Extraloch mit Birdie gegen Pars von Nemecz und Schneider durch und beschert damit dem Österreicher zum bereits dritten Mal in dieser Saison einen 2. Platz.

Aufgrund der ersten drei bärenstarken Runden und der durchwachsenen Performance am Finaltag überwiegt am Ende bei Lukas mit Sicherheit eher der Frust denn die Freude. Mit dem erneuten Runner-up Finish, bereits letzte Woche in Deutschland wurde er 2., rückt das European Tour Spielrecht für kommendes Jahr aber mittlerweile immer näher.

Chance vertan

Niklas Regner hat seinen ersten Missed Cut in der Vorwoche sichtlich gut weggesteckt, denn nach sehenswerten ersten drei Runden geht der Youngster als 7. in den Finaltag und hat so in der Provence alle Chancen auf ein Topergebnis, womit auch er sich wieder ins Rennen um eine European Tour Tourcard bringen würde.

Allerdings hat der 22-jährige von Beginn an am Sonntag etliche Schwierigkeiten, was sich gleich auf der 1 und dem Par 5 der 4 mit Schlagverlusten bemerkbar macht. Da er sich danach noch dazu auf der 6 sogar ein Doppelbogey einfängt, ist er regelrecht im freien Fall unterwegs. Zwar gehen sich in Folge noch auf den Frontnine zwei Birdies aus, da er dazwischen jedoch auch noch einen Fehler quetscht, kommt er nur bei 3 über Par auf den letzten neun Löchern an.

Auf diesen kann er sein Spiel dann erstmals am Sonntag etwas stabilisieren, muss jedoch auf der 14 – das Par 5 bescherte ihm an allen bisherigen Spieltagen ein Birdie – den nächsten Schlagverlust hinnehmen. Diesen kontert er zwar mit zwei darauffolgenden Birdies mehr als aus, besseres als die 74 (+2) geht sich so jedoch nicht aus, weshalb er sich schlussendlich mit Rang 20 anfreunden muss, was ihm im Hinblick auf die angepeilte European Tourcard – aufgrund der Covid-Pandemie entfällt heuer die Tourschool und die Top 20 der Jahreswertung erhalten ein Spielrecht – nicht wirklich maßgeblich weiterhilft.

Leaderboard Open de Provence

FOLLOW US... twitterrssyoutubetwitterrssyoutube
SHARE... FacebooktwitterredditpinterestlinkedinmailFacebooktwitterredditpinterestlinkedinmail