Zähes Einschwingen

CAZOO CLASSIC – FINAL: Bernd Wiesberger verpasst im London GC mit einer eher zähen Finalleistung das angepeilte Topergebnis klar, kann sich vor den anstehenden entscheidenden Wochen der Ryder Cup Qualifikation aber immerhin auf Wettkampfniveau einschwingen.

So hatte sich Bernd Wiesberger sein erstes Turnier nach der vierwöchigen Pause sicherlich nicht vorgestellt. Als zweitbestgerankter Spieler – nur Victor Perez (FRA) ist in der Weltrangliste besser platziert als der Südburgenländer – startet der 35-jährige als klarer Mitfavorit ins Turnier und rangiert nach Runden von 68 (-4), 71 (-1) und 69 (-3) Schlägen vor den letzten 18 Bahnen auch rund um die Top 10.

Mit dem Wissen, dass in Wahrheit nur noch Siege und absolute Topergebnisse in Sachen Ryder Cup Qualifikation wirklich weiterhelfen, ist klar, dass am Sonntag ein knallrotes Ergebnis von Nöten sein wird. Der Start gelingt auch durchaus planmäßig denn nach zwei anfänglichen Pars geht sich schon am Par 3 der 3 das erste Birdie aus, womit sein Name recht rasch unter den besten 10 aufscheint.

Zurückgefallen

Am ersten Par 5 kurz danach geht sich das eingeplante Birdie zwar nicht aus, dafür aber hat er weiterhin die kurzen Löcher perfekt im Griff und krallt sich auf der 7 seinen zweiten Schlaggewinn. So stark er sich auf den Par 3 präsentiert, so wenig gelingt am Sonntag auf den Par 5, denn auch die 12 verpufft ungenützt. Immerhin gelingt danach am drivebaren Par 4 der 13 das dritte Birdie, jedoch verspielt er dieses auch prompt mit seinem ersten Fehler wieder.

Des Schlechten noch nicht genug hängt ihm das letzte Par 5 sogar ein Doppelbogey um, womit er nicht nur den scoretechnischen Ausgleich einstecken muss, sondern auch im Klassement bis ins Mttelfeld zurückrutscht. Zumindest die Par 3 zeigen sich am Sonntag gnädig und ermöglichen mit dem dritten Par 3 Birdie des Tages immerhin wieder den Sprung in den Minusbereich. Schlussendlich marschiert er mit der 71 (-1) zum Recording, mehr als Rang 21 geht sich damit in dieser Woche jedoch nicht aus.

Calum Hill (SCO) fängt mit einer 67er (-5) Finalrunde und bei gesamt 16 unter Par Rasmus Hojgaard (DEN) (72) noch ab und schnappt sich seinen ersten European Tour Titel der Karriere.

Wochen der Wahrheit

Als Fazit kann man sagen, dass die Cazoo Classic für Bernd ein wettkampfmäßiges Einschwingen auf die wichtigen kommenden Wochen waren. Klar hätte der Burgenländer aus Kent gerne ein Topergebnis mitgenommen, wichtiger werden diese jedoch beim anstehenden dreiwöchigen Stretch. Das Czech Masters kommende Woche lässt der achtfache European Tour Champion aus und hat so noch ein paar Tage Zeit um an den richtigen Stellschrauben zu drehen und seinem Spiel den letzten Feinschliff zu verpassen.

Ab den Omega European Masters geht es dann jedoch für Bernd sozusagen um alles, denn nach der Schweiz folgen die Italian Open, ehe die Ryder Cup Qualifikation beim Rolex Series Event in Wentworth ihr Ende findet. Noch hat der Oberwarter die Chance diese erfolgreich zu beenden, darf sich dabei jedoch solche Ergebnisse wie im London GC nun nicht mehr erlauben, gilt es doch noch auf Platz 4 der European Tour Points List zu wandern um sich einen Platz im europäischen Ryder Cup Team zu sichern.

Unmöglich scheint dies nicht zu sein, denn sein Spiel hat er im Großen und Ganzen auf Schiene. Findet er im Training nun die letzten kleinen Nuancen, liegen die benötigten Ergebnisse mit Sicherheit in Bernds Reichweite. Auch die Tatsache, dass alle Turniere in Europa stattfinden spielt ihm durchaus in die Karten, denn abgesehen von den Open Championship liegt er bei seinen letzten sechs Events in Europa bei einem Gesamtscore von 55 unter Par und notierte mit einer 73 seine höchste Runde, was aller Ehren wert ist und zeigt wie wohl er sich auf der Bühne der European Tour fühlt.

Leaderboard Cazoo Classic

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