Schlagwort: bernd wiesberger

US Open-Unikat

US OPEN 2015 CHAMBERS BAY: „Einzigartig!“ Kein anderes Wort wird öfters verwendet um den US Open-Kurs von Chambers Bay zu beschreiben. Die USGA setzt den besten Golfpros der Welt einen neuen Massstab vor um ihr Können zu messen.

Jordan Spieth ist einer der ganz wenigen Teilnehmer der US Open 2015, die den Kurs von Chambers Bay bereits spielten: 2010 bei den US Junior Amateurs in 83 Schlägen: „Diese Erinnerung versuche ich komplett aus dem Kopf zu bekommen und hier ganz neu zu beginnen.“

Robert Trent Jones jnr. ist mit dem Reissbrett-Kurs in den „Sand-Pits“ von Chambers Bay bei Tacoma an der Nordwestküste der USA ein absolutes Meisterstück gelungen. Gemeinsam mit Mike Davis, dem Boss der USGA ist ein teuflich guter Mix aus Linkselementen entstanden: „Ich kann den Spielern nur raten: lernt und studiert den Kurs so intensiv wie möglich. Ihr habt sonst absolut keine Chance,“ rät er vom üblichen Konzept, zwei Proberunden und Spiel nach dem Yardage-Book ab.

Bernd Wiesberger hat dies beherzigt und seinen Caddie Shane Koeries bereits vorab nach Chambers Bay geschickt um alle Informationen und Bedingungen wie ein Schwamm aufzusaugen. Chambers Bay verzichtet komplett auf Wasser und Bäume zur Verteidigung (der einzige Baum steht nahe des 16. Abschlags). Waste Areas, Bunker und riesengroße, unglaublich ondulierte Grün-Landschaften werden die Scores nach oben treiben – eben linkstypisch.

Vor allem die Grüns, die sich von den Fairways oft gar nicht abgrenzen, bieten extremste Berg- und Talfahrten, die aus größerer Distanz praktisch nicht mehr kalkuierbar sind. Hier werden wir ab Donnerstag Situationen sehen, wo die Allerbesten der Welt ganz schön hilflos aussehen.

Bernd Wiesberger beeindruckte vor allem der Tee-Shot am Par 3 der 9, den die USGA bis auf 195 Meter Länge strecken kann: „Dann hat man 35 Meter Höhenunterschied. Ein großartiger Platz mit einzigartigem Layout,“ kommentiert der Oberwarter begeistert.

So variantenreich Chambers Bay zu spielen ist, so viele Möglichkeiten bietet auch das Layout: die Löcher 1 und 18 lassen sich sowohl als lange Par 4 oder Par 5 spielen. Um den Par 70-Standard einzuhalten, werden die 1 und 18 abwechselnd als Par 4 und Par 5 angeboten werden. Mit 6500 bis 6800 Metern wird eine stramme Länge vorgesetzt, doch wie auf Linkskursen üblich, spielt dies nur eine sekundäre Rolle. Für jeden einzelnen Schlag haben sich Trent Jones und Mike Davis so ihre Gedanken gemacht, wie sie mit Runoffs, Slopes, Hügeln, blinden Schlägen, Sandfallen und dergleichen die Allerbesten der Welt in die Falle locken können.

Noch bleibt Bernd Wiesberger und Kollegen ein wenig Zeit um den Kurs intensiv zu büffeln. Ohne perfektes Course Management keine Siegchance – aber in dieser Disziplin ist der Österreicher sowieso bekannt stark – mit Gordon Manson als Lehrmeister kein Wunder.

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Florian Praegant 2015

Lohnender Abstecher

LYONESS OPEN 2015 – FINAL: Florian Prägant verhindert nach dem vorzeitigen Abschied von Bernd Wiesberger das totale Heimdebakel mit einem Top 30-Ergebnis. Lukas Nemecz verpatzt das Heim-Weekend. Chris Wood (ENG) schnappt sich den Sieg.

Florian Prägant und Lukas Nemecz müssen am österreichischen European Tour-Wochenende als einzige Heimspieler die rotweißrote Fahne hochhalten. Beide verzichten in dieser Woche auf ein Antreten auf der Challenge Tour, haben aber immerhin die Chance auf gutes Preisgeld, was angesichts der Erhöhung auf 1,5 Millionen Euro praktisch ist. Für Prägant zahlt sich die Rechnung mit 14.925 Euro am Ende wenigstens persönlich aus.

Florian Prägant unterhält vor allem auf den Frontnine das anwesende Publikum mit enorm hoher Birdiequote. Insgesamt findet der Kärntner deren fünf und hat sogar auf beiden Par 5 Bahnen der Frontnine den Eagle am Putter. Bei -5 nach 9 liegt er zwischenzeitlich sogar in den Top 10, ehe es ihn auf der schweren 10 trotz gutem Drive mit einem Doppelbogey erwischt. Des Schlechten noch nicht genug folgt gleich darauf ein weiterer Schlagverlust. Nach weiterem Bogey auf der 17 erwischt er aber mit gestopftem Birdieputt auf der 18 einen versöhnlichen Abschluss und wird mit der 69 (-3) am Ende 22.

Florian Praegant 2015„Die Frontnine waren heute ein Wahnsinn. Irgendwie ist das alles automatisch passiert. Das Doppelbogey auf der 10 war komplett vermeidbar. Ich hab mich beim zweiten Schlag nicht wohl gefühlt und hab eine falsche Entscheidung getroffen. Gott sei Dank hab ich mich aber recht schnell wieder erfangen. Der Birdieputt auf der 18 vor den Zuschauern war schon geil,“ fasst Flo Prägant seine Finalrunde zusammen.

Zu seiner weiteren Saisonplanung meint der mit einer Medical Extension ausgestattete Challenge Tour Pro: „Durch die Verletzungspause ist es für mich heuer nicht so leicht, da ich viel auf Einladungen angewiesen bin. Ich hoffe für mich gehts in drei Wochen in Deutschland auf der Challenge Tour weiter, aber es ist schwer zu planen. Das ist eher ein entspanntes Jahr für mich.“

Zuvor erspielte er sich in dieser Saison in etwa 1000 Euro. Sein Preisgeldkonto stockt er in dieser Woche gehörig auf, was man klar als gelungenen Abstecher auf die European Tour werten kann. Allerdings vergibt er mit der kurzen Schwächephase auch die Chance auf viel Besseres. „Es wäre auch heute klar noch mehr drinnen gewesen.“ Dennoch ist bei einem durchaus enttäuschenden Turnierverlauf aus österreichischer Sicht Florian Prägant der einzige Spieler in rotweißrot der eine gelungene Leistung auf den Platz bringt.

Das bislang schlechteste Heimergebnis von Atzenbrugg von 2010, als mit Matthias Schwab ein Amateur als 32. bester Österreicher wurde, überbietet somit Prägant knapp.

Verpatzter Start

Nemecz Lukas 2015

Lukas Nemecz ergeht es am Finaltag weniger gut als seinem Landsmann. Der Steirer, bei dem man die Strapazen der letzten harten Wochen sichtlich anmerkt, tritt sich gleich zu Beginn etliche Fehler ein, die ihn bis ans Ende zurückreichen. Erst auf der zweiten Platzhälfte konsolidiert sich sein Spiel etwas. Die 80 (+8), die ihm mit Rang 73 nur den letzten Platz beschert, lässt sich aber nicht verhindern. Immerhin schaffte der Grazer aber bereits den insgesamt vierten Cut beim Heimturnier im Diamond CC. Richtig dickes Preisgeld ist in dieser Woche aber mit ca. 2.500 Euro für Luki nicht zu holen.

„Ich hab heute einfach zu viele schlechte Schläge gemacht. Das hatte gar nichts mit zu aggressivem Spiel zu tun, denn so defensiv hätte ich gar nicht spielen können, dass die Bälle zu Beginn nicht im Wasser verschwunden wären. Zumindestens sind nach dem Turn noch zwei Birdies gelungen, was halbwegs versöhnlich war.“, erklärt Lukas Nemecz seine letzte Runde in Atzenbrugg.

Zum weiteren Programm meint er: „Ich hab jetzt sechs Wochen am Stück gespielt. Die nächste Woche ist einmal mit Sicherheit Pause, dann wäre Schottland. Ob ich dort mitspiele oder eine weitere Woche Pause anhänge weiß ich noch nicht. Nach Schottland bin ich nämlich wieder gleich fünf Wochen im Einsatz und nach dem letzten Programm tut ein wenig Trainingspause sicherlich gut.“

Wood stürmt zum Sieg

Chris Wood 2015Der neue Sieger der Lyoness Open 2015 heißt Chris Wood. Der Engländer agiert am Sonntag Nachmittag bei windigeren Bedingungen am Souveränsten und triumphiert nach der 67 (-5) schlussendlich mit zwei Schlägen Vorsprung auf Rafael Cabrera-Bello (ESP) (72) doch recht deutlich.

Der große Dominator der ersten drei Spieltage, Gregory Bourdy (FRA), zerfällt am Finaltag sprichwörtlich in seine Einzelteile. Der Franzose kann zu keiner Zeit an die gezeigten Leistungen der ersten Runden anschließen und muss sich nach der 78 (+6) mit dem geteilten 6. Rang begnügen.

Publikumsliebling schnell weg

Wiesberger_LYO155_300Ohne Bernd Wiesberger fehlt bei den Lyoness Open am Wochenende klarerweise das Zugpferd, was sich auch im Publikumszuspruch bemerkbar macht. Die Nummer 37 der Weltrangliste erwischte ausgerechnet vor den heimischen Fans am Donnerstag mit der 79 (+7) eine Runde zum Vergessen. Am Freitag fightet der Burgenländer zwar mit der 67 (-5), was seine bislang zweitbeste Runde in Atzenbrugg darstellt, gekonnt zurück, am Ende fehlen aber zwei Schläge um am Wochenende die Aufholjagd fortsetzen zu dürfen. Nach dem Ausscheiden buchte das Management von Bernd den Flug nach Seattle auf Sonntag um. Damit hat der Oberwarter einen Tag mehr um die selektive Wiese von Chambers Bay kennenzulernen.

Trotz der Aufstockung des Preisgeldes um 50% war das Teilnehmerfeld in dieser Woche durchaus überschaubar. Das hängt vor allem mit dem mehr als unglücklichen Termin zusammen. Genau eine Woche vor den US Open wollten sich viele Spieler die neun Stunden Jetlag nicht antun, weshalb man Publikumslieblinge wie Jimenez oder Luiten heuer schmerzlich vermisste. Es stehen beim Heimturnier aber etliche Veränderungen an, die hoffentlich auch den Termin betreffen werden. Im Rahmen der Präsentation der österreichischen Ryder Cup Bewerbung wurde auch mitgeteilt, dass der GC Fontana auf jeden Fall adaptiert wird, egal wie Österreichs Ryder Cup-Bewerbung für 2022 ausgehen wird. Die Umbauarbeiten sollen noch heuer beginnen.

Die Finalrunden von Florian Prägant und Lukas Nemecz im Überblick:

13:30 MEZ – Versöhnliches Ende

Florian Prägant verpasst zwar auf beiden Par 5 Bahnen der Backnine weitere rote Einträge und muss am diffizilen Dogleg der 17 sogar noch ein Bogey notieren. Mit starkem Putt fällt aber auf der 18 noch ein abschließendes Birdie, was die 69 (-3) perfekt macht.

12:00 MEZ – Viel verspielt

Flo Prägant erwischt einen rabenschwarzen Start auf die zweite Platzhälfte. Gleich im Anschluss an die bittere Doublette muss er einen weiteren Schlagverlust verdauen und fällt damit klar zurück. Lukas Nemecz beendet in der Zwischenzeit seinen Finalauftritt mit der 80 (+8).

11:00 MEZ – Unaufhaltsam

Florian Prägant ist auf dem Weg zu einer Runde der Superlative. Auf der 8 findet er das bereits 5. Birdie des Tages, dass ihn mittlerweile schon in die Top 10 bringt. Auf der schweren 10 erwischt es ihn dann aber mit einem Doppelbogey schlimm und er fällt wieder zurück. Lukas Nemecz findet auf den Backnine seine ersten beiden Birdies, verliert aber im Anschluss daran mit einem Bogey wieder etwas den Flow.

10:00 MEZ – Perfekter Beginn

Florian Prägant
packt auf sein Eröffnungsbirdie auf der 3 und der 4 gleich noch zwei weitere drauf und spielt sich so derzeit bereits bis in die Top 20 nach vor. Beide Par 5 konnte der Kärntner auf den Frontnine dabei nützen. Auch danach hält der Kärntner das Tempo hoch und nimmt auf der 6 das nächste Birdie mit, dass ihn mittlerweile schon an die Top 10 heranbringt.

Lukas Nemecz ist hingegen weiterhin auf der Suche nach der Sicherheit im Spiel. Auch die Backnine beginnen gleich mit einem weiteren Bogey. Zumindestens fällt auf der 11 danach auch der erste Birdieputt.

09:00 MEZ – Weiter im Rückwärtsgang

Lukas Nemecz kommt weiterhin am Finaltag noch nicht auf Touren. Auch auf der 4 kann der Steirer Schlagverluste nicht verhindern und fällt mit seinem zweiten Doppelbogey bis ans Ende des Feldes zurück. Florian Prägant startet seine Runde mit Birdie auf der 1 nach Maß.

08:00 MEZ – Horrorstart

Das Quecksilber macht sich mittlerweile bereits an die Arbeit und marschiert im Thermometer unaufhaltsam nach oben. Noch aber sind die Bedingungen nahezu ideal für Spitzengolf. Lukas Nemecz kann dies in der frühen Phase der Finalrunde jedoch nicht ausnützen. Nachdem er sich gleich am Birdieloch, der 1 das erste Bogey eintritt, lässt sich am Par 3, der 2 eine Doublette nicht verhindern. Mit einem weiteren Schlagverlust auf der 3 ist der Horrorstart perfekt.

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Florian Praegant 2015

Mini-Move

LYONESS OPEN – 3. RUNDE: Florian Prägant macht am Moving Day im Diamond CC mit der 71 (-1) ein paar Ränge im Klassement gut. Lukas Nemecz erhöht zwar die Birdiequote, die Fehler nehmen aber ebenfalls zu.

Nach der schrecklichen Auftaktrunde von Bernd Wiesberger, war der Cut für das österreichische Aushängeschild trotz eines Kraftaktes am Freitag nicht mehr zu stemmen. Florian Prägant und Lukas Nemecz müssen nun beim heimischen European Tour Turnier in Atzenbrugg die rotweißrote Fahne hochhalten. Trotz der frühen Startzeit der beiden verbliebenen Österreicher klettert das Quecksilber bereits wieder in schwindelerregende Höhen, was eine erneute Hitzeschlacht im Tullnerfeld bedeutet.

Die Ambitionen am Leaderboard nach vorne zu kommen zeigt Florian Prägant trotz der Temperaturen gleich auf der 1. Wie schon am Freitag nimmt er das Birdie am Eröffnungs-Par 5 souverän mit und liegt so gleich vom Start weg in den roten Zahlen. Mit solidem Spiel verwaltet er danach den Score souverän, ehe es ihn auf der 6 mit einem Bogey erwischt. Erneut ist am Par 3 über den Teich die Fahne trickreich gesteckt, was den Teeshot zusätzlich erschwert.

Die Backnine beginnen dann wie die erste Platzhälfte. Am schweren Par 4 passt diesmal alles zusammen und Flo taucht mit Birdie wieder in den Minusbereich ab. Wie schon zu Beginn verwaltet er das Ergebnis danach gekonnt, verpasst es aber die Runde richtig tief in den roten Bereich zu drehen. Gleich beide Par 5 der hinteren Neun wollen nur mit Par gelingen, was den Vorwärtsdrang doch einbremst.

Bis zum Ende vermeidet er zwar weitere Schlagverluste, bringt aber auch kein weiteres Birdie mehr auf die Scorecard. Mit der leicht geröteten 71 (-1) macht der Kärntner am Leaderboard aber einige Ränge gut und pendelt sich auf Rang 43 wieder ein.

„Es war schon ein gewisser Vorteil so früh zu spielen, denn gestern war die Hitze ein Wahnsinn. Mit der Runde bin ich nicht wirklich ganz zufrieden. Ich war viel solider vom Tee als noch an den Vortagen und da wäre dementsprechend mehr drinnen gewesen. Ich hab am Ende aber einige wichtige Parputts noch gemacht.“, fasst Florian Prägant seine dritten 18 Bahnen zusammen.

Ohne Vorwärtsdrang

Nemecz Lukas 2015

Lukas Nemecz haderte an den ersten beiden Runden vor allem mit seiner Birdiequote und kündigte an diese am Wochenende zu erhöhen. Das Vorhaben setzt er am Moving Day auch in die Tat um, allerdings erhöht sich parallel dazu auch die Fehlerquote, was am Ende nicht mehr als die zulässt.

Nachdem er auf der 1 das Birdie verpasst, kommt es auf der 2 bereits ganz dick. Der Steirer kommt über ein Doppelbogey am Par 3 nicht hinaus und fällt früh bis ans Endes des Klassements zurück. Der Konter lässt aber nicht lange auf sich warten und sitzt mit zwei Birdies in Folge perfekt.

Der Schwung verpufft jedoch jäh, denn mit zwei weiteren Schlagverlusten kommt er nur bei +2 zum Turn und fällt nach weiterem Bogey auf der 11 sogar noch weiter zurück. Plötzlich aber findet er wieder den Birdieryhthmus und nimmt auf der 13 und der 14 noch weitere rote Einträge mit, die ihn wieder in Richtung Level Par zurückbringen.

Auf den verbleibenden beiden Bahnen will dann aber der Scoreausgleich nicht mehr gelingen und Lukas Nemecz muss sich mit der 73 (+1) zufrieden geben. Der Vorwärtsdrang im Klassement bleibt damit auf der Strecke und der Steirer geht nur als 62. auf die finalen 18 Bahnen.

„Das Feld ist sehr eng beisammen und mit einer guten Runde hätte ich etliche Ränge gutmachen können. Daher hab ich mehr Risiko genommen, was nicht ganz aufgegangen ist. Am Ende hab ich mich aber nochmals etwas zurückkämpfen können. Nach sechs Wochen am Stück merkt man natürlich, dass etwas die Frische auf der Strecke bleibt, vor allem im mentalen Bereich. Aber dafür trainieren wir im Winter auch genug. Die frühe Startzeit war nur kurz ein Vorteil, denn ab neun Uhr merkt man die Hitze schon deutlich.“, so Lukas Nemecz nach seiner dritten Runde.

Gregory Bourdy (FRA) führt nach der 69 (-3) und bei gesamt 15 unter Par zwar nach wie vor, der Franzose hat vor dem Finaltag aber nur noch zwei Schläge Vorsprung auf Rafael Cabrera-Bello (ESP), der sich mit der 66 (-6) ins Gespräch um den Titel bringt.

Die 3.  Runde von Flo Prägant und Lukas Nemecz im Überblick:

12:00 MEZ – Etwas nach vorne

Florian Praegant 2015Florian Prägant läuft auch auf den letzten Bahnen vergeblich einem weiteren roten Eintrag hinterher, macht mit der 71 (-1) aber einige Ränge im Klassement gut. Lukas Nemecz kommt mit weiterem Birdie wieder etwas nach vor. Auf den verbleibenden beiden Löchern wird es nun aber schwer noch Zählbares mitzunehmen.

11:00 MEZ – Chancen ausgelassen


Florian Prägant
verwaltet den leicht geröteten Eintrag bislang gekonnt, verpasst aber auf beiden Par 5 Bahnen der Backnine die Chance sein Tagesergebnis tiefer in den Minusbereich zu drehen. Lukas Nemecz radiert zwar ein weiteres Bogey aus, steckt bei +2 aber hinten fest.

10:00 MEZ – Beide Richtungen

Flo Prägant locht auf der schweren 10 zu einem wichtigen Birdie und bringt sich damit wieder in die roten Zahlen und macht etliche Ränge gut. Lukas Nemecz hingegen verliert den Birdieschwung nach den zwei roten Einträgen schnell wieder und liegt nach zwei Bogeys in Folge kurz vor dem Turn wieder bei 2 über Par und damit am Ende des Feldes.

09:00 MEZ – Fehler ausradiert

Lukas Nemecz radiert mit einem Birdiedoppelschlag das Doppelbogey postwendend wieder aus. Der Steirer findet nach dem Fehler die nötige richtige Mischung und locht gleich zweimal zu roten Einträgen. Florian Prägant hingegen muss sein Tagesergebnis mit einem Bogey auf der 6 wieder auf Even Par zurückstellen. Damit liegen nach wie vor beide eher am hinteren Ende des Klassements und müssen zwingend weitere Birdies finden um am Leaderboard nach oben zu klettern.

08:00 MEZ – Beide unterwegs

Das Quecksilber begibt sich bereits in Richtung Norden in Atzenbrugg. Nach und nach nehmen die Temperaturen wieder richtig Fahrt auf. Die frühen Startzeiten der beiden Österreicher könnten sich so doppelt bezahlt machen, da für spätere Stunden wieder eine absolute Hitzeschlacht jenseits der 30 Grad erwartet wird.

Nach Florian Prägant, der bereits am Birdieloch der 1 (Par 5) den ersten roten Eintrag findet und diesen danach bislang gekonnt verwaltet, ist seit 07:58 MEZ auch Lukas Nemecz unterwegs. Der Steirer verpasst jedoch ein frühes Erfolgserlebnis und fällt mit einem bitteren Doppelbogey am Par 3 danach derzeit bis ans Ende des Feldes zurück.

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BEHERZT VERABSCHIEDET

LYONESS OPEN 2015 – 2. RUNDE: Bernd Wiesberger riskiert am Freitag alles, wird am Ende aber nicht für seine beherzte Aufholjagd belohnt. Nach der 67 beginnt die Vorbereitung auf die US Open.

Es hätte am Ende dann doch eine 65 gebraucht, um beim Heimspiel das unmöglich Geglaubte umzusetzen. Viel fehlte Bernd Wiesberger mit der 67 nicht, um die Fans in Atzenbrugg auch am Wochenende bei Laune zu halten. Mit -5 für den Tag und einem Gesamtergebnis von +2 reicht es allerdings um zwei Schläge nicht für den Cut bei der Jubiläumsausgabe der österreichischen Golf Open.

„Ich habe zu meinem normalen Schwung und zu meinem normalen Rhythmus zurück gefunden. Ich habe genau den Start erwischt, den ich benötigt habe“, spricht Wiesberger die vier Birdies auf den ersten sechs Löchern an, die rasch die Richtung vorgeben. Bis dann auf der 7 ein Wasserball die Handbremse abrupt zieht.

Wiesberger_LYO155_300„Ich war vielleicht ein bisschen zu schnell euphorisch und habe an der 7 einen schlechten Schlag gemacht. Von da weg habe ich dann eher mäßiges Golf gespielt, viele Grüns verfehlt, aber gut gekämpft“, sagt Wiesberger.

„Es verdienen sich alle, dass ich nicht aufgebe, obwohl die Vorzeichen nach gestern schlecht waren. Ich habe versucht alles zu geben und vor allem ist es mir recht mit einer -5 Runde nach Amerika zu fliegen“, sagt der 29-Jährige, der sich ab sofort voll auf die anstehenden US Open in Chambers Bay konzentriert. Der Plan lautet: Den Flug auf Sonntag umbuchen, um rechtzeitig an die Westküste zu kommen.

„In Hinblick auf die US Open muss ich meine langen und mittleren Eisen verbessern“, so Wiesberger, der den heimischen Boden als 79. verlässt.

Bernd Wiesberger im >> SHOT-TRACKER bei seiner starken Abschiedsrunde am Freitag.

Nur zwei Österreicher im Finale

Praegant_1409_240Mit Lukas Nemecz und Florian Prägant schaffen es bei der Auflage der Lyoness Open 2015 im Diamond CC nur zwei Österreicher ins Finale. Damit ist das „schwächste“ Abschneiden nach zwei Tagen egalisiert. Zuletzt waren 2010 mit Markus Brier und Matthias Schwab nur zwei Österreicher im Finale zu sehen. Im Vergleich zum Vorjahr haben es immerhin sechs Österreicher in die Schlussrunden geschafft, mit Lukas Lipold auch ein Amateur.

Lukas Nemecz wird für seine Strategie belohnt und verbessert sich mit der 71 (-1) noch auf Level-Par, was punktgenau zum Cut des 1,5 Mio. Euro Turniers reicht. „Ich weiß, dass ich wenige Birdies spiele, aber das werde ich am Wochenende ändern“, so der Grazer, der versucht am Leaderboard von Position 58 aus nach vor zu kommen.

Einiges vor hat auch Florian Prägant, der nach dem Vorjahr erneut den Cut auf der European Tour schafft. „Teilweise ist es heute blöd gelaufen“, sagt der Kärntner, der in seinem zweiten Abschnitt mit drei Birdies rechtzeitig die Flucht nach vorne antritt. „Top 20 sollten mit zwei guten Runden noch möglich sein.“

Auch wenn Sepp Straka nach der 76 seine Position als bester Österreicher nicht verteidigen konnte, so nimmt der Amateur doch einiges mit. „Es war schön hier mitzuspielen. Ich werde jetzt noch eine Woche in Europa bleiben und dann geht es wieder zurück nach Georgia“, will das Talent das Studium abschließen und dann in das Profilager wechseln. Beim Gastspiel auf der European Tour verpasst Straka bei +4 als 96. den Cut.

Bernie Reiter 2015 Golf-Live.atBerni Reiter durfte sich nach einem idealen Start mit zwei Birdies berechtigte Hoffnungen auf das Wochenende machen. Danach schleichen sich aber zuviele Fehler ein. Nach der 75 (+3) konzentriert sich Reiter schon wieder auf zukünftige Aufgaben. “Nach dem guten Start mit zwei Birdies habe ich mir noch einiges ausgerechnet. Das Doppelbogey an der 7 war nach schlechtem Holz 5 vom Tee unglücklich. Ich war dann im Schwung behindert und habe den Zweiten ins Wasser geschossen. Jetzt geht es gleich weiter nach Deutschland zur Pro Golf Tour.”

Die Amateure, wie Timon Baltl oder Alexander Kleszcz, verpassen zwar den Cut, gewinnen aber einen ordentlichen Eindruck unter welchen Bedingungen und welchen Setup auf der Tour gescored werden muss.

Ungefährdet

Gregory Bourdy fühlt sich im Diamond CC wohl wie offensichtlich kein anderer. Der Franzose baut nach der 67 seinen Vorsprung bei -12 auf vier Schläge aus und wird am Wochenende der große Gejagte sein. Sein Landsmann Gary Stal versucht nach zwei Runden von 68 Schlägen weiter Druck aufzubauen, genauso wie Chris Wood, der ebenfalls bei -8 liegt.

>> Leaderboard Lyoness Open

>> SKY überträgt täglich live und in HD von der LYONESS OPEN.

Der Cut-Tag in der Übersicht:

17:00 Uhr – Die Löcher gehen aus

Obwohl sich Bernd Wiesberger nach einer längeren Durststrecke wieder mit einem Birdie auf der 15 aufbäumt, gehen bei einem Gesamtscore von +4 die Golfbahnen aus. Es bräuchte am Ende schon einen Gewaltakt, um doch noch ins Wochenende zu kommen. Ein Eagle auf der 16 beispielsweise wäre der benötigte Satz. Wiesberger versenkt den Putt zur 3 tatsächlich und rechnet sich für das heiße Finish noch einiges aus. Nach einem Monster-Drive auf der 17 legt sich Wiesberger die erhoffte Birdiechance auf, kann den Putt knapp nicht verwerten. Damit ist klar, dass der Österreicher den Cut verpasst.

16:00 Uhr – Mit Scrambling beschäftigt

Die Präzision der erste Löcher speziell vom Tee bei Bernd Wiesberger ist auf den letzten Bahnen abhanden gekommen. Österreichs Nummer 1 ist nun überwiegend mit dem Scrambling beschäftigt, allerdings verkauft sich der Longhitter teuer und wendet weitere Schlagverluste ab.

Florian Prägant kämpft sich in seine Runde zurück. Mit drei Birdies holt der Kärntner wieder auf den Cut auf.

15:00 Uhr – Hitze verpufft

Das Doppelbogey von Bernd Wiesberger kurz vor dem Turn wirkt als Bremsklotz. Auch Berni Reiter kann von seinem starken Start in den Freitag nicht profitieren und baut just auf der 7, wie Wiesberger, ein Doppelbogey ein. Sepp Straka Lyoness Open Golf-Live.at

Wiesberger sichert zweimal wichtige Pars auf den Bahnen 9 und 10 und versucht nun wieder die Birdiearbeit in die Gänge zu bekommen. Sepp Straka schüttelt seine anfänglichen Probleme mit drei Bogeys souverän und elegant ab. Mit Birdie und Eagle behauptet der 22-Jährige seine Position als bester Österreicher.

14:00 Uhr – Bernd hat was vor

Auch das zweite Par 5 der Frontnine erreicht Wiesberger mit dem zweiten Schlag, auch wenn der Ball hinter die Fahne ins Rough rollt, so besteht die nächste Chance auf ein Birdie. Wie bestellt, passt die Annäherung geschenkt ans Loch. Birdie Nummer 3 nach nur vier Löchern.

Recht unbeschwert geht es auch Berni Reiter an. Mit zwei Birdies auf den ersten Bahnen verbessert sich der Österreicher auf Par.

Unterdessen sorgt Wiesberger wieder für Jubelstimmung. Geniale Vorarbeit auf dem Par 3 der 6 bis auf zwei Meter an den Stock beschert dem Burgenländer bereits das vierte Birdie. Das Risiko geht auf der 7 in die Hose. Der Teeshot landet im Wasser. Ein Doppelbogey ist die Folge, das die geniale Startphase zerstört.

Sepp Straka startet schleppend in seine zweite Runde. Der Amateur rutscht durch Bogeys am Leaderboard zurück.

13:00 Uhr – Aufholjagd gestartet

Bernd Wiesberger will am Freitag den Ausrutscher ausradieren und eine Aufholjagd auf den Cut starten. Auf der 1 reichen zwei perfekte Schläge um das Grün zu erreichen. Die Eaglechance aus neun Metern ist weniger realistisch, dafür aber das erste Birdie des Turniers für Wiesberger. Florian Prägant wollte die Fehlerquote auf ein Minimum reduzieren, stolpert aber bereits zum Start in die zweite Runde über ein Doppelbogey. Damit beginnt der Kampf um den Cut.

Der Touch funktioniert auch auf dem dritten Grün. Wiesberger holt sich das nächste Birdieund scheint zu einer ganz tiefen Runde anzusetzen.

12:00 Uhr – Nemecz tanzt auf der Linie

Lukas Nemecz 2015Als erster Österreicher könnte Lukas Nemecz den Finaleinzug bewerkstelligen: der Grazer spielt seit 8:20 Uhr und benötigt nach der 73 zum Auftakt eine Runde knapp unter Par.

Die erste Hälfte, in diesem Fall die Backnine, absolviert der Österreicher problemlos und nimmt sogar ein Birdie mit, das ihn näher an den Cut heranführt. Nach der Halbzeit legt der Grazer weiter zu und arbeitet sich beständig nach vor. Ein Bogey im Finish brockt dem Steirer nach der 71 (-1) mit einem Gesamtscore von Par eine Zitterpartie um den Cut ein.

 

 

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DEN DRIVE VERLOREN

LYONESS OPEN 2015 – 1. RUNDE: Die Auftaktrunde zur Heimopen 2015 wird Bernd Wiesberger unangenehm in Erinnerung bleiben. Der Siegfavorit pulverisiert seine Chance mit einer 79.

Wiesberger_LYO151_300Lokalmatador Bernd Wiesberger hat sich den Auftakt in die heimischen Open komplett anders ausgemalt, kommt aber nicht über die bittere 79 hinaus. Der Österreicher leistet sich gerade vom Tee eine ungewohnt hohe Fehlerquote auf seiner Haus und Hofwiese und wird dafür beinhart bestraft.

Bei besten Bedingungen im Diamond CC will am rabenschwarzen Donnerstag nicht einmal ein Birdie gelingen. Für Wiesberger war es in Atzenbrugg überhaupt die erste Runde über Par, nach dem der Österreicher in den letzten Jahren regelmäßig um den Sieg mitspielte. Ohne seinen Stammcaddie Shane Koeries, der bereits in Amerika weilt, um wichtige Informationen für die US Open kommende Woche zu sammeln, findet der Burgenländer nicht mehr zurück in die Spur. In dieser Woche wird das Bag von Wiesberger von James Baker getragen, der üblicherweise für Simon Dyson arbeitet.

„Es war schon überraschend, weil ich mich vor dem Turnier gut gefühlt habe“, ist Wiesberger zerknirscht. „Ich habe Schläge gemacht, die ich eigentlich seit Jahren nicht mehr gemacht habe. Ich habe mich dann nicht mehr wirklich wohl gefühlt. Es war nicht wirklich ein Tag, der in meine Richtung gegangen ist.“

„Ich gehe davon aus, dass es ein schlechter Tag war. Es ist natürlich umso enttäuschender, dass es das Heimturnier ist. Ich habe meine Bestes versucht, aber es war leider ein Tag zum Vergessen“, will Bernd Wiesberger am Freitag zumindest noch an den Cut herankommen und versuchen mit einer tiefen Runde das Wochenende zu erreichen, auch wenn er weiß, dass es sich dabei um eine Mammut-Aufgabe handelt.

>> Shot-Tracker von Bernd Wiesbergers Horrorrunde exklusiv bei golf-live.atStrakaSepp_1501_300

Wesentlich besser läuft es am Donnerstag für den österreichischen Amateur Sepp Straka (22.), der mit der 70 (-2) im Diamond CC seine persönliche Bestleistung im Rahmen der European Tour aufstellt. „Der Schlüssel hier ist die Fairways zu treffen. Das ist mir gut gelungen. Mit meiner Leistung bin ich schon sehr zufrieden“, so Straka, der sich aber vor allem auf die österreichischen Grüns einstellen musste. „Ich hatte zwei Dreiputts und ein paar Putts wollten nicht rein. Das ist auch eigentlich die größte Umstellung von den Bermudagrüns in Florida.“

Straka könnte am Donnerstag als Amateur Speerspitze bezeichnet werden, denn auch die übrigen österreichischen Amateure liefern ansehnliche und bessere Leistungen als im Vorjahr ab. Markus Habeler etwa, der mit der 74 (+2) zumindest in Cutnähe kommt und unter diesem Kurs-Setup wertvolle Eindrücke und Erfahrungen sammeln darf. Zur 74 kommt auch Michael Ludwig, der überhaupt zum ersten Mal auf der European Tour aufteet. Für Christoph Peltzmann war es ebenfalls eine Premiere, die der junge Amateur mit der 75 (+3) recht erfolgreich bestreitet.

Florian Prägant bewegt sich nach der 71 als 36. im guten Mittelfeld. Der Kärntner, der auf Einladungen angewiesen ist, holt sich weiteres Selbstvertrauen. Mit drei Birdies bei zwei Bogeys scheint der Formaufbau positive Aspekte anzunehmen. In die Cutzone spielt sich am Nachmittag Lukas Nemecz, der über weite Strecken bei Level-Par unterwegs ist, erst auf dem Schlussloch kostet dem Steirer ein Bogey zur 73 (+1) ein paar Positionen.

Mit einer tadellosen 65 (-7) übernimmt der Franzose Gregory Bourdy die Führung in Atzenbrugg. Der Routinier und mehrfache Toursieger bleibt bei seiner erste Umrundung bogeyfrei und sorgt somit für ein absolutes Highlight. Der Deutsche Max Kieffer kann auch in dieser Woche ganz offensichtlich sein bisher starkes Jahr fortsetzen und mit der 67 (-5) in der Nähe von Bourdy bleiben.

1. Runde in Live-Text-Updates

12:00 Uhr – Ins Ziel geschleppt

Wenig verwunderlich, dass bei Bernd Wiesberger die Körpersprache den Nullpunkt erreicht. Der Österreicher liefert insgesamt zu wenig gute aneindergereihte Schläge ab. Die Putts fallen allesamt nicht, was in der Gesamtheit ein deutliches Plus im Score ergibt. Die Birdiechance auf der 9 liefert an diesem Tag ein typisches Bild ab. Der Putt geht knapp vorbei.

11:00 Uhr – Abschlag-Misere setzt sich fort

Durch einen Hook auf der 3 geht der nächste Ball von Bernd Wiesberger verloren. Wieder bekommt der Österreicher durch ein Doppelbogey die volle Packung ab. Bei +6 für den Tag steigt der ohnehin schon hohe Frustpegel noch einmal gehörig an. Auch auf dem Par 4 der 5 spielt der Driver nicht mit. Mit dem verzogenen Abschlag rechts ins Wasser kommt am Ende nur das nächste Bogey heraus.

10:00 Uhr – Die rote Laterne

Nach birdielosen Backnine inklusive einiger mittelprächtiger Schläge, die in weitere Folge zu bitteren Schlagverlusten führten, läuft Bernd Wiesberger den eigenen Ansprüchen und Erwartungen hinterher. Im zweiten Durchgang will der Österreicher, die für ihn sehr ungewohnte rote Laterne unbedingt los werden.

Florian Prägant springt unterdessen mit Birdies ein und sorgt für den rot-weiß-roten Lichtblick. Der Kärntner liegt zur Halbzeit seiner Runde bei -2 in den Top 10.

09:00 Uhr – In Negativ-Strudel gezogen

Bernd Wiesberger legt zu Beginn auf den Backnine Birdiechancen auf, kann aber vorerst keine davon in das richtige Ergebnis umwandeln. Auf der 13 gerät der Longhitter unter Druck. Das Wedge ins Grün wird zu lang. Aus dem Rough in Verbindung mit ungünstigem Stand brockt sich Wiesberger das Bogey ein.

Generell fehlt beim Local-Hero die Präzision, die es benötigen würde. Nach einem geretteten Par auf der 14, muss der Oberwarter auf dem folgenden Par 5 eine provisorischen Ball einwerfen, weil sich der Drive in die Bäume verabschiedet. Das Doppelbogey wandert auf die Scorekarte, weil auf dieser Bahn nichts zusammen läuft.

Auch das nächste Par 5 entwickelt sich kontraproduktiv. Nach Drive ins Wasser geht es vorwiegend um Schadensbegrenzung. Mit einem weiteren Schlagverlust wandert das Score auf +4 nach oben. Zu diesem Zeitpunkt wird Wiesberger als Letzter im Klassement geführt.

08:00 Uhr – Ins Turnier finden

Früh am Morgen gilt es den richtigen Rhythmus abzurufen. Bernd Wiesberger beginnt auf der 10 grundsolide mit einem Par nach einem etwas zu langen Drive ins Semirough. Auch der Approach wird im Flug zu lang, aus etwa acht Metern puttet Österreichs Nummer 1 sicher zur 4. Auf der 11 bereitet der Österreicher die Birdiechance exzellent vor, lässt sich die Möglichkeit aus drei Metern aber noch durch die Finger gehen.

Amateur Alexander Klescz arbeitet zum Start effizienter. Der Österreicher punktet auf dem Par 5 der 1 mit einem Birdie und legt zum Traumstart auch auf der 2 ein Birdie hin.

>> Leaderboard Lyoness Open

>> SKY überträgt ab Donnerstag live und in HD von der LYONESS OPEN.

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Lyoness Open 2015

LYONESS NEWS-TICKER

LYONESS OPEN 2015 – NEWS-TICKER: Laufende Updates rund um Österreichs European Tour-Event im Diamond Country Club von Atzenbrugg. Wer fordert Bernd Wiesberger?

SCOREFREUNDLICHES SETUP

Leo Astl 2015

Leo Astl 2015

Sehr ähnlich wie im Vorjahr ist das Course-Setup, wie etwa Leo Astl, der es sowohl 2013 wie auch 2014 ins Weekend schaffte feststellt: „Das Rough ist kein großes Thema, die Grüns beissen recht gut und sind noch nicht allzu hart.“ Auch die Fairways sind ähnlich geschnitten, die Grüns gut beinander.

Einzig Loch 17 präsentiert sich etwas kniffliger: das Abkürzen vom Tee, wobei sich vor allem Bernd Wiesberger in den Vorjahren als echter Experte erwies, ist nicht mehr so radikal möglich. Sofern Wind und Gewitter kein großes Thema werden und die Hitze erträglich bleibt, dürfte das Winning Score 2014 von 12 unter Par zu verbessern sein.

ERSTE ANSAGEN

Lyoness Open 2015„An einen Heimsieg werde ich frühestens am Sonntag Nachmittag zu denken beginnen,“ pariert Bernd Wiesberger elegant die Versuche bei der ersten Pressekonferenz in Atzenbrugg, ihn alleine in die Favoritenrolle zu schieben.

„Aber ich freue mich auf den Beginn eines hochkarätigen Sommers mit Heimturnier, Majors und den großen European Tour-Turnieren.“

Nicolas Colsaerts, zuletzt bei der Lyoness Open 2010 zu Gast, zwei Jahre vor seinem Ryder Cup-Triumph, nahm erst kurzfristig die Einladung seines Golf-Buddies Bernd an: „Der Platz wurde seither umgebaut, daher kann man den Kurs nicht vergleichen. Ursprünglich wollte ich hier nicht spielen, aber da ich zuletzt gut in Form war, werde ich diese Woche mitnehmen.“

FRÜH ÜBT SICH

Lyoness Open 2015Lukas Nemecz ist am Dienstag bereits um 7 Uhr als Erster auf der Range und spielt vor der Pressekonferenz lockere 9 Löcher: „Das habe ich von Bernd gelernt, wie gewissenhaft man sich vorbereiten muss. Der Platz ist noch etwas nass, auch die Grüns eher weich, aber spielt sich sehr gut und wird bis Donnerstag sicher härter und schneller werden,“ so seine ersten Eindrücke.

KÜRZESTE ANREISE

Bernie Reiter 2015Nur 29 Kilometer vom Golfclub St. Pölten, wo er auf der Pro Golf Tour Platz 7 erreichte, musste Bernie Reiter nach Atzenbrugg fahren. Mit im Gepäck: 20 Birdies und 1 Eagle aus 3 Runden. Kein Wunder, dass sich der Salzburger am Liebsten die Grüns in St. Pölten hätte einpacken lassen. „Die mittellangen Putts gehen schon sehr gut, nur die Einmeterputts sind noch ein Problem.“

HOT RIGHT NOW…

Neben Bernd Wiesberger (Platz 2 in Irland) ist wohl Maxi Kieffer der gefährlichste Spieler auf der European Tour der letzten Wochen, der für die Lyoness Open genannt hat: Platz 3 am Sonntag beim Nordea Masters und davor schon in Irland im Titelrennen. Auch Nicolas Colsaerts sorgte in Malmö mit Platz 7 für sein bestes Saisonergebnis, geteilt mit Bernd Ritthammer, der ebenfalls zu einer bärenstarken Deutschen Präsenz in Atzenbrugg beitragen wird.

Rafa Cabrera-Bello präsentierte sich ebenfalls in Irland und Schweden in Topform: der Spanier weiß seit Fontana 2009 und Adamstal 2006, wie man in Österreich gewinnt und peilt seinen dritten Siegerscheck in der Alpenrepublik an.

ASTL WIEDER IM FELD

Nach der starken Vorstellung im Vorjahr, als er das Finale erreichte, erhält Leo Astl eines der letzten verbleibenden Einladungstickets. Deutschlands Supertalent das noch darum kämpft auf der European- oder Challenge Tour Fuss zu fassen, Dominic Foos, bekommt in Atzenbrugg eine neue Chance. Mit Michael Hoey und Thomas Levet stossen zwei weitere etablierte European Tour-Spieler dazu, die möglichst rasch wieder an die Form der letzten Jahre anschließen wollen.

Absagen kommen dagegen von Irland-Champion Soren Kjeldsen und Brett Rumford.

WEITERE NAMEN

Weitere vorläufige Zusagen geben die Atzenbrugger bekannt: Der „Belgian Bomber“ Nicolas Colsaerts, ebenfalls ein guter Freund von Bernd Wiesberger, plant sein Kommen genauso wie Italiens zuletzt kriselnder Jungstar Matteo Manassero. Vor allem auf eine Revanche mit Titelverteidiger Mikael Lundberg wird Bernd Wiesberger nach der Playoff-Niederlage 2014 besonders heiß sein.

ERSTE ENTRY-LIST

Nach Ablauf der verlängerten Nennfrist (nach US Open Quali in Walton Heath) erlaubt die >> Entry List erste Schlüsse über das Teilnehmerfeld der Lyoness Open 2015.

Maximilian Kieffer 2015Die Good News: European Tour-Spieler in aktueller Topform, wie Richie Ramsay, Maxi Kieffer, Rafa Cabrera Bello oder Chris Wood, mit denen sich Bernd Wiesberger bei der Irish Open matchte, haben zumindest auch für Österreich genannt. Jetzt folgt das übliche Hoffen und Bangen, dass ihre Namen nicht bis kurz vor Turnierbeginn wieder verschwinden. Als definitive Zusagen ist dies noch nicht zu werten.

Die Bad News: Die erhofften Topstars wie Miguel-Angel Jimenez, Thorbjörn Olesen oder Joost Luiten dürfte es aber heuer nicht ins Tullnerfeld ziehen. Bernd Wiesberger dürfte somit der einzige Teilnehmer aus den Top 50 der Welt bleiben. Die Strapazen eines anschließenden Starts bei der US Open will offensichtlich sonst niemand in Kauf nehmen.

BERNDS MONSTERPROGRAMM

Bernd Wiesberger 2015 Golf-Live.atBeginnend mit der Lyoness Open stehen Bernd Wiesberger vier kräftezehrende Wochen ins Haus: gleich nach dem letzten Putt in Atzenbrugg geht es nach Seattle zur US Open, samt 9 Stunden Jetlag. Die gleiche Zeitumstellung retour beim Rückflug nach München zur BMW International Open. Und die Open de France am Ryder Cup-Platz von 2018 wollte er natürlich auch nicht auslassen: „Die vielleicht anstrengendsten und herausforderndsen vier Wochen des Jahres. Da heißt es die Kräfte optimal einzuteilen.“

ÖSTERREICHER-FELD RELATIV FIX

Nemecz Lukas 2015Anders sieht es bei den weiteren Österreichern aus, die bereits fix ihre Planungen bekannt gaben. Bis auf Lukas Nemecz und Florian Prägant verzichten etwa alle heimischen Challenge Tour-Spieler auf das European Tour-Heimspiel. Bernie Reiter und Jürgen Maurer erhielten direkte Einladungen vom Veranstalter, genauso wie die Atzenbrugg-Pros Benjamin Weilguni und Rene Gruber. Direkt in der Qualifikation lösten die beiden englischen Club-Pros Frankie D. Young und Phil Tate ihr Ticket.

Auch bei den Amateuren sind unsere Besten anderweitig im Einsatz (Matthias Schwab beim Palmer Cup sowie Lipold und Maukner bei der British Amateur). Der ÖGV nominierte in Absprache mit dem Veranstalter Markus Habeler, Christoph Pelzmann, Michael Ludwig, Sepp Straka, Timon Baltl sowie Alex Kleszcz.

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Bernd Wiesberger 2015

Bernd Exklusiv-Talk

Bernd Wiesberger zieht nach den ersten 150 European Tour-Turnieren im Exklusivinterview mit Golf-Live.at eine Zwischenbilanz über seine Erfolge in den ersten 30 Lebensjahren und die weiteren geplanten golferischen Großtaten.

Golf-Live.at: In Deinen 150 Turnieren auf der European Tour hast Du den Ball in Summe rund 4.000 Km vor Dir hergeschlagen – das entspricht einer Strecke von Oberwart nach St. Andrews und wieder zurück.

WIESBERGER: „Ja das bekommt man von den Entfernungen schon mit und spürt das auch, selbst wenn es sich über einen längeren Zeitraum verteilt.“

Golf-Live.at: In den 150 Turnieren hast Du vor dem 30. Geburtstag mit 4,5 Millionen Euro Preisgeld schon mehr verdient als Markus Brier in seiner gesamten Karriere in 368 Turnieren.

WIESBERGER: „Bei Markus waren doch andere Voraussetzungen, er hatte ein fertiges Wirtschaftsstudium. Das ist natürlich auch eine Zeitspanne, die ihm auf mich fehlt. Ich bin aber schon stolz drauf, dass ich bis heute so weit gekommen bin. Aber ich hoffe, dass dies noch nicht der Zenith war und dass ich noch weiter nach oben klettern kann.“

Golf-Live.at: Als erster Österreicher hast Du bereits alle Majors und World Golf Championships gespielt. Fehlt eigentlich nur noch der Ryder Cup?

WIESBERGER: „Der Ryder Cup ist natürlich das Turnier, das auf meiner Wunschliste ganz oben steht. Auf was ich mich auch freue sind die Olympischen Spiele nächstes Jahr, wo Golf wieder vertreten sein kann. Auch dort kann sich der Golfsport wieder global präsentieren.

Golf-Live.at: Vor dem Ryder Cup 2014 hast Du noch gemeint, das sei kein Thema für Dich. Ist 2016 also jetzt das Thema?

WIESBERGER: „In der Vergangenheit habe ich leider meine guten Turniere in einer Zeit gespielt, wo es keine Punkte für die Ryder Cup-Qualifikation gab. Für 2016 gibt es erst wieder heuer ab September die Möglichkeit Punkte zu sammeln. In eine europäische Mannschaft, die jetzt dreimal gewonnen hat, ist es sehr schwer hineinzukommen.

Aber wenn ich so weiterspiele wie zuletzt, mich über dem Atlantik noch ein bisserl verbessern und bei den Majors vorne mitspielen kann, dann habe ich auch eine Chance auf dieses Team. Ich wäre zwar sehr gerne dabei, aber das ist nicht meine einzige Sorge. Der Ryder Cup ist mehr wie ein Bonus, den man nach einer Saison, wo man sehr gut gespielt hat, entgegen nehmen darf.“

Golf-Live.at: Was fehlt Dir noch in Deiner Karriere, dass Du am Ende irgendwann einmal sagen kannst: jetzt habe ich alles erreicht, was ich mir zugetraut habe.

WIESBERGER: „Sehr schwer zu sagen, weil es gibt immer wieder neue Herausforderungen. Sollte ich jetzt aufhören wollen, wäre das eigentlich schon eine ganz gute Karriere gewesen. Andererseits falls es mir zum Beispiel gelingen sollte, ein Major zu gewinnen, dann würde ich daran arbeiten, ein zweites zu gewinnen. Es ist immer eine Art von Aufstocken.

Im Kern möchte ich mich stetig weiterentwickeln, damit ich mich bei den größten Turnieren immer besser präsentiere. Auf diesen Bühnen will ich meine Top-Leistungen erbringen. Aber eine Karriere auf ein einziges Ereignis zu reduzieren, und dann zu bewerten, ob man das erreicht hat, wäre der falsche Zugang.

Golf-Live.at: Reden wir noch kurz über die Majors: welches kommt Dir von der Charakteristik am ehesten entgegen und wäre dort am ehesten ein österreichischer Sieg möglich?

WIESBERGER: „Drei der vier Majors werden immer auf einem anderen Golfplatz gespielt. Vor allem die US Open und die PGA Championship rotiert wild zwischen ganz unterschiedlichen Schauplätzen. Auch Valhalla, Pinehurst und jetzt Chambers Bay bei der US Open 2015 sind etwas ganz Unterschiedliches.

Ich glaube, dass mir das Masters in Augusta ganz gut liegen kann, vor allem so wie sich der Platz heuer gespielt hat mit ein bisserl weicheren Verhältnissen. Auch wenn ich zu einer PGA Championship komme mit Bedingungen ähnlich wie 2014 in Valhalla. Da konnte man sehen, dass ich mich dort ziemlich wohl fühle.

Ich freue mich aber besonders auf Linksgolf in St. Andrews, wo ich doch schon bei der Dunhill Links Championship immer konstant unter Par gespielt habe, selbst wenn das etwas gelockerte Bedingungen waren. St. Andrews ist sicher ein Schauplatz, wo ich mir für die Open Championship ganz gute Chancen gib, wenn ich weiterhin so gutes Linksgolf spiele, wie zuletzt in Irland. Und wenn bei der Open die Wetterbedingungen etwas verschärft sein sollten, könnte das sicher auch ein Vorteil für mich sein.

Golf-Live.at: Stimmt der Eindruck, dass es Dich eher nach Amerika zieht, obwohl Du in Europa die besseren Ergebnisse erreichst?

WIESBERGER: „Ja richtig. Ich habe in Amerika nicht die Ergebnisse gebracht, die ich mir erhofft hatte nach dem guten Start auf der European Tour. Aber ich habe mir bis zur British Open selbst Bedenkzeit gegeben, ob ich die ein bis zwei Einladungen, die ich heuer noch bekommen könnte, annehmen werde. Sonst werde ich mich vielleicht für den Rest der Saison auf Europa konzentrieren. Aber ich habe noch immer die Chance mit guten Ergebnissen bei den Majors noch ein bisserl Preisgeld zu sammeln um die US Tourkarte zu schaffen.“

Golf-Live.at: Jetzt bist Du bei den „Non Members“ auf der US PGA Tour zur Zeit auf Platz 8, was sehr gut ist. Aber  mit 149 Punkten hast Du dennoch erst rund die Hälfte für eine Special Temporary Membership gesammelt.

WIESBERGER: „Es sind aber noch drei Majors und mit der Bridgestone Invitational ein WGC-Turnier, wo noch hohe Punkte ausgespielt werden. Mal schauen, was da noch passiert, es kann sich alles rasch verändern.“

Golf-Live.at: Ist ein Wohnsitz in Amerika ein Thema oder zumindest eine Winter-Base in Arizon oder Florida?

WIESBERGER: „Nein, das war für mich noch nie ein Thema.“

Golf-Live.at: Mein Kollege Iain Carter von der BBC schreibt in seinem Ryder Cup-Buch von einer neuen Bestimmung, dass European Tour-Member ihre eigene Open spielen müssen um für den Ryder Cup spielberechtigt zu sein. Das sei auch der Grund, warum Sergio Garcia wieder bei der Spanish Open dabei war oder die britischen Stars bei der BMW PGA Championship. Kennst Du diese Bestimmung und musst Du daher auch die Lyoness Open spielen?

WIESBERGER: „Das ist mir neu und ist nicht in den Regularien der European Tour soweit ich weiss. Ich kenne bloß die Bestimmung, dass ein Spieler wie Sergio Garcia wenn er die eigene Open spielt nur 13 Turniere pro Jahr auf der European Tour braucht und sonst 15 um in der Rangliste geführt zu werden. Das ist die einzige Regel, die mir bekannt ist bezüglich der Heim Open. Vielleicht möchte die Tour das einführen, aber dass es jetzt schon einen Einfluss auf den Ryder Cup hat, ist mir nicht bekannt.“

Golf-Live.at: In den letzten Jahren warst Du Österreichs One-Man-Show auf der European Tour. Woran glaubst Du liegt es, dass seit Jahren auf der Challenge Tour und der Tourschool kein anderer Österreicher weiterkommt?

WIESBERGER: „Da ich in letzter Zeit nur sehr wenig mit den anderen Österreichern Turniere oder Proberunden spiele, kann ich über ihre Leistungen nicht urteilen und will das auch nicht. Ich weiß persönlich, wie schwierig es ist, sich für die European Tour zu qualifizieren und auf der Tour zu bleiben.

Ich hoffe nur, dass es bloß eine Frage der Zeit ist, dass Österreich wieder mehrfach auf der European Tour vertreten ist, so wie es sein sollte, wie es auch den Talenten im Golfland Österreich entspricht. Es wird wieder Zeiten geben wie vor ein paar Jahren, wo wir vier Spieler auf der European Tour hatten.

Aber es ist erst Halbzeit der Saison und auch bei der Tourschool haben einige unsere Spieler sicher das Potential um ihre Tourkarte zu lösen. Ich hoffe, dass wir 2016 schon wieder mehrfach vertreten sein werden.“

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Bernd Wiesberger 2015

Bernds Links-Show

IRISH OPEN – FINAL: Bernd Wiesberger fightet am Finaltag im Royal County Down GC wie ein Löwe und schrammt bei seinem 150. European Tour-Event erst im Stechen gegen Soren Kjeldsen (DEN) haarscharf am ersten großen Links-Titel vorbei.

Mit der klar besten Leistung eines Österreichers auf einem klassischen britischen Linkskurs meldet sich Bernd Wiesberger eindrucksvoll auf der European Tour zurück. Der Burgenländer startet als 4. bei drei Schlägen Rückstand auf Soren Kjeldsen in den Finaltag und übt mit einem Birdie auf der 1 (Par 5) sofort Druck aus.

Bernd Wiesberger 2015Bei unwirtlichen Bedingungen – der Wind fegt teilweise mit über 50 km/h über die nordirische Anlage – hat der Oberwarter danach ordentlich zu kämpfen um sein Score zusammenzuhalten. Bis zur 5 gelingt die Übung mit gefühlvollem Sandsave und gestopftem 10 Meterputt. Dann aber erwischt es auch den Österreicher. Mit gleich fünf Bogeys auf sechs Löchern, bis zur 10 sogar ziemlich hart.

Da aber auch die Konkurrenz reihenweise Federn lässt, bleibt Bernd Wiesberger immer in Schlagdistanz zur Spitze und weiß eine kurze windabflauende Phase sofort auszunützen. Zunächst locht er auf der 12 (Par 5) – eines der wenigen echten Birdielöcher – souverän zum roten Eintrag und lässt sich eine Bahn später nach lasergenauem Eisen das nächste Birdie nicht nehmen.

Herzschlagfinish

Fast fällt sogar der dritte Birdieputt in Folge, die Lochkante will den Ball aber nicht zum Kippen bringen. Nach verpasstem Up & Down danach deutet alles darauf hin, als wäre der Zug in Richtung Irish Open-Titel endgültig abgefahren. Doch wie aus dem Nichts locht Österreichs Nummer 1 auf der 16 nach überschlagener Annäherung aus dem Vorgrün zum Birdie und pirscht sich wieder auf einen Schlag an Kjeldsen heran.

Bernd Wiesberger 2015Sowohl auf der 17 als auch auf der 18 hat er dann machbare Birdiemöglichkeiten am Putter, lässt beide aber denkbar knapp liegen. Da just zu diesem Zeitpunkt der Däne einen Dreiputt fabriziert springt Bernd mit der 73 (+2) bei gesamt 2 unter Par tatsächlich in die geteilte Führung und wartet gemeinsam mit Eddie Pepperell (ENG) – der mit der 69 (-2) eine Traumrunde notiert – als Leader im Clubhaus auf die Konkurrenz. Nachdem auch Kjeldsen mit der 76 (+5) bei 2 unter Par zum Recording marschiert, müssen die Drei ins Stechen.

Entscheidung am ersten Extraloch

Soren Kjeldsen 2015Sowohl Kjeldsen als auch Pepperell platzieren ihre Abschläge auf der 18 perfekt. Bernd verzieht, hat auf einem niedergetrampelten Fan-Pfad aber keine schlechte Balllage. Die Annäherung hat er perfekt auf Linie, nur an der Weite fehlt es etwas. Während Pepperell komplett ins dicke Gemüse schlägt, legt der Däne sein 3er Holz perfekt aufs Grün. Bernds Chip läuft etwas lang aus und der Birdieputt danach will nicht ins Loch. Kjeldsen lässt sich zwar ebenfalls noch einen Tester übrig, verwertet aber mit halber Ehrenrunde und darf sich schlussendlich mit dem Birdie zum knappen Sieg gratulieren lassen.

„Ich war im Stechen vom Tee etwas steif und wollte die linke Seite aus dem Spiel nehmen, deshalb war der Drive dann etwas weit rechts. Das 3er Eisen hab ich eigentlich voll getroffen und auf Linie gehabt, aber es war dann um die 20 Meter kürzer als ich gedacht habe. Der schlechte Chip hat mich dann ein weiteres Extraloch gekostet.“, fasst er das Stechen kurz zusammen.

Zum allgemeinen Abschneiden bei den Irish Open meint er: „Ich bin schon stolz und zufrieden mit dem 2. Platz. Vor allem wenn man bedenkt, wie es noch letzte Woche ausgesehen hat. Jetzt freu ich mich schon auf die Lyoness Open und ich hoffe dort daran anknüpfen zu können. Die Formkurve stimmt jedenfalls.“

Mit Rang 2 zeigt der Oberwarter in Nordirland in dieser Woche das klar beste Linksgolf eines Österreichers auf der European Tour, stößt damit im Race to Dubai wieder unter die Top 5 nach vor und sichert außerdem wohl für einige Zeit die Top 50 der Weltrangliste ab. Wie hoch die Leistung einzuschätzen ist zeigt ein Blick aufs Endergebnis. Insgesamt nur fünf Spielern gelingt ein Score von -1 oder besser.

Ultimativer Test

Der Winning-Score von 2 unter Par – den Bernd bereits am Freitag prognostizierte – ist der bislang höchste der European Tour-Saison, was unterstreicht wie diffizil sich die traditionsbehaftete Anlage in Nordirland spielt. Die Irish Open sind wohl außerdem ein perfekter Test für die in drei Wochen anstehenden US Open. In Chambers Bay, im Bundesstaat Washington, wird ebenfalls auf einem Linkskurs mit irischem Gras gespielt. Auch das Wetter wird sich wohl in etwa so verhalten wie in dieser Woche.

Für Bernd Wiesberger schließt sich zum kleinen Jubiläum – die Irish Open sind sein insgesamt 150. European Tour Turnier – auch ein Kreis. Sein erstes Topergebnis auf Europas höchster Spielklasse gelang ihm im Jahr 2011 mit Rang 4. Ebenfalls bei den Irish Open.

>> Endergebnis Irish Open

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Bernd Wiesberger 2015

Als Verfolger

IRISH OPEN – 3. RUNDE: Bernd Wiesberger muss mit der 70 (-1) am Moving Day zwar die Führungsposition abgeben, geht am Sonntag im Royal County Down GC aber als einer der ersten Verfolger von Soren Kjeldsen (DEN) auf die letzten 18 Bahnen.

Bei windigen und kalten Bedingungen findet Bernd Wiesberger am Samstag perfekt in den Tag und notiert gleich auf der 1 (Par 5) das erste Birdie. Flightpartner Richie Ramsay (SCO) startet mit Eagle überhaupt wie aus der Pistole geschossen. Bernd spielt danach starkes und solides Golf und benötigt nur einmal etwas Glück, als auf der 4 (Par 3) der Ball aus dem dicken Rough den Hügel runterrollt und ihm so ein sicheres Par ermöglicht.

Mit einem Birdiedoppelschlag – zunächst locht der Oberwarter mit spürbarem Break auf der 6 aus gut vier Metern, danach auf der 7 überhaupt gleich vom Vorgrün – teilt sich Bernd zu dieser Zeit die Führungsrolle mit Soren Kjeldsen. Just vor dem Turn machen sich dann aber auch erste Probleme breit. Der Burgenländer verzieht die Annäherung leicht und kann das Bogey nicht verhindern.

Harter Kampf

Mit einem weiteren Birdie auf der 12 (Par 5) holt er sich den Schlag zwar recht schnell wieder zurück, lässt aber auch zwei machbare Birdiemöglichkeiten liegen. Nachdem ihm auf der 14 (Par 3) der Abschlag zu weit ausrollt, kann er mit einem Dreiputt vom Vorgrün den zweiten Schlagverlust nicht verhindern. Auf der drivebaren 16 bleibt der Drive im Grünbunker hängen und der erste Schlag will den Potbunker nicht verlassen. Zwar gelingt Schlag Nummer 3 auf den Punkt, der Putt zum Par will aber nicht fallen.

Auch auf den letzten Löchern muss Österreichs Nummer 1 bei mehr als 40 km/h starken Wind kämpfen, kratzt aber beide Male das Par und steht schlussendlich mit der 70 (-1) beim Recording. Damit verliert Bernd Wiesberger zwar die Führungsrolle, geht als 4. aber bei drei Schlägen Rückstand als einer der ersten Verfolger in den Finaltag.

„Das war nicht wirklich das Finish, das ich mir erhofft habe, aber es war dennoch ein ganz guter Moving Day für mich. Die letzten Bahnen spielten sich extrem hart. Ich bin für morgen aber voll dabei und versuche natürlich von Beginn an Druck auszuüben.“, so Bernd nach der Runde.

Auf und davon

Soren Kjeldsen 2015Soren Kjeldsen wirkt am Samstag bis kurz vor Schluss fast unantastbar. Der Däne locht so gut wie alles und rettet sich auch aus den verzwicktesten Lagen, was nach 13 Bahnen bereits einen Zwischenstand von -6 für den Tag bedeutet. Auf den letzten Bahnen will Kjeldsen dann aber schon etwas auf „Cruise-Control“ stellen und wird mit zwei abschließenden Bogeys prompt dafür bestraft. Nach der 67 (-4) geht er bei gesamt 7 unter Par dennoch als alleinig Führender auf die letzte Runde.

Rang 2 teilen sich Maximilian Kieffer (GER), dem mit der 65 (-6) die tiefste Runde aufgeht, und Rafael Cabrera-Bello (ESP) (69) bei -5. Für ein Highlight der übleren Sorte sorgt Players Champion Rickie Fowler (USA). Der US-Amerikaner locht zunächst auf der 16 zu einem spektakulären Eagle, ehe er sich sein Tagesergebnis mit einem Doppelpar und einem Triplebogey noch zur 76 (+5) zerstört. Fowler fällt damit bis auf Rang 36 zurück.

>> Leaderboard Irish Open

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Sturm an die Spitze

IRISH OPEN – 2. RUNDE: Bernd Wiesberger spielt sich mit entfesselten Backnine im Royal County Down zur 67 (-4) und liegt damit vor dem Wochenende in geteilter Führung.

Bernd Wiesberger versteht es am Freitag von Beginn an den Schwung des letzten Tages mitzunehmen. Der Burgenländer startet mit zwei Pars souverän, ehe es bei kühlen Temperaturen am Vormittag auf der 12 – das Par 5 spendierte ihm zum Auftakt sogar ein Eagle – mit einem Birdie schnell in den roten Bereich geht.

Souverän marschiert er danach die zweite Platzhälfte ab, bis er von der 16 weg zu einem mehr als sehenswerten Zwischensprint ansetzt. Mit zwei Birdies in Folge und einem Eagle als Draufgabe liegt er nach nur 9 Bahnen bei 5 unter Par für den Tag und krallt sich – da Padraig Harrington (IRL) mit schweren Problemen zu kämpfen hat – zu diesem Zeitpunkt sogar die alleinige Führung in Nordirland.

Stark zusammengehalten

Auf den unglaublich schwer zu spielenden Frontnine hält der Oberwarter sein Ergebnis dann gekonnt zusammen. Zwar lässt sich auf der 2 (Par 4) das erste Bogey nicht verhindern, mit einer Parserie bleibt er aber lange Zeit in geteilter Führung. Nur Richie Ramsay (SCO) kommt mit den typisch britischen Bedingungen zu dieser Zeit noch besser zurecht und übernimmt mit starker Birdiequote zwischenzeitlich die Führungsrolle.

Das kurze Par 3, der 7 kostet dann nach etwas zu langem Chip und trickreichem Putt noch einen weiteren Schlag. Die beiden letzten schweren Bahnen bewältigt er aber mit Bravour. Auf der 8 fehlen nach Putt vom Fairway noch Zentimeter, auf der 9 passt dann der abschließende 5 Meter Putt zum Birdie. Mit der 67 (-4) leuchtet Bernds Name als einer der wenigen am Freitag Vormittag rot auf, was ihm – da auch Ramsay einen Schlag wieder abgibt – vor dem Wochenende die geteilte Führung beschert.

„Ich hab die Abschläge sehr gut platziert, was der Schlüssel zu einem guten Score hier ist. Manchmal entscheiden nur Nuancen und du bist hier schon zum Scrambeln gezwungen. Es ist schön zu sehen, dass sich die Arbeit nach dem verpassten Cut in Wentworth ausgezahlt hat.“, so Bernd Wiesberger nach der Runde. Angesprochen auf die Siegchancen meint er: „Das ist auch ziemlich wetterabhängig. Ich nehme jeden Tag wie es kommt und versuch mein Bestes. Am Ende sehen wir dann was rauskommt.“

Für das Highlight des Tages sorgt mit Andy Sullivan (ENG) Bernds Flightpartner. Der Engländer versenkt auf der 1 (Par 5) seine Annäherung zum Albatros. Die Führung teilt sich Bernd mit Richie Ramsay, Soren Kjeldsen (DEN), Rafael Cabrera-Bello (ESP), Chris Wood und Tyrrell Hatton (beide ENG), dem am Freitag mit der 66 (-5) die tiefste Runde des Feldes aufgeht. Rory McIlroy (NIR) verpasst nach Wentworth auch bei „seinem“ Turnier im Royal County Down mit der 71 (Par) und als geteilter 101. den Cut klar.

>> Leaderboard Irish Open

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