Schlagwort: dlf golf & country club

Verhexte 18

HERO WOMEN’S INDIAN OPEN – FINAL: Christine Wolf fightet am Sonntag 17 Löcher lang und spielt über weite Stecken richtig gutes fehlerfreies Golf, doch erneut wird ihr im DLF Golf & Country Club die 18 zum Verhängnis, was ihr am Ende auch den ersten Titel auf der Ladies European Tour kostet.

Das Schlussloch, im von Gary Player designten, DLF Golf & Country Club scheint für Christine Wolf wie verhext zu sein, denn hätte sie an den vier Spieltagen das Par 5 einfach nur mit der vorgegebenen Schlaganzahl abegspult, Österreichs Nummer 1 hätte mit unglaublichen sechs Schlägen Vorsprung das indische LET-Event gewonnen. Da „hätti-wari“ im Golf aber genauso wenig zählt wie im übrigen Leben, muss sich die Tirolerin mit Rang 2 bengügen, was zwar klarerweise immer noch ein fantastisches Ergebnis darstellt, angesichts des möglichen Sieges triumphiert aber am Ende wohl doch das „weinende“ über das „lachende“ Auge.

Von Beginn an fühlte sich die Tirolerin in Delhi sichtlich wohl und marschierte an den ersten beiden Tagen mit zwei 68er (-4) Runden der Konkurrenz auf und davon. Erst am Samstag hatte sie vor allem auf den Backnine mit Ungenauigkeiten zu kämpfen, kratzte mit starkem Scrambling und sehenswerten Putts aber viele Pars, ehe die 18 für Chrissie zum vorgezogenen Halloween wurde. Mit gleich zwei Wasserbällen und einer 9 verspielte sie nicht nur drei Schläge Puffer auf die ersten Verfolgerinnen, sondern liegt plötzlich selbst mit einem Schlag Rückstand in dieser Rolle.

„Immer noch alles drin“

„Die 18 war natürlich ärgerlich, aber ich hab nur einen Schlag Rückstand und es ist immer noch alles drin“, gab sie sich nach dem Horrorloch am Samstag betont kämpferisch und blickte bereits zuversichtlich dem Sonntag entgegen. Die Zuversicht soll sich dann auch als gewinnbringend erweisen, denn bei Chrissie ist keine Spur von Unsicherheit zu merken. Im Gegenteil. Mit konzentriertem, sicherem Spiel findet sie schon auf den Frontnine zwei Birdies und bleibt so hartnäckig an der Waliserin Becky Morgan dran.

Nachdem diese zwischenzeitlich sogar etwas strauchelt und die Innsbruckerin auf der 11 das nächste Birdie findet, liegt sie plötzlich sogar kurzfristig in alleiniger Führung. Morgan schließt aber wieder auf und so geht es im Gleichschritt über die nächsten Bahnen, wobei sich beide zu dieser Zeit von der Konkurrenz sogar leicht absetzen können.

8 Schläge allein auf der 18

Ausgerechnet das Par 5, der 15 brummt Chrissie dann aber nach verzogenem zweiten Schlag und Dreiputt das erste Bogey auf, das sie aber mit einem fantastischen Eisen auf der 17 wieder egalisiert. Bei gesamt 7 unter Par und in geteilter Führung wartet nun nur noch die 18 auf Österreichs Rio-Olympionikin. Ein Par würde schon reichen um zumindestens ins Stechen einzuziehen, doch erneut ist es auf der Schlussbahn wie verhext.

Nach perfektem Drive und perfekter Vorlage verlässt sie wie schon am Vortag beim Wedge ins Grün total das Gefühl. Deutlich trifft sie zuerst Boden und dann erst Ball, was die kleine Kugel zwangsläufig baden schickt. Schlussendlich geht sich so nur ein Doppelbogey aus, was ihr mit der 70 (-2) einen geteilten 2. Rang einbringt. Insgesamt musste sie an den vier Spieltag auf der Schlussbahn satte acht Schläge abgeben, womit der Schuldige in dieser Woche schnell ausgemacht ist.

Der 2. Rang ist logischerweise ein fantastisches Ergebnis und Chrissies bereits fünftes Top 10 Ergebnis in diesem Jahr, was ihre Spitzenform in dieser Saison eindrucksvoll unterstreicht. Indien scheint generell ein guter Boden für die heimischen Spieler zu sein, denn auch Matthias Schwab nahm an selber Wirkungsstätte einen 4. Platz mit. Mit Rang 2 „schlägt“ Chrissie den European Tour Youngster im direkten Vergleich sogar.

Immerhin darf sie sich mit gut 25.000 Dollar Preisgeld und dem Vorstoß auf Rang 7 der Jahreswertung trösten. Langsam aber sicher wirkt Christine Wolf auch mehr als überfällig für den ersten Sieg auf Europas höchster Damenspielklasse. Sie wäre damit erst die zweite Österreicherin der das gelingt, denn bislang durfte lediglich Nicole Gergely aus heimischer Sicht eine Trophäe in die Höhe stemmen.

„Zur Zeit ist es bei mir zwischen Freude und Ärger noch eher ausgeglichen. Auf einem einzigen Loch in der Woche +8 zu spielen tut halt schon sehr weh. Ich bin aber echt happy mit der Tatsache wie ich es heute gehandelt habe. Das war sehr stabil, ich hab gut geputtet und ich hab gesehen, dass ich vorne mitspielen kann“, wirkt Chrissie nach dem dramatischen Finish bereits wieder sehr gefasst.

Gefühl zurückgeholt

Mit Sarah Schober war in Indien noch eine weitere ÖSterreicherin am Start. Am Samstag konnte sich die Steirerin mit einer 73 am Moving Day leicht im Klassement verbessern und hat einen soliden Mittelfeldplatz noch locker in Reichweite. Erneut hat die Steirerin dann am Finaltag aber etwas zu kämpfen und muss nach zwei anfänglichen Pars schon auf der 3 das erste Bogey einstecken. Der Konter sitzt am zweiten Par 3 zwar schenll, kurz darauf geht es aber erneut etwas zurück. Wieder hat Sarah aber die passende Antwort parat und kommt so bei einem Zwischenstand von Level Par auf den Backnine an.

Dort geht es dann zunächst mit einem weiteren Birdie noch weiter zurück, ehe Sarah den Schalter umlegt und das Turnier mit richtig starken Bahnen beendet. Schon auf der 13 glückt ihr der abermalige Ausgleich und auf den beiden schweren Schlusslöchern nimmt die ehemalige Studentin der University of Florida einen roten Doppelpack mit, was sie nicht nur mit der 70 (-2) ins Ziel marschieren lässt, sondern ihr außerdem mit Rang 30 noch einen Mittelfeldplatz einbringt.

„Mein Spiel beginnt jetzt wieder besser zu werden. Ich konnte heute alle Fairways und 16 Grüns treffen. Ich hab mir sehr viele Chancen erarbeitet, aber konnte leider zu wenige davon nützen um eine tiefe Runde hinzulegen. Ich hatte leider am Freitag einen sehr schlechten Tag mit den Eisen, was mir sehr viel kostete. Die Range-Session nach der Runde half mir aber wieder das Selbstvertrauen zu bekommen“, fasst Sarah ihre Turnierwoche zusammen.

>> Leaderboard Hero Women’s Indian Open

FOLLOW US... twitterrssyoutubetwitterrssyoutube
SHARE... FacebooktwitterredditpinterestlinkedinmailFacebooktwitterredditpinterestlinkedinmail

Zaubersprüche ausgegangen

HERO WOMEN’S INDIAN OPEN – 3. RUNDE: Christine Wolf zaubert sich am Samstag im DLF Golf & Country Club lange Zeit über die Runde, ehe ihr am Schlussloch die Zaubersprüche endgültig ausgehen, was ihr sogar noch die Führungsrolle kostet.

Christine Wolf präsentierte sich auch am Freitag von ihrer allerbesten Seite und konnte einmal mehr in dieser Saison ihre Topform in die Waagschale werfen. Schlussendlich unterschrieb die Tirolerin die bereits zweite 68 (-4) und startet so mit gleich vier Schlägen Vorsprung ins Wochenende.

Der Start in den Moving Day verläuft dann mit einem frühen Bogey zwar nicht nach Plan, Chrissie fängt sich aber rasch wieder und da auch die unmittelbare Konkurrenz mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat, erarbeitet sich Chrissie mit dem scoretechnischen Ausgleich am Par 3, der 5 sogar einen fünf Schläge großen Polster.

Fast kann sie diesen auf der 7 sogar noch weiter vergrößern, der Birdieputt aus gut dreieinhalb Metern entscheidet sich aber die Lochkante nur zu streifen. Dafür aber stopft sie danach auf der 8 (Par 5) einen absoluten Monsterputt und marschiert so im Klassement vorne weg. Aus großer Distanz muss sie auf der 10 am Grün dann aber dreimal ansetzen ehe der Ball im Loch verschwindet, was ihr auch das Minus als Vorzeichen wieder kostet. Chrissie kontert jeoch stark und locht auf der 11 aus knapp fünf Metern, womit sie den Schlagverlust sofort wieder egalisiert.

Durchgehend am Scrambeln

Das Hin und Her hört aber auch mit dem Erfolgserlebnis nicht auf, denn nach einem Abschlag in den Grünbunker geht sich am Par 3, der 12 wieder nur ein Bogey aus, was ihr Tagesscore erneut zurückdreht. Das zerstört auch etwas die Selbstverständlichkeit die sie die ersten Tage ausgezeichnet hat, denn auf den nächsten drei Bahnen muss sie jedesmal ums Par kämpfen, entledigt sich der Aufgaben zunächst auch stark, doch am Par 5, der 15 will dann der Parputt mit starkem Break nicht fallen, was den Vorsprung etwas schmelzen lässt.

Wie zäh es für Österreichs Rio-Olympionikin am Samstag wirklich dahingeht zeigt die 17 eindrucksvoll. Am schwierigen Par 4 bergauf trifft Chrissie die Annäherung unglaublich fett und verfehlt so das Grün deutlich. Auch der Chip hätte um eine Nuance kürzer sein können, doch das Gefühl für die Grüns lässt sie nicht im Stich und sie kann tatsächlich auch aus gut drei Metern das Par noch kratzen.

Die Probleme reißen aber auch auf der Schlussbahn nicht ab, denn das Par 5, das Chrissie schon am Donnerstag zum Verhängnis wurde, entpuppt sich wieder als eine Nummer zu groß und hängt Österreichs Nummer 1 diesmal sogar eine 9 um, womit sie mit der 77 (+5) sogar noch die Führung aus der Hand gibt und am Sonntag nun von Rang 4 als erste Verfolgerin des Führungstrios auf die Runde geht.

„Leider hab ich auf der 18 gleich zwei Wasserbälle zum Abschluss gehabt. Es war heute echt ziemlich anstrengend, aber ich bin trotz des Quatrobogeys nur um einen Schlag zurück, da ist also noch alles drin“, gibt sich Chrissie trotz des verpatzten Endes betont kämpferisch und hat den Fokus bereits auf den Sonntag gerichtet.

Leicht verbessert

Sarah Schober hatte am Freitag etliche Probleme und musste sich mit der 79 (+7) zufrieden geben. Damit gelang zwar der Wochenendeinzug im Klassement war die Steirerin aber im freien Fall unterwegs und hofft nun am Moving Day wieder die Donnerstags-Form auspacken zu können. Zu Beginn geht dieses Vorhaben jedoch noch nicht auf, denn schon die 2 brummt Sarah das erste Birdie auf. Danach aber stabilisiert sie ihr Spiel zusehend und verbucht auf der 5 den scoretechnischen Ausgleich. Auch danach hält sie weitere Fehler gekonnt fern und darf sich kurz vor dem Turn auf der 9 über das nächste Birdie freuen, das sie erstmals in den roten Bereich abtauchen lässt.

Auch die Backnine hat sie lange Zeit gut im Griff, denn zunächst baut sie nach soliden Pars auf der 13 ihr Score weiter aus. Zwar schleicht sich auf der 14 auch ein weiteres Bogey ein, mit dem nächsten Birdie zwei Bahnen später deutet aber alles auf eine gute dritte Runde hin. Doch wie schon am Vortag wird ihr erneut die 17 zum Verhängnis. Diesmal muss sie sogar ein Triplebogey einstecken und macht sich so alles bereits erspielte wieder zunichte. Mit der 73 (+1) kann sie aber immerhin ein paar Ränge gutmachen und startet als 46. in den Sonntag.

>> Leaderboard Hero Women’s Indian Open

FOLLOW US... twitterrssyoutubetwitterrssyoutube
SHARE... FacebooktwitterredditpinterestlinkedinmailFacebooktwitterredditpinterestlinkedinmail

Spitzenreiterin

HERO WOMEN’S INDIAN OPEN – 2. RUNDE: Christine Wolf marschiert am Vormittag mit der bereits zweiten 68 der Konkurrenz auf und davon und biegt im DLF Golf & Country Club als Führende ins Wochenende ab. Sarah Schober kommt am Freitag nicht mehr wirklich richtig gut zurecht, stemmt aber dank der guten ersten Runde ebenfalls den Cut.

Christine Wolf legte schon am Donnerstag einen Start nach Maß hin. Die Tirolerin spielte einmal mehr in dieser Saison ihre Topform aus und startet nach der 68 (-4) als erste Verfolgerin in den zweiten Spieltag, wo sie nun außerdem noch den Bonus einer frühen Startzeit hat. Auch Sarah Schober wusste zum Auftakt zu überzeugen und nimmt nur wenige Minuten nach Chrissie die zweite Umrundung nur von knapp außerhalb der Top 10 in Angriff.

Christine Wolf startet dann den Freitag mit einem Bogey eher verhalten, stabilisiert ihr Spiel aber rasch und findet auf der 5 auch das erste Birdie. Richtiggehend angespornt vom roten Eintrag setzt sie kurz vor dem Turn zu einem sehenswerten Zwischensprint an und findet gleich drei Erfolgserlebnisse in Folge, was sie bis an die Spitze bringt.

Doch damit hat Österreichs Olympiastarterin noch lange nicht genug und schnürt mit zwei weiteren Birdies auf der 10 und der 11 sogar ein rotes Quintett, was sie im Klassement regelrecht auf und davon ziehen lässt. Nachdem sie dann auf der 13 ihr bereits siebtes Birdie des Tages findet, ist die Innsbruckerin für die Konkurrenz nur noch als kleines Pünktchen am Horizont wahrzunehmen.

Erst gegen Ende schleichen sich dann auf der 14 und der 17 auch noch zwei Fehler ein, doch mit der bereits zweiten 68 (-4) unterstreicht Christine Wolf einmal mehr ihre derzeitige Hochform – noch nie war sie in einer Saison dermaßen konstant gut unterwegs – und biegt sogar mit vier Schlägen Vorsprung als überlegen Führende ins indische Wochenende ab.

„Ich hab heute wieder richtig nah an die Fahnen geschossen. Die fünf Birdies in Folge waren bis auf eines alle aus unter einem Meter. Ich glaube die Luftverschmutzung war heute noch ein bisschen höher als gestern, denn es war ziemlich schwierig den Ball zu sehen. Ansonsten waren die Verhältnisse aber ähnlich wie gestern am Nachmittag“, fasst Chrissie ihre starke zweite Runde zusammen.

Schwung verloren

Wie ihre Landsfrau startet auch Sarah Schober verhalten in den Spieltag und muss gleich zwei Bogeys eintragen. Da die gesamten Frontnine über keine Birdies gelingen wollen und sie sich parallel dazu zwei weitere Fehler eintritt, rutscht sie zur Halbzeit ihrer zweiten Runde schon um etliche Ränge zurück.

Auch auf den Backnine will sich an diesem Tag einfach kein richtiger Rhythmus einstellen und nach zwei weiteren Bogeys auf der 13 und der 14 geht es im Klassement für die Steirerin immer weiter zurück. Nachdem sie dann auf der 17 noch dazu ein Doppelbogey einstecken muss, rutscht sie sogar zu dieser Zeit bis an die Cutmarke zurück, schlussendlich geht sich der Wochenendeinzug mit der 79 (+7) und als 52. aber doch noch recht sicher aus.

>> Leaderboard Hero Women’s Indian Open

FOLLOW US... twitterrssyoutubetwitterrssyoutube
SHARE... FacebooktwitterredditpinterestlinkedinmailFacebooktwitterredditpinterestlinkedinmail