Schlagwort: erfrischendes

Erfrischendes Debüt

RYDER CUP – BESTBALL FREITAG: Bernd Wiesberger liefert ein erfrischendes Debut ab, bleibt aber wie die meisten seiner Euro-Kollegen auf der Verliererseite – 6:2 für die USA.

Mit sicherem und nervenstarkem Spiel startet Bernd Wiesberger seine und Österreichs Ryder Cup-Karriere, endet aber wie die meisten seiner Kollegen trotz tapferem Kampf auf der Verliererseite. Im Bestball sind am Ende Dustin Johnson und Xander Schauffele eine Nummer zu groß für Wiesberger und Casey. „Eine großartige Atmosphäre und ich hätte mir keinen besseren Partner als Paul Casey wünschen können,“ streut Wiesberger trotz wenig spielerischer Unterstützung Rosen, „obwohl es nicht der Start war, den wir uns gewünscht hätten.“

Die Nachmittags-Sessions im Bestball werden zur gleichen Frustpackung für die Titelverteidiger aus Europa wie schon die Vierer zuvor, mit gleichem 1 : 3 Debakel. Damit gehen die US Boys mit sattem Vorsprung von 6 : 2 Punkten in den Samstag – ihrem größten Vorsprung seit 1977! Noch nie gelang es einem Euro-Team einen ähnlich großen Rückstand nach den ersten 8 Vierern aufzuholen.

Zweite Chance am Samstag im Vierer

Die einzigen „Good News“ für Österreichs Debütanten: dank der überzeugenden Vorstellung darf er am Samstag Morgen erstmals auch im Foursome ran: mit dem Norweger Viktor Hovland bildet er eine Rookie-Paarung um Amerikas Star-Gespann Jordan Spieth und Justin Thomas herauszufordern.

 

FREITAG FOURBALLS


2 & 1

(F)
JOHNSON / SCHAUFFELE vs CASEY / WIESBERGER
Völlig unbeeindruckt vom Ryder Cup Trubel knallt Bernd zunächst den Drive bombensicher aufs Fairway und legt danach auch die Annäherung auf nicht einmal einen Meter zur Fahne. Einziger Wermutstropfen aus europäischer Sicht ist Xander Schauffele, der einen starken Putt aus gut sechs Metern versenkt, weshalb Bernds Birdie nur zum Teilen reicht. Auch auf der 2 legt sich der Südburgenländer die Birdiechance auf, kann den Putt zum Lochgewinn aus knapp drei Metern mit unangenehmen Break aber nicht lochen.

Das rächt sich sofort am darauffolgenden Par 3, Xander Schauffele locht einmal mehr einen starken Putt. Da weder Casey noch Bernd zum Birdie stopfen können, geht die USA erstmals im Match in Führung. Ein Loch später hat der Oberwarter vom Tee weg etliche Probleme und kommt nur mit dem Bogey weiter. Casey hätte aber die Chance das Loch locker zu teilen, 50cm sind für den Putter aber immer noch zuviel.

Auch danach reißen die Schwierigkeiten nicht ab, denn den mittlerweile richtig unangenehmen Wind haben die Amerikaner deutlich besser im Griff, wie auch eine gelungene Grünattacke von Schauffele eindrucksvoll zeigt, womit Team USA im ersten Bestball-Vierer sogar bereits nach nur fünf Löchern auf 3 Auf davonzieht. Auf der 6 schlägt dann aber ertmals die Stunde des Bernd Wiesberger, denn nach einer starken Annäherung lässt er sich nur knapp zwei Meter zum Birdie über und holt so für Europa ein Loch wieder zurück.

Endlich klinkt sich dann auf der 9 auch Paul Casey in die Partie ein, wie eine sehenswerte Annäherung auf der 9 zeigt. In Folge verwertet er souverän zum Birdie und verkürzt so weiter auf nur noch 1 Down. Dustin Johnson sorgt kaum auf den Backnine angekommen nach starkem Wedge wieder für eine etwas komfortablere Führung, da sowohl Bernd als auch Casey ihre Birdiechancen nicht im Loch unterbringen. Auf der 11 ergibt sich dann fast sogar ein Déja-vu, denn wieder fehlen bei Bernd und Casey mit Chips knapp neben dem Grün nur Zentimeter zum Erfolg. Dustin Johnson weiß das eiskalt auszunützen und stellt aus vier Metern den alten Stand von 3 Auf für die USA wieder her.

Geschlagen geben sich Bernd und Casey aber klarerweise noch nicht und fighten das Match mit einem gelochten Birdieputt von Casey am Par 5 der 16 noch auf die schwierige 17 weiter. Dort scrambled sich Bernd dann noch zu einem sehenswerten Par, Johnson und Schauffele reicht aber ebenfalls die 3 um schließlich mit 2 & 1 zu triumphieren. Als Fazit bleibt zu sagen, dass Bernd vor allem im langen Spiel voll zu überzeugen wusste. Auch auf den Grüns machte er durchaus eine gute Figur, scheiterte mit Paul Casey bei seinem Ryder Cup Debüt schlussendlich aber an den US-Putt-Monstern.


AS (F)
DECHAMBEAU / SCHEFFLER vs RAHM / HATTON
Jon Rahm und Tyrrell Hatton ereilt auf der 1 das gleiche Schicksal wie zuvor Wiesberger und Casey, denn der Engländer parkt die Annäherung perfekt neben der Fahne, Bryson DeChambeau zaubert sich aber nach komplett weggeballertem Drive mit starkem Kurzspiel und Gefühl am Grün noch zum Birdie, womit wie schon in der Partie zuvor auch hier das Eröffnungsloch geteilt wird.

Bei immer stärker werdenden Wind haben auf der 4 alle vier Spieler etliche Schwierigkeiten, Hatton kratzt aus dem Grünbunker aber als einziger das Par, womit er die Europäer mit 1 Auf in Führung bringt. Am Par 5 der 5 packt DeChambeau dann aber seine unglaublichen Längen aus, denn der US-Amerikaner knallt seinen Abschlag satte 381 Meter weit aufs Fairway und zieht am Ende das Loch mit Eagle gegen Birdie auf Seiten der Stars & Stripes.

Drei Löcher später ist es erneut DeChambeau, der für Jubelstürme sorgt, diesmal allerdings mit Gefühl am Grün, da er aus gut sechs Metern den Birdieputt versenkt und so das Match endgültig dreht. Das lassen Rahm und Hatton jedoch nicht auf sich sitzen, denn beide legen sich auf der 9 gute Birdiechancen auf und sorgen damit für den postwendenden Ausgleich. Da Jon Rahm auf der 10 den Putt zum Teilen nicht versenken kann, gehen die Amerikaner sofort wieder mit 1 Auf in Führung.

Wieder hält die Führung aber nicht lange, da zwar Hatton die Birdiemöglichkeit auf der 11 auslässt, dafür aber Jon Rahm einspringt und so einmal mehr das Match auf All Square zurückdreht. Nach einigen geteilten Bahnen danach stopft DeChambeau auf der 15 den Birdieputt und sorgt damit für noch mehr rot am Tableau. Mit einer perfekten Annäherung legt sich Tyrrell Hatton auf der 18 aber noch einmal eine riesige Birdiechance auf, sichert so die letzte Bahn für Europa und kann so immerhin das Match noch mit All Square teilen, womit zumindest noch ein halber Punkt auf die Habenseite wandert.


4 & 3

(F)
FINAU / ENGLISH vs MCILROY / LOWRY
Tony Finau sorgt auf der 1 mit einem wahren Monsterputt zum Birdie für echte Jubelstürme, allerdings hat Shane Lowry nervenstark die perfekte Antwort parat und teilt so das Loch noch. Auch danach ist es der Ire, der nicht nur dafür sorgt, dass die Amerikaner nicht in Führung gehen, sondern auch für die richtigen Emotionen. Mit der positiven Art bringt er langsam auch seinen Flightpartner in den Rhythmus, denn Rory stopft am Par 5 der 5 aus fünf Metern den Birdieputt und zieht das Duell so auf die europäische Seite.

Allerdings nur äußerst kurz, denn schon auf der 6 kann McIlroy das Birdie nicht mitnehmen, was die US-Boys sofort auszunützen wissen und das Match prompt wieder auf All Square stellen. Mit dem ersten Lochgewinn kommen English und Finau auch richtig ins Rollen, denn schon auf der 8 beweist Harris English seinen Touch am Kurzgemähten und krallt sich prompt die nächste Bahn, womit die USA die Partie in Windeseile sogar dreht. Auch damit haben red, white & blue nicht genug wie eine fast gelochte Annäherung von Finau auf der 9 zeigt, womit es plötzlich sogar aus amerikanischer Sicht 2 Auf steht.

Tony Finau bleibt auch weiterhin mit dem Fuß voll am Gaspedal und nimmt mit einem weiteren starken Birdieputt das Publikum mittlerweile richtig mit. Das zeigt auch bei Rory McIlroy Wirkung, denn der Druck, den Dreimeterputt lochen zu müssen, ist am Ende zu groß: 3 Auf für die USA. Ins Bag darf Finau’s Caddie den Putter heute mit Sicherheit nicht stecken, denn nach einem weiteren starken Putt, womit die Amerikaner schon auf 4 Auf davonziehen, würde dieser wohl in der Sekunde ein Loch durchbrennen.

Stilecht ist es dann auf der 15 auch Finau vorbehalten aus zwei Metern für den Winning Putt zu sorgen. Nach der Niederlage am Vormittag muss sich Rory McIlroy somit auch am Nachmittag mit 4 & 3 geschlagen geben und verliert damit erstmals in seiner Karriere an einem Tag gleich zwei Matches beim Ryder Cup.


AS (F)
THOMAS / CANTLAY vs FLEETWOOD / HOVLAND
Tommy Fleetwood hat auf der 1 richtig Pech, dass der Birdieputt auslippt. Justin Thomas macht es kurz danach aus ganz ähnlicher Distanz besser und stopft den Ball Mitte Loch, womit die Vereinigten Staaten im letzten Vierer des Tages sofort in Führung gehen. Viktor Hovland sorgt bereits auf der 3 mit einem spektakulären Chip-in Birdie aber für den raschen Ausgleich. Das bringt nicht nur die Europäer ins Rollen, sondern bringt auch die Amerikaner etwas aus dem Rhythmus, denn gleich ein Loch später muss Cantlay aus fünf Metern sogar zum Teilen lochen, was nicht gelingt und Fleetwood und Hovland erstmals in Führung gehen lässt.

Diese bauen sie kurz darauf auch gleich weiter aus, nachdem Justin Thomas auf der 6 den Putt zur Teilung aus drei Metern nicht im Loch unterbringt. Das Match ist auch zur derzeitigen Zeit die einzige europäische Bastion, denn während in allen anderen drei Matches das Momentum in Richtung USA ausschlägt, lassen Fleetwood und Hovland Justin Thomas und Patrick Cantlay kaum Luft zum Atmen und stellen schon auf der 8 das Duell auf 3 Auf. Kurz vor dem Wechsel auf die zweiten Neun profitieren die Amerikaner dann aber von eher durchwachsenen Annäherungen der Europäer und verkürzen so aus ihrer Sicht auf „nur“ noch 2 Down.

Patrick Cantlay legt auf der 12 im wahrsten Sinn des Wortes seinen Teeshot geschenkt zur Fahne und da sowohl der Ball von Fleetwood als auch von Hovland im Anschluss am Loch vorbeikriechen, steht es plötzlich nur noch 1 Auf für Team Europe. Drei Löcher lang wehren sich die beiden Europäer gegen den endgültigen Ausgleich, ehe Justin Thomas ein perfektes Holz 3 auf der 16 zündet und im Anschluss sogar zum Eagle locht, womit auch das letzte bisschen blau vom Raster verschwindet. Nachdem die 18 zum Abschluss geteilt wird wandert auf jede Seite ein halber Punkt, womit dei USA mit einem 6 : 2 Vorsprung in den zweiten Spieltag starten werden.


 

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