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Absage statt Zusage

Die European Tour zieht leider doch den Stecker und bläst das für April geplante Ersatzturnier wieder ab: somit gibt es 2020 kein Comeback in Österreich.

In den letzten Wochen waren sowohl die Maybank Championship (16. – 19.4.) als auch die Volvo China Open (23. – 26.4.) vom offiziellen Turnierkalender verschwunden, der traditionelle Asien-Swing der European Tour im Frühjahr somit für heuer Geschichte.

Auf der Suche nach Ersatzturnieren war es der Tour bewusst, dass es den einspringenden Veranstaltern vor Ort in der kurzen Zeit nicht möglich sein würde, die komplette Finanzierung selbst auf die Beine zu stellen. Wie bereits beim Shotclock Masters 2018 in Atzenbrugg stand daher ein Deal im Raum, bei dem die European Tour komplett das Preisgeld stellt und der lokale Gastgeber für den Platz und die organisatorischen Nebengeräusche sorgt.

Ali Al-Khaffaff, Promotor der Golf Open, versuchte für die European Tour einen Ersatzevent in Österreich mit 600.000 Euro Preisgeld auf die Beine zu stellen. Bevor die Sache entscheidungsreif war, zogen die Herren in Wentworth jedoch wieder die Notbremse, nachdem sich die Situation rund um das Coronavirus von Tag zu Tag verschärft hatte. Da mittlerweile die Befürchtung immer größer wird, dass Spieler bestimmter Nationen gar nicht mehr zu Turnieren anreisen dürften, geht es der Tour jetzt in erster Linie darum, die bestehenden Turniere zu halten und nicht mehr neue aus dem Hut zu zaubern.

Zu dieser Entwicklung passt auch die Absage der Kenia Open, die am 12. März hätte beginnen sollen. Auch das folgende Turnier in Indien ist gefährdet.

Die Austrian Golf Open im Rahmen der European Tour wurde mit wechselnden Namen zwischen 2006 und 2018 zuerst im Golfclub Fontana und danach in Atzenbrugg veranstaltet, mit den historischen Triumphen von Markus Brier 2006 und Bernd Wiesberger 2012 als Highlights. 2019 konnte für das heimische Topevent keine ausreichende Finanzierung mehr gefunden werden.

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Ryder Cup 2022 in Rom

RYDER CUP 2022: Ryder Cup Europe vergibt das drittgrößte Sportevent der Welt an Italien.

Nach einem Bericht der >> Süddeutschen Zeitung war der Ryder Cup 2022 angeblich bereits so gut wie in trockenen Tüchern für Deutschland. Nun herrscht aber bei den Topfavoriten Katzenjammer. RC Europe gab am Montag kurz nach 11:00 MEZ den offiziellen Zuschlag an Italien für die Ausrichtung des Ryder Cups 2022 in Rom im Marco Simone G & CC bekannt. Nach Frankreich 2018 wird somit das drittgrößte Sportereignis der Welt im Jahr 2022 erstmals in Italien stattfinden.

RC2022_IT_2_330Italien setzte sich in einem einjährigen Bieterwettstreit gegen Österreich, Spanien und Deutschland durch. Ryder Cup Europe begründet die knappe Entscheidung: „Die italienische Bewerbung war stark in allen Kriterien, wird den Marco Simone GC zum höchsten Standard umbauen und die Italian Open mit einem 11-Jahresvertrag zu 7 Millionen Euro Preisgeld steigern,“ so RC-Director Richard Hills.

Österreich hatte sich mit Fontana erstmals für die Ausrichtung eines Ryder Cups beworben und eine in der internationalen Golfszene äußerst positiv wahrgenommene Bewerbung abgegeben.

Österreichs Verantwortliche für die Ryder Cup-Bewerbung zeigen sich nach dem Zuschlag an Italien zwar verständlicherweise sehr enttäuscht, geben sich dabei aber sehr sportsmännisch und nehmen dennoch viel positives für die Zukunft mit.

So meint etwa ÖGV-Präsident Peter Enzinger: „Klar sind wir nun enttäuscht, weil wir unsere Chancen als sehr gut eingeschätzt haben. Wir standen im laufenden und engen Informationsaustausch mit den Verantwortlichen des Ryder Cup Europe. So etwas ist ja auch nur dann der Fall, wenn das Interesse an der Bewerbung groß ist. Am Ende haben wohl nur Kleinigkeiten gegenüber Italien den Unterschied ausgemacht. Herzliche Gratulation aber an die Italiener, sie werden mit Sicherheit eine würdige Host-Nation für den Ryder Cup 2022 sein. Ich wünsche ihnen auf jeden Fall viel Erfolg und alles Gute!“

Der Eigentümer des Fontana GC Siegfried Wolf will die 18 Loch Anlage in Oberwaltersdorf dennoch weiter adaptieren: „Wir gehen den Weg der Weiterentwicklung des Platzes und des Clubs trotzdem konsequent voran. Es ist der Anspruch von Fontana, einen Golfplatz zu besitzen, auf dem jederzeit ein Ryder Cup gespielt werden kann.“

Herwig Straka von der Ryder Cup-Bewerbung sieht trotz des Zuschlags an Italien viel positives für die Zukunft: „Es war eine sehr spannende und herausfordernde Bewerbung. Wir waren bis zur letzten Minute im Rennen und haben eine sehr gute Bewerbung abgegeben. Vor allem der Prozess von einer anfänglich großen Skepsis als Underdog bis hin zu einem Mit-Favoriten kann uns stolz machen. Für unsere European-Tour-Events bedeutet das sicherlich einen guten Schwung, und vielleicht werden wir trotzdem neue und zusätzliche Turniere in Österreich etablieren können.“

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Ryder_Cup_2022_Fontana

RYDER CUP 2022: CHARME-OFFENSIVE

RYDER-CUP 2022 – VISITE: Ryder Cup Europe-Boss Richard Hills und David MacLaren von der European Tour zu Gast bei Siegi Wolf und ÖGV in Fontana.

Drei Tage lang inspiziert eine Delegation angeführt von Richard Hills, Managing Director von Ryder Cup Europe und David MacLaren von der European Tour, Österreichs Vorbereitungen für die Bewerbung zum Ryder Cup 2022 um bezeichnenderweise am Grün-Donnerstag in Fontana festzustellen: „Die Pläne wurden mit unglaublicher Leidenschaft formuliert und wir sind stolz, wie Österreich innerhalb der European Tour in den letzten Jahren von Markus Brier über Europameister Manuel Trappel bis zu Bernd Wiesberger in der Golfszene gewachsen ist,“ streut Harris seinen Gastgebern Blumen.

Die Charme-Offensive, bei der Fontana-Eigentümer Siegi Wolf sowie der ÖGV mit Präsident Peter Enzinger und Generalsekretär Robert Fiegl so ziemlich alles auffuhren, was den hohen Besuch von den britischen Inseln beeindrucken konnte, zeigt auch entsprechend Wirkung: „ich war unheimlich beeindruckt von diesem Besuch in Österreich, vor allem in Wien und Fontana.“

In persönlichen Gesprächen mit Wiens Bürgermeister Michael Häupl und Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll wurden offensichtlich auch jene finanziellen Nebentöne angeschlagen, die man hören wollte: „Sowohl Häupl als auch Pröll haben klar zu verstehen gegeben: wir wollen das, wir werden die Bewerbung unterstützen,“ bringt Siegfried Wolf die Botschaft auf den Punkt.

Notwendige Investitionen scheinen garantiert

In erster Linie gilt es die notwendigen Infrastruktur-Massnahmen zu garantieren um bis zu 100.000 Besucher rasch und geordnet nach Fontana zu bringen: „Wir sind 20 Minuten vom Flughafen entfernt und haben vier Autobahnausfahrten,“ kann Wolf diesbezüglich ordentlich für den Standort Fontana punkten.

„Einen zweistelligen Millionenbetrag“ will Siegfried Wolf locker machen um den in die Jahre gekommenen und vor allem für heutige Standards viel zu kurzen Fontana Golfclub Ryder Cup-tauglich zu machen. Dazu wurde der ursprüngliche Course-Designer Doug Carrick erneut verpflichtet um gemeinsam mit Barry Britton ein Upgrade der Marke „Weltklasse“ umzusetzen: mit 7.800 Yards feinsten 18 Spielbahnen von Tee bis Grün: „Fontana soll wieder unter den Top 5 Golfplätzen Europas aufscheinen.“

ÖGV-Präsident Peter Enzinger ist die Erleichterung nach der erfolgreich abgelaufenen Visite anzumerken: „Es ist halt ein Riesenprojekt für Golf in Österreich, wo ich anfangs wirklich schlecht geschlafen habe. Aber jetzt wo ich sehe, was Siegfried Wolf auf die Beine stellt und wie viele Leute uns mit voller Kraft unterstützen, schlafe ich wieder besser.“

Ryder Cup goes East?

Ein Hauptargument für Österreichs Bewerbung signalisiert die hohe Politik: „dort wo früher die Straßen Richtung Osten zu Ende waren, liegt Österreich jetzt mitten in Europa,“ attestiert Richard Hills und schielt weiter Richtung Osten, wo der Golfsport und die European Tour noch nicht wie erhofft Fuss fassen konnten.

David MacLaren von der European Tour betont einmal mehr die 5 Hauptkriterien, nach denen die Bewerbungen abgeklopft werden – Öffentlicher Support, Weltklasse-Golfplatz, Metropolennähe, Finanzielles Potential und Weiterentwicklung. Besonders beeindruckt geben sich die hohen Gäste von der Aktion Hello Juniors, wo Kids bis zum 12. Lebensjahr in zwei Dritteln der heimischen Golfclubs gratis spielen dürfen.

Austria 2022 Supporter-Tour startet durch

Über den Winter ist mit der >> Austria 2022 Supporter-Tour zudem eine eigene Turnierserie ins Leben gerufen worden, die in der Golfcommunity für weiteren Schub sorgen soll: „In kürzester Zeit haben bereits 50 Clubs gut 100 Turniere fixiert und 8.000 bis 9.000 Teilnehmer zugesagt,“ sieht Präsident Enzinger den Beweis, dass es gelungen ist, auch die anderen Clubs mit ins Boot zu holen.

Somit sieht ÖGV-Generalsekretär Peter Fiegl bereits Wochen vor der Abgabe-Deadline vom 30. April wesentliche Ziele erreicht: „Es wäre natürlich eine Riesenehre den Ryder Cup zu veranstalten. Wir fühlen uns aber schon jetzt als Gewinner. Das Konzept ist voll aufgegangen, dass es gelungen ist ein super Support-Team zu formen und wir sehen wie gut Golf in Österreich heute ist.“

Siegi Wolf ist damit hörbar noch nicht zufrieden, wenn er in Richtung Ryder Cup Europe meint: „Das ist nicht wie eine Olympiade, wo viele Medaillen verteilt werden. Für die Bewerbung Ryder Cup 2022 gibt es nur eine Medaille und wir sind hier um diese zu gewinnen.“ Als gefährlichste Mitbewerber sieht der Fontana-Hausherr übrigens Deutschland und Italien, und somit nicht die Spanier, „die ja bereits in Valderrama einmal den Bewerb austragen durften.“

MacLaren dazu diplomatisch: „Wir sind auf unserer Reise durch die Bewerberländer in der Rolle, bei der Formulierung der Bids so gut wie möglich zu helfen. Für die Entscheidung im Herbst 2015 garantieren wir allen ein faires und transparentes Verfahren und dass wir alle Kandidaten gleich behandeln werden.“ Im Oktober oder November wird es heißen „The Winner is…“, der sich neben der Ausrichtung eines der größten Sport-Ereignisse der Welt im Jahre 2022 auch über Zusatzeinnahmen von 120 bis 160 Millionen Euro alleine in der Ryder Cup-Woche freuen darf, wie Economic Impact Studies prognostizieren.

 

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