Schlagwort: heimsieg

Eiskalt ausgenützt

GÖSSER OPEN – FINAL: Lukas Nemecz nützt ein schwächelndes Finish von Jordi Garcia Del Moral (ESP) eiskalt aus und marschiert mit einer fehlerlosen 66 im GC Erzherzog-Johann zu seinem zweiten Gösser Open Titel. Insgesamt beenden in Maria Lankowitz gleich sechs Österreicher das Heimevent in den Top 10.

Gleich 15 Österreicher und damit um ein Vertreter mehr als noch im Vorjahr, schafften beim von Gewittern geplagten Comeback der Alps Tour in Maria Lankowitz den Sprung in den Finaltag. Amateur Maximilian Steinlechner, Alexander Kopp und Lukas Nemecz gehen dabei mit gerade mal zwei bzw. drei Schlägen Rückstand auf Leader Jordi Garcia Del Moral (ESP) sogar mit klar intakten Siegchancen auf die letzte Runde.

Lukas Nemecz war zuletzt in Abwesenheit der großen 3 (Bernd Wiesberger, Matthias Schwab & Sepp Straka) immer Österreichs bestplatzierter Spieler im Feld. Diese Serie findet auch im GC Erzherzog-Johann seine Fortsetzung. Und wie! Der Steirer beginnt die letzte Runde auf der 3 und nimmt schon recht früh auf der 5 und der 7 Birdies mit, was ihn weiterhin in Schlagdistanz zur Spitze hält. Auf der 12 gelingt dann bei weiterhin fehlerlosem Spiel der nächste rote Eintrag, der ihn als einer der ersten Verfolger des Spaniers etabliert.

Plötzlich beginnt Del Moral an der Spitze zu schwächeln und tritt sich sogar noch drei späte Bogeys ein, was ihn nur die 70 (Par) unterschreiben lässt. Lukas Nemecz wittert so seine Chance und nimmt auf der 1 (Par 5) das Pflichtbirdie mit, das ihn wie aus dem Nichts auf einmal tatsächlich noch in die geteilte Führung bringt. Doch damit hat der 30-jährige noch nicht genug und stopft auch auf der 2 noch den fälligen Birdieputt, was ihm schlussendlich mit der bogeyfreien 66 (-6) und bei gesamt 17 unter Par seinen bereits zweiten Sieg in Maria Lankowitz einbringt.

„Die letzten Minuten waren extrem spannend. Ich wusste ja nicht mal, dass der Putt auf meinem letzten Loch zum Sieg ist. Eigentlich hab ich gehofft, dass es zumindestens fürs Stechen oder den alleinigen 2. Platz ist, denn schon im Bezug auf Weltranglistenpunkte und das Preisgeld macht das einen gewaltigen Unterschied aus. Ich wollte auf der 2 nach einem perfekten Abschlag den zweiten Schlag aus 98 Metern zum Eagle versenken und er hat auch lange gut ausgesehen. Zum Glück hat dann auch das Birdie aus 1,5 Metern zum Sieg gereicht“, lässt er nach seinem Sieg das dramatische Ende noch einmal Revue passieren.

Neben seinem zweiten Siegerpokal nimmt er auch den Siegerscheck über 5.800 Euro mit. Freundin Viktoria überbrachte Lukas nach dem Winning Putt die frohe Kunde vom Sieg: „Auf einmal hat es geheißen, der Putt war für den Sieg. Im ersten Moment konnte ich es gar nicht glauben. Es fühlt sich unglaublich gut an, nach so einem Finish ausgerechnet die Gösser Open zu gewinnen. Die Atmosphäre bei diesem Turnier ist dank der großartigen Unterstützung vom Sponsor und der perfekten Organisation einzigartig. Dass ich in Maria Lankowitz jetzt schon zum zweiten Mal gewonnen habe, ist sehr speziell für mich.“

Fünf weitere Österreicher in den Top 10

Alexander Kopp startet auf der 2 und muss sich zunächst etwas in Geduld üben, denn erst das Par 3 der 8 entpuppt sich erstmals als gewinnbringend und lässt den ersten roten Eintrag springen. Da er dann auch die 13 und die 16 zu Erfolgserlebnissen überreden kann, bleibt er dem Verfolgerfeld hartnäckig erhalten. Die gesamte Runde über bleibt er fehlerlos und stößt dank des schwächelnden Spaniers an der Spitze ebenfalls noch mit der 68 (-4) bis in die geteilte Führung nach vor, muss am Ende aber Lukas Nemecz noch hauchdünn den Vortritt lassen.

Auch Alexander Kopp strahlte nach seinem erst dritten Alps Tour Turnier verständlicherweise übers ganze Gesicht: „Hätte mir vor dem Turnier jemand gesagt, dass ich 2. werde hätte ich das sofort unterschrieben. Dieses Turnier hat mir gezeigt, was auf der Alps Tour für mich möglich ist. Ich wäre gerne noch in ein Stechen gekommen, aber dafür hätte ich heute etwas besser putten müssen. In Summe bin ich aber sehr happy, dass ich nach der langen Corona-Pause so stark zurückgekommen bin.“

Auch Niklas Regner (Am) kommt mit Fortdauer der Finalrunde immer besser auf Touren. Der mittlerweile erfahrene Amateur beginnt auf der 4 und sackt vor dem Turn neben einem Bogey auch die ersten Birdies ein. Auf den Backnine bastelt er dann an einer tiefroten Runde und darf sich nach einer 67 (-5) über einen fantastischen 6. Platz freuen.

Klammheimlich pirscht sich Markus Habeler am Samstag ans Spitzenfeld an. Der Neudörfler muss zwar lange auf das erste Erfolgserlebnis warten, startet dann auf den Backnine mit einem Eagle am Par 4 der 10 aber richtig durch und bringt so sein Spiel richtig ins Laufen und lässt auch danach die Zügel nicht mehr wirklich schleifen, was ihm mit einer 67 (-5) einen sehenswerten 7. Rang einbringt.

Maximilian Lechner (Am) startet auf der 1 mit einem Birdie zwar richtig gut, verliert in Folge aber etwas den Faden und rutscht mit Bogeys auf der 2 und der 8 vorerst aus dem Titelrennen. Erst nach dem Turn findet er wieder den Rhythmus der letzten Tage und marschiert auf den Risk & Reward Löchern des Platzes wieder nach vor und unterschreibt letztlich die 71 (-1), die ihm mit Rang 9 noch ein Spitzenergebnis einrbingt.

Auch Titelverteidiger Timon Baltl drückt am Samstag das Gaspedal noch einmal richtig durch und marschiert mit einer 67 (-5) ebenfalls noch bis auf Rang 9 nach vor, was das kollektive Super-Resultat in rot-weiß-rot perfekt macht.

Viel rot-weiß-rot

Uli Weinhandl spielt sich zwar noch zu einer 69 (-3), am Ende fehlt dem Routinier aber as 15. ein Schlag auf die Topränge. Lukas Lipold kann der Finalrunde nicht mehr seinen Stempel aufdrücken, denn der Salzburger muss sich mit einer 72 (Par) anfreunden und beendet das Turnier so auf dem 22. Platz. Christoph Kuttnig (Am) (72), Daniel Hebenstreit (69) und Routinier Martin Wiegele (69) teilen sich Platz 30.

Senior Markus Brier hat am Samstag Probleme richtig ins Rollen zu kommen und muss sich am Ende nach der 73 (+1) gemeinsam mit Amateur Christoph Bleier (72) mit Rang 40 begnügen. Felix Schulz wird nach der 73 (+1) nur 45.

Top-Amateurin Emma Spitz zeigte zwei Tage lang eindrucksvoll, dass sie auch bei den Männern ohne weiteres mithalten kann. Am Samstag will dann jedoch nicht mehr wirklich vieles in ihre Richtung laufen, weshalb am Ende auch bei ihr wie bei Felix Schulz Rang 45 aufleuchtet.

Foto: GEPA-pictures / Gösser Open

>> Leaderboard Gösser Open

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