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Herr der Golf-Ringe

RIO 2016 – FINAL: Justin Rose (GBR) sichert sich in einem innereuropäischen Duell mit Birdie am letzten Loch die Goldmedaille und ist damit in Rio der Herr der olympischen Golfringe. Henrik Stenson (SWE) nimmt Silber mit nach Schweden. Bronze geht an Matt Kuchar (USA). Bernd Wiesberger begräbt im Reserva de Marapendi die Medaillenchancen in den Grünbunkern und wird geteilter 11.

Justin Rose sorgt in Rio für einen geschichtsträchtigen Erfolg. Der 36-jährige Brite sichert sich beim ersten olympischen Golfturnier seit 112 Jahren die Goldmedaille und darf sich nun für den Rest seines Lebens Olympiasieger nennen. Der ehemalige US Open Champion startete bereits am Donnerstag mit einer 67 (-4) gut ins Turnier und blieb mit Runden von 69 (-2) und 65 (-6) Schlägen der Spitzengruppe immer treu erhalten.

Im Finalflight gemeinsam mit Henrik Stenson und Marcus Fraser (AUS) – der Australier kann das angeschlagene Tempo des ersten Tages nicht durchhalten und wird schlussendlich mit der 72 (+1) geteilter 5. – präsentiert sich Rose am scorefreundlichen Finaltag in Birdielaune und verewigt bis zur 18 bei zwei Bogeys gleich fünf rote Einträge. Bei einem Gesamtscore von 15 unter Par teilt er sich so vor der abschließenden 18 (Par 5) die Führung mit Open-Champion Henrik Stenson.

Olrio_Rose_1602_330Beide haben dann mit leichten Ungenauigkeiten vom Tee zu kämpfen, reiten dennoch die Grünattacke, bleiben aber vor dem Kurzgemähten am Fairway hängen. Dann aber sichert sich Rose mit einem Traumchip auf einen Meter zur Fahne einen klaren Vorteil und setzt Stenson, dessen Annäherung nur suboptimal gelingt, schwer unter Druck. Aus gut sieben Metern benötigt der Schwede dann sogar drei Putts und macht die Tür für den Briten sperrangelweit auf.

Justin Rose lässt sich nicht zweimal bitten, versenkt seinen Birdieputt, reißt die Hände in die Höhe und darf sich nach der 67 (-4) zum Olympiasieg gratulieren lassen. Silber geht mit der 68 (-3) und mit schlussendlich zwei Schlägen Rückstand an Henrik Stenson. Bronze nimmt Matt Kuchar (USA) nach der 63 (-8) und bei gesamt 13 unter Par mit in die Vereinigten Staaten.

Bernd verbuddelt Medaillenchance

„Ich bin stolz an den Olympischen Spielen teilgenommen zu haben, stolz Österreich vertreten zu haben und stolz darauf wie ich gekämpft habe. Es gibt viele Dinge mit Verbesserungsbedarf aber alles in allem war es eine gute Woche. Es wird immer Wenns und Abers geben und das ist auch der Grund warum wir Golf lieben“, so Bernd nach dem Turnier. 

Wiesberger_Rio_1613_330Auch Bernd Wiesberger kann die österreichische Medaillen-Misere – zum letzten Mal durfte sich rot-weiß-rot in Peking 2008 über eine Medaille bei Olympischen Sommerspielen freuen – nicht beenden, da am Finaltag das Wunder von Rio ausbleibt. Mit satten sechs Schlägen Rückstand auf Bronze startet der Oberwarter in den Sonntag und arbeitet von Beginn an spektakulär daran die Lücke zu schließen.

So locht er gleich auf der 1 nach starkem Wedge zum Birdie und versenkt auf der 3 kurzerhand sogar das Wedge zum Eagle. Bei einem Zwischenstand von -3 nach 3 hat es tatsächlich den Anschein, als könne Österreichs Nummer 1 doch noch einmal im Medaillenkampf mitmischen. Doch wie schon an den Tagen zuvor folgt kurz darauf ein echter Momentumkiller. Bernd bleibt einmal mehr auf der 4 (Par 3) im Grünbunker hängen, kommt beim ersten Mal aus dem Hindernis nicht raus und muss so mit der Doublette leben.

Als wäre das noch nicht Schock genug, benötigt er nach Grünattacke auf der 5 (Par 5) drei Putts und bringt sich so um das bereits sicher geglaubte Birdie. Am zweiten Par 3 setzt es mit weiterem Dreiputt sogar ein Bogey und er muss das Tagesergebnis sogar wieder auf Level Par zurück stellen. Spätestens jetzt ist der Medaillenzug endgültig abgefahren. Bernd stabilisiert sein Spiel aber wieder und weiß nach getroffenem Grün und Zweiputt die 10 (Par 5) gewinnbringend auszunützen.

Starkes Finish

Wiesberger_Rio_1614_330Ein weiterer Ausflug in einen Grünbunker auf der 13 kostet dann das kleine Minus beim Score aber erneut, ehe er nach dem ersten geschafften Sand-Save der Woche auf der 14 zu einem sehenswerten Schlusssprint ansetzt. Mit starken Eisen nimmt er sowohl am kurzen Par 4, der 16, am Par 3, danach und zum ersten Mal auch am Schlussloch jeweils ein Birdie mit, was das Tagesergebnis dann doch noch eindeutig in den roten Bereich dreht. Bernd verpasst mit der 68 (-3) zwar klar um sieben Schläge olympisches Edelmetall, nimmt mit Rang 11 aber zumindestens wichtige Weltranglistenpunkte mit. In den nächsten beiden Wochen wird der Burgenländer nun pausieren und erst beim Omega European Masters in der Schweiz aufteen. „Jetzt freue ich mich auf zwei Wochen Urlaub und stelle die Schläger in die Ecke.“

Zuviele Putts – zuviel Sand

Dass es nicht mit einer Medaille geklappt hat ist vor allem an zwei Dingen festzumachen: den Putts und der mehr als durchwachsenen Sand Save Statistik. Das lange Spiel hätte eine Medaille auf jeden Fall möglich gemacht. Sowohl bei den Fairway-, als auch bei den Grüntreffern mischte der Oberwarter in der Statistik ganz vorne mit. Zuviele Dreiputts und verpasste Up & Downs – Bernd kratzt in dieser Woche nur bei einem von insgesamt sieben Versuchen aus den Grünbunkern das Par – kosten ihm aber einen Spitzenplatz bei seinen ersten Olympischen Spielen.

>> Leaderboard Rio 2016

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