Schlagwort: jordan spieth

Bernd Wiesberger

Mit Schönheitsfehler

HSBC CHAMPIONS 2015 – 3. RUNDE: Bernd Wiesberger bolzt bis zum Doppelbogey am drittletzten Loch im Spitzenfeld mit und fällt mit der 69 auf Platz 11 zurück.

Blitz, Donner, zwei Spielpausen von insgesamt 75 Minuten und 63 (Pauken)Schläge zur besten Turnierrunde durch die Nummer 1 Jordan Spieth! An diesem spektakulären Moving Day beim HSBC Champions Tournament setzt aber auch Österreichs Beitrag Bernd Wiesberger lange Zeit tolle Akzente und hält mit 5 Birdies Position innerhalb der Top 5 am Leaderboard.

Erst ein spätes Doppelbogey nach Wasserball vom 16. Tee wirft den Österreicher bei einbrechender Dunkelheit zur 69 und auf 11 unter Par zurück, womit er vom 11. Rang aus in den Schlusstag gehen wird.

Nach dem Pflicht-Birdie am ersten Par 5 der 2 hat Wiesberger öfter ums Par zu kämpfen, während rundherum die Birdies fallen. Auch ist die Unruhe im Flight groß, nachdem Local Boy Li Haotong mit vier Birdies loslegt. Bernd pullt seinen Drive vom 5. Tee weit links weg, hat Glück dass er neben einem Baum frei schwingen kann und auf diesem langen Par 4 noch regulär das Grün erreicht. Auch am folgenden Par 3 hat sein Abschlag Linkstendenz, der Ball bleibt gerade noch am Vorgrün neben der steilen Böschung Richtung Wasser liegen.

Erst das kurze Par 4 der 7 kann Wiesberger für sein nächstes Birdie nutzen. Nach gutem Drive gelingt aus 30 Metern die Übung Chip-Putt perfekt, aus zwei Metern rollt er den Downhiller gefühlvoll ins Loch. Das Par 5 der 8 ist auf dem pitschnassen Platz nur über den 3. Schlag zu erreichen: Wiesbergers Wedge schafft es nicht ganz aufs oberste Plateau zur Fahne. Er muss sogar nach zu kurzen Birdieputt ums Par kämpfen, was jedoch gelingt. An der langen 9 gräbt der Burgenländer nach verzogenem Drive den Ball perfekt aus dem tiefsten Gemüse aus und parkt ihn 5 Meter vor der Fahne ein. Diese Chance bleibt zwar ungenutzt, dank fehlerfreier Vorstellung reichen aber zwei Birdies um Platz 6 zu halten.

Bei einsetzendem Regen geht es auf die Back 9 und Wiesberger legt sich mit gut dosiertem Backspin gleich eine weitere Dreimeterchance zum Birdie auf, die er diesmal auch nutzen kann. Immer besser kommt der Österreicher in Fahrt, am 11. Grün findet sogar ein 6-Meter-Putt zum Birdie das Loch.

Erstmals gibt es wieder Stress am knapp 200 Meter langen Par 3 der 12, als Wiesberger den Abschlag gut 10 Meter zu kurz vor dem Grün landen lässt. Die nicht allzu schwere Aufgabe löst er elegant mit Chip-Putt zum Par. Die beste Munition hebt sich Bernd für den Schuss aus 120 Metern ins 13. Grün auf, der rund um die Fahne tanzt und dem Putter nur mehr das Tap-In-Birdie zumutet. Nach versemmeltem Abschlag am Par 5 der 14 lässt sich Wiesberger noch einen langen 3. Schlag ins Grün, der keine zwingende Birdiechance mehr auflegt.

Das Risiko der Grün-Attacke vom 16. Tee kostet Wiesberger die Höchststrafe: Nach Wasserball muss er aus 80 Metern im tiefen Rough den 3. Schlag spielen, bleibt 20 Meter kurz und dreiputtet auf diesem ultrakurzen Par 4 zum Doppelbogey. Mit grimmiger Miene nagelt Bernd sein Eisen vom 17. Tee auf zwei Meter an den Stock, kann den erhofften Birdiekonter aber nicht realisieren.

Bei praktisch nicht mehr vorhandenem Tageslicht erreicht Wiesberger das abschließende Par 5 erst mit drei Schlägen, sichert mit dem Par aber zumindest die 69 (-3) ab. Angesichts der ultratiefen Scores am Moving Day verliert er 5 Plätze und geht bei 11 unter Par vom 11. Platz in den Schlusstag.

Der Topflight bekommt am 18. Tee die Wahl in der Dunkelheit noch fertigzuspielen, worauf nur der Schotte Russell Knox (-15) verzichtet. Halbzeit-Leader Kevin Kisner, an dem der Golfsamstag lange Zeit vorbeilief und der erst mit zwei späten Birdies wieder die Führung bei 16 unter Par zurückeroberte, entscheidet sich dafür fertig zu spielen. Mit der 70er-Runde bleibt er knapp vor Dustin Johnson und dem Chinesen Li Haotong, die beide bei 15 unter Par hereinkommen.

Passend zu seiner Position in der Golfwelt, brennt Jordan Spieth mit der 63 die beste Turnierrunde hin und spielt sich bei 13 unter Par und Platz 5 in Schlagdistanz zur Spitze.

>> Leaderboard HSBC Champions

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Auf und davon

PRESIDENT’S CUP – 1. TAG: Die USA galoppiert den International Stars schon zum Auftakt in den Foursomes mit 4 : 1 auf und davon und droht im Korea GC einmal mehr den President’s Cup zu einer einseitigen Veranstaltung zu machen.

Die ganze Hoffnung vom Rest der Welt (ausgenommen Europa) beruhte vor dem Start des President’s Cups in Incheon auf der Hoffnung einer ausgeglichenen Veranstaltung. Zu Einseitig verliefen bereits viele Vergleiche des Turnieres im Ryder Cup Format. Diese Hoffnung bekommt schon zum Auftakt am Donnerstag einen gehörigen Dämpfer.

Schnell fahren Rickie Fowler und Jimmy Walker mit einem von Beginn an ungefährdeten Sieg gegen Anirban Lahiri und Thongchai Jaidee den ersten Punkt ein. Nach nur vier gespielten Bahnen führen die Jungs aus den Vereinigten Staaten mit 3 Auf, lassen danach nichts mehr anbrennen und sind nach nur 14 Löchern mit einem 5 & 4 Triumph schon wieder im Clubhaus.

Nur Minuten später folgen Bubba Watson und J.B. Holmes, die ihrerseits gegen Adam Scott und Hideki Matsuyama einen Blitzstart hinlegen und schon früh das Match mit 3 Auf anführen. Zwar kämpfen sich Scott und Matsuyama zwischenzeitlich wieder auf 1 Down heran, die Amerikaner drücken dann aber wieder aufs Tempo und nach einem 3 & 2 Sieg steht es bereits 2 : 0 für die USA.

Lonely Point

Lediglich die beiden Südafrikaner Louis Oosthuizen und Branden Grace können an einem schwarzen Donnerstag aus Sicht der Internationals den Lonely Point gegen die Vereinigten Staaten einfahren. Dabei gehen auch hier die US-Boys schnell in Führung, fallen in Folge aber gegen die stark aufspielenden Afrikaner zurück. Mit einem 3 & 2 Sieg verkürzen Oosthuizen und Grace zwischenzeitlich auf 1 : 2.

PresidentsCup15_Spieth1_330Dem Ausgleich kommen die Internationals aber nie wirklich nahe. Zu abgeklärt agieren etwa Player of the Year Jordan Spieth und Dustin Johnson die den beiden Australiern Danny Lee und Marc Leishman regelrecht die Luft abschnüren. Von Beginn weg führen die Amerikaner das Duell an und stehen nach nur 15 Bahnen mit einem ungefährdeten 4 & 3 Sieg schon wieder im Clubhaus.

Auch Phil Mickelson und Zach Johnson sind am Donnerstag für Jason Day und Steven Bowditch eine Nummer zu groß, wenngleich sich die Australier gegen Ende des Matches noch einmal auf 1 Down zurückkämpfen. Nachdem Bowditch auf der 18 eine ganz starke Annäherung spielt und seinem Landsmann so den Eagleputt auflegt, antwortet Johnson seinerseits mit noch stärkerem Eisen, was das Duell schlussendlich mit 2 Auf für die USA entscheidet.

Die Internationals stehen so nach nur einem Tag mit einem 4 : 1 Rückstand bereits mit dem Rücken zur Wand und müssen am Freitag, wenn die Fourballs am Programm stehen, bereits ordentlich zulegen um den President’s Cup nicht bereits vorzeitig abschreiben zu können.

>> Livescoring President’s Cup

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Fore Presidents Cup

THE PRESIDENTS CUP 2015 – Jordan Spieth gegen Jason Day! Das für Sonntag erhoffte Superduell könnte dem Duell USA gegen Weltauswahl neues Leben einhauchen. Sonst droht das Ende der Ryder Cup-Kopie, die zu eindeutig von den US-Boys diktiert wurde.

8 Siege für die USA, ein Unentschieden und nur eine Niederlage (1998). Der Presidents Cup konnte seit der Einführung 1994 seinem Vorbild Ryder Cup bei weitem nicht das Wasser reichen: „Dabei hätte er das Potential, den Ryder Cup klar zu verblasen,“ rührt Nick Price, Captain der Weltauswahl, die Werbetrommel.

Noch einmal hat die US PGA Tour als Alleinverantwortlicher für den Presidents Cup alle ihre Stars von Jordan Spieth über DJ, Bubba Watson, Phil Mickelson, Rickie Fowler bis zu Patrick Reed zum Match Play gegen die Weltauswahl vergattert – vielleicht ein letztes Mal. Nach zuletzt 5 Niederlagen in Folge fehlte Südafrikanern, Australiern und Koreanern sowohl das nötige Selbstvertrauen als auch der (europäische) Teamgeist um zu gewinnen. Die Entscheidung bis zu den Singles am Sonntag hinauszögern, das war zumeist das Nonplusultra, aber am Ende siegten immer die US Boys mit drei, vier Punkten Vorsprung.

Amerika dominiert nicht nur den Presidents Cup, sie besitzen ihn auch: anders als beim Ryder Cup, wo Europa und Amerika gleichviel mitzureden haben, ist der Kontinentalvergleich der USA gegen die Weltauswahl alleiniges Eigentum der US PGA Tour. Nick Price musste daher auch als Bittsteller bei Commissioner Tim Finchem antanzen um ein paar Reformen durchzuboxen, wie die Reduktion von 34 auf 30 Matches. Weiterhin wird der Presidents Cup jedoch über vier Tage dahinplätschern und hoffentlich vor den Singles noch genügend heiße Luft im Bewerb verblieben sein.

Die Weltauswahl hat gegen das von Jay Haas geführte US-Team diesmal in Korea doch einiges aufzubieten: Australiens Doppelspitze Jason Day und Adam Scott sowie die kampfstarken Südafrikaner Louis Oosthuizen, Charl Schwartzel und Brendan Grace (alles gute Match Play-Spieler) sowie die in Form antretenden besten Asiaten Thongchai Jaidee, SM Bae und Anirban Lahiri.

Von der Papierform zwar neuerlich die Underdogs, aber dank Nick Price eine offensichtlich besser motivierte Truppe als in vergangenen Auseinandersetzungen: „Das ist ein sehr, sehr, sehr wichtiger Presidents Cup. Ich möchte nicht sagen, was wäre wenn … Aber diesmal sollte es besser heiß umkämpft sein,“ weiß Price, dass es auch die letzte Match Play-Chance der Weltauswahl sein könnte, alle amerikanischen Superstars überhaupt herausfordern zu dürfen.

Die Donnerstags-Vierer:

04:05MEZ Bubba Watson / J.B. Holmes : Adam Scott / Hideki Matsuyama

04:18 MEZ Matt Kuchar / Patrick Reed : Louis Oosthuizen / Branden Grace

04:31 MEZ Rickie Fowler / Jimmy Walker : Anirban Lahiri / Thongchai Jaidee

04:44 MEZ Phil Mickelson / Zach Johnson : Jason Day / Steven Bowditch

04:57 MEZ Jordan Spieth / Dustin Johnson : Danny Lee / Marc Leishman

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Jordan Spieth

Mann des Jahres

TOUR CHAMPIONSHIP 2015 – FINAL: Jordan Spieth (USA) krönt seine fantastische Saison im East Lake GC mit Sieg und zugleich Gewinn des FedEx-Cups und ist ab sofort wieder die Nummer 1 der Golfwelt.

„Ich werde die Tour Championship wie ein Major anlegen und hab mich auch genauso darauf vorbereitet“, gab Jordan Spieth bereits vor dem Finalturnier der PGA Saison im Interview zum Besten. Der Plan soll am Sonntag in Georgia voll aufgehen. Der 22-jährige Texaner startet bereits mit einem schnellen Birdie auf der 2 und erarbeitet sich so einen kleinen Puffer auf den ersten Verfolger Henrik Stenson (SWE).

Nach einer kleinen Schwächephase von Spieth mit Bogeys auf der 5 und der 6 teilen sich die beiden aber recht rasch wieder den Platz an der Sonne. Während allerdings Stenson kaum in der Führungsrolle mit Schlagverlusten wieder zurückfällt, zündet Spieth gegen Ende der Frontnine den Turbo und zieht mit zwei roten Einträgen das Tempo gehörig an.

Auch nach dem Turn lässt der Schwede die Präzision vermissen und kann so Spieth nie ernsthaft gefährden. Der Texaner locht auf den Back 9 aus bis zu 7 Metern jeden nur möglichen Singleputt und spielt so mit drei Schlägen Vorsprung den Sieg mit der 69 (-1) staubtrocken nach Hause (9 unter Par). Mit Runden von 68, 66, 68 und 69 Schlägen bleibt er noch dazu an allen vier Tagen auf der anspruchsvollen Par 70 Wiese unter Par.

Perfektes Jahr

Jordan Spieth Tour ChampionshipNach seinen beiden Majorsiegen beim US-Masters und den US Open setzt der jüngste Spieler im Feld seiner fantastischen Saison mit dem Sieg des FedEx-Cups nun endgültig die Krone auf und übernimmt ab sofort auch wieder die Führung in der Weltrangliste von Jason Day (AUS).

Den 2. Rang hinter dem Youngster teilen sich mit Henrik Stenson, der erst dank eines Monsterputts auf der 18 die 72 (+2) perfekt macht, Danny Lee (AUS) (65) und Justin Rose (66) gleich drei Spieler bei einem Respektabstand von vier Schlägen.

Jason Day konnte die gesamte Woche über nie ins Geschehen an der Spitze eingreifen und wird mit der abschließenden 68 (-2) 10. Rory McIlroy (NIR) hat am Sonntag alle Hände voll zu tun und kommt über die 74 (+4) nicht hinaus, die ihn bis auf Rang 16 zurückreicht.

>> Leaderboard Tour Championship

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Zach Johnson 2015

Putt-Champion mit Links

THE OPEN CHAMPIONSHIP 2015 – FINAL: Zach Johnson puttet im Stechen Louis Oosthuizen und Marc Leishman aus und holt den zweiten Majortitel. Bernd Wiesberger verputtet mit der 72 auch den Finaltag.

In einem dramatischen Birdie-Wettlauf, wie man ihn schon lange nicht mehr an einem Major-Finaltag gesehen hat, sprinten zwei Dutzend Titelkandidaten über die Ziellinie bei der 144. Open Championship.

Kein Wunder, dass dieses enge Rennen nach 72 Löchern immer noch nicht entschieden ist: der ehemalige Masters-Champion und Meisterputter Zach Johnson legt die Latte auf 15 unter Par im Clubhaus. Doch nicht der zweifache Majorsieger 2015 Jordan Spieth, auch nicht Jason Day, Sergio Garcia oder Adam Scott egalisieren die Bestmarke, sondern der Australier Marc Leishman, der gemeinsam mit Johnson die Bestmarke am Schlusstag von 66 Schlägen aufstellt.

Spieth_1511_300quJohnson schlägt mit 7 Birdies auf den ersten 12 Löchern einen gnadenlosen Birdietakt. Nur der australische Longhitter Marc Leishman und der Champion von 2010, Louis Oosthuizen, können diesem Tempo folgen. Oosthuizen rutscht erst mit dem Birdie am Schlussloch ins Stechen.

Jordan Spieth zeigt früh am 8. Grün mit einem Vierputt Nerven, wo er vom Kurzgemähten herunterputtet und fällt mit dem Doppelbogey scheinbar aussichtslos zurück. Bei beiden Major-Siegen heuer war der 21-jährige Texaner jedoch der beste Finisher und ähnliche Reserven mobilisiert er neuerlich mit dem Putter: am 16. Grün locht Spieth aus 20 Metern zum Birdie und ist wieder im Geschäft. Erst ein unsauberes Bogey an der 17 und der verpasste Birdieversuch am 72. Loch stellen sicher, dass auch der 21-jährige Jungstar heuer nicht den Grand Slam gewinnen wird und sich mit Platz 4 begnügen muss.

Sergio Garcia verabschiedet sich wie so oft auf der Zielgerade aus der Entscheidung, diesmal mit drei Bogeys. Adam Scott patzt im entscheidenden Moment bei einem Halbmeter-Putt. Amateur Paul Dunne agiert vom ersten Golfschlag an viel zu nervös und verliert nicht nur die Top 10 aus den Augen sondern muss auch im Kampf um die Silver Medal für den besten Amateur Jordan Niebrugge (USA) den Vortritt lassen.

Stechen über vier Löcher

JohnsonZ_1502_300quIm Stechen landet Oosthuizen aus 6 Metern den ersten Birdie-Streich, Johnson folgt eiskalt aus nur wenig kürzerer Distanz. Leishman ist bereits am Grün der 1 nach Dreiputt-Bogey aus dem Titelrennen. Der Amerikaner bringt im schottischen Nieselregen seinen Putter zum Glühen und holt sich an der 2 aus 6 Metern das nächste Birdie und die Führung.

Das Road Hole bringt nicht wie erwartet die Vorentscheidung, da alle drei Kontrahenten mit Bogey vom Grün marschieren. Am Schlussloch scheitern sowohl Johnson als auch Oosthuizen an 5 Meter-Birdieputts.

Johnson, der an den ersten beiden Tagen mit Bernd Wiesberger spielte, locht im Stechen mehr Meter als der Österreicher in der gesamten Woche und puttet sich so zu seinem ersten Open-Titel.

Wiesberger früh im Ziel

Bernd Wiesberger ist um 13 Uhr bereits mit der Golfarbeit fertig, bleibt nach dritter Par-Runde der Woche in den hinteren Regionen des Leaderboards auf Platz 68 stecken. „135 Putts in vier Tagen und 86,1% Grüntreffer, mehr gibts nicht zu sagen. Sehr enttäuschend, weil mein langes Spiel gut genug war für ein Topergebnis,“ fasst er zusammen.

Wiesbergers unbelohnte Golf-Kunst

Bernd Wiesberger 2015Bernd Wiesberger kann selbst auf der Zielgerade der 144. Open Championship die Grüns am Old Course nicht entschlüsseln. Seine Finalrunde am Montag ist ein Spiegelbild der Vortage: brilliant von Tee bis Grün und ratlos beim Putten. Das einzige Final-Birdie gelingt spät an der 11, dafür schenkt ihm das Road Hole (Loch 17) zum vierten Mal das Bogey ein.

Mit 62 von 72 getroffenen Grüns ist der French Open-Champion bei den Allerbesten mit 13 Golfschlägern, nur den 14. Schläger muss er 35, 33, 32 und 35 Mal bemühen, so oft wie kein anderer Finalist von St. Andrews. „Dabei habe ich gute Putts gespielt, aber es ist in dieser Woche überhaupt nichts gefallen. Vielleicht braucht mein Putter jetzt eine Höhenkur,“ setzt er jetzt auf die 1500 Meter beim European Masters in Crans-sur-Sierre.

Das Home of Golf ist leider bei der 144. Open-Championship mehr ein „Home of Putts“, womit Wiesberger bei gesamt 1 unter Par nur auf Rang 68 in die Endwertung kommt. Damit kann er sein bislang bestes Ergebnis bei Europas Major (Platz 64 in Muirfield 2013) nicht einmal toppen. Dort wo tief gescort wird, zählt Wiesberger einmal mehr nicht zu den Besten.

Da der Old Course die Sympathiebekundungen des Österreichers nicht erwidert, hilft ihm auch der Auftritt bei seiner 3. British Open in den diversen Rankings nicht weiter. Besonders bitter ist dies vor allem hinsichtlich einer US Tourkarte, womit heuer nur noch die Chance bei der Bridgestone Invitational und der PGA Championship Mitte August verbleibt um das dafür notwendige absolute Topergebnis zu stemmen.

Wiesbergers Finalrunde in den Live Text-Updates

13:00 Goodbye mit 3. Par-Runde

Am berüchtigen „Road Hole“ setzt es jedoch zum vierten Mal das Bogey, typisch für seine Open wieder mit Dreiputt. Somit muss sich Wiesberger zum dritten Mal mit einer Par-Runde begnügen, die ihn bei insgesamt -2 nur ca. auf Platz 75 bringt.

12:00 – Fehlerlose Vorstellung bislang

Bernd Wiesberger 2015Auch wenn weitere Birdieputts bislang nicht fallen wollen – selbst nicht am Par 5 der Back 9 – zeigt Wiesberger am Finaltag eine fehlerlose Vorstellung. Erst an der schweren 16 kommt Bernd nach verzogenem Tee-Shot in Bedrängnis, verlängert aber mit gekonntem Chip-Putt die Par-Serie.

11:00 – Front 9 alles in Par

Konsequent seiner Par-Strategie bleibt Wiesberger auch am einzigen Par 3 der Front 9 und auch weiter bis zum Halbzeitturn treu. Angesichts der guten Bedingungen matcht er sich damit vorerst mit Bernhard Langer um die rote Laterne.

Bis zum 11. Grün schleppt sich Bernd erfolglos über den Platz, ehe ihn der Putter mit dem ersten Birdie erlöst!

10:00 – Spiegelbild der Vortage

Während die früh gestarteten Kollegen rundherum ihre Birdies einsacken, regiert im Wiesberger / O’Meara-Flight die Putt-Tristesse. Beide perfekt bis zum Grün, aber mit dem 14. Schläger im Bag glücklos. Jeder Zweite, der bislang das erste Par 5 spielte, marschierte mit Birdie vom Grün, jedoch wiederum keiner aus dem Wiesberger-Flight, Bernd noch dazu mit Dreiputt-Par.

Mark O’Meara zeigt am 6. Grün mit Birdie, wie es geht, Bernd bleibt jedoch auf der Par-Welle.

09:30: Par-Beginn

Auch wenn das Eröffnungsloch zwei von drei der frühen Starter ein Birdie spendiert, so leider nicht Bernd Wiesberger, der mit Par eröffnet. Immerhin passt das lange Spiel weiter perfekt, auch das 2. bis 4. Grün erreicht er ohne Probleme, nur der Putter springt noch nicht an – bislang ein Routine-Par nach dem anderen.

>> Leaderboard Open Championship

>> SKY überträgt das Montags-Finale live, exklusiv und in HD von der Open-Championship in St. Andrews.

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Leithirsch Jordan

JOHN DEERE CLASSIC 2015 – FINAL: Jordan Spieth sichert sich im Playoff gegen Tom Gillis mit Par am zweiten Extraloch den vierten Saisontitel und Rekordpunkte im FedExCup.

Halbe Kraft genügt zur Zeit bei Jordan Spieth um reihenweise auf der US PGA Tour die Siege einzufahren. Nach ausgiebiger Pause erreichte der Texaner bei der John Deere Classic noch nicht seine normale Betriebstemperatur. Aber auch zwei schwächere und zwei starke Runde reichten zumindest für ein Playoff gegen Routinier Tom Gillis.

Nach der fulminanten 61 vom Samstag lief lange Zeit am Finaltag nichts in seinem Spiel zusammen. Spieth drohte in das altbekannte Grantlerschema zurückzufallen, nachdem Tom Gillis 6 Löcher vor der Ziellinie um vier Shots davongezogen war. Doch der 21-jährige Jungstar zog sich am eigenen Schopf aus der Schlinge und begann mit 8 Meter-Birdie an der 13 seinen Rückstand wegzuhobeln. Ein fantastischer Endspurt mit weiteren drei Birdies, darunter einem Chip-In vom Vorgrün der 16, ließen die Nummer 2 der Weltrangliste 20 unter Par erreichen.

Diese Bestmarke hatte zuvor bereits Gillis mit einer 64 gesetzt. Am Weg zu seinem ersten US PGA Tour-Titel im zarten Alter von 46 Jahren stand nur ein 21-jähriger, doch der hieß nun einmal Jordan Spieth. Dem Texaner sollten am Ende zwei Routine-Pars an der 18 reichen, nachdem Gillis seine Annäherung im Wasser versenkte, um den zweiten Sieg bei der John Deere Classic einzufahren: „Es ist nett 20 unter Par in drei Runden zu schießen, das mir eine Menge an Momentum gibt, vor allem wenn ich nicht mein bestes Spiel draufhatte,“ fasst Spieth seine Woche zusammen.

Mit dem bereits vierten Saisonsieg erreicht Spieth auch die neue Rekordmarke von 3628 FedExCup-Punkten, mehr als selbst Tiger jemals auf sein Punktekonto brachte. Zur Open Championship fliegt Spieth damit nach seinen zwei Majorsiegen als Topfavorit und antwortet Kritikern, die ihm von der Turnierteilnahme im TPC Deere Run abrieten: „Ich gebe darauf nicht viel. Ich kam hier mit dem Vorsatz zu gewinnen und diese Mission habe ich erfüllt.“

Danny Lee, Sieger der Vorwoche, hätte fast noch zum Spielverderber für Spieth werden können. Der Neuseeländer verpasst ein Playoff nur durch einen Flüchtigkeitsfehler: Da am Vortag mit Besserlegen gespielt wurde, tat er das Gleiche plötzlich auch am Sonntag am 4. Loch und kassierte dafür einen Strafschlag, der ihm letztlich den Einzug ins Playoff kostete.

>> Endergebnis John Deere Classic

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McIlroy : Spieth

Tigerline_Golf_Live_atIst nach Tigers Abgang nun die McIlroy- oder die Spieth-Ära angebrochen? Weder, noch! Es wird die Ära eines Superduells der neuen Golfzeit.

Vor knapp einem Jahr hat Rory McIlroy die Nummer 1-Position der Weltrangliste besetzt und seitdem nicht mehr abgegeben. Die Bedrohung für den Nordiren schien seitdem mehr durch Selbstfaller zu bestehen: Turbulenzen im Liebesleben, Zoff mit dem Management und andere Dinge beschäftigten ihn mehr als die Konkurrenten. Jordan Spieth schien als Einziger das Potential zu haben, McIlroy herauszufordern, aber der Texaner blieb auf zweite und dritte Plätze abonniert und wurde beim Ryder Cup am Finaltag von Graeme McDowell ordentlich entzaubert.

Doch dann kam das Masters 2015 und Augusta National machte aus einem texanischen Milchbubi einen Major-Champion. Aus lauter Ehrfurcht patzte Dustin Johnson am Schlussloch der US Open und gab den Weg frei für Jordans Majortitel Nummer 2 – und plötzlich ist sogar der historische Grand Slam möglich: alle vier Majors im selben Jahr zu gewinnen, was nicht einmal einem Jack Nicklaus oder Tiger Woods jemals vergönnt war.

Das Duell McIlroy gegen Jordan Spieth um die Vorherrschaft im nächsten Golfjahrzehnt hat begonnen – freuen wir uns darauf. Europa gegen Amerika, Bad Boy gegen Musterschüler, Genialität gegen Präzision, Gefühlsausbruch gegen Selbstdisziplin, Spontanität gegen Vorbereitung und vieles mehr.

Die Tiger-Ära lebte auch von Herausforderer Phil Mickelson, bis dieses Duell klar entschieden war. Als sogar Wall Street-Broker Woche für Woche gefahrlos auf Tigers Siege tippten und Kohle machten, wurde das Ganze langsam fad. Was wären Jack Nicklaus-Triumphe ohne die Herausforderer Tom Watson oder Gary Player gewesen? Eine Golfära wird nicht nur geprägt vom glorreichen Champion, sondern gleich wichtig von den „Best of the Rest“, auch wenn diese am Ende die undankbare Rolle übernehmen.

Was McIlroy gebraucht hatte, war das Auftauchen eines echten Herausforderers, der das schlampige Genie wieder bis in die Zehenspitzen motiviert, vom Fussballplatz auf die Range bringt und zu Höchstleistungen antreibt. Rory wirkte in den letzen Monaten fast gelangweilt, lust- und orientierungslos. Jordan Spieth weist ihm jetzt den Weg. Dass McIlroy nach dem Selbstfaller am Fussballplatz nicht einmal den Claret Jug verteidigen kann und damit dem Texaner den 3. Titel am Weg zum Grand Slam am Silbertablett serviert, wird den Nordiren zusätzlich anstacheln.

Das Duell Rory gegen Jordan wird uns aber nicht nur 2015 begeistern, sondern hoffentlich über lange, lange Jahre hinweg, inklusive Ryder Cups, Majors und Jagd nach Rekorden. Erstmals ist das Duell um den Golfthron auch eines Europa gegen USA, was kann es besseres geben?

Die Nielsen Ratings in Amerika geben darauf bereits einen Vorgeschmack: die Entscheidung von Chambers Bay um den US Open-Titel wollten 11,2 Millionen Amerikaner im Fernsehen verfolgen – das sind um 40% mehr als im Jahr davor. Und das ohne einen Tiger Woods. Jordan Spieth und Ricky Fowler und die neue Powergeneration, das ist bei den US-Golffans längst das große Thema. Und das epische Duell Jordan gegen Rory wird diesseits und jenseits des Atlantiks für einen neuen Golfboom sorgen – weil es ein Duell der Gegensätze ist. Das polarisiert und elektrisiert die Fans bis in die Fingerspitzen.

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Chris Kirk 2015

Coolness triumphiert

CROWN PLAZA COLONIAL – FINAL: Chris Kirk locht im Finish beim Crown Plaza at Colonial die entscheidenden Putts und verweist Jordan Spieth auf einen weiteren 2. Platz in dessen Home-State Texas.

Der vierte Titel auf der US PGA Tour bringt eine neue Erfahrung für Chris Kirk: „Hinzugehen und zu wissen, mit einem guten Putt jetzt zu gewinnen und diesen auch zu lochen, das ist etwas das ich nie mehr vergessen werde.“ Diese Fähigkeit ließen am Finaltag beim Crown Plaza Invitational at Colonial Jordan Spieth und Brandt Snedeker im entscheidenden Moment vermissen.

Am engen Shot Making Course von Colonial in Fort Worth zeigte Kirk gleich am Eröffnungsloch mit Eagle seine Ambitionen auf den Titel, den ihm jedoch der frenetisch angefeuerte Texas Boy Jordan Spieth und auch Brandt Snedeker streitig machen wollten. Snedeker dominierte über weite Strecken die Finalrunde und ließ sich erst mit einem Dreiputt von den Verfolgern einholen.

Spieth holte zur Freude der Fans seinen Rückstand zwar kurzzeitig auf, vergriff sich jedoch drei Löcher vor Schluss mit der Schlägerwahl und schlitterte aus 17 Metern in ein Dreiputt-Bogey, das seine Titelchancen endgültig zerstörte. Damit erreicht Spieth heuer bereits zum dritten Mal den undankbaren zweiten Platz daheim in Texas. Snedeker bekam noch am Schlussloch die Chance, Kirk mit Birdie in ein Stechen zu zwingen, konnte den dafür notwendigen Putt jedoch nicht lochen.

Kirk, der seit Ernie Els entspannt wie kein anderer den Golfschläger schwingt, bewies einmal mehr seine Coolness am Schlussloch. Nach verzogenem Drive konnte er die Annäherung nicht mehr am Grün unterbringen und ließ sich nach gutem Chip noch immer einen 3 Meter-Putt zum Sieg, den er eiskalt verwertete.

Ian Poulter verlor auf den Back 9 völlig den Schwung und musste sich hinter den drei Zweitplatzierten Spieth, Snedeker und Bohn mit Platz 5 begnügen. Noch schlimmer erging es Drittrunden-Leader Kevin Na, der wieder einmal das Opfer seiner Nerven wurde und mit der 72 bis auf Platz 10 abrutschte.

>> Endergebnis Crown Plaza Invitational at Colonial

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