Schlagwort: kolumne

Bernds Mid-LIV-Crisis

T.I.G.E.R.L.I.N.E. – Wenn die Ü35-Golfpros in die sportlichen Krisenjahre kommen, saniert LIV-Golf wenigstens ihre Bankkonten auf das Großzügigste.

Knapp zwei Dutzend namhafte Golf Pros rebellieren gegen ihre Heimat-Tours, die sie groß und zu Millionären gemacht haben. Mit dem Wechsel zur Saudiarabischen LIV-Golfliga riskieren sie ihre sportliche Karriere und den Ausschluss aus dem etablierten Profisport. Bernd Wiesberger hat sich ebenfalls in die Nesseln gesetzt und begründet dies mit „einer ganz neuen Erfahrung“, die der Premieren-Event am 9. Juni in England bieten soll.

Das einzig Neue daran: 25 Millionen Dollar Preisgeld und hohe Antrittsprämien – dazu  einen Kanonenstart samt Teamwertung, und das war es schon mit den neuen Erfahrungen. Seine noch etwas prominenteren Kollegen Lee Westwood und Dustin Johnson, die deutlich mehr Startgeld abcashen (bis zu kolportieren 135 Mio. Dollar für DJ), geben dagegen ehrlich zu, dass sie bei diesen Summen einfach nicht Nein sagen konnten, obwohl das sportliche Format komplett für die Fische ist: ein Turnier mit 54 Löchern, ohne Cut für ein Minifeld von 48 Spielern! So wenig Arbeit verlangen sonst nur Senior-Tours den müden Knochen ihrer Stars ab.

Alles im Leben hat seinen Preis

Warum pfeift ein bislang untadeliger Sportsmann wie Bernd Wiesberger auf seine letzte Qualifikationschance für eine US Open, auf wichtige Weltranglistenpunkte beim Memorial, ignoriert den Absturz im World Ranking – da LIV zu keinem Tour-Ranking und auch nicht zur Weltrangliste zählt? Wieso riskiert er den Ausschluss aus der DP World Tour, dem Ryder Cup, vielleicht auch den Majors? Also all das, was ihm bislang als höchstes Gut galt?

Wer immer bislang zu LIV wechselte, wie Mickelson, DJ oder Westwood, verlor prompt seine wichtigsten Sponsorpartner, da LIV nicht nur von den Tours sondern auch von den wichtigsten TV-Networks boykottiert wird? Dazu der „Shitstorm“ auf Social Media, der Kritik am unmoralischen Sportswashing der Saudis! Sind die Saudi-Millionen all das wirklich wert?

Zücken wir kurz den Rechenstift um diese Fragen zu beantworten. Was haben DJ, Westwood oder Wiesberger in ihren besten Jahren verdient und wie viel Preisgeld wanderte heuer auf ihr Konto? (Zahlen in US Dollar)

SPIELER
Gutes Jahr
2022
Einbusse
Bernd
Wiesberger
4,100.000
400.000
90,24%
Lee
Westwood
3,400.000
450.000
86,76%
Dustin
Johnson
9,400.000
1,680.000
82,13%
Graeme
McDowell
2,600.000
530.000
79,62%
Sergio
Garcia
3,650.000
980.000
73,15%

 

Die sportliche Mid-Life-Crisis der Genannten führte zu finanziellen Einbussen im heurigen Jahr von 70 bis 90 % bisher, auch beim Österreicher durch ausbleibende Erfolge. „Ohne Geld ka Musi“ sollte doch im Umkehrschluss heißen „Ohne Musi ka Geld“ oder? Die in die Jahre gekommenen Sportstars sehen das anders, sie wollen Geld auch ohne Leistung, da die Musi mittlerweile von Justin Thomas, Scottie Scheffler oder Jon Rahm einfach besser gespielt wird.

Das Leben in Saus und Braus hat aber seinen Preis. Der Pros liebstes Spielzeug sind die Privat Jets, daran lässt sich das am besten festmachen. Tiger Woods und Phil Mickelson haben mit ihren Gulfstreams um 50 Millionen Dollar die Latte gelegt, da konnte ein Sergio Garcia mit seiner Hawker 400, die nur 20 Mille kostete, nicht mithalten. Seine „Zitrone“ lieferte unter Kollegen einfach keinen „Wow-Effekt“. Also kaufte auch er eine Gulfstream V um 40 Millionen, obwohl er mit dem Verdienst in den letzten Jahren eher zur billigeren Netjet-Liga zählen würde. Rund 50 Top-Pros wie DeChambeau oder Koepka leasen um den läppischen Betrag zwischen 1 und 2 Millionen jährlich ihren Privatjet samt Crew und allen Kosten, den sie allerdings mit einigen Kollegen im Time-Share teilen müssen. Nicht ganz so cool.

Bernd Wiesberger hatte selbst diese Schallmauer in den Jet-Set noch nicht knacken können. Ab und zu als Passagier mitfliegen ja, sein eigen nennen nein. Mit LIV könnte aber auch der Österreicher in den Jet-Set aufsteigen oder was immer sein teurer Spass ist. Fällt langsam der Groschen?

Für mich, der BW seit vielen Jahren „beschreibt“, ist das eine komplett neue Facette. Ich habe ihn bislang als tadellosen Sportsmann erlebt, der immer die sportliche Karriere in den Mittelpunkt stellte und die wohlverdienten Annehmlichkeiten des Erfolgs nie sichtbar werden ließ. Über Geld spricht man nicht und spielte vor LIV nie eine Rolle. Als etwa in der Krone nach einem Turniersieg die Karikatur mit Bernd als Dagobert Duck im Geldspeicher auftauchte, war die Entrüstung groß. So ist Bernd nicht, da waren sich alle Golfjournalisten einig.

Das komplette Charakterbild gerät nun ins Wanken, wenn sportlich formulierte Ziele plötzlich sehr hohl klingen und Statements über Turnierzusagen absolut unglaubwürdig werden.

Bernd kommt in die Jahre…

Dustin Johnson (37), Kevin Na (38), Graeme McDowell (42), Sergio Garcia (42), Lee Westwood (49) und Bernd Wiesberger (36), alle namhaften LIV-Rebels zählen zur Ü35-Generation, mit nachlassendem Erfolg. Eine US-Studie analysierte passend dazu aus den Daten der letzten 40 Jahren, wann Golfkarrieren altersbedingt einen Knick bekommen. Bis zum 36. Lebensalter blieben bei Topspielern die Ergebnisse über die Jahre ziemlich konstant, erst danach sind Erfolge deutlich seltener, wenn überhaupt noch vorhanden.

Das hat nicht nur physische Gründe, sondern vor allem auch, weil die Ü35-Spieler  meist mehr Zeit für Familie haben möchten, zeitintensiven Hobbies frönen, den Luxus nach den vielen Jahren der Entbehrungen genießen möchten, sich einfach nicht mehr wie seit frühester Jugend schinden wollen. Verständlich, wir alle sind Menschen und keine Maschinen.

Während Running Backs in der NFL bereits im Schnitt mit 27, 28 Jahren mit lädierten Knochen unfreiwillig Abschied vom hochbezahlten Sport nehmen und ihr Erspartes bis zum Lebensende reichen muss, genießen Golfer mit ein wenig Glück die Gnade von 50-jährigen Karrieren. Der statistische Schnitt einer NFL-Karriere beträgt dagegen nur 3,3 Jahre! Der akkumulierte Geldhaufen eines Golfpros würde aber locker für mehrere Generationen reichen, wenn auch nicht auf Jet Set-Level.

Vom LIV-Apfel im Golf-Paradies abzubeißen, könnte jedoch toxisch sein. Die Zeichen deuten ziemlich klar in jene Richtung, dass LIV ein kurzes Intermezzo sein könnte. Greg Norman dürfte auch im zweiten Anlauf scheitern, die PGA Tour auszuhebeln. Die LIV-Rebellen hätten dann auf das falsche Pferd gesetzt und wären auf Gnadenakte von PGA und DP World Tour angewiesen. Mit irreparablen Schäden an der Reputation.

Bernd kann es sich finanziell leisten, LIV abzusagen, aber sportlich eigentlich nicht, zuzusagen. Falls das noch eine Rolle in den Überlegungen spielt.

von Joachim Widl

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Tigerline: European Tor-tour

T.I.G.E.R.L.I.N.E. – Keine Topspieler, wegsterbende Turniere, keine Chance gegen die US Tour. Die European Tour in der Existenzkrise. Hier der Weg zurück von der Tor-tour zur Erfolgstour.

Europas Topspieler kehren der European Tour endgültig den Rücken, wie zuletzt Rory McIlroy, und stürzen ihre Home-Tour in eine existenzielle Krise. 2019, in einem Jahr ohne Ryder Cup, funktioniert selbst die Keule mit den „minimalen Starts“ zur Qualifikation fürs Euro-Team nicht und wird auch 2020 nicht mehr wirken. Denn Rory McIlroy, Jon Rahm oder Justin Rose sitzen am längeren Ast. Ein Ryder Cup-Team ohne sie wäre einfach nicht denkbar.

Die ersten Turniere des neuen Jahres waren bezeichnend: nach dem Abkassieren fetter Startgelder in Abu Dhabi, Saudi Arabien und Dubai verabschiedeten sich Rory & Co. in Richtung Amerika und werden wohl frühestens beim ersten Rolex Series-Event Anfang Juli wieder in ihrer Heimat samt Golfschlägern gesichtet werden. Die Turnierveranstalter in Europa müssen jetzt ausnahmslos mit zweitklassigen Starterfeldern leben, ohne Top 50-Spieler, was zu Desinteresse bei Sponsoren, Fans und TV-Stationen führt. Erste Turniere wie leider auch das Shot Clock Masters sind weggestorben. Weitere werden folgen.

Europas Golf lebt von einer Handvoll Zugpferden, die es mit ihren Leistungen (Majorsiegen) und ihrem Charisma zurecht in den Olymp geschafft haben.

Um sie beim Namen zu nennen:
Rory McIlroy,
Jon Rahm,
Sergio Garcia,
Justin Rose,
Henrik Stenson,
Ian Poulter,
Tommy Fleetwood,
Francesco Molinari,
Paul Casey.

Nur diese Creme de la Creme ist jedes Geld wert, einzig und allein in der Lage gemeinsam mit den Local Heros als Magnet zu wirken. So und nur so erreicht man die kritische Masse für ein erfolgreiches Profiturnier.

Geld ist leider das einzige Argument, das im Profisport zählt. Nur Bares ist Wahres! Schmerzhaft erlebt wird dieses Phänomen aktuell nicht nur im Golf, sondern in allen Weltsportarten, wo es zu ruinösem Wettbewerb in vollkommen kranken finanziellen Größenordnungen kommt.

Aus diesem Grund erfand die European Tour mit ihrem auf Kommerz getrimmten Boss Keith Pelley die Rolex Series: 7 Millionen Dollar-Turniere sollten die gleiche monetäre Zugkraft und vergleichbare Weltranglistenpunkte anbieten wie die wöchentlichen Golfveranstaltungen in Amerika. So konnten sich Rory & Co. auch in Europa ausschließlich auf Topniveau mit 7 bis 10 Millionen Dollar pro Turnier bewegen.

Aber auch diesen Deal torpedierten die Spieler: zur Turkish Airlines Open kamen nur Justin Rose und Tommy Fleetwood, zur Nedbank Challenge reisten wiederum einzig und allein Rory und Sergio an. Soviel zur illustren Rolex Series. Zum letzten Strohhalm sollten halblustige Formate wie das Super 6, das Belgian Knockout oder die Shot Clock werden, die sich aber auch nicht als Quotenbringer entpuppten.

Dabei wäre die Kriegskassa der European Tour aus den Lizenzgebühren für den Ryder Cup prall gefüllt. Turniere, die nicht mehr über Sponsoren zu finanzieren waren, wie die Open de France oder auch im kleineren Rahmen das Shot Clock Masters 2018, konnten so am Leben erhalten werden. Die Tour brachte zwar so einen vollen Kalender zustande, aber wieder nur ohne attraktive Spielerfelder. Auch diese Strategie erwies sich somit als Rohrkrepierer und ist bereits gescheitert.

Startgelder als Weg aus der Krise

Man kann es drehen und wenden wie man will, es bleibt eigentlich nur ein Ausweg aus der Krise: Startgelder für die Topstars, zuletzt vorexerziert im politisch und golferisch alles andere als populären Saudi Arabien, wo um sechsstellige Dollarbeträge pro Kopf und Nase Spieler wie DJ, Koepka, Garcia, Rose, DeChambeau, Poulter, Reed oder Stenson eingekauft wurden. Also geht doch auf der European Tour!

Dieses ausgetestete Erfolgsrezept, eigentlich die einzige funktionierende Überlebensstrategie, fürchtet die European Tour jedoch wie der Teufel das Weihwasser. Die in Wentworth dominierende britische PGA fühlt sich verpflichtet, alle ihre Schäfchen (= Mitglieder) gleich zu behandeln. Jeder Cent sei ausschließlich in Preisgeld zu investieren, das leistungsgerecht verteilt wird, so die absolute Doktrin. Startgelder würden nach dieser Philosophie vom Preisgeld abgezweigt werden und diese reduzieren. Absolut undenkbar und ein Verrat an der Masse der PGA-Mitglieder.

Gleiches denkt man auch auf der US PGA Tour, wo Startgelder für ihre Spieler bei US-Events explizit verboten sind. Doch die Spieler-Manager fanden eine kreative Lösung: Charities! Die älteste davon heißt TGR, die 1996 gegründete Tiger Woods-Foundation. Diese versuchte sich unter anderem als Turnierveranstalter für das AT&T / Quicken Loans National, das Tiger von 2007 bis 2018 veranstaltete, die Hero World Challenge und seit neuestem die Genesis Open. Auch so kann man sich einen Tiger für das Starterfeld sichern, indem man nicht den Spieler direkt sondern seine Charity verpflichtet …

Startgelder bringen die Stars zurück

Statt der Rolex Series müsste die European Tour ihre Ryder Cup-Millionen nur direkt in Startgelder für die 15 bis 20 Europäer aus den Top 50 der Weltrangliste investieren. Für rund 1 Million Zuschuss pro Turnierwoche ließen sich je drei europäische Topspieler von Seiten der European Tour für die Entry List verpflichten. Würden diese Topspieler vertraglich für je 4 Starts in Europa pro Jahr verpflichtet werden, könnten 25 bis 30 European Tour-Events mit Preisgeldern zwischen 1 und 3 Millionen Euro zusätzlich mit je 3 Zugpferden aufgewertet werden. Das Geld dafür wäre in Wentworth vorhanden.

Das Starterfeld für eine Austrian Open neu könnte so seitens der Tour beispielsweise mit Garcia, Cabrera-Bello und Hatton „gepimpt“ werden, die BMW International mit Rose, Pepperell und Stenson oder die Open de Espana mit Rahm, Fitzpatrick und Poulter. Alles sorgsam im Vorfeld für die Saison mit Spielern, Veranstaltern, Managern und der Tour geplant und vertraglich abgesichert. Eine transparente und glasklare finanzielle Lösung, die den Spielern auch zumutbar wäre, weil sie für drei, vier Europa-Termine im Jahr zusätzlich für ihren guten Namen bezahlt werden.

Bei diesem Modell müsste die Tour zwar über ihren eigenen Schatten springen, es wäre jedoch leistbar, es würde wie man am Beispiel des Desert Swing sieht auch funktionieren und es würde Turnierveranstaltern die fehlenden Argumente in Gesprächen mit Sponsoren und TV-Stationen geben um wieder einen attraktiven Kalender für die Fans anzubieten.

von Joachim Widl

 

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Bernds Nachdenkpause

T.I.G.E.R.L.I.N.E. – Funktioniert das Erfolgsmodell Bernd Wiesberger nach drei tollen Jahren plötzlich nicht mehr? Wird er die richtigen Schlüsse in der Zwangspause ziehen?

Drei Saisonen durfte Bernd Wiesberger mit den großen Buben spielen und hat sich und den Fans die größten Erfolge in Österreichs Golfgeschichte beschert – Turniersiege in Paris und Shenzhen sowie eine unglaubliche Beständigkeit für einen der begnadetsten Eisenkünstler im Profigeschäft, die ihn ein Jahr lang jeden Cut überstehen ließ.

Mit dem ersten verpassten Cut beim PGA Championship 2017 setzte die Negativspirale ein, aus der sich der 32-jährige bislang nicht befreien konnte und ihm beim Players Championship erstmals die Türe zur großen Bühne vor der Nase zuknallt. Nachdem es nicht einmal mehr auf seinem goldenen Golfboden China klappen wollte, wusste auch Bernd was es geschlagen hat: „Ich muss daheim ein paar Dinge aussortieren,“ bekannte er erstmals offen ein.

Für den aufmerksamen Fan im Fernsehsessel war das schon seit Wochen ersichtlich: beim Masters den Ball nach einem verschobenen kurzen Putt ins Wasser geworfen, in China ein paar Wutausbrüche am Grün; die negative Körpersprache am Golfplatz, die Bernd erfolgreich abgeschüttelt hatte, war zurückgekehrt, wie er selbst in China zugab: „eine furchtbare Woche, die mich auch am Platz sehr frustriert hat, was nie geschehen hätte dürfen.“

Oft sind es Verletzungspausen, die Sportler den Reset-Knopf finden lassen, das bleibt auch Bernd neben einer schnellen Genesung zu wünschen. Dass ihm Medien oder Fans „gute Tipps“ geben, mag er ungefähr so gerne wie einen Shank, aber ich tue es trotzdem.

Bernd, Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. In unserem großen Weihnachtsinterview wurde die Frage nach „Bernd 3.0“ und den notwendigen neuen Impulsen noch abgeschmettert: „Ich bin überzeugt, dass in Bernd 2.0 noch viel drinnen steckt.“ Die zurückgekehrte Misere auf den Grüns machte Bernd 2.0 jedoch ziemlich ratlos: „Extrem viele gute Putts gemacht (ton of great putts)“, so seine Selbsteinschätzung nach dem Masters-Finaltag, wo er von 11 Putts aus zwei bis vier Metern nur drei Stück lochen konnte. Frühere Trainer wie Claude Grenier stellen Bernd ein gutes Zeugnis im Umgang mit dem 14. Schläger aus. Damian Taylor hat seinen Putt-Stroke flüssiger gemacht und auch der Takeaway bei den Putts ist nun fast immer auf Linie. So gesehen hat Bernd recht, er puttet besser als früher.

Bernds Verzweiflung auf den Grüns ist darin begründet, dass er die meisten Putts technisch korrekt ausführt, aber der Erfolg ausbleibt. Da es soviel Pech nicht gibt, bleibt als einzige Erklärung: Bernd VERLIEST sich zu oft. Ein Ernie Els hat in seiner Verzweiflung einen eigenen „Eye-Coach“ angestellt, nutzt aber nichts, wenn man den Yips-Teufel in den Fingern hat. In Bernds Fall wäre ein Caddie, der zumindest „beratend“ beim Lesen der Putt-Linie agieren darf (und diese auch besser sieht als Bernd), schon ein großer Fortschritt. Bernds bisheriger Ansatz, dass er näher zu den Fahnen schießen muss, ist nicht nachvollziehbar, wenn er bereits zuletzt beim Masters oder in China reihenweise aus drei, vier Metern den Putter zücken durfte. Die Annäherungen spielen andere Topspieler auch nicht besser, lochen aber mehr.

Tigerline_FacebookZweites Problemfeld: die negative Energie am Golfplatz ist zurück, kein Wunder bei den vielen Frusterlebnissen der letzten Monate, was sich vor allem durch seine eigenen Facebook-Kommentare durchzieht. Und das wirkt ansteckend auf den einen oder anderen Troll – siehe Beispiel, das übrigens im Golf-Live Talk als beleidigend gelöscht werden würde. Als Sportler sollte man die Souveränität besitzen und sich nicht zum billigen Gegenbiss hinreißen lassen, weil es nur weiteres BAD JUJU ins eigene System schaufelt.

Wenn der Sonnenschein am Golfplatz einmal verblasst ist, wie verschwinden die Wolken? Erfolg macht glücklich – und happy Golfer sind erfolgreicher, was in der Phase vor und nach Shenzhen deutlich auf Bernd Gesicht abzulesen war. Bei Bernds Abneigung gegenüber Mental-Klempnern wird er sich die eigene Birne wohl selbst von all dem negativen Gedanken-Müll freischaufeln müssen.

Frische Impulse, die den Erfolg zurückbringen, warten haufenweise hinter jeder Ecke – wenn man bereit ist, diese auch anzunehmen und nicht zu stolz dafür ist. Der Weg zurück in die Weltelite wird beinhart, was auch ein Martin Kaymer, Adam Scott oder Lee Westwood zur Zeit erleben, von Tiger gar nicht zu sprechen. Nachdem Bernd aller Voraussicht nach die meisten hoch dotierten Saisonhighlights wie US Open, The Open und zumindest drei Rolex Series-Events verpassen wird, muss er nachher rasch wieder voll voll im Saft stehen um nicht sogar aus den Top 100 der Welt zu fallen. Außerdem wird er danach einige 1 Millionen Euro Mini-Event mitnehmen müssen, wo eigentlich nur die Top 3 nennenswerte Punkte sammeln und die Konkurrenz kaum schwächer ist.

Wer langfristig erfolgreich bleiben will, muss sich ständig neu erfinden. Nur ein Bernd 3.0 wird zu all dem in der Lage sein und bald wieder dort aufteen, wo seine eigentliche Bühne ist.

Von Joachim Widl

(Diese Tigerline wurde nach der neuesten Verletzungsprognose textlich angepasst).

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Rettung für Challenger?

Altpräsident Wittmann möchte die Challenge Tour zurückholen. Höchste Zeit wirds: Spieler drohten dem ÖGV bereits mit Streik bei dessen Turnieren.

Ort und Zeitpunkt hätten nicht pikanter gewählt werden können. Franz Wittmann, der aus seinem Frust über die ständigen Kürzungen im ÖGV-Sportbudget und das gefühlte Desinteresse seiner Nachfolger am Spitzensport kein Hehl macht, hatte eingeladen. Zum Pro-Am in seinen GC Adamstal beim Gastspiel der Pro Golf Tour. So einen schönen Event lassen sich Präsident Enzinger und Generalsekretär Fiegl nicht entgehen und genossen sichtlich den Golftag in der Ramsau.

Zuerst gewann Franz Wittmann noch schnell das eigene Pro Am um sich aber den Schlag des Tages für die Siegerehrung aufzuheben: „Ich möchte 2018 die Challenge Tour nach Österreich zurückholen und habe für das Turnier bereits überwiegend die notwendigen finanziellen Zusagen beisammen,“ mussten sich Enzinger und Fiegl vom Vorgänger vor versammelter Prominenz, Medien und Golfpros das neue Turnier auftischen lassen, an dessen Rettung sie im Vorjahr noch kläglich gescheitert waren.

Adamstal_ProAM_730

Dass der ÖGV wie zuletzt in Kärnten kolportierte 80.000 Euro zu den notwendigen 300.000 Gesamtbudget für ein Turnier der Challenge Tour zuzahlen wird, davon geht Wittmann aus. Kann er das? In besten Zeiten hatte der ÖGV diesen Betrag tatsächlich zum Turnierbudget beigesteuert. Seitdem schwimmt der Verband jedoch auf der Kürzungswelle, was schon die Gösser Open beim 25 Jahr-Jubiläum schmerzlich erfahren musste.

Österreichs Playing Pros sind mittlerweile so sauer auf den ÖGV, dass sie unlängst sogar mit Streik drohten. Nach der ersatzlosen Einsparung von Forsbrand / Jendelid als Coaches – was dem ÖGV jährlich einen sechsstelligen Eurobetrag erspart – dem Streichen der 30.000 Euro für Challenge Tour-Wildcards – samt Stehzeit für Nemecz, Wiegele und Co – drohte jetzt sogar den Nationalen Offenen Meisterschaften der finanzielle Kahlschlag.

Wir reden hier vom Turnierjuwel des ÖGV, dem Flaggschiff-Event, das seit 1978 durchgehend als wichtigstes Turnier des ÖGV organisiert wird und in besten Zeiten 30.000 Preisgeld für Österreichs Playing Pros bereitstellte. Schrittweise wurde bereits in den letzten Jahren der Pott auf 20.000 Euro zusammengestrichen. Als jetzt den Spielern nur noch 15.000 Euro zur Verfügung gestellt werden sollte, platzte denen endgültig der Kragen: „Wir haben Niki Zitny geschlossen mit Streik gedroht. Wenn wir das akzeptiert hätten, sind es nächstes Jahr 10.000 Euro und bald darauf müssen wir gratis kommen,“ so einer der heimischen Nachwuchs-Pros stellvertretend für seine Kollegen.

Die Blamage einer Nationalen Offenen ohne Pros konnte der ÖGV am Ende nicht riskieren und sagte wenigstens wieder 20.000 Euro aus dem Sportbudget zu. Aber auch auf >> Facebook beginnt sich Widerstand von Playing Pros oder Mid Amateuren (Lukas Hufnagl alias Lufan Gahlkus) zu regen mit sehr, sehr unbequemen Fragen, was erstaunlichen Mut beweist angesichts der Dünnhäutigkeit einiger ÖGV-Verantwortlicher.

Der Imageschaden aus dem 2016 abgesoffenen Challenger ist jedoch bereits gewaltig und nachhaltig. In Gesprächen mit Verantwortlichen der Tour ist der Ärger über den ÖGV deutlich zu spüren, vor allem das komplette Abtauchen nach der Ryder Cup-Bewerbung, sozusagen von 100 auf 0 in einem Jahr. Was man in Wentworth dabei besonders emotional hervorhebt: während die Tour seinerzeit Himmel und Hölle in Bewegung setzte, sogar Sponsoren in Österreich kontaktierte um das Kärnten-Turnier zu retten, war in der Wiener Marxergasse wenig Wille, Bewegung und Engagement zu spüren, eine winzig kleine Finanzlücke zu schließen.

Also ist Payback-Time angesagt! Heute lässt die Challenge Tour den Österreichern ihr Missfallen einmal ordentlich spüren. Bis zu 5 Startplätze vergibt Challenge Tour-Boss Alain de Soultrait pro Turnier persönlich und direkt. Der als besonderer Österreichfreund bekannte Belgier, der sein Wohlwollen durch besonderes Entgegenkommen in allen Belangen Jahr für Jahr bewies, überging Österreichs Pros bei ihren Ansuchen um Einladungen in den 6 bisherigen Turnieren des Jahres. Zum Handkuss kommt so ein Lukas Nemecz, der in der Form seines Lebens spielt, aber mangels Einladungen in der dritten Liga herumtingeln muss. Auf einen späteren Zeitpunkt in der Saison werden Österreichs Spieler vertröstet, wenn die Chancen auf das Erspielen einer Kategorie bereits bei Null angelangt sind. So knallhart sind die Konsequenzen.

Es wird einer nationalen Kraftanstrengung bedürfen um Österreich wieder als Standort für European-, Challenge-, Alps- und Pro Golf Tour durchgehend zu etablieren. Franz Wittmann hat seinen Nachfolgern im ÖGV in einem sehr geschickten Schachzug die Show gestohlen – man könnte auch sagen, sie so richtig vorgeführt! Schaut her, was ich privat aufstelle, was ihr mit euren Millionen nicht könnt oder vielleicht gar nicht wollt. Golf-Live.at ist seit den ersten Überlegungen im Winter eingebunden in die Planungen von Franz Wittmanns neuestem Turnier-Baby, das entweder in Adamstal oder in seinem neuen Club Dachstein-Tauern das Licht der Welt erblicken soll. Wir werden medial kräftig antauchen.

Und nicht zuletzt: auch der ÖGV wird dann Farbe bekennen müssen, ob ein glaubwürdiges Bekenntnis zum professionellen Golfsport zurückkehrt. Sonst werden sich heimische Spieler überlegen in Zukunft für Länder wie Ägypten oder Kenia zu starten um Turniergolf spielen zu können.

Von Joachim Widl

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ÖGV over-challenged

Tigerline_Golf_Live_at

Erneute Versuche des Ryder Cup-Bewerbers Österreich einen Challenger zu organisieren sind gescheitert – der ÖGV over-challenged?

Wir holen den Ryder Cup nach Österreich, so seinerzeit die vollmundige Ansage aus dem ÖGV, die im März 2017 noch immer nicht ganz aufgegeben wurde. Wie Generalsekretär Robert Fiegl gegenüber der Süddeutschen Zeitung zugab, existiert sowohl noch die 2015 gegründete Ryder Cup Austria GmbH als auch der Funken Hoffnung, dass sich die Italiener an ihren Finanzzusagen verschlucken und uns das irgendwie nützen könnte.

Glamouröse Auftritte wie bei Olympia oder beim US Masters sind sehr beliebt bei ÖGV-Präsident Enzinger und Generalsekretär Fiegl, dafür ist immer genug Geld vorhanden. Wie auch für teure Jux-Events am Wiener Rathausplatz mit der golfenden Bussi-Bussi-Gesellschaft. Aber hinter die schillernde Fassade blickt man besser nicht zu genau.

Im millionenschweren Budget des ÖGV ließen sich zwar Unsummen unterbuttern für eine Ryder Cup-Bewerbung, aber für die so bitter fehlenden Profiturniere gibt es kein ernsthaftes Engagement. Dabei zeigt der Schweizer Verband wie es geht: dort übernahm man die finanzielle Verantwortung für das vor dem Absaufen stehende Turnier am Sempachersee. In Österreich sprang der ÖGV dagegen nicht ein, als ausgerechnet während Olympia daheim die Kärnten Golf Open verstarb.

Wie Spieler berichten, ist Sportdirektor Niki Zitny der Einzige im ÖGV, der sich für ein verstärktes Engagement zugunsten der Challenge Tour stark machte. In diesen Situationen kehrt der ÖGV elegant das Argument hervor, man sei halt „nur“ ein Amateurverband – als ob der Ryder Cup damit etwas am Hut hätte! Ähnlich scheiterte schon zuvor Chrissies Papa Markus Wolf mit einem LET-Event oder die Föhrenwalder mit der European Senior Tour, weil niemand im ÖGV den mit viel Schweiß aufgelegten Tap-In lochen wollte.

Letztes aktuelles Beispiel: Niki Wiesberger und die Golf Open Event GmbH mühten sich vergeblich ab einen neuen Challenger anzuschieben: „Wir waren schon mal sehr weit, aber dann kam doch eine Absage,“ muss Ali Al Khaffaf eingestehen. Auch Alps Tour-Direktorin Waltraud Neuwirth hat es längst aufgegeben, den ÖGV einzuspannen bei der Suche nach einem zweiten Turnierstandort im Alps Tour-Gründerland Österreich.

Vorbei sind leider die Zeiten starker ÖGV-Präsidenten vom Schlage eines Johannes Goess-Saurau oder Franz Wittmann, deren lauter Ruf im Golflande Österreichs noch etwas zählte, denen der Profigolfsport ein Herzensanliegen war und die sich notfalls auch persönlich exponierten und voll ins Zeug warfen. Der ÖGV heute ist dominiert von Vorständen, die den Golfsport nur aus der Brille ihres Clubs sehen, wo das von Generalsekretär Robert Fiegl stramm geführte Bürokratiesekretariat nur macht, was ihm Spass macht und der Präsident weit weg in seiner Mittersiller Zahnarztpraxis residiert. Auf der Strecke bleiben dann so unwichtige Dinge wie der Profisport.

Spieler wie Martin Wiegele oder Lukas Nemecz, die zugegeben aus eigenem Verschulden gute Kategorien auf der European- oder Challenge Tour vergaben, kommen somit kaum zu Turnierstarts. Ohne eigenem Challenger fehlen die ca. 25 Tauschkarten um mehr oder weniger kostenfrei bei ausländischen Zweitliga-Events aufzuteen. Auch die berühmten ägyptischen Einladungen um einen dreistelligen Eurobetrag gibt es mangels eines Turniers am Nil nicht mehr. Was bliebe, sind Angebote von 3.000 Euro aufwärts für Startplätze, die man sich als Spieler dreimal überlegt.

Was dem ÖGV heuer zum 25-jährigen Jubiläum der Gösser Open als Geschenk einfiel, ist die Kürzung der Förderung um 10%. Auch eine Form um Dankeschön in Richtung von Österreichs traditionsreichstem Golfturnier zu sagen.

Aber was wäre, wenn der Ryder Cup 2022 den Italienern weggenommen wird? „Die Regierung ist die gleiche, unsere Partner sind die gleichen. Wir sind ganz schnell zurück im Spiel,“ so Robert Fiegl gegenüber der SZ. Kommt immer drauf an, welches „Spiel“ halt. Um Golf kanns da nicht gehen, denn das wäre ja – „Sport„.

Von Joachim Widl

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(Lost) Road to Rio

Tigerline_Golf_Live_at
Ist die Absage von Scott, Oosthuizen, Schwartzel, Jimenez und Singh für Olympia vielleicht nur die Spitze des Eisbergs und droht Rio 2016 golferisch zu floppen?

Zika-Virus, Reisestress, Unruhen in Brasilien und prominente Absagen im Vorfeld: die triumphale Rückkehr von Golf als Olympia-Sportart hat zuletzt arg an Strahlkraft verloren. Floppt gar das Olympia Golfturnier von Rio?

Was Adam Scott, Louis Oosthuizen, Charl Schwartzel, Miguel-Angel Jimenez und Vijay Singh gemeinsam charakterisiert: sie alle gelten als „trendresistente Selbstdenker“, die keine PR-Berater oder Manager brauchen um ihre Entscheidungen zu treffen. „Off the records“ hört man von weiteren Spielern, die dem Olympia-Spektakel im August am liebsten den Rücken kehren wollen, ob sie es am Ende tun werden oder nicht.

Zika-Virus und andere Unannehmlichkeiten hin oder her – das olympische Golfturnier hat in Wahrheit viel massivere Schattenseiten. Eine Auseinandersetzung, bei der es um die ultimative Golfkrone gehen soll, darf einfach nicht nur mit 60 Pros gespielt werden, noch dazu mit weiteren nationalen Limits wie zB. nur vier amerikanischen Spielern. Einem Patrick Reed, Zach Johson oder Phil Mickelson den Olympiastart unmöglich zu machen, nur weil das Olympische Dorf nicht mehr als 2 x 60 Golfer beherbergen kann, ist einfach ein Holler.

Dazu die Inflation an Golf-Highlights: Masters, US- und British Open, PGA Championship, Ryder Cup, vier World Golf Championship, The Players, BMW Championships und vier FedExCup-Playoffs. Der Golfsport hat praktisch jede zweite Woche ein absolutes Megaturnier am Kalender, wo die Stars bereits jetzt bis zum Anschlag schnaufen um sich noch halbwegs seriös fokussieren zu können. Auch ohne Olympia schwänzen immer mehr Topleute das eine oder andere „Pflicht-Event“.

Der Golfsport braucht in Wahrheit kein olympisches Turnier, weil es in keiner anderen Sportart so viele Riesenevents gibt. Dass Ruderer, Ringer und ähnliche Randsportarten von den 5 Ringen profitieren, ist dagegen klar und auch gut so. Die Golfverbände dieser Welt feiern natürlich die politisch erreichte Aufwertung, weil sie nur damit an fette Fördertöpfe ihrer nationalen OCs kommen. Auch für den ÖGV ist Olympia das beste Geschäft.

Dazu kommt der zweifelhafte Ruf, den sich die olympische Funktionärsfamilie mit ihren Megaskandalen der letzten Jahrzehnte (un)redlich erworben hat. Olympia vor 20, 30 Jahren, das war wie eine Mondlandung alle vier Jahre. Jetzt ist es eher wie ein weltweites Donauinselfest, inflationäres Halligalli.

Die Liste ist also erschreckend lang und wurde in den letzten Monaten immer länger, was GEGEN Golf bei Olympia spricht. Natürlich ist auch genug auf der Habenseite. Jeder Sportler und jeder Fan muss für sich persönlich entscheiden, wie wichtig er das erste olympische Golfturnier nach 112 Jahren Abstinenz einordnen soll. Das allein ist schon ein kaum zu schlagendes Argument. Oder? Wird die erste Golf-Goldmedaille nach so langer Zeit wirklich den Gewinner „unsterblich“ machen?

Das alles erinnert mich an 1988, als Tennis nach 60 Jahren Pause wieder olympisch wurde. Und hier die ultimative Testfrage: wer hat 1988 in Seoul die Goldmedaille bei den Herren gewonnen? (Googeln gilt nicht!)

Nein, nicht Ivan Lendl, Boris Becker, Pete Sampras oder Stefan Edberg…. ein Tscheche namens Miloslav Mecir war der Lucky Winner. Sicher hat es ihn gefreut, aber die Sportwelt hat es weder in Prag noch woanders nachhaltig verändert.

Letztlich wird es die Organisation und die Atmosphäre in Rio entscheiden, ob Olympia, der Golfsport, beide oder keiner vom Olympischen Golfturnier profitieren werden. Vorausgesetzt, weitere Absagen wird es nicht mehr geben und „The Road to Rio“ wird nicht weiterhin mit Pflastersteinen zugeschüttet.

Von Joachim Widl

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Bernds Amerika-Gamble

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Bernd Wiesberger lässt sich auf ein Vabanque-Spiel in Amerika ein: wenns nicht klappt, fliegt er aus den Top 50 der Welt.

Auf Amerikas Golfwiesen erlebt Bernd Wiesberger mehr Halloween als Thanksgiving. Das gute Masters-Debüt 2015 (Platz 22) täuschte über magere 10 Turniere in Amerika hinweg, wo er gerade mal 16 Zähler fürs World Ranking sammelte, weniger als 10% seiner Jahrespunkte. Bernd ist der einzige Spieler in der Weltelite noch ohne Top 10-Resultate in Amerika.

Im  Ryder Cup-Jahr 2016 hat Wiesberger neuerlich die Wahl, ob er lieber Euros oder Dollar nachjagen soll  – und entscheidet sich wieder für die fetteren Golfwiesen westlich des Atlantiks. Die Situation heuer ist jedoch eine andere: geht sein Gamble nicht auf und setzt es in den nächsten Wochen keine Topergebnisse auf den Plätzen in Kalifornien, Florida oder Georgia, dann droht der Rausfall aus den Top 50 der Weltrangliste, mit all den unangenehmen Nebenerscheinungen, die heißen könnten: Zuschauen beim Ryder Cup, keine automatische Qualifikation für Majors und WGCs, auch keine Amerika-Invites mehr.

Obwohl sich unser 30-jähriger Golfstar eigentlich heuer ganz auf die European Tour konzentrieren wollte – da ohne Spielrecht in Amerika und mit besseren Chancen auf die Ryder Cup-Qualifikation über die European Tour –  verzichtet er im Frühjahr auf die Turniere in Asien, die in der Vergangenheit seine goldenen Wiesen waren (Siege in Korea, Indonesien, Platz 2 in Malaysien).

Unverständlich? Ein Fehler? Im Gegenteil, recht hat er! Bernd hat nie ein Hehl daraus gemacht, was ihn antreibt: sich im Kreis der Allerbesten bei den Topturnieren beweisen. Und die sind nun einmal zwischen Februar und April alle in Amerika: Northern Trust, Honda Classic, dann die beiden WGCs Cadillac und Match Play, Houston, Augusta! Dort spielt die Golfmusik.

Bernds Kalkül: gut spielen musst Du überall für den Erfolg. Sich in Asien bei zweitklassigen Feldern zu verstecken um ein bisserl Selbstbewusstsein aufzubauen, wäre was für Weicheier. Als Top 50-Spieler gilt es mit breiter Brust aufzutreten und den Wettkampf im Kreis der Allerbesten zu suchen. Die Ergebnisse im Desert Swing waren zwar nicht berauschend, aber alle Zylinder im Wiesberger-Motor feuern im Prinzip im richtigen Takt und auf vollen Touren, nur noch nicht ganz synchron in Richtung Norden am Leaderboard.

Für den Ryder Cup kann man sich auch nicht über strategisches Punktehamstern qualifizieren. Diese Ehre kommt automatisch für die Jahresbesten, sozusagen als Zugabe und Bonus-Turnier – und heuer wahrscheinlich über Ergebnisse in Amerika, die ins Team von Hazeltine führen werden. Darren Clarke wird für seine drei Wild Card-Picks auch garantiert auf Schlachtrösser der Vergangenheit zurückgreifen, die es trotz guter Leistungen nicht direkt ins Team schaffen, also auch das kann Bernd vergessen.

Da Bernd kein Produkt amerikanischen College-Golfs ist wie ein Sergio Garcia oder Graeme MCDowell, hat er es dort naturgemäß schwerer. Gespannt dürfen die TV-Golffeinschmecker daher in den kommenden Wochen sein, wie sich Bernd auf Bermuda-Grüns in Florida präsentieren wird. Ob er Annäherungen in knochenharte Grüns besser hinbekommt und auf den widerborstigen Gräsern in Miami, Orlando und Houston den direkten Weg ins Loch findet. Wie er Bad Breaks mental wegsteckt, die jeden in Amerika erwischen und wie er sich im Kreis der weltbesten Putter auf der US PGA Tour schlagen wird.

Missed Cuts werden verschmerzbar, 25., 30. Plätze aber auch garantiert zu wenig sein. Bernd wird in den kommenden Monaten neue persönliche US-Höhen erklimmen müssen, also Top 5-Ergebnisse, damit sich der Flug über den Atlantik im World Ranking und der Non Members-Wertung der US PGA Tour auszahlt. Spätestens nach der US Open wird sich zeigen, ob der Höhenflug des BW weitergeht oder ob es eine Delle in der Karriereplanung setzt.

Von Joachim Widl

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RC 2022: Ausgebootet!

Tigerline_Golf_Live_atItalien leistet sich um 100+ Millionen ein Dreitages-Turnier und sticht damit Sponsorweltmeister Deutschland aus. Auch Österreich wird schmerzhaft auf den Boden monetärer Tatsachen zurückgeholt.

Fontana-Eigentümer Sigi Wolf hatte vor einem Jahr anlässlich Österreichs Ryder Cup-Präsentation erklärt: “ Es ist mir bewusst, dass es gilt an einem sehr großen Rad zu drehen“. Wie groß, das hätte er wohl selbst nicht gedacht. Italien bläst seine eigene Open 2016 von 1,5 auf 3 Millionen und danach für 11 weitere Jahre sogar auf 7 Mio. Euro auf. Zusammen mit der Lizenzgebühr von 18 Millionen, dem Platzumbau im Marco Simone GC sowie Nebengeräuschen blättern Italiens reiche Golffamilien somit einen Betrag jenseits der 100 Millionen Euro hin.

Nicht schlecht für ein Dreitagesturnier für 24 Golfpros, die noch dazu keinen Euro davon abbekommen – oder nur durch die Hintertür. Die European Tour steht im beinharten Match gegen die US PGA Tour mit dem Rücken zur Wand. Der neue Boss Keith Pelley versucht über die Knute „Ryder Cup“ seine Eurostars zu wenigstens 5 Turnieren außerhalb von Majors und WGCs zu verpflichten. Wer so wie Paul Casey nicht spurt, ist für das Ryder Cup-Spektakel nicht startberechtigt. Das funktioniert unter hörbarem Murren von McIlroy und Co. jedoch nur dann, wenn neue Mega-Events von 7 Millionen in Europa entstehen, wie sie Woche für Woche in Amerika aufgetischt werden.

Also bleibt der European Tour nichts anderes übrig als ihr Kronjuwel an den Meistbietenden zu versteigern – Rom bietet genau das mit der 7 Millionen Euro dotierten Italien Open ab 2017 für 11 Jahre an! Mission accomplished aus Sicht der European Tour.

Während in Italien an Rädern in der Dimension von Schiffsschrauben gedreht wurde, bewegte man sich in Österreich eher im Hamsterrad. Ein ungemein engagiertes Team im ÖGV rund um Robert Fiegl, Andreas Holzmüller und Gary Stangl rackerte mit Herzblut über ein Jahr bis zur totalen Erschöpfung und bewegte dabei das absolute Maximum, was im kleinen Alpengolfland darstellbar war.

So wie sich Golfösterreich selbstbewusst und herzerfrischend auf der internationalen Bühne präsentierte, das verdient allergrößten Respekt und hat uns viele neue Sympathien eingebracht. Wir mögen nicht die dickste Brieftasche mitgebracht haben, aber ein rundum stimmiges Konzept, das in vielen Komponenten wie der Infrastruktur oder der Golfentwicklung im Osten Europas das wahrscheinlich sogar Allerbeste war.

Das von vielen erhoffte Millionen-Euro-Comeback von Fontana am ET-Kalender, das unbedingt notwendig gewesen wäre, spielte es dagegen nicht. Während Italien mit ihrer Open klotzt, hat die Lyoness Open mit der Aufwertung von 1 auf 1,5 Mio. wohl den absoluten Plafond erreicht und verbleibt eine Randerscheinung am ET-Kalender.

Bereits im Sommer war Nachdenklichkeit in Österreichs RC-Hauptquartier zu spüren, als bekannt wurde, dass Italiens Bid von der weltweit größten Sportmanagement-Agentur IMG um kolportierte 2 Millionen Euro gepusht wurde, samt entsprechendem Lobbying. In Österreich waren solche Summen einfach für die eigene Bewerbungsmaschinerie nie und nimmer aufzubringen.

Auch von Deutschland nicht. Die Annahme, dass der neue ET-Boss Keith Pelley wenige Tage vor dem entscheidenden 3. Adventwochenende in München bei BMW zum Canossagang antrat, wie die Süddeutsche mutmaßte, war ein kleiner Irrtum. Es ging eher darum, die Münchner in letzter Minute in italienische Sphären hinauf zu lizitieren, was sichtlich scheiterte und das Pendel endgültig in Richtung Süden ausschlagen ließ.

Wie sich das auf BMWs zukünftiges Engagement als mit Abstand wichtigster Geldgeber der European Tour auswirken wird, bleibt abzuwarten. Hinter so mancher Hochglanzfassade bröckelt es. Auch Frankreich hat mit dem Ryder Cup 2018 mehr Probleme als allgemein bekannt. Im Bemühen, die jährlichen Raten für die RC-Lizenz in Millionenhöhe abzustottern, hat der französische Verband sein Engagement für Challenge- und Alps Tour spürbar zusammengestrichen – wohl auch nicht ganz im Sinne des Golfsports.

Für alle, die sich jetzt sagen „… na dann probieren wir es halt in vier Jahren wieder…“, nur soviel. Deutschland ist vor vier Jahren an der nicht gewährten Steuerbefreiung für Ryder Cup-Einnahmen gescheitert. Das wurde diesmal angeboten, allerdings keine 100 Millionen. In  vier Jahren wird Deutschland dazulernen und wieder antreten – mit Steuerbefreiung plus 100 Millionen für Extraturniere. So hoch wird die Latte liegen, wenn der Ryder Cup 2026 wieder an den Meistbietenden gehen wird.

Von Joachim Widl

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Auf die harte Tour

Tigerline_Golf_Live_atÜberleben ohne Tourkarte! Bärli Neumayers unglaubliche Einladung für die European Tour. Prägant scheffelt derweil die Petrodollars.

Während die Weltelite Woche für Woche um Euromillionen spielt, ist für die Jungs ohne Tourkarte der golferische Überlebenskampf angesagt. Den Kopf hochhalten, hart arbeiten und auf sich öffnende Türen warten, das kann erstaunliche Früchte tragen.

Hier die unglaubliche Story des Bärli Neumayer: beim Pro/Am eines Salzburger Golfhotels bekam er den Marketingchef von Porsche Deutschland als Flightpartner zugeteilt. Neumayer sorgt für gute Stimmung und spielt mit einer Runde von 4 unter Par seinen Stiefel herunter. Dem prominenten Hobbygolfer hats gefallen, er fragt ob Bernard noch Zeit für eine weitere Golfrunde am nächsten Tag in Zell am See hätte?

Und dort schüttelt Neumayer, der bereits seit Wochen stark auf der Pro Golf Tour spielt, zum richtigen Zeitpunkt eine Traumrunde aus dem Ärmel: drei Eagles und ein Score von 8 unter Par! Der Porsche-Mann ist von den Socken und ruft unmittelbar nach der Runde den Promotor der Porsche European Open an: „Du, ich brauche eine Einladung!“

Neumayer, der bei der Lyoness Open vom Veranstalter übergangen wurde und beim Omega European Masters nur einen Startplatz fürs Pro/Am erhielt, kommt somit in Bad Griesbach endlich zu seinem European Tour-Debüt.

Fast noch spektakulärer hält sich Flo Prägant ohne Spielrecht für European- oder Challenge Tour über Wasser. Nach Verletzungen und Schwungkrise 2014 („In meinem Schwung hat gar nichts gepasst“) denkt der Kärntner ans Aufhören, will es aber 2015 noch einmal wissen. Die Einladung nach Atzenbrugg nutzt er elegant um 15.000 Euro für Platz 22 abzustauben und holt sich beim Czech Masters noch 3.000 Euro Nachschlag. Das reicht um mit 25.000 Euro Preisgeld Platz 2 in der Austrian Order of Merit zu übernehmen und somit weitere Wild Cards zu rechtfertigen.

Gut spielen ohne Tourkarte – das lohnt sich nirgendwo mehr als in Dubai. Auf der Mena Golftour gibt es mit 50.000 Dollar satte Preisgeldtöpfe bei überschaubar besetztem Starterfeld. Das Flugticket in die Emirate rechtfertigt Prägant gleich beim ersten Einsatz im Dubai Creek Golf & Yachtclub: erst im Stechen schrammt er am Sieg vorbei, sahnt aber auch für Platz 2 stolze 6000 US Dollar ab.

Der Stehsatz seinerseits von Markus Brier – „Eine Tourkarte bringt dir noch gar nichts“ – bewahrheitet sich wieder einmal. Im beinharten Profigeschäft zählt nur das eiskalte Zuschlagen wenn es drauf ankommt. Never give up! Türen öffnen sich für den hungrigen Golfpro zu jeder Zeit.

von Joachim Widl

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US-Tourkarte egal

Tigerline_Golf_Live_atBernd braucht seine Tourkarte in Europa deutlich mehr als ein Spielrecht in Amerika. Die Top 50-Stars können sich alle Turniere aussuchen – bis auf den Ryder Cup.

Ohne ein gewaltiges Finish bei der Bridgestone Invitational und der PGA Championship wird es wohl nichts werden mit Bernds US-Tourkarte für 2016. Und das ist auch besser so, weil es ihn nur in Versuchung führen würde, vielleicht die falschen Entscheidungen zu treffen und den Fokus zu sehr auf die US PGA Tour zu legen.

Zugegeben, die European Tour wird bei den Spielern immer unbeliebter, vor allem seit sie bei US-Turnieren wie Popstars verwöhnt werden und im Schnitt doppeltes Preisgeld winkt. Aber es gibt drei sehr, sehr gewichtige Gründe, warum Europas Topspieler wie Bernd Wiesberger der European Tour besser nicht den Rücken kehren und weiterhin brav ihre 13 bis 15 Turniere pro Jahr als Minimum absolvieren:

1. RYDER CUP: Für Spieler eines Kalibers wie Bernd Wiesberger (Top 50 der Welt, aber nicht unter den Top 10) ist die Qualifikation für den Ryder Cup viel leichter über die Punkte aus dem Race to Dubai zu stemmen. Wäre der Ryder Cup schon heuer und die Qualifikation jetzt fast zu Ende, hätte Bernd Wiesberger gute Chancen mit den Top 4 der Europa-Qualifikation ins Team zu kommen.

Über die Weltrangliste kommen zwar 5 Spieler in Europas Ryder Cup-Team, aber da wäre Wiesberger zur Zeit siebentbester Europäer, aber auf jeden Fall nicht so leicht qualifiziert. Die besten Europäer im World Ranking sind zumeist jene, die auf der US Tour und bei Majors und WGC-Events ihre meisten Punkte holen.

2. BESSER IN EUROPA: Gerade mal 9% seiner Weltranglistenpunkte holte Bernd heuer auf amerikanischem Boden. Ohne den fulminanten Desert Swing, den zweiten Platz in Irland und den Triumph in Paris sähe es düster aus. Beim fast wöchentlichen Puttwettbewerb auf der US PGA Tour zog Bernd bislang den Kürzeren, vor allem auf den Bermudagrüns von Florida und anderen Südstaaten.

Bernd sollte sich Gonzalo Fernandez-Castano als warnendes Beispiel nehmen. Der schaffte es vor zwei Jahren unter die Top 35 der Welt und löste dank eines 3. Platzes beim Arnold Palmer Invitational die US Tourkarte. Obwohl der Spanier dann zum Jahresende in China das BMW Masters (European Tour) gewann, spielte er 2014 und 2015 praktisch ausschließlich auf der US PGA Tour.  Mit Ach und Krach verteidigt Gonzo zwar sein Spielrecht in Amerika, rutschte aber bis auf Rang 298 im World Ranking ab und machte heuer gerade mal 250.000 Dollar Kasse. Für Majors und WGC-Events reicht es nicht mehr.

3. WORLD PLAYER STATT FREMDLING IN AMERIKA: Klüger agieren da Spieler wie Danny Willett, die so wie Bernd heuer als World Player statt als USA-Gäste agieren. So ein Programm 2016 wäre auch ein Traum für jeden Fan: Saisonbeginn mit dem Desert Swing, dann das Frühjahr in Amerika mit ein paar regulären US PGA Tour-Events, den ersten zwei Majors, WGC-Events und der Players Championship. Es folgt ein heißer europäischer Sommer mit den Megaturnieren French Open und Open Championship. Dazu sponsortaktisch elegant Stopps in München (BMW), Österreich (Raiffeisen) und Crans-Montana einlegen und bisserl vor den eigenen Fans aufgeigen. Das könnte 2016 zudem leichter werden, mit einer Austrian Open vielleicht zu einem besseren Termin im August oder September, möglicherweise sogar wieder in Fontana (?). Weiter Punkte fürs Race to Dubai und kommendes Jahr für die Ryder Cup-Quali sammeln und die Finalserie im Race to Dubai bestreiten. Auf keinem anderen Weg wird Bernd Wiesberger so erfolgreich punkten wie mit einem Turnierprogramm als World Player.

Die Tourkarte für Amerika braucht Wiesberger gar nicht: für Turniere wie die Arnold Palmer Championship oder die Players Championship reicht die gute Weltranglistenposition und wo es rund um die US Majors oder WGC-Events hineinpasst, bekommt er die notwendigen Einladungen sowieso.

Das erklärte Ziel, mit den Großen Jungs bei den Big Events mitzuspielen, ist für ihn als Top 50-Spieler automatisch erreicht. Mit dem Schwerpunkt als World Player teet Bernd zudem auf seinen Lieblingswiesen auf und hat dort die besten Chancen sich in den Top 50 zu halten. Und in Europas Ryder Cup- Team 2016 oder 2018 kommt er am ehesten über das Race to Dubai. Den Luxus auf eine US Tourkarte zu pfeifen, den kann sich Bernd ruhig leisten.

von Joachim Widl

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