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Lefty schreibt Geschichte

PGA CHAMPIONSHIP – FINAL: Phil Mickelson (USA) schreibt am Sonntag am Ocean Course von Kiawah Island Golfgeschichte, denn mit 50 Jahren ist „Lefty“ nun der älteste Spieler der je ein Major für sich entscheiden konnte.

Es war definitiv die Woche des Phil Mickelson und das auf einem der schwierigsten Plätze auf denen die PGA Championship je gastierte. Gleich zum Auftakt zeigte der Kalifornier, dass er die diffizile Par 72 Wiese nahezu perfekt im Griff hat, denn mit einer 70 (-2) legte er sich einen mehr als nur brauchbaren Grundstein. Am Freitag tauchte er dann mit einer 69 (-3) sogar in die 60er ab und setzte sich damit endgültig an der Spitze fest.

Auf den ersten Bahnen des Moving Days wirkte es dann als würde der 50-jährige endgültig allen auf und davon ziehen, ehe ihn Kiawah Island mit Bogey und Doppelbogey doch wieder auf den Boden der Realität zurückholte. Mit der 70 (-2) und bei gesamt 7 unter Par behauptet er sich aber immerhin mit einem Schlag an der Spitze vor Landsmann Brooks Koepka. Bei wieder stärkerem Wind spielt sich der Ocean Course dann am Sonntag unglaublich zäh, was auch Mickelson prompt zu spüren bekommt.

So legt er mit Bogey-Birdie-Bogey einen kunterbunten Start hin, kommt nach einem weiteren farbenfrohen Intermezzo mit Birdie-Bogey-Birdie aber immerhin bei Level Par auf den letzten neun Löchern an. Auch Koepka, der sichtlich erneut etwas mit Schmerzen zu kämpfen hat, und auch Louis Oosthuizen (RSA) können den Druck aber nicht intensivieren und haben beide hart mit sich selbst zu kämpfen.

Die 73 genügt

Nach einem Birdie auf der 10 setzt „Lefty“ sich dann erstmals richtig etwas ab und kann sich so bei nur einem weiteren Birdie sogar drei Bogeys leisten um mit der 73 (+1) am Ende des Tages Geschichte zu schreiben, denn sowohl Koepka (74) als auch der Südafrikaner (73) können den Fanliebling an der Spitze nicht mehr einholen und müssen sich bei gesamt 4 unter Par mit dem geteilten 2. Platz begnügen.

Mit dem Sieg bei insgesamt 6 unter Par krallt sich Phil Mickelson nicht nur seinen bereits sechsten Majorsieg, sondern verbessert sogar den seit 1968 bestehenden Rekord von Julius Boros – der US-Amerikaner gewann mit 48 Jahren die PGA Championship – als ältester Spieler der je zu Majorehren kam.

Europa 1 : 0 USA

Im Duell der beiden Ryder Cup Captains, sowohl Padraig Harrington (IRL) als auch Steve Stricker (USA) stemmten in South Carolina den Cut, setzte sich im fiktiven Duell einigermaßen klar der Ire durch, denn mit einer 69er (-3) Finalrunde und bei gesamt 2 unter Par belegt er den sehenswerten 4. Rang. Steve Stricker hat am Sonntag hingegen alle Hände voll zu tun und wird nach der 75 (+3) schließlich „nur“ 44.

Mit der Leistung seiner „Schützlinge“ wird sich Harrington jedoch wohl nur bedingt zufrieden zeigen, denn mit Lowry (IRL), Casey (ENG) und Rahm (ESP) sind nur drei Europäer unter den 16 Spielern unter Par zu finden. Eine Quote die sich vor dem Kontinentalduell im September wohl noch verbessern sollte, will man in Whistling Straits den Ryder Cup erfolgreich verteidigen.

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Neuer Rekord greifbar

PGA CHAMPIONSHIP – 3. RUNDE: Phil Mickelson (USA) behauptet sich am Moving Day am schweren Ocean Course von Kiawah Island mit einer 70 an der Spitze und hat es am Sonntag in den eigenen Händen Geschichte zu schreiben.

Phil Mickelson präsentiert sich in dieser Woche am längsten je gespielten Major-Platz der Geschichte – der Ocean Course misst über 7.200 Meter – absolut auf den Punkt in Hochform. Der US-Fanliebling wusste schon an den ersten beiden Tagen zu überzeugen und setzte sich mit Runden von 70 (-2) und 69 (-3) Schlägen an die Spitze des Feldes. Auch am Samstag wieder ist „Lefty“ von Beginn an hellwach und weiß die etwas gutmütigeren äußeren Verhältnisse mit weniger Wind vor allem auf den Frontnine perfekt zu nützen.

Mit traumwandlerisch sicheren Abschlägen und messerscharfen Annäherungen knallt er auf den ersten Neun bereits vier Birdies auf die Scorecard und droht der Konkurrenz regelrecht zu enteilen. Überhaupt nachdem Brooks Koepka (USA) sich ein Bogey auf der 9 eintritt und Mickelson kurz danach auf der 10 sein bereits fünftes Birdie einsackt, zieht er an der Spitze unaufhaltsam davon.

Kiawah Island schlägt zurück

Doch die Tücken des unglaublich schwierigen Terrains holen auch den Kalifornier wieder auf den Boden der Realität zurück. Zunächst kann er auf der 12 aus dem Waste Bunker seinen ersten Fehler nicht verhindern und stolpert nach einem Drive ins H2O auf der 13 sogar in eine Doublette. Zwar stabilisiert er sein Spiel in Folge wieder und übersteht das zähe Finish unbeschadet, mehr als die 70 (-2) geht sich am Ende so aber nicht aus.

Diese reicht jedoch um sich bei gesamt 7 unter Par an der Spitze festzukrallen, bei nur noch einem Schlag Vorsprung auf Koepka, der seinerseits die 70 notiert, und deren zwei auf Louis Oosthuizen (RSA) (72) ist aber für einen spannenden Finaltag alles angerichtet. Das größte Thema vor den letzten 18 Bahnen ist jedoch ganz klar ob Phil Mickelson am Sonntag einen neuen Rekord aufstellen kann, denn mit 50 Jahren würde er den seit 1968 bestenden Rekord von Julius Boros, der US-Amerikaner gewann damals mit 48 Jahren die PGA Championship, als ältester Major-Sieger verbessern.

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Eisern gescheitert

PGA CHAMPIONSHIP – 2. RUNDE: Bernd Wiesberger hat auch am Freitag wieder nahezu durchgehend mit zu ungenauen Eisenschlägen zu kämpfen und scheitert am Ocean Course von Kiawah Island mit lediglich zwei Birdies auf 36 Löchern klar am Cut. Mit dem verpassten Wochenende verschärft sich für den Burgenländer nun sowohl im Hinblick der US Open Qualifikation als auch im Non-Member Ranking der PGA Tour die Lage enorm.

„Das sind in letzter Zeit frustrierende Tage am Platz,“ gibt er auf Instagram ununwunden zu, „obwohl das Spiel nicht so weit weg war wie das Score vermuten lassen würde.“

Bernd Wiesberger konnte schon zum Auftakt am Ocean Course zu keiner Zeit kaschieren, dass er sich derzeit in einer zumindest kleinen Formkrise befindet. Vor allem seine größte Stärke, die genauen mittleren bis kurzen Eisen und Wedges, wollten so gut wie nie so gelingen wie der 35-jährige Burgenländer sich das vorgestellt hatte. So musste er schlussendlich zum Auftakt mit einer 78 (+6) leben, was gleichzeitig auch seinen bis dato schlechtesten Start in ein Major darstellte.

Am Freitag ist die Nummer 62 der Welt somit zur Aufholjagd gezwungen, was mit schnelleren Grüns, später Startzeit und knapp 40 km/h starken Windböen am Küstenkurs von South Carolina ein besonders schwieriges Unterfangen darstellt. Zu schwierig wie sich im Nachhinein herausstellt, denn wieder hat der siebenfache European Tour Champion vor allem mit seinen Annäherungen zu kämpfen, die nur äußerst selten echte Birdiemöglichkeiten eröffnen.

Obwohl der erste Abschlag auf der 10 knapp nur das Rough findet und auch die Annäherung das Kurzgemähte hauchdünn verfehlt, geht sich von knapp außerhalb des Grüns im bereits recht unangenehmen Wind ein durchwegs sicheres und souveränes erstes Par aus. Nach starkem Drive attackiert er am darauffolgenden Par 5 das Grün, bleibt jedoch rechts im Rough hängen, und da der Chip aus dem dicken Zeugs nicht wirklich prickelnd gelingt, muss er sich mit dem Par begnügen.

Die Fehler nehmen zu

Trotz eines Wasserballs kratzt er auf der 13 dann noch sehenswert aus 7 Metern von außerhalb des Grüns das Par und hält so sein Score in der frühen Phase von Runde 2 stark zusammen. Dies ändert sich jedoch prompt am Par 3 danach, da er das Grün rechts verfehlt und der Chip sich bereits sieben Meter vor dem Loch einbremst, was schließlich im ersten Bogey mündet. Nach ewiger Stehzeit – gleich zwei Flights lang muss Bernd auf der 17 Däumchendrehen – gelingt der Teeshot am schwierigen Par 3 nicht wirklich nach Maß, und da auch der zweite Versuch nicht zwingend genug zum Loch will, kann er Bogey Nummer 2 nicht mehr verhindern.

Auch nach dem Turn geht weiterhin nichts leicht von der Hand. Zunächst beraubt er sich aus knapp 115 Metern mit einer eher durchwachsenen Annäherung einer echten Birdiechance und hat danach am Par 5 mit einem zwischenzeitlichen Ausflug in einen der Waste Bunker sogar einigermaßen zu kämpfen um das Par noch kratzen zu können. Nachdem sich der Abschlag auf der 4 nur knapp im Rough einbremst, er das Grün von dort nicht wie geplant erreicht und sich in Folge auch im Kurzspiel mit einem verschobenen Einmeterputt nicht zu retten weiß, hat er das dritte Bogey auf der Scorecard stehen, was die letzten Cutbemühungen endgültig torpediert.

Wurm drin

Endlich gelingt dann auf der 6 eine Annäherungen nahezu auf den Punkt, aus drei Metern kann er die Chance mit ausgelipptem Putt jedoch nicht nützen und da er danach am Par 5 auch aus einem guten Meter den Putt nicht versenken kann, muss er weiterhin am Freitag auf sein erstes Birdie warten. Der 14. Schläger im Bag streikt dann auch auf der 8, denn mit einem Dreiputt liegt mittlerweile sogar bereits bei einem Gesamstscore von 10 über Par. Der 9 entlockt er dann zwar fast trotzig doch noch einen roten Eintrag und erspart sich so einen komplett birdielosen Auftritt. Mit der 75 (+3) und gesamt 9 über Par verpasst er den Cut als 110. aber deutlich. „Kiawah Island hat sich heute absolut brutal gespielt. Dennoch ist es wirklich schade, dass ich Morgen nicht mehr hinausgehen kann,“ fasst Wiesberger seinen Golffreitag enttäuscht zusammen.

Klarerweise ist bei der Analyse der beiden Runden anzumerken, dass der Ocean Course zu einer der schwersten Wiesen dieses Planeten zählt und auch der Wind war vor allem am Freitag nahezu omnipräsent war. Dennoch sind es in dieser Woche neben der etwas zu hohen Fehlerquote vor allem die ausbleibenden Birdies, denn lediglich zwei herausgeholte Schläge auf 36 Löchern ist schlicht deutlich zu wenig um mit der Weltelite auch am Wochenende noch aufteen zu dürfen.

Prekäre Lage

Mit dem verpassten Cut verschärft sich für Bernd auch die Lage doch spürbar und zwar auf vielen verschiedenen Ebenen. Zum einen verpasst er wichtige Weltranglistenpunkte und wird somit weitere Plätze verlieren, womit die US Open Qualifikation in unangenehme Ferne rückt. Nächste Woche in Dänemark hätte er zwar noch klar die Chance, muss dort jedoch ganz vorne landen um die nötigen Zähler für die Top 60 der Welt noch sammeln zu können. Für die Porsche European Open hat er bislang noch nicht genannt, weshalb das Mini Ranking bestehend aus British Masters, Dänemark und Deutschland – die besten 10 noch nicht qualifizierten erhalten für Torrey Pines einen Startplatz – wohl obsolet wird.

Zum anderen verschärft sich auch der Kampf um die PGA Tourcard, die er vor der Saison als eines seiner Ziele ausgewiesen hat. Für den Südburgenländer wird es nun deutlich schwieriger im Non-Member Ranking weiter anzuschreiben, denn ohne Top 60 der Welt ist er weder bei den US Open noch bei den St. Jude Invitational im Rahmen der WGC-Serie spielberechtigt. Realistisch betrachtet bleiben Bernd somit nur noch die Open Championship übrig um Punkte zu sammeln, richtig erfolgreich konnte er diese jedoch noch nie gestalten. Einladungen auf der PGA Tour wären zwar eine Möglichkeit um weitere Zähler zu sammeln, ob oder welche er bekommt bleibt jedoch abzuwarten.

Mickelson mit all seiner Routine im Starkwind

Einen Monat vor seinem 51. Geburtstag beweist Phil Mickelson einmal mehr, dass er noch nicht zum alten Eisen zählt. Mit sensationeller Leistung auf seinen zweiten 9 Löchern in 31 Schlägen setzt Lefty mit der 69 die frühe Bestmarke bei 5 unter Par und genehmigt sich an beiden Tagen jeweils nur 27 Putts. Fast noch beeindrucker ist dann die 68 von Louis Ossthuizen bei 60 km/h Wind am Nachmittag, die den erfahrenen Südafrikaner zu Mickelson aufschließen lässt.

Mit Brooks Koepka bei -4 und Masters-Champion Hideki Matsuyama bei -3 sind ihnen jedoch einige Big Guns dicht auf den Fersen. Auftaktleader Corey Conners (CAN) rutscht dagegen mit der 75 bis auf Position 7 ab. Rory McIlroy verzweifelt komplett beim Putten, ist nach der Par-Runde bei insgesamt +3 als 39. aber wenigstens im Finale. Ausgeschieden sind dagegen Dustin Johnson, Sergio Garcia, Martin Kaymer, Justin Thomas oder Tommy Fleetwood.

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Schwerer Rucksack

PGA CHAMPIONSHIP – 1. RUNDE: Bernd Wiesberger findet zum Auftakt am Ocean Course von Kiawah Island von Beginn an keinen Rhythmus und hängt sich bei noch einigermaßen gutmütigen Verhältnissen mit der 78 (+6) im Kampf um den Cut bereits einen ziemlich schweren Rucksack um.

Neun Jahre und 25 Majors später kehrt Bernd Wiesberger nach Kiawah Island zurück, wo 2012 seine Majorkarriere begann. Auf dem anspruchsvollen Küsten-Linkskurs von South Carolina debütierte er damals mit einer beachtlichen 72 (Par) um am Freitag nach der bitteren 79 (+7) mit einen einzigen Schlag zuviel schon die Koffer zu packen. Die PGA Championship, das Major der PGA of America, hat dem Burgenländer auch Jahr für Jahr kalt-warm eingeschenkt. Neben fünf Missed Cuts gab es nur zweimal eine Finalteilnahme, dafür 2014 in Valhalla mit Platz 14 und Flightpartner Rory McIlroy am Sonntag auch einen persönlichen Rekord.

Der Nordire gewann übrigens 2012 in Kiawah Island mit satten 8 Schlägen Vorsprung, aber bei nur 17 Spielern unter Par. Nicht umsonst gilt das Links-Juwel an der Atlantikküste als eines der besten, aber auch schwersten Golflayouts Amerikas. Nach einer historischen PGA Championship im Vorjahr, mit erstmals drei Österreichern am Start, ist heuer nur der Burgenländer qualifiziert. Dieser knallt dann aber gleich auf der 1 seinen ersten Abschlag perfekt aufs Fairway, allein die Annäherung will aus etwas mehr als 100 Metern nicht zwingend genug zur Fahne um sich eine echte Birdiechance geben zu können. Mit dem anfänglichen sicheren Par macht er jedoch noch nichts verkehrt.

Annäherungen zu ungenau

Der Teeshot auf der 2 versandet dann allerdings in der Waste Area, womit die Grünattacke obsolet wird. Die Annäherung gelingt jedoch durchwegs gut, nur der Putter will aus knapp vier Metern noch nicht mitspielen. Nachdem er auf der 4 dann den Approach vor dem Grün einbunkert und aus knapp zwei Metern den Parputt nicht lochen kann, muss er den ersten Schlagverlust notieren. Vom Tee aus zeigt er sich in der frühen Phase durchaus sicher, nur mit den Annäherungen hat er im mittlerweile einigermaßen trickreichen Wind noch so seine liebe Mühe, weshalb sich keine Birdiemöglichkeiten ergeben wollen. Immerhin schafft er es aber noch weitere Fehler zu vermeiden.

Nach gutem Abschlag geht sich am Par 5 der 7 die Grünattacke aus, von knapp hinter dem Kurzgemähten benötigt er dann jedoch noch drei Anläufe bis der Ball im Loch ist und muss so weiterhin auf das erste Birdie warten. Auch die Backnine zeichnen ein ähnliches Bild: Wieder ein guter Drive aber eine zu ungenaue Annäherung und aus dem Bunker hinter dem Grün kann er schließlich sein zweites Bogey nicht mehr verhindern. Richtig teuer wird es jedoch auf der 12, denn der Drive rollt etwas zu lange aus und bremst sich erst im 2nd Cut ein. In Folge bleibt die Annäherung übers Wasser leicht zu kurz, was am Ende sogar im Doppelbogey mündet.

Am Par 3 der 14 bringt er sich gleich wieder in Schwierigkeiten, meistert den schwierigen Sandschlag über die hohe Bunkerkante aber stark und nimmt so noch das Par mit. Die 15 prolongiert dann regelrecht einen komplett verkorksten ersten Spieltag, denn Bernd bunkert sich vom Tee mit dem Holz 3 in der Waste Area ein, hat von dort keine Chance das Grün zu erreichen und nach Pitch und Dreiputt leuchtet sogar die zweite Doublette auf. Zumindest kann er am Par 5 der 16 nach einem richtig starken Wedge aus einem guten Meter auch endlich den bislang so hartnäckigen Birdiebann durchbrechen.

Schlechtester Major-Start

Auf der schwierigen Schlussbahn zückt er vom Tee nur sein Holz 3, trifft damit zwar das Fairway, lässt sich so aber auch noch um die 200 Meter zum Grün übrig. Mit leicht verzogenem Approach ins Rough kann er das abschließende Bogey nicht vermeiden und unterschreibt so schließlich zum Auftakt nur die 78 (+6). Angesichts der Tatsache, dass er am Donnerstag Vormittag durchwegs gute Verhältnisse hatte und für Freitag Nachmittag Windspitzen bis 40 km/h vorhergesagt sind, hängt er sich so mit Rang 127 bereits einen richtig schweren Rucksack im Kampf um den Cut um.

Mit der 78 stellt er auch einen neuen unangenehmen Rekord auf, denn damit löst er das Masters 2017 als zähesten Major-Start ab, denn damals leuchtete am Donnerstag in Augusta eine 77 (+5) auf. Darüber hinaus ist die erste Runde am Ocean Course auch sogar seine drittschlechteste Umrundung bei einem der vier größten Turniere. Corey Conners (CAN) erwischte mit einer 67 (-5) den besten Start.

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Viel auf dem Spiel

PGA CHAMPIONSHIP – VORSCHAU: Für Bernd Wiesberger steht in South Carolina so viel wie wohl schon lange nicht mehr auf dem Spiel, denn durch das Abrutschen in der Weltrangliste aus den Top 60 würde sich für den Burgenländer mit einem wenig erfolgreichen Auftritt am Ocean Course auf Kiawah Island auch die Ausgangslage in Sachen US Open enorm verschärfen.

So richtig ins Laufen will die Saison bei Bernd Wiesberger heuer noch nicht kommen. Dabei zeigte sich der Burgenländer am Ende der kurzen Winterpause noch sichtlich voller Tatendrang und sprach selbst Themen wie den Ryder Cup und PGA Tourcard an. Im selben Atemzug gab er sich auch selbst die Richtung vor und meinte, dass er dazu vor allem bei den Topevents voll da sein muss. Bisher klafft jedoch zwischen den selbst formulierten Hoffnungen und der Realität doch eine ziemlich Lücke, denn bis auf einen 6. Platz in Dubai Ende Jänner wollte heuer noch nicht wirklich viel Gewinnbringendes gelingen.

Etwas entspannter gestaltet sich für Bernd der Blick aufs Non-Member Ranking der PGA Tour, da er letzten November bei den RSM Classic mit Rang 4 immerhin gut anschrieb und auch den bis dahin so hartnäckigen US Fluch der Top 10 Resultate endlich knackte. Mit ansonsten ausbleibenden Ergebnissen verschärfte sich die Lage jedoch vor allem in der Weltrangliste, denn mittlerweile ist der Oberwarter „nur“ noch auf Rang 62 zu finden, was bereits in naher Zukunft richtig unangenehm werden könnte. Frei nach dem Motto „nach dem Major, ist vor dem Major“ ist somit ein gutes Abschneiden in dieser Woche fast schon Pflicht, will er auch bei den US Open heuer dabei sein.

Vom Meister persönlich designed

Gerade der Ocean Course auf Kiawah Island wird ihm diese Sache jedoch alles andere als leicht machen. Jahr für Jahr wird die Par 72 Anlage zu den schwersten Plätzen dieses Planeten gewählt. Hart an der Küste South Carolinas gelegen spielt die Meeresbrise immer eine tragende Rolle, gepaart mit engen Fairways, geschickt platzierten Fallen und pfeilschnellen und teils enorm ondulierten Grüns hat die Wiese schon den ein oder anderen heftigst abgeworfen. Für Bernd ist es dennoch ein kleines Revival, denn den Platz kennt er bereits aus 2012, feierte er doch just dort im Rahmen der PGA Championship sein Major-Debüt.

Damals machte er auch lange Zeit durchwegs gute Figur und lag teils sogar richtig sehenswert im Rennen. Aufkeimender, böiger Wind machte ihm auf den Backnine aber das Leben enorm schwer, weshalb er schließlich mit etlichen Fehlern knapp um einen Schlag den Cut verpasste. Sieger damals war ein Rory McIlroy (NIR) in Überform, der die Konkurrenz nahezu pulverisierte und bei 13 unter Par mit gleich acht Schlägen Vorsprung triumphierte. Dass der Rest jedoch gerade mal bei -5 nach vier Runden lag, zeigt eindeutig wie der von Pete und Alice Dye designte Platz – auch Plätze wie etwa der TPC Sawgrass stammen aus der Feder des Meisters persönlich – einzuschätzen ist. Sieht man sich die letzten Setups der PGA Championship an, darf man wohl davon ausgehen, dass der Sieger am Ende heuer kein zweistelliges Minusergebnis wird vorweisen können.

Bernds Weg zu den US Open

Vor allem die Mischung des Kurses ist es, was die Spieler teils vor schwierige Aufgaben stellt. Zwar gilt das Terrain als einer der wenigen echten Linkskurse der USA, allerdins sind durchaus Elemente vorhanden die nicht unbedingt an Linksgolf erinnern, was bedeutet, dass der Gameplan von A bis Z voll durchdacht sein muss um sich nicht in unnötig prekäre Lagen zu manövrieren. Für Bernd Wiesberger, der generell sehr auf einen zurechtgelegten Gameplan setzt, könnte sich dies jedoch sogar womöglich zu einem Vorteil entwickeln, auch weil der siebenfache European Tour Champion bereits aus 2012 den Platz und seine Tücken bestens kennt.

Ein gutes Abschneiden in dieser Woche würde klarerweise etwas den Druck nehmen, denn kann er sich bis Sonntag in der Weltrangliste um zwei Ränge verbessern und wieder die Hürde der Top 60 nehmen, hätte er die US Open bereits fix in der Tasche, da am Ende dieser Woche die erste Deadline fürs dritte Major gezogen wird. Sollte sich dies nicht ausgehen, wird die Lage richtig ernst, denn dann würde er in Dänemark bereits ein absolutes Topergebnis – wohl in etwa Top 3 – benötigen. Eine Woche danach steht zwar mit den Porsche European Open noch eine Möglichkeit zur Verfügung, dafür nannte Bernd bis dato jedoch noch nicht. Somit würde dies vermutlich für ihn auch das Mini-Ranking der European Tour – die besten 10 noch nicht qualifizierten Spieler nach British Masters, Dänemark und Porsche erhalten einen Startplatz für die US Open – obsolet machen, hat er doch bislang lediglich einen 34. Platz aus Sutton Coldfield vorzuweisen.

Die Konkurrenz wird in dieser Woche kaum zu toppen sein, steht doch beim Major naturgemäß alles was Rang und Namen hat am Abschlag. Das Wetter sollte jedenfalls durchgehend voll mitspielen, denn Tag für Tag sind Top-Verhältnisse mit Spitzenwerten rund um 30 Grad Celsius vorhergesagt. Einzig der Wind könnte sich mit Spitzen bis zu 35 km/h am Donnerstag als einigermaßen zäh erweisen.

 

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Keine Bestmarken

PGA CHAMPIONSHIP – FINAL: Bernd Wiesberger rutscht am Finaltag im TPC Harding Park mit einer durchwachsenen Vorstellung und der 74 noch bis ins auf Platz 43 zurück und kann damit keine neuen heimischen Major-Bestmarken aufstellen. Auch Sepp Straka agiert am Sonntag zu fehleranfällig und kommt über einen 66. Rang nicht hinaus.

Bernd Wiesberger hatte am Samstag über weite Strecken bereits mit einem eiskalten Putter zu kämpfen, der nicht nur gute Birdiechancen nicht verwerten konnte, sondern ihm darüber hinaus auch das Leben im Kampf um die Pars recht schwer machte. Erst gegen Ende erwärmte dieser sich dann doch noch und spendierte Bernd auf der 18 immerhin aus gut 18 Metern ein abschließendes Birdie, womit er sogar noch die 70 (Par) notieren konnte.

Zwar hätte der Burgenländer mit Sicherheit gerne mehr Druck nach vorne ausgeübt und den Moving Day dazu verwendet bis unter die Spitzenplätze nach vor zu kommen, mit der kämpferischen Leistung am Samstag wahrte er aber immerhin die Chance bei nur zwei Schlägen Rückstand auf die Top 10 endlich den hartnäckigen „US Fluch“ der ausbleibenden Spitzenresultate durchbrechen zu können. Das Vorhaben soll sich am Sonntag jedoch deutlich nicht ausgehen.

Der Start verläuft trotz verpasster Fairways mit zwei Pars noch durchwegs souverän. Am ersten Par 3 trifft er dann zwar das Grün, aus 13 Metern muss er aber mit dem Zweiputt zufrieden sein. Auch am ersten Par 5 bleibt der Drive etwas zu weit links, was die Grünattacke unmöglich macht. Die Vorlage entpuppt sich aber nicht als Nachteil, denn Bernd legt sein Wedge danach auf nicht einmal einen Meter zur Fahne und sackt so das erste Birdie ein.

Die Probleme mit den Drives reißen auch weiterhin nicht ab. Auf der 6 biegt der Abschlag diesmal rechts weg und bremst sich erst am Cartweg wieder ein. In Folge überschlägt Bernd das Grün sogar und kann sich diesmal nicht mehr zum Par scrambeln. Am kurzen Par 4 geht sich nach konservativer Variante und eher suboptimalem Wedge kein Birdie aus, dafür aber bleibt er am überlangen Par 3 danach nervenstark und locht den wichtigen Zweimeterputt zum Par.

Scotty Cameron eiskalt

Kurz vor dem Turn wird es auf der 9 dann unangenehmer, denn aus 14 Metern lässt ihn plötzlich der Putter im Stich und hängt ihm mit einem Dreiputt das zweite Bogey um. Der Schlagverlust scheint ein echter Wirkungstreffer zu sein, denn am Par 5 danach tritt er sich gleich den nächsten Dreiputt ein und muss so sogar den Bogeydoppelpack hinnehmen. Nachdem sein Scotty Cameron auch auf der 13 aus nicht einmal zwei Metern den Dienst quittiert, wirkt sein 14. Schläger im Bag langsam aber sicher wie ein Eis am Stiel.

Ein weiterer links verzogener Drive auf der 14 droht Bernds Spiel nun endgültig in sich zusammenbrechen zu lassen, denn die Annäherung erreicht danach das Grün nicht und da das Up & Down zum Par nicht mehr gelingen will, rutscht er sogar beim Gesamtergebnis wieder auf Level Par zurück. Das will der Burgenländer aber sichtlich nicht auf sich sitzen lassen und heizt wie aus dem Nichts erstmals auch das Gerät fürs Kurzgemähte an, wie ein gelochter Zehnmeterputt zeigt.

Am letzten Par 3 setzt es dann jedoch den nächsten Dämpfer, da der Sandschlag aus dem Grünbunker zu weit wird und er so das bereits sechste Bogey des Tages einstecken muss. Zumindestens gelingt die 18 noch ohne große Probleme, doch mit einer 74 (+4) kann sich der 34-jährige klarerweise alles andere als zufrieden zeigen. Mit der zähen Performance wird er auch noch um viele Ränge bis auf Platz 43 im Klassement zurückgereicht.

Still to beat

Mit der finalen Performance kann Bernd Wiesberger auch nach 22 gespielten Majors weiterhin noch keine neuen rot-weiß-roten Bestmarken setzen, denn nach wie vor ist der 12. Platz von Markus Brier in Carnoustie das beste Major-Resultat eines Österreichers. Bernds „Personal best“ ist ein 15. Platz in Kentucky bei der PGA Championship im Jahr 2014 als er mit Rory McIlroy (NIR) im Schlussflight auf die letzte Runde ging. Auch in Sachen US-Top 10 heißt es weiterhin Geduld bewahren, denn der hartnäckige „Amerika Fluch“ endet für Bernd auch in San Francisco noch nicht.

Dabei zeigte er die Woche über trotz des verpatzten WGC-Events in Memphis zum größten Teil grundsolides Golf und sorgte auch für einige Highlights, wie etwa gleich zwei gelochte Bunkerschläge zum Auftakt. Vor allem am Wochenende wollten sich aber mit etwas ungenaueren Eisen nicht wirklich viele echte Birdiechancen ergeben und ein unterkühlter Putter fiel somit noch schwerer ins Gewicht, was ihn vom 11. bis auf den 43. Rang zurückrasseln lässt. Zunächst wird Bernd nun den USA den Rücken kehren und Ende August bei den ISPS Handa UK Championship abschlagen, ehe es für die US Open Mitte September wieder zurück in die Vereinigten Staaten geht.

Anfänglicher Schock

Sepp Straka ging am Samstag wie seinem Landsmann Bernd Wiesberger ebenfalls so gut wie nichts leicht von der Hand. Erst spät fand er dann noch Erfolgserlebnisse und schaffte es so mit der 71 (+1) zumindestens keine Plätze zu verlieren. Eigentlich soll am Sonntag noch ein deutlicher Vorstoß gelingen, allein wilde Fehler zu Beginn wissen dies schon früh zu verhindern.

Gleich der Start geht mehr als nur gründlich daneben, denn Sepp bunkert sich auf der 1 vor dem Grün in unangenehmer Lage ein, kommt erst beim zweiten Versuch überhaupt aus dem Sand raus und stolpert dann noch dazu über einen Dreiputt, womit er auf der doch eher scorefreundlichen 1 sogar das Triplebogey einstecken muss. Gleich auf der 2 gibt er sich aber die erste gute Birdiechance, der Putter bleibt aber auch aus zwei Metern weiterhin kalt.

Am Par 5 der 4 findet der Drive zwar nur das Rough, nach Vorlage locht er aber fast sein Wedge und lässt sich nur noch ein Tap-in zum ersten Birdie übrig. Gleich die 5 wird aber wieder richtig unangenehm, denn Sepp spielt von Rough zu Rough zu Rough und muss so am Ende sogar das Doppelbogey notieren. Die alles andere als langweilige Runde geht auch danach munter weiter, denn auf der kurzen 7 geht sich aus nicht ganz zwei Metern das nächste Birdie aus.

Starke Phase

Fast kommt auch am langen Par 3 der 8 wieder Farbe ins Spiel, der 27-jährige locht aber den Parputt aus knapp acht Metern und verhindert so einen weiteren Schlagverlust. Das stabilisiert sein Spiel deutlich, denn mit meist richtig sicheren Pars verläuft die zweite Platzhälfte zunächst gänzlich konträr zu den Frontnine. Auf der 16 aber sorgt er dann noch für ein absolut sehenswertes Highlight, denn am drivebaren Par 4 parkt er den Ball nur knappe vier Meter vom Loch entfernt und nimmt schließlich sogar ein Eagle mit.

Das bringt gegen Ende auch den Putter noch einmal so richtig auf Temperatur, denn am darauffolgenden Par 3 passt der Teeshot ebenfalls gut und aus drei Metern gelingt sogar noch der scoretechnische Ausgleich. Nachdem er sich am Schlussloch dann jedoch von Bunker zu Bunker hangelt und am Ende den Parputt aus drei Metern knapp am Loch vorbeischiebt, muss er zum bereits dritten Mal die 71 (+1) notieren und kann damit als 66. dem hinteren Drittel am Leaderboard nicht mehr entfliehen.

Trotz des zähen Wochenendes kann Sepp immerhin auf eine hundertprozentige Cutausbeute bei Majors zurückblicken, denn nach seinem 28. Platz beim Debüt letztes Jahr bei den US Open in Pebble Beach, ging sich auch heuer der Wochenendeinzug wieder aus. Bereits nächste Woche wird Sepp beim letzten Regular Season Turnier der PGA Tour am Start sein – auch Matthias Schwab teet bei den Wyndham Championship in Greensboro auf – ehe es für ihn mit dem ersten Playoff Turnier, den Northern Trust, in die Zielgerade der Saison geht.

Triumph beim PGA Championship-Debüt

Auch Collin Morikawa gab in San Francisco sein Debüt bei einer PGA Championship – und marschierte gleich bei seinem 2. Majoreinsatz zum vollen Triumph. Der 23-jährige Kalifornier führt in einem dicht gedrängten Leaderboard am drivebaren Par 4 der 16 die Entscheidung zu seinen Gunsten herbei, als er als einziger voll auf Risiko setzt, mit dem Schlag das Turniers das Grün trifft und aus zwei Metern zum Eagle locht. Mit der 64 (-6) und 13 unter Par verweist er den Engländer Paul Casey und Drittrundenleader Dustin Johnson um zwei Shots auf die Plätze.

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Mit purem Willen

PGA CHAMPIONSHIP – 3. RUNDE: Bernd Wiesberger läuft am Moving Day im TPC Harding Park mit eiskaltem Putter über die Grüns, hält sein Score aber mit purer Willenskraft zusammen und wahrt so auch die Chance auf ein Top 10 Ergebnis. Auch Sepp Straka geht am Samstag nicht wirklich vieles leicht von der Hand.

Bernd Wiesberger lässt bislang in dieser Woche leichte Erinnerungen an das Jahr 2014 aufkommen, denn damals stemmte er seinen bislang einzigen Cut bei den PGA Championship, spielte dafür allerdings gleich im absoluten Spitzenfeld mit, ehe er am Finaltag neben Rory McIlroy (NIR) zurückfiel. Sechs Jahre später steht der Burgenländer erneut im Wochenende und geht nach zwei 68er Runden nur knapp hinter den Top 10 ins Rennen.

Im mittlerweile allgegenwärtigen Wind beginnt die Nummer 29 der Welt ganz solide mit einem Par, bunkert sich auf der 2 allerdings mit dem Drive ein und bringt den Ball so erst mit dem dritten Schlag am Grün unter, was ein frühes Bogey zur Folge hat. Gleich am darauffolgenden Par 3 legt er sich aber eine erste echte Birdiechance auf, der Putter will ihm aus knapp zwei Metern aber noch nicht den Ausgleich spendieren.

Eine Bahn später ist es dann aber soweit, nachdem er am Par 5 mit der Grünattacke nur knapp das Ziel verfehlt, stellt das erste Birdie am Ende kein Problem dar. Die 6 beschleunigt dann den Herzschlag wieder etwas, denn er erreicht das Kurzgemähte erst mit dem dritten Schlag, stopft aber den fälligen Parputt aus eineinhalb Metern. Die Attacke am drivebaren Par 4 danach bleibt zwar zu weit links, nach starkem Chip ergibt sich aber eine gute Birdiechance, die er aus einem guten Meter aber verstreichen lässt.

Die ausgelassenen Chancen rächen sich dann am zweiten Par 3 der Frontnine nachdem sich der Putter weiterhin nicht erwärmen will und dem Burgenländer mit einem Dreiputt das zweite Bogey aufbrummt. Die schwache Phase endet auch auf der 9 nicht, denn nach weggepulltem Drive hat er keine Chance das Green in Regulation zu erreichen und stolpert prompt übers nächste Bogey, womit er bereits bis ins Mittelfeld zurückrutscht.

Von eiskalt auf glühend heiß

Nach gutem Drive hat er zu Beginn der Backnine keinerlei Probleme am Par 5 das Grün zu attackieren und holt sich zwei Putts später so das nächste Birdie ab. Sofort allerdings droht es wieder unangenehm zu werden, doch der 34-jährige rettet sich aus dem Grünbunker am Par 3 noch zum Par. Der 14. Schläger im Bag setzt jedoch an diesem Samstag weiterhin Eiskristalle an, wie ein weiteres Dreiputt-Bogey auf der 12 aus 14 Metern zeigt.

Wohl um nicht am Sonntag im Hotelzimmer bleiben zu müssen, erbarmt sich das Gerät fürs Kurzgemähte dann auf der 14 eher unerwartet, denn aus vier Metern darf er den nächsten roten Score notieren. Das Highlight hebt sich der Putter aber für die 18 auf, denn aus gut 18 Metern rollt der Ball ins Loch, womit Bernd sein Tagesscore sogar wieder auf Anfang drehen kann.

Mit einer 70 (Par) rutscht er bei etwas besseren Scores als an den Vortagen um einige Ränge bis auf Platz 18 zurück, wahrt bei gerade mal zwei Schlägen Rückstand auf die Top 10 aber eindeutig die Chance den hartnäckigen „US-Fluch“ – bislang durfte sich der siebenfache European Tour Champion noch nicht über ein Spitzenergebnis auf amerikanischem Boden freuen – in San Francisco zu durchbrechen. Dafür allerdings wird der Putter wohl am Sonntag etwas besser auf Temperatur kommen müssen.

Nach der Runde meint er [sic!] auf Facebook: „Es war kein einfacher Moving Day heute für mich. Mein Spiel hat sich zwar solide angefühlt, leider waren aber ein paar unglückliche Breaks dabei und etliche vergebene Chancen. Zumindest konnten wir am letzten Green noch eine Runde über Par abwenden. Morgen nochmal Vollgas zum Abschluss von 6 Wochen in den USA!“

Harter Arbeitstag

Sepp Straka entwickelt sich aus österreichischer Sicht bei Majors zu Mister Zuverlässig, denn der Longhitter cuttete auch bei seinem zweiten Major-Start wieder ins Weekend. Dabei hatte der 27-jährige am Freitag hart zu kämpfen und übersprang erst dank eines gestopften Dreimeterputts auf seinem Schlussloch noch die gezogene Linie. Am Samstag hofft er nun klarerweise auf die erste rote Runde der Woche um den Moving Day bestmöglich ausnützen zu können. Das Vorhaben soll mit etwas zu unpräzisem langen Spiel aber nicht aufgehen.

Der Start glückt zunächst noch mit einem ganz sicheren Par auf der 1 ohne jegliche Probleme, allerdings treibt schon die 2 den Puls erstmals etwas nach oben, denn ein Abschlag auf den Cartweg und ein anschließender Drop im Rough ermöglichen für Sepp nur den Weg in den Grünbunker und aus fünf Metern springt der Putter nicht rettend ein, was das erste Bogey zur Folge hat. Da am einzigen Par 5 der ersten Neun der Ball dann etwas zu lange ausrollt, geht sich die Grünattacke nicht aus und da der Pitch etwas zu weit vom Loch liegen bleibt, kann er auch von der langen Bahn noch kein Birdie entführen.

Richtig entspannt wirkt das Spiel des Longhitters auch danach nicht, denn sowohl auf der 5 aus vier Metern als auch auf der 6 aus zweieinhalb Metern hat er alles andere als leichte Parputts zu bewältigen, erledigt die Aufgaben aber mit Bravour. Am drivebaren Par 4 der 7 ist ihm dann der Grünbunker im Weg, was bedeutet, dass er sich weiter in Sachen Birdies in Geduld üben muss. Das lange Warten findet auch am letzten Par 5 noch kein Ende, denn nachdem der Drive nur das Rough findet und auch die Grünattacke weit rechts bleibt geht sich erneut „nur“ das Par aus.

Birdiebann endlich gebrochen

Wie es oft so kommt wird es nach dem langen Leerlauf in Sachen Birdies dann auf der 12 noch prekärer, nachdem ein überschlagenes Grün im zweiten Bogey des Tages endet. Eine Bahn später ist es dann aber endlich soweit, denn der Putter setzt dem birdielosen Treiben aus gut zehn Metern ein Ende und Sepp holt sich so den eben abgegebenen Schlag postwendend wieder zurück. Auf der 15 bekommt er dann bei langsam ziemlich spürbaren Wind aber gehörig Sand ins Getriebe, denn er legt sowohl im Fairway- als auch im Grünbunker einen Stopp ein und kann im Anschluss zum dritten Mal am Samstag ein Bogey nicht verhindern.

Immerhin beendet der 27-jährige die Runde aber noch mit einem sehenswerten Highlight. Nachdem die Annäherung auf der 18 etwas zu weit rechts bleibt, chippt er kurzerhand zum zweiten Birdie ein und bringt so wie schon am Freitag eine 71 (+1) zum Recording. Zwar kann man Sepp den überaus harten Kampf am Samstag keineswegs absprechen, mit etwas zu unpräzisen Annäherungen kann er sich aber keine echten Birdiechancen auflegen und klettert so gerade mal um einen Platz auf Rang 59 nach oben.

Bernds Flightpartner voran

Dustin Johnson (USA) geht an Bernd Wiesbergers Seite am Samstag vieles deutlich leichter von der Hand als dem Burgenländer. Die ehemalige Nummer 1 der Welt hat zwar im langen Spiel teils mit Ungenauigkeiten zu kämpfen, findet allerdings gleich acht Birdies und kann so auch ein Bogey und sogar eine Doubette verkraften um nach der 65 (-5) und bei gesamt 9 unter Par mit einem Schlag Vorsprung auf Cameron Champ und Scottie Scheffler (beide USA) in den Finaltag starten zu können.

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Doppelt vertreten

PGA CHAMPIONSHIP – 2. RUNDE: Bernd Wiesberger reiht sich im TPC Harding Park nach der bereits zweiten 68 nur knapp hinter den Top 10 ein. Sepp Straka arbeitet sich mit eisernem Willen und Nervenstärke noch zur 71 und steht damit beim ersten Major des Jahres ebenfalls im Weekend. Matthias Schwab agiert am Freitag etwas zu fehleranfällig und scheitert bei seiner Major-Premiere recht klar am Cut.

Beim ersten Major mit drei Österreichern haben alle drei exzellente Chancen auf Preisgeld beim PGA Championship. Bernd Wiesberger quetschte zum Auftakt das Optimum aus seinem Spiel, muss allerdings so wie Matthias Schwab sein gutes Score mit später Freitags-Startzeit bestätigen. Sepp Straka hofft mit früher Startzeit auf den zweiten Cut beim zweiten Majoreinsatz.

Bernd Wiesberger bunkert am Nachmittag im immer spübarer werdenden Wind gleich mal seinen ersten Abschlag im Fairwaybunker ein, legt sein Eisen im Anschluss am Par 5 aber stark aufs Fairway und sackt am Ende gleich mal ein anfängliches Birdie ein. Auch am Par 3 danach kommt wieder Sand ins Getriebe, der Burgenländer hat mit dem Bunkerschlag aber keinerlei Probleme und notiert am Ende das Par auf die Scorecard.

Die 13 entwickelt sich dann zum ersten Stolperstein, denn vom Tee weg ist das Rough in tragender Rolle im Spiel und am Ende geht sich das Scrambling zum Par nicht mehr aus. Die Nummer 29 der Welt stabilisiert sein Spiel jedoch sofort danach wieder und lässt mit meist sicheren Pars noch nichts anbrennen. Am drivebaren Par 4 der 16 entpuppt sich die konservative Variante dann als zielführend, denn Bernd legt den verbleibenden Pitch ganz stark zum Loch und lässt sich nur noch ein Tap-in zum nächsten Birdie übrig.

Heiße Phase

Lange bleibt er dem roten Bereich allerdings nicht treu, da ihm schon das darauffolgende Par 3 nach leicht links verfehltem Grün das eben erspielte Erfolgserlebnis wieder egalisiert. Gut, dass der 34-jährige kurz vor dem Turn auch den Putter erstmals so richtig auf Temperatur bringt, denn aus vier Metern taucht er prompt wieder in den Minusbereich ab. Das läutet auch eine durchwegs heiße Phase rund um den Turn ein, denn zunächst knallt er einen super Approach bis auf einen Meter ans Loch und rollt danach erneut aus gut vier Metern zum Birdie den Ball ins Ziel, womit er sogar den Triplepack schnürt.

Derart stark marschiert er bei den deutlich windigeren Verhältnissen als noch bei den Vormittagsgruppen klarerweise weit im Klassement nach vor und zeigt im Anschluss durchwegs starkes Golf. Weitere Birdiechancen wollen sich zwar nicht wirklich ergeben, der siebenfache European Tour Champion klopft aber wichtige Pars auf die Scorecard und macht damit nichts falsch. Erst das lange Par 3 der 8 knöpft ihm dann noch einen Schlag ab, mit der bereits zweiten 68 (-2) startet Bernd Wiesberger aber als 11. nur knapp hinter den Top 10 ins Wochenende und hat damit klar alle Chancen auf das erste echte Topergebnis auf US-amerikanischem Boden.

Generell zeigt sich der Burgenländer vor allem am Freitag deutlich verbessert gegenüber der Vorwoche. Zum Auftakt lochte er noch aus teils unmöglichen Lagen zu unverhofften Birdies und sackte so eine leicht schmeichelhafte 68 (-2) ein. Am zweiten Spieltag allerdings bringt er auch seien größte Waffe im Spiel, die präzisen Annäherungen, besser zur Geltung und hat so nach der zweiten roten Runde in Folge die Spitzenplätze breit vor sich aufgefächert.

Hart am Kämpfen

Sepp Straka ist am Freitag als einziger des heimischen Trios mit früher Startzeit unterwegs und legt am Par 5 der 10 nach starkem Drive und gelungener Grünattacke perfekt mit einem Birdie los. Auch danach zeigt sich der Longhitter ganz sicher, denn sowohl vom Par 3 als auch vom langen Par 4 nimmt er souveräne Pars mit. Die erste Ungenauigkeit mündet dann auf der 13 aber auch im ersten Fehler, denn vom Rough aus bleibt er am gut 430 Meter langen Par 4 etwas zu kurz bei der Annäherung und da danach der Parputt hauchdünn nicht fallen will, muss er den scoretechnischen Ausgleich hinnehmen.

Das Bogey kostet auch sichtbar die Selbstverständlichkeit, wie ein wilder Ritt auf der 14 zeigt. Sepp verfehlt erneut das Fairway, in Folge auch das Grün und da danach auch noch der Chip quer übers Kurzgemähte rollt, geht sich am Ende sogar nur eine Doublette aus, die ihn weit zurückwirft und mittlerweile einen Kampf um den Cut entbrennen lässt. Mit der Präzision ist er auch danach noch nicht wieder wirklich „per Du“. Erst das drivebare Par 4 der 16 bringt ihn wieder in die Spur, denn mit dem zweiten Birdie des Tages pirscht er sich wieder an die Cutlinie heran.

Sofort allerdings setzt es den nächsten Dämpfer, denn erneut bleibt ein Teeshot zu weit rechts und da am Par 3 der Parputt aus zwei Metern nicht fallen will, liegt er prompt wieder bei einem Zwischenstand von 2 über Par. Die vordere Platzhälfte beginnt dann jedoch wieder nach Sepp’s Geschmack, denn nach starkem Abschlag lässt er sich nur noch eine kleine Wedgedistanz ins Grün über und legt den Ball bis auf knappe zwei Meter zur Fahne, was das nächste Birdie bedeutet.

Nervenstärke bewiesen

Recht stressfrei nimmt er auf den nächsten Bahnen dann die Pars mit und darf sich am letzten Par 5 seiner Runde dann über das nächste Birdie freuen, dass auch sein Score wieder zurechtrückt. Es soll Sepp an diesem Freitag aber auch weiterhin nichts leicht von der Hand gehen, denn auf der 6 streikt plötzlich der Putter und halst ihm aus gerade mal acht Metern mit einem Dreiputt das nächste Bogey auf. Das wilde Hin und Her findet auch danach noch kein Ende, diesmal allerdings zur Freude des gebürtigen Wieners, denn auf der kurzen 7 bringt er den Ball vom Tee aus knapp vor dem Grün unter und nimmt schließlich ein weiteres ganz wichtiges Birdie mit.

Schon am überlangen Par 3 danach geht es aber sofort wieder zurück in den Plusbereich, denn nach links verzogenem Teeshot hat er keine Chance den Ball zwingend zur kurzgesteckten Fahne zu legen und rutscht so erneut sofort wieder in den Plusbereich zurück. Auf der schwierigen 9 bunkert er sich dann zum Abschluss noch neben dem Grün ein, legt den Ball aber recht gut aufs Grün und hat aus knapp drei Metern seine Nerven im Griff, denn das Par zur 71 (+1) ist als 60. gleichbedeutend mit dem Wochenendeinzug.

Kein richtiger Rhythmus

Matthias Schwab knallt seinen ersten Drive perfekt aufs Fairway und erreicht im Anschluss sogar mit der Grünattacke das Ziel. Dumm nur, dass der Putter drei Versuche benötigt und ihm so das anfängliche Birdie zunichte macht. Damit startet er, wie schon am Donnerstag, erneut mit einem Dreiputt in den Tag. Nach einem sicheren Par danach hat er auf der 12 im langen Spiel einige Schwierigkeiten und erreicht erst mit dem dritten Schlag das Kurzgemähte. Da der Putt aus großer Distanz nicht fallen will, muss er mit dem ersten Bogey leben.

Auch auf der nächsten Bahn findet er nicht das Fairway und hat so erneut Schwierigkeiten. Da auch der Putter noch nicht auf Temperatur kommen will und ihm sogar den Bogeyputt verweigert, rutscht er mit einer Doublette sogar hinter die Cutlinie zurück. Danach agiert er auf den Backnine zwar durchwegs solide, kann sich jedoch keine wirklichen Birdiechancen auflegen und tritt damit regelrecht auf der Stelle.

Erst zu Beginn der Frontnine wirkt es, als käme der Schladming-Pro noch rechtzeitig ins Rollen, denn aus 3,5 Metern geht sich endlich das so lang ersehnte erste Birdie aus. Turnaround kann das Erfolgserlebnis jedoch keinen einleiten, denn ab der 4 macht es sich eine richtig schwarze Phase auf der Scorecard bequem, die schlussendlich auch den Cut kostet.

Cut recht weit entfernt

Zunächst findet am Par 5 der Abschlag nur das Rough und da er seinen zweiten Ball in einer Baumkrone einer Zypresse sogar verliert, muss er nach Strafschlag noch einen weiteren nachspielen. Am Ende leuchtet das zweite Doppelbogey von der Scorecard. Leichte Ungenauigkeiten führen dann gleich zu noch zwei weiteren Fehlern, was den 25-jährigen schließlich nur mit der 76 (+6) über die Ziellinie marschieren lässt.

Damit scheitert Matthias Schwab bei seinem Major-Debüt als 111. doch recht klar am Cut und verpasst es so auch sich die noch benötigten wenigen Punkte im Non-Members Ranking zu sichern um bereits fix mit der PGA Tourcard planen zu können. Dank des 3. Rangs bei den Barracuda Championship in der Vorwoche, kann er aber auch nächsten Donnerstag bei den Wyndham Championship abschlagen und hat somit noch eine weitere Möglichkeit die fehlenden knapp 10 Punkte einzusacken.

„Bereits auf dem ersten Loch hab ich mit einem Dreiputt eine gute Birdiechance vergeben und in Folge kam ich leider nicht mehr in einen guten Spielryhthmus. So konnte ich auch nicht an meine gute Leistung vom ersten Tag anschließen. Auf der 4 ist mein Ball in der Baumkrone einer Zypresse hängengeblieben und war somit verloren, was dann im Doppelbogey endete“, fasst Matthias Schwab sichtlich geknickt den zweiten Spieltag zusammen.

China on top

Haotong Li (CHN) schnappt sich nach den ersten 36 Löchern die Führung. Der 24-jährige Chinese zeigt am Freitag eine makellose Vorstelltung und knallt eine fehlerlose 65 (-5) auf die Scorecard, die ihm bei gesamt 8 unter Par zwei Schläge Vorsprung auf Mike Lorenzo-Vera (FRA), Brooks Koepka, Daniel Berger (beide USA), Tommy Fleetwood (ENG), Jason Day (AUS) und Justin Rose (ENG) einbringt.

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Birdies rausgezaubert

PGA CHAMPIONSHIP – 1. RUNDE: Bernd Wiesberger zaubert sich mit gleich zwei eingelochten Bunkerschlägen zu einer 68 und sorgt so in San Francisco für einen gelungenen Start. Auch Matthias Schwab darf sich bei seiner Major-Premiere mit einer 69 über einen roten Auftakt freuen. Sepp Straka komplettiert mit der Par-Runde die feine rotweißrote Leistung.

Drei Jahre nach dem letzten rotweißroten Auftritt bei einer PGA Championship kehrt Golfösterreich gleich mit drei Spielern zurück: Bernd Wiesberger, Matthias Schwab und Sepp Straka sorgen in San Francisco überhaupt für eine Premiere, erstmals mit drei Teilnehmern bei einem Major. Das könnte sich auch als nötig erweisen, ist die österreichische Bilanz beim Major der PGA of America doch äußerst bescheiden.

Bei insgesamt 6 Versuchen – 5 von Wiesberger und 1 von Brier – reichte es überhaupt nur zu einer Wochenendteilnahme, diese jedoch 2014 mit Wiesbergers Auftritt in Valhalla sehr erfolgreich. Unvergessen, wie sich der Österreicher in den Schlussflight mit McIlroy kämpfte und am Ende Rang 15 holte. Der enge Parklandkurs von TPC Harding Park mit seinen hohen Baumreihen und kniffligen Doglegs sollte beim ersten Major 2020 eine würdige Bühne stellen. Für Schwab ist es überhaupt die Majorpremiere, bei der ca. ein 30. Platz reichen könnte um die US-Tourkarte für 2021 endgültig zu lösen. Bei Straka ist es nach der US Open 2019 der zweite Majoreinsatz.

Kunterbunter Start

Bernd Wiesberger geht als erster Österreicher ins Turnier und sorgt gleich auf der 1 für ein spektakuläres Highlight, denn nachdem er die Annäherung aus gut 100 Metern nur im Grünbunker unterbringt, droht es gleich unangenehm zu werden. Der Burgenländer dreht den Spieß aber kurzerhand um und krallt sich aus dem Sand sogar gleich das anfängliche Birdie. Sofort allerdings geht es wieder auf den Ausgangspunkt zurück, denn nach weggepulltem Drive kann er nur den Querpass spielen und muss so prompt auch das erste Bogey einstecken.

Die kunterbunte Anfangsphase setzt sich prompt auch auf der 3 weiter fort, denn endlich passt am ersten Par 3 ein Abschlag recht gut und aus knapp fünf Metern spielt erstmals der Putter eine tragende Rolle und pusht Bernd sofort wieder in den roten Bereich. Das scheint nun auch nach längerer Zeit seine größte Stärke wieder zur Geltung kommen zu lassen, denn ein richtig starkes Eisen bremst sich auf der 5 knapp neben der Fahne ein und aus nicht einmal einem Meter nimmt er sein bereits drittes Birdie dankend mit.

Nur kurz gönnt er sich eine kleine Auszeit, ehe er am kurzen Par 4 der 7 nach gutem Abschlag und gelungenem Pitch das nächste Birdie einsackt, das den richtig starken Start ins Turnier nun endgültig perfekt macht. Langweilig wird es an diesem Tag auch danach nicht, wie ein deutlich links verzogener Teeshot am zweiten Par 3 zeigt. In Folge geht sich das Par nicht mehr aus und Bernd muss nach der heißen Phase eine Abkühlung verdauen. Wie aus dem Nichts ist nun plötzlich die Sicherheit weg und da die nächste Annäherung ebenfalls links wegbiegt, ist der Bogeydoppelpack nicht mehr zu verhindern.

Kaum auf den Backnine angekommen, geht es aber wieder in die richtige Richtung. Nachdem er mit dem Abschag am letzten Par 5 seiner Runde das Fairway findet und sich danach die Grünattacke nur knapp neben dem Grün einbremst, reicht ein gefühlvoller Chip um mit dem nächsten Birdie wieder den Turnaround einleiten zu können. Enden will die leicht wackelige Phase aber trotz des Erfolgserlebnisses auf der 10 nicht, denn ein Dreiputt am Par 3 danach aus zehn Metern radiert ihm das eben herausgeholte Birdie sofort wieder aus.

Das Meiste rausgeholt

Nach einem rechts weggedrückten Drive bleibt es auch auf der 14 unangenehm. Aus dem dicken Zeug macht es sich die Annäherung im Grünbunker gemütlich, von wo aus Bernd den Ball alles andere als zwingend zur Fahne bringt und so den scoretechnischen Ausgleich einstecken muss. Eine Bahn später droht schon der nächste Stress, doch wie schon auf der 1 locht er auch diesmal aus dem Sand kurzerhand ein und dreht so sofort wieder in den Minusbereich ab.

Auf der kurzen 16 legt er sich danach mit starkem Wedge eine richtig gute Chance auf und dreht sein Score schließlich aus 1,5 Meter sofort noch tiefer in die richtige Richtung. Cool und sicher spult der 34-jährige dann die verbleibenden beiden Bahnen ab und marschiert so schließlich mit einer 68 (-2) zum Recording, womit er sich als 20. eine durchaus gute Verfolgerposition auflegt.

Gerade nach dem verpatzten WGC-Turnier in Memphis in der Vorwoche, tut die 68 (-2) wohl besonders gut. Dennoch ist eindeutig noch nicht alles Gold was glänzt im Spiel der Nummer 29 der Welt, denn nur durch etliche Zaubertricks wie gleich zwei gelochte Bunkerschläge steht er am Ende mit einer roten Auftaktrunde wieder im Hotelzimmer. Die Drives waren jedoch bis auf wenige Ausnahmen deutlich besser als noch in Memphis, bei den Eisen ist aber nach wie vor wohl noch Luft nach oben.

„Das war ein anständiger Start heute mit einer 68. Ich hatte aber immer noch das Gefühl, dass ich ein paar Schläge liegengelassen hab, besonders rund um den Turn und auf den Backnine“, fasst er [sic!] danach die erste Runde auf Facebook zusammen.

Gelungene Premiere

Matthias Schwab erwischt es gleich auf der 1 richtig unangenehm, denn aus knapp 15 Metern tritt er sich ein anfängliches Dreiputt-Bogey ein. Der Rohrmooser hat in der frühen Phase der Runde seine Drives durchwegs auf Linie, hat allerdings Pech, dass die Abschläge jedesmal Zentimeter neben dem Fairway zur Ruhe kommen. Am einzigen Par 5 der Frontnine zwingt ihn dies auch zur Vorlage, im Nachhinein betrachtet entpuppt sich dieser Umstand aber als durchaus gut, denn in Folge lässt die lange Bahn das erste Birdie springen, womit er den anfänglichen Faux-pas wieder ausbügelt.

Auf der 5 fordert genau dieser Umstand der haarscharf verfehlten Fairways dann aber fast ein erstes Opfer, denn aus dem unangenehmen Rough kann er nur kurz rauschippen, rettet sich mit einem starken Putt aus knapp vier Metern aber noch zum wichtigen Par. Am kurzen Par 4 der 7 kann er sich dann für sein bislang hochkonzentriertes Spiel belohnen, denn erneut spielt der Putter aus größerer Distanz gut mit und lässt den 25-jährigen erstmals in die roten Zahlen abtauchen.

Voll auf Kurs

Nach starkem Abschlag hat er zu Beginn der Backnine keinerlei Probleme das Grün am letzten Par 5 seiner Runde zu attackieren. Zwar bleibt diese leicht rechts, nach starkem Chip ist das nächste Birdie aber auf der Scorecard eingetragen. Nachdem allerdings auf der 12 der Drive im Rough hängenbleibt und der Schladming-Pro in Folge aus dem dicken Zeug den Ball nur quer aufs Fairway rauspassen kann, muss er das zweite Bogey schlucken.

Souverän nimmt er auf den letzen Löchern dann Pars mit und darf sich so am Ende bei seiner Major-Premiere mit der 69 (-1) gleich über eine rote Runde freuen, die ihn vor der Freitagsrunde als 33. ganz klar auf Cutkurs bringt. „Ich bin vorerst mit dem 33. Platz zufrieden. Der Platz war schwer zu spielen. Das tiefe Rough, die hohen, zum Teil weit in die Fairways reichenden Zypressen und der Wind sorgten für schwierige Bedingungen.
Fehler führten zumeist zu Schlagverlusten. Trotz eines Dreiputt-Bogeys auf dem ersten Loch war das Putten stark. Der Cut sollte durchaus möglich sein,“ blickt der Majorneuling optimistisch dem Freitag entgegen.

Straka kann hohes Tempo nicht durchziehen

Sepp Straka geht erst mit einer der letzten Startzeiten auf die Runde und krallt sich bei auffrischendem Wind mit einem gelochten Dreimeterputt sofort das erste Birdie. Der Putter ist auch danach auf Temperatur, denn nach einem leicht verzogenen Abschlag und einer etwas zu kurzen Annäherung muss ihm der 14. Schläger im Bag aus 3,5 Metern das Par kratzen. Am einzigen Par 5 der vorderen Neun bunkert er zwar die Grünattacke ein, nach einem gefühlvollen Sandschlag bleibt aber nicht mal mehr ein Meter zum bereits zweiten Birdie über.

Eine weitere Stresssituation meistert der 27-jährige souverän aus dem Grünbunker der 6 und verteidigt seine weiße Weste. Das überlange Par 3 der 8 knöpft ihm erstmals einen Schlag ab, nachdem er den Ball nicht voll erwischt und über Chip und Putt das Par nicht mehr halten kann.

Am zweiten Par 5 geht der Longhitter nach Drive knapp ins Rough leer aus. An der 12 steht ihm erneut ein Grünbunker im Weg, das Sandy Par schüttelt er jedoch locker aus dem Ärmel. Ein leicht verzogenes Eisen ins 13. Grün führt jedoch zum Bogey und lässt ihn auf Even Par zurückfallen. Bei nicht mehr ganz so guten Bedingungen für die späten Starter hat Sepp im langen Spiel immer mehr zu kämpfen. An der 15 buddelt er sich mühsam vom Fairwaybunker über das Rough aufs Grün vor und kassiert Bogey Nummer 3. Am 17. Grün ist es der Putter, mit dem Straka aus 10 Metern und dem Birdie seine Par-Runde und damit mit Position 48 seinen Auftakt rettet.

Day stürmt früh zur Spitze

Die ehemaligen PGA-Champions Jason Day und Martin Kaymer dominieren die frühe Phase der 2020 Meisterschaft: der Australier stürmt mit fehlerloser 65 zur Spitze, die auch Martin Kaymer dank toller langer Putts (unter anderem zum Eagle aus 14 Metern) erreicht. Dem Deutschen kostet erst das Bogey auf seinem Schlussloch die Führung.

Auch Titelverteidiger Brooks Koepka als Dritter (-4) und Tiger Woods als 20. (-2) mischen mit frühen Startzeiten voll mit. Aus der Nachmittagsgruppe kann nur Brendon Todd ganz vorne mithalten und egalisiert mit der 65 noch die Führung. Bryson DeChambeau ist zu stark für seinen Driver, killt diesen am 7. Abschlag und reiht sich dennoch bei -2 auf Position 20 ein: „Das musste ja irgendwann mal passieren,“ nimmt er gelassen die Effekte seiner Muskelkraft zur Kenntnis.

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Alle Trümpfe in der Hand

PGA CHAMPIONSHIP – 3. RUNDE: Brooks Koepka kontrolliert eiskalt das Geschehen an der Spitze und verteidigt am Moving Day seinen gesamten Vorsprung von 7 Schlägen.

Brooks Koepka (USA) unterstrich bereits zum Auftakt, warum er bei den Buchmachern einer der absoluten Mitfavoriten auf den Sieg ist. Der durchtrainierte US-Amerikaner notiert am Donnerstag eine 63 (-7) und stellt damit auf dem unglaublich diffizilen Kurs sogar den Rekord der bislang tiefsten Runde bei einer PGA Championship ein.

Auch am Freitag spoilert der Longhitter die angepeilte Tiger-Party in New York – der Fanmagnet scheitert schlussendlich sogar knapp am Cut – denn erneut findet der US-Amerikaner sieben Birdies. Zwar tritt er sich auch die ersten zwei Fehler im Turnier ein, mit der 65 (-5) zieht er aber vorne weg und startet bei gesamt 12 unter Par mit sagenhaften sieben Schlägen Vorsprung ins Wochenende.

Den Begriff „Moving Day“ führt Koepka am Samstag ad absurdum, indem er das Feld von der Spitze kontrolliert und keinen der Kontrahenten näher kommen lässt. Mit zwei Birdies im ersten Drittel baut der Modellathlet kurzfristig den Vorsprung sogar noch aus, ehe sich ab der 9 doch noch ein paar Unkonzentriertheiten einschleichen. Zwei Dreiputts und ein verpasster Par-Save führen noch zu drei Bogeys und lassen am Ende nur die Par-Runde von 70 Schlägen zu. Damit bleibt Koepka bei 12 unter Par nach 54 Löchern, mit satten 7 Schlägen Guthaben auf seinen schärfsten Kontrahenten.

„Ich fühle mich zuversichtlich und gut,“ verneint er Fragen, ob er noch Zweifel an seiner erfolgreichen Titelverteidigung hege. Mit 7 Schlägen hält Koepka auch den höchsten Vorsprung der Geschichte der PGA Championship. Noch niemand hat jemals einen ähnlich hohen Vorsprung bei einem Major wieder verspielt – auch weil das so selten vorkommt.

Der Verfolger können jedoch in keiner Phase zu einem echten Move ansetzen. Dustin Johnson verabsäumt es mit vier Bogeys auf den Back 9 zumindest ein wenig näher heranzukommen. Gemeinsam mit seinen US-Kollegen Luke List und Harold Varner III sowie dem Thailänder Jazz Janewattananond teilt er sich bei 5 unter Par die erste Verfolgerrolle. „Es wird schon etwas ganz Besonders passieren müssen um Brooks abzufangen, aber es ist machbar,“ versprüht DJ noch einen Funken Hoffnung auf ein spannendes Finale.

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