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Bilanz aufgehübscht

THE OPEN CHAMPIONSHIP – FINAL: Bernd Wiesberger findet am Sonntag im Royal Portrush GC noch die letzten Reserven im Akku und fährt mit fehlerloser 70 und Rang 32 sein bislang klar bestes Open Resultat der Karriere ein.

Bernd Wiesberger wirkte am Moving Day nach den anstrengenden Wochen bereits etwas ausgebrannt und musste sich schlussendlich mit einer 74 zufrieden geben, die ihm viele Ränge kostete. Damit rückt auch das beste Major Ergebnis eines Österreichers bereits außer Reichweite, denn nach wie vor ist dies der 12. Rang von Markus Brier in Carnoustie. Seine eigene Open-Bilanz kann er aber sehr wohl noch aufhübschen, denn besseres als Rang 64 ist auf jeden Fall aus Nordirland zu holen.

Anders als an den Tagen zuvor nimmt er diesmal von der 1 statt eines Bogey ein sicheres Par mit. Auch das Par 5 danach gelingt mit der vorgegebenen Schlaganzahl. Damit macht er zwar nichts falsch, bei erneut guten Scores rutscht er jedoch um ein paar Ränge zurück. Grundsouverän gelingen auch die beiden darauffolgenden Löcher mit Par, wenngleich er nach fünf gespielten Bahnen erst ein einziges Fairway trifft.

Erstes und einziges Birdie

Am zweiten Par 5 passt dann aber erstmals alles zusammen, denn vom zweiten Par 5 der Frontnine kann er mit solidem Spiel von Tee bis Grün das erste Birdie mitnehmen. Ohne große Probleme spult er die verbleibenden beiden Bahnen der ersten neun Löcher dann ab und notiert so am Sonntag seine beste erste Platzhälfte der gesamten Turnierwoche.

Auch die beiden schwierigen Bahnen nach dem Turn stellen ihn am Sonntag vor keine wirklich großen Probleme. Das angepeilte zweite Birdie will am Par 5 der 12 aber nicht gelingen. Das angeschlagene Tempo zieht er dann unaufgeregt bis zum Ende durch und nimmt reihenweise die Pars mit. Am Ende mündet dies in einer fehlerlosen 70 (-1), die dem Oberwarter schlussendlich, auch dank deutlich schlechteren Verhältnissen am Nachmittag, mit Rang 32 sein bislang eindeutig bestes Open Resultat der Karriere ermöglicht.

Wie schon an den Vortagen hat Bernd auch am Finaltag aber wieder etwas mit der Genauigkeit zu kämpfen, wenngleich er trotz nur 7 getroffener Fairways immerhin zwei Drittel aller Grüns erreicht. Die leichten Ungenauigkeiten, die sich die gesamte Woche über durch sein Spiel zogen, erklären aber auch warum „nicht mehr“ als Rang 32 zu holen war. Denn konnte er letzte Woche in Schottland noch satte 29 Birdies notieren, so wollten in Portrush, trotz meist guter Verhältnisse, nur mehr 9 rote Einträge glücken und gar nur drei am gesamten Weekend.

„Es ist schön diese Wochen mit einer bogeyfreien Runde im zähen Royal Portrush GC zu beenden. Ich freue mich jetzt auf ein bisschen freie Zeit und möchte mich für den tollen Support bedanken. Es war eine großartige Woche und eine Ehre vor diesen Fans zu spielen. Das war sicher eines der besten Majors die ich je spielen durfte“, so Bernd nach den anstrengenden Links-Wochen.

Überwältigender Sieg

Shane Lowry (IRL) erlebt in Portrush eine Woche für die Ewigkeit. Der Ire zeigt vier Tage lang Golf vom Allerfeinsten und lässt sich selbst von den widrigen Bedingungen am Finaltag nicht aus der Fassung bringen. Am Ende reicht ihm eine 72 (+1) um überlegen bei gesamt 15 unter Par zu triumphieren. Mit dem Sieg bricht auch eine US-Dominanz, denn seit den letzten Open, wo Francesco Molinari (ITA) siegte, sicherten sich die US-Amerikaner alle drei bisherigen Majors des Jahres.

Lowry wurde in seiner „Heimat“ regelrecht zum Sieg getragen, denn die zahlreichen Fans peitschten ihren Helden buchstäblich von Loch zu Loch und beflügelten den 32-jährigen auf seinem Weg zum ersten Majorsieg sichtlich zusätzlich. Der 2. Platz geht mit einem Respektabstand von gleich sieben Schlägen an Tommy Fleetwood (ENG), der am Sonntag eine 74 (+3) zum Recording bringt.

Erfolgreiche Links-Wochen

Für Bernd Wiesberger entwickelten sich die Links-Wochen generell unglaublich erfolgreich, denn wenn man drei Wochen zurückblickt, wusste der Burgenländer nicht einmal noch, ob er denn überhaupt in Portrush an den Start gehen kann. Erst ein ganz starker 2. Platz bei den Irish Open sicherte ihm seinen Startplatz und bedeutet zu dieser Zeit auch eine neue Rolex Series Bestmarke.

Lange hielt diese aber nicht, denn auf den Geschmack gekommen krönte er sich in North Berwick sogar zum Scottish Open Champion, denn in einem doch eher kuriosen Stechen rang er schlussendlich am dritten Extraloch Benjamin Hebert (FRA) nieder und setzt sich mit dem grandiosen Triumph nicht nur wieder in den Top 50 der Welt fest, sondern stürmte auch auf Position 1 im Race to Dubai.

Akkus leer

Auch der Start ins letzte Major glückte dann mit einer 70 (-1) durchaus gut, bereits am Freitag merkte man ihm aber erstmals etwas die Strapazen der letzten anstrengenden Wochen an, denn nur mit purem Willen arbeitete er sich noch zu einer 71 (Par) und cuttetet schlussendlich sicher ins Open-Weekend.

Am Moving Day aber tat er sich dann richtig schwer noch die letzten Reserven zu mobilisieren, denn mit einigen Schwierigkeiten wollte nicht mehr als die 74 (+3) harausspringen, die ihm der Chance auf eine neue österreichische Major-Bestmarke beraubte. Mit der finalen lässt er aber die zähe Samstags-Runde in Vergessenheit geraten und nimmt mit Rang 32 immerhin sein persönlich bestes Ergebnis der Karriere bei den Open Championship mit.

Kommende Woche legt der Burgenländer nun während der WGC Woche eine Pause ein. Auf der einen Seite verständlich, da er bereits bei den Open sichtlich zu kämpfen hatte. Andererseits lässt er aber auch eine perfekte Möglichkeit verstreichen, denn egal wie das Turnier in Tennessee verlaufen wird, Preisgeld und Weltranglistenpunkte würde er auf alle Fälle mitnehmen.

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Scrambelnd ins Weekend

THE OPEN CHAMPIONSHIP – 2. RUNDE: Bernd Wiesberger hat am Freitag im Royal Portrush mit etlichen Ungenauigkeiten im langen Spiel zu kämpfen, cuttet nach einer 71 aber erstmals in seiner Open Karriere unter Par ins Wochenende und hat auch die Topränge noch durchaus im Blick.

Bernd Wiesberger konnte seine bärenstarke Linksform, die ihn schon zu Platz 2 in Irland und zum Sieg in Schottland beflügelte, auch zum Auftakt der Open in Royal Portrush ausspielen. Laut eigener Aussage hatte er fast durchgehend Kontrolle über sein Spiel und brachte so schließlich eine 70 (-1) zum Recording, die ihm eine richtig gute Ausgangslage auflegt. Auch am Freitag wird wieder ein Mix aus Sonne, Regen und Wind erwartet, was es wohl vor allem für die späteren Tee Times schwierig machen wird.

Rechtzeitig zum Start von Bernds zweiter Runde setzt in Nordirland auch der Regen wieder ein und erschwert die Sache für den Burgenländer damit doch erheblich. Das macht sich auch sofort auf der 1 bemerkbar, denn Bernd trifft weder Fairway noch Grün und tritt sich prompt den ersten Fehler ein. Auch der rasche Konter bleibt aus, denn da er erneut vom Tee die Spielbahn nicht findet, geht sich auch am ersten Par 5 „nur“ das Par aus.

Zuviele Ungenauigkeiten

Die Probleme im langen Spiel nehmen auch danach kein Ende. Zwar findet er auf der 4 erstmals ein Fairway, dafür aber will die Annäherung nicht am Grün landen, was prompt im nächsten Schlagverlust mündet, der ihn bis an die Cutlinie zurückreicht. Fast gelingt dann auf der 5 der erste Konter, der Birdieputt kriecht aber denkbar knapp am Loch vorbei.

Das lange Spiel bleibt auch weiterhin sehr fehleranfällig. Am Par 3 der 6 hat er richtig Glück, dass ein wild weggeblockter Abschlag den eigentlich perfekten Kick aufs Grün bekommt. Birdie geht sich aber trotz des glücklichen Bounces keines aus. Die 7 erweist sich dann aber endlich als gewinnbringend, denn nach gutem Pitch spielt diesmal auch der Putter mit und spendiert ihm am zweiten Par 5 das erste Birdie des Tages.

Wieder zurückgekämpft

Mit recht sicheren Pars macht er danach zwar nichts falsch, zu den Spitzenplätzen kann er damit aber bei durchwegs recht guten Scores nicht aufschließen. Da er weiterhin im langen Spiel schlicht zu ungenau agiert, muss er sich auch am Par 5 der 12 mit einem Par zufrieden zeigen. Erst auf der 13 passt dann wieder alles zusammen, denn nach starkem Abschlag nimmt er vom Par 3 sein zweites Birdie mit und stellt sein Gesamtscore so wieder auf Level Par.

Lange verweilt er aber nicht bei diesem Score, denn die schwierige 14 knöpft dem 33-jährigen das dritte Bogey des Tages ab und wirft ihn wieder etwas zurück. Das will der sechsfache European Tour Sieger aber nicht auf sich sitzen lassen und gleicht kurz vor Schluss mit einem Birdie auf der 17 sein Score abermals aus und da er auf der Schlussbahn nichts mehr anbrennen lässt, cuttet er mit der 71 (Par) solide ins Wochenende.

Ausbaufähige Statistik

Die Probleme am Freitag untermauert auch die Statistik eindrucksvoll, denn Bernd trifft am zweiten Spieltag gerade mal sechs Fairways und findet auch nur neun Greens in Regulation, was zeigt, dass er sich seiner größten Stärke beraubt.

Die Puttstatistik kann sich zwar mit nur 24 Putts durchaus sehen lassen, da er jedoch oft zum Scrambeln gezwungen ist, muss man dies doch auch etwas relativieren. Am Ende des Tages steht aber ein sicher geschaffter Cut – sein vierter beim sechsten Open Start – wenngleich er auf JB Holmes (USA) (68) und Shane Lowry (IRL) (67) an der Spitze bereits sieben Schläge Rückstand aufweist.

Die Topränge hat er aber noch durchaus in Reichweite und damit liegt auch das beste Major Resultat eines Österreichers noch auf jeden Fall im Bereich des Möglichen. Nach wie vor ist dies ein 12. Platz von Markus Brier aus Carnoustie.

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