Schlagwort: sepp straka

Baden gegangen

ST. JUDE CHAMPIONSHIP – 1. RUNDE: Sepp Straka kommt schickt nach einer Gewitterverzögerung im TPC Southwind gleich zwei Bälle baden und startet nach etlichen Ungenauigkeiten nur mit einer 72 (+2) in die FedEx-Cup Playoffs.

Wenn die 70 Allerbesten der Golfzunft ihren Saisonchampion in der stärksten Golfliga der Welt untereinander ausmachen, ist Sepp Straka zum fünften Mal in Folge mit dabei. Mit der FedEx St. Jude Championship beginnen die drei Playoff-Turniere, die jeweils von den 70, 50 und 30 Besten am Ende bei der Tour Championship bestritten werden. Unvergessen ist Sepp’s Auftritt im Vorjahr, als er sich erst im Stechen Will Zalatoris geschlagen geben musste.

Im TPC Southwind von Memphis führt Jon Rahm (ESP) das Elitefeld an und wird unter anderem von Rory McIlroy (NIR), Scottie Scheffler (USA) oder Victor Hovland (NOR) gefordert werden. Neben fetten Ranglistenpunkten geht es so nebenbei um 20 Millionen Dollar Preisgeld. Das erste Playoff wird bereits mit nur 70 Teilnehmern ohne Cut gespielt und kann aufgrund frühmorgendlicher Gewitter erst mit rund zweieinhalbstündiger Verspätung begonnen werden. Nachdem dann der erste Abschlag von Sepp nur das Rough findet, hat er gleich auf der 10 etwas zu kämpfen, kratzt dank eines starken Chips aber noch sehenswert das anfängliche Par.

Einige Probleme

Mit grundsolidem Spiel lässt er danach vorerst zwar rein gar nichts anbrennen, bringt jedoch die Bälle nicht nah genug zu den Fahnen um sich wirklich zwingende Birdiechancen auflegen zu können. Richtig bitter wird es jedoch ab dem Par 3 der 14, denn nach versandetem Teeshot geht sich das Par am Ende nicht mehr aus und da er danach den Abschlag wassert, hat er prompt einen weiteren Fehler auf der Scorecard picken. Immerhin geht sich am einzigen Par 5 der Frontnine dann nach nur knapp neben dem Grün geparkter Attacke auch das erste Birdie aus, womit er die Schwächephase zumindest vorerst sehenswert beendet.

So richtig ins Rollen kommt er jedoch auch weiterhin nicht und muss nach längerer Warterei in der 2. Teebox sogar etwas Gefühl am Grün beweisen um nach verzogenem Drive und zu kurzem Eisen aus 2,5 Metern noch ein weiteres Par notieren zu können. Am Par 5 danach geht sich diese Übung nach weiterem Wasserball aber nicht mehr aus und da er sich danach am Par 3 sogar ein Dreiputtbogey eintritt, rutscht er sogar bereits auf 3 über Par zurück.

Erst kurz vor Schluss knallt er dann am Par 3 der 8 das Eisen bis auf einen Meter zur Fahne und holt sich so zumindest noch ein weiteres Birdie ab. Schlussendlich steht er am Donnerstag nur mit der 72 (+2) wieder beim Recording und reiht sich damit lediglich auf Rang 59 ein. Dass der Longhitter aber schleppende Starts durchaus wegzustecken vermag, machte er erst unlängst bei den John Deere Classic klar, wo er nach total verpatzter Auftaktrunde am Ende sogar seinen zweiten PGA Tour Sieg einfuhr.

Jordan Spieth (USA) zeigt sich sichtlich just zu Beginn der Playoffs von seiner allerbesten Seite, denn mit der 63 (-7) kann am Donnerstag kein weiterer Spieler Schritt halten.

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Wochenende erzwungen

3M OPEN – 2. RUNDE: Matthias Schwab hat am Freitag zwar richtig hart zu kämpfen, erzwingt mit einem starken Finish aber regelrecht den Einzug ins Wochenende und kann so an den kommenden beiden Tagen noch um die so dringend benötigten FedEx-Cup Punkte kämpfen. Sepp Straka notiert im TPC Twin Cities auch am zweiten Spieltag nur eine 71 (Par) und muss sich damit vorzeitig aus Minnesota verabschieden.

Matthias Schwab machte am Donnerstag mit einer sehenswerten 67 (-4) nicht nur einen wichtigen ersten Schritt in Richtung Wochenende und somit zu dringend benötigten FedEx-Cup Punkten, auch das gelittene Selbstvertrauen konnte er mit der starken Auftaktrunde wohl etwas kitten. Mit den Top 10 klar in Reichweite soll nun am Freitag Nachmittag in Minnesota die nächste Runde in den 60ern auf die Scorecard wandern.

Der Start geht jedoch dann gleich einigermaßen daneben, denn bereits auf der 11 tritt er sich ein durchaus vermeidbares Dreiputtbogey ein. Der Putter will auch danach noch nicht auf Temperatur kommen, wie eine ausgelassene Großchance am darauffolgenden Par 5 aus 1,5 Metern unangenehm zeigt. Das rächt sich noch dazu gleich danach am Par 3 bitter, da er sich aus dem Bunker nicht mehr zum Par scramblen kann und sich so nach nur vier gespielten Löchern plötzlich nur mehr hinter der prognostizierten Wochenendmarke wiederfindet.

Nachdem er auf der 15 aus dem Rough eine richtig gute Annäherung aufs Grün legt, bricht aus einem guten Meter schließlich aber der Birdiebann, was ihn vorerst auch wieder auf den richtigen Kurs bringt. Kurz vor dem Wechsel auf die Frontnine nimmt er sich am Par 5 der 18 aber selbst das Momentum, da er nach etwas zu langer Grünattacke im Rough etliche Probleme hat und am Ende sogar das Bogey einstecken muss. Zumindest gibt er gleich auf der 1 nach einem perfekten Eisen die passende Birdie-Antwort.

Nervenstarkes Finish

Auf der 2 kann er dann jedoch nur noch den Abschlag aufs Fairway legen, ehe er wegen eines Gewitters vorerst die Sachen packen muss. Bei der Fortsetzung wird es dann gleich richtig unangenehm, denn die Annäherung fällt etwas zu kurz aus und geht vor dem Grün baden. Zwar kratzt er am Ende noch das Bogey auf die Scorecard, das Wochenende rückt aber wieder in etwas weitere Ferne.

Des Schlechten nicht genug, muss er am par 3 der 4 nach verzogenem Teeshot rasch das nächste Bogey einstecken und verliert so die gezogene Linie richtiggehend aus den Augen. Der Schladming-Pro lässt sich aber nicht hängen, knallt am Par 5 der 6 mit einem Traumschlag die Attacke bis auf knapp vier Meter zur Fahne und stopft zum Eagle, womit er die Hoffnung auf das Wochenende noch einmal aufflammen lässt.

Nervenstark legt er dann auf der abschließenden 9 die Annäherung zur Fahne und rollt den so wichtigen Birdieputt ins Ziel, womit er nicht nur sein Score wieder auf Anfang dreht, sondern sich mit der 71 (Par) und als 59. auch endgültig den Weg ins Weekend ebnet.

Weiterhin ungenau

Sepp Straka hatte am ersten Spieltag nach der Anreise aus Liverpool mit einem ungewohnt streuenden Driver zu kämpfen, was am Ende nur die 71 (Par) zuließ und ihm einen Rückstand auf die erwartete Cutmarke aufbrummte. Dass der Longhitter mit Aufholjagden aber durchaus vertraut ist machte er vor wenigen Wochen in Illinois eindrucksvoll klar, denn nach einer völlig verpatzten Auftaktrunde stürmte er am Ende sogar noch zu seinem 2. PGA Tour Sieg der Karriere.

Nach einem souveränen anfänglichen Par, fehlen dem zweiten Abschlag jedoch wichtige Zentimeter um es über den Teich zu schaffen und mit dem daraus resultierenden Doppelbogey rückt die gezogene Linie doch schon früh in richtig weite Ferne. Immerhin holt er sich am Par 5 der 6 nach sehenswerter Attacke das erste Birdie ab. Auf der 9 knallt er dann den Approach bis auf einen halben Meter zur Fahne und gleicht so noch vor dem Turn sein Score zumindest wieder aus.

Das scheint den Longhitter auch langsam aber sicher ins Rollen zu bringen, denn auf der 10 legt er gleich das nächste Eisen perfekt zum Loch und da sich auch am Par 5 der 12 stressfrei das Birdie ausgeht, pirscht er sich immer näher an die wichtige Marke heran. Nach knapp zu langem Teeshot chippt er am Par 3 der 13 bis auf einen Meter zur Fahne, darf wegen eines Gewitters nun aber lange über den fälligen Putt nachdenken.

Anders als erhofft kann er sich während der Zwangspause jedoch nicht mehr neu fokussieren und schlittert auf der 15 nach Problemen im langen Spiel sogar in sein zweites Doppelbogey und da sich schließlich auch auf der 17 nach versandetem Abschlag nur ein Bogey ausgeht, fungiert ein abschließendes Par 5 Birdie nur mehr als Aufhübschung des Scores. Mit der bereits zweiten 71 (Par) scheitert er in Minnesota doch recht klar am Cut und hat nach den zuletzt so anstrengenden Wochen so auch zwei Tage mehr Zeit zur Regeneration, ehe es danach mit dem Beginn der FedEx-Cup Playoffs für Österreichs Nummer 1 wieder weitergeht.

Lee Hodges (USA) packt auf die 63 (-8) vom Vortag eine 64 (-7) drauf und startet bei gesamt 15 unter Par in überlegener Führung in den Samstag.

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Wichtiger Schritt

3M OPEN – 1. RUNDE: Matthias Schwab macht zum Auftakt mit einer 67 (-4) nicht nur einen wichtigen Schritt in Richtung Wochenende, sondern stärkt mit einer seiner besten Runden der letzten Wochen wohl auch das gelittene Selbstvertrauen. Sepp Straka lässt im TPC Twin Cities am Donnerstag etwas der Driver im Stich, mit einer 71 (Par) hat er, eine gute zweite Runde vorausgesetzt, aber durchaus noch Chancen auf den Cut.

Matthias Schwab hofft seine hartnäckige Formkrise endlich abzuschütteln und das Wochenende zu erreichen. Zwar findet weder der erste Abschlag noch die erste Annäherung das anvisierte Ziel, dafür springt der Putter für den Steirer aus gut vier Metern rettend ein und kratzt ihm auf der 1 im unangenehmen Wind noch das Par auf die Scorecard. Der Save schärft sichtlich sein Spiel, denn schon auf der 2 geht sich nach starker Annäherung aus zwei Metern das erste Birdie aus.

Da jedoch am Par 3 der 4 der Teeshot zu weit nach rechts zieht und er sich aus dem Grünbunker nicht mehr zum Par scramblen kann, steht sein Score auch recht rasch wieder am Ausgangspunkt. Der Schladming-Pro zeigt aber die perfekte Reaktion und stopft schon auf der 5 aus zwei Metern zum nächsten Birdie und da auch am darauffolgenden Par 5 der Ball aus gut zwei Metern den Weg ins Ziel findet, schraubt er sein Score sogar rasch auf -2.

Zwar lässt er auch danach den Fuß weiterhin am Gaspedal und holt sich aus 3,5 Metern zu Beginn der Backnine bereits Birdie Nummer 4 ab, mit einem verpassten Up & Down danach auf der 11 gibt er dieses jedoch prompt wieder aus der Hand. Der Faux-pas kostet auch den bislang sehenswerten Schwung und da er sich aus dem Rough auf der 15 vor dem Grün einbunkert, muss er sogar kurze Zeit später schon den nächsten Fehler verdauen.

Der Rohrmooser gibt aber nach einem ganz starken Teeshot am anspruchsvollen Par 3 der 17 die perfekte Antwort und stellt aus gerade mal 1,5 Meter sein Tagesergebnis wieder auf 2 unter Par. Mit viel Risiko zündet er am abschließenden Par 5 aus dem Rough die Grünattacke und belohnt sich dafür mit einem absoluten Traumschlag, denn aus zwei Metern lässt er sogar den Adler landen und notiert so zum Auftakt sogar die starke 67 (-4). Damit bringt sich Matthias nach den zuletzt so zähen Wochen nicht nur klar auf Kurs in Richtung Wochenende, mit einer seiner besten Runden der letzten Wochen hat er als 18. sogar die Top 10 klar in Reichweite.

Im Stich gelassen

Gleich auf der 10 bringt sich Sepp Straka bei spübarem Wind mit einem eingebunkerten Abschlag und einem überschlagenen Grün einigermaßen in die Bredouille und da der Parputt aus 1,5 Metern nicht ins Loch will, startet der Longhitter sogar nur mit einem Bogey ins Turnier. Fast tritt er sich nach verzogenem Drive gleich den nächsten Fehler ein, doch Österreichs Nummer 1 bringt rechtzeitig den Putter auf Temperatur und stopft mit spürbarem Break aus neun Metern noch zum Par.

Zwar geht sich nach versandeter Attacke am ersten Par 5 noch kein Birdie aus, dafür rollt er auf der 14 den Putt aus vier Metern ins Ziel und gleicht sein Score so wieder aus. So richtig in Schwung bringt ihn das jedoch nicht, denn auf der 16 findet einmal mehr ein Abschlag nur den Fairwaybunker und da er aus unangnehmer Lage nur rauschippen kann, rutscht er schließlich recht zeitnah wieder über Par ab. Noch vor dem Turn findet dann am Par 5 der 18 aber aus 2,5 Metern der nächsten Birdieputt seinen Weg und gleicht sein Score so abermals wieder aus.

Mit dem Driver steht er jedoch auch weiterhin auf Kriegsfuß, wie der nächste verzogene Abschlag in die Büsche auf der 2 beweist. Nach Drop und Querpass rettet er sich dank eines lasergenauen Wedges aber immerhin noch zum Bogey. Zu den Ungenauigkeiten vom Tee gesellen sich mit Fortdauer auch Probleme mit den Eisen, wie eine verzogene Annäherung auf der 3 beweist, was postwendend im nächsten Schlagverlust endet. Erst auf der 7 erarbeitet er sich dann die nächste Chance und holt sich aus zwei Metern immerhin auch ein weiteres Birdie ab.

Das lässt im Finish auch den Putter noch einmal so richtig glühen, denn am darauffolgenden Par 3 geht sich auch aus fünf Metern ein Schlaggewinn aus, womit er sein Score kurz vor Schluss sogar wieder auf Level Par zurückdreht. Zwar hätte er sich den Start nach den fantastischen Open in Hoylake zwar wohl besser vorgestellt, nach langer Anreise inklusive Jetlag und einem ungwohnt streuenden Driver kann er sich mit der 71 (Par) und Rang 83 am Ende aber wohl zurfrieden zeigen, auch weil die beiden späten Birdies ein gutes Gefühl für die zweite Runde geben sollten.

Lee Hodges (USA) setzt sich mit einer 63 (-8) an die Spitze.

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Mit Major-Schwung

3M OPEN – VORSCHAU: Sepp Straka kommt nach seinem Runner-up Finish bei den Open Championship in absoluter Hochform zu den 3M Open und will seinen fantastischen Run der letzten Wochen nahtlos fortsetzen. Matthias Schwab hofft im TPC Twin Cities endlich das so hartnäckige Formtief hinter sich lassen zu können.

Sepp Straka schwebt derzeit sportlich regelrecht auf Wolke 7, denn was der Longhitter in den letzten Wochen auf die Fairways und Grüns dieser Golfwelt brennt, war so bisher von einem Österreicher noch nicht zu sehen. Schon seit seinem 7. Platz bei den PGA Championship zeigte der Georgia Bulldog immer wieder welch unglaubliches Potenzial in ihm schlummert, mit seinem zweiten PGA Tour Sieg der Karriere Anfang Juli bei den John Deere Classic und einem fantastischen 2. Platz bei den Open Championship letzten Sonntag, ist er nun aber endgültig wohl so ziemlich im Golf-Olymp angekommen.

Die beneidenswerte Form will er auch ab Donnerstag im TPC Twin Cities wieder in die Waagschale werfen, wenn er sich bei den 3M Open nun den allerletzten Feinschliff vor den anstehenden Playoffs holen will. Den Platz kenn der gebürtige Wiener bereits aus den Vorjahren bestens, allerdings stand er bislang bei drei Starts nur einmal im Wochenende, wobei sich ein 18. Platz vor zwei Jahren durchaus sehen lassen konnte. In absoluter Topform zählt der 30-jährige aber auch bei den Experten der PGA Tour und den Buchmachern in dieser Woche zu den ganz großen Favoriten auf den Sieg.

Gegen das Formtief

Gänzlich konträr stellt sich die Sachlage bei Landsmann Matthias Schwab dar, denn der Schladming-Pro kommt auch weiterhin heuer einfach nicht ins Rollen, was sich zuletzt in weiteren Missed Cuts schmerzlich bemerkbar machte. In Minnesota will er nun aber endlich das so hartnäckige Formtief hinter sich lassen, was angesichts der Position im FedEx-Cup auch enorm wichtig wäre, denn mittlerweile auf Platz 145 abgerutscht, wird der Weg zur Tourkarte immer weiter, wenngleich er aufgrund der Wertungsumstellung auf den Jahreskalender heuer noch mehr Zeit hat um die Karte abzusichern.

Ein respektables Ergebnis würde ihm aber nicht nur in der Wertung helfen, auch dem Selbstvertrauen, das klarerweise in den letzten Wochen und Monaten sichtlich gelitten hat, würde es vor den anstehenden Turnieren einen wichtigen Boost verschaffen. Die Konkurrenz kann sich beim 7,8 Millionen Dollar Turnier durchaus sehen lassen, denn neben Titelverteidiger Tony Finau (USA), sind auch Cam Young (USA), Hideki Matsuyama (JPN), Emiliano Grillo (ARG) oder Sungjae Im (KOR) direkt aus Hoylake über den großen Teich angereist.

Der Wetterbericht verspricht doch recht angenehme Golftemperaturen von bis zu 30 Grad Celsius, wobei vor allem am Donnerstag und am Freitag Gewitter für Verzögerungen sorgen könnten. Los geht es für Sepp am Donnerstag im Marquee Flight auf der 10 bereits um 14:29 MEZ gemeinsam mit Tony Finau und Hideki Matsuyama. Matthias Schwab folgt eine halbe Stunde später um 15:02 MEZ von der 1 weg.

 

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Major-Sternstunde

151. OPEN CHAMPIONSHIP – FINAL: Sepp Straka trumpft mit furchtlosem und messerscharfem Spiel beim traditionsreichsten Major auf und muss mit der 69 (-2) lediglich Brian Harman (USA) den Vortritt lassen. Mit dem Runner-up Finish sorgt der Wiener für eine einzigartige Sternstunde im österreichischen Golfsport, nachdem er als erster Österreicher bei einem Major bis zum Ende vorne mitspielt.

Besser geht’s fast nicht mehr! Diesen Satz kann man wohl ohne Weiteres nach einer fantastischen Major-Woche so stehen lassen, denn was Sepp Straka auf den tradtionsreichen Rasen des Royal Liverpool GC brannte, war aus heimischer Sicht so noch niemals zuvor zu sehen.

Mit messerscharfem Spiel, Zauberschlägen und teils unglaublichen Putts ist Sepp spätestens seit dem Freitag einer der Hauptdarsteller in Hoylake und auch am Sonntag ist von flatternden Nerven nichts zu notieren, denn bis zuletzt attackiert der gebürtige Wiener Fahne um Fahne, sorgt so in der absoluten Entscheidung weiterhin für eine richtig große Show und muss am Ende nur einem überragend agierenden Brian Harman den Vortritt lassen, darf sich dennoch über 1,1 Millionen Dollar Preisgeld freuen.

„Ich bin sehr zufrieden. Ich habe in der Vergangenheit kein sehr gutes Linksgolf gespielt, ich hatte da nicht viel Erfahrung,“ erklärt Straka gegenüber Skysportsaustria.

Dabei geht im strömenden Regen der Start in den Sonntag gleich etwas daneben, denn nach starkem Drive zieht die Annäherung zu weit nach rechts und da der Parputt aus vier Metern knapp nicht fällt, startet der Longhitter nur mit einem Bogey in den letzten Spieltag. Den anfänglichen Fehler steckt er aber sehenswert weg, notiert auf der 2 ein sicheres Par und holt sich schließlich auf der 3 aus sieben Metern den scoretechnischen Ausgleich ab.

Messerscharf unterwegs

Stark knallt er am einzigen Par 5 der Frontnine die Grünattacke dann aufs Kurzgemähte und hat am Ende aus acht Metern sogar Pech, dass der Eagleputt knapp nicht fällt. Das nächste Birdie ist aber nur noch Formsache, womit Sepp endgültig in der Finalrunde voll angekommen ist. Mit starken Annäherungen legt er sich dann auf der 7 und der 8 die nächsten Chancen auf, bringt jedoch weder aus 3,5 nach verlesener Linie noch aus gut zwei Metern mit einem Lip-out den Ball im Loch unter.

Aus knapp sieben Metern gelingt die Übung am Par 3 der 9 dann aber deutlich besser und mit seinem dritten Birdie des Tages biegt Sepp bereits bei 2 unter Par auf die Backnine ab. Dort kühlt der Putter dann jedoch prompt wieder ab und drückt ihm aus zwölf Metern ein mehr als vermeidbares Dreiputtbogey aufs Auge. Sozusagen mit der Wut im Bauch knallt er aber gleich danach die nächste starke Annäherung aufs Grün und kann den Fehler aus vier Metern prompt wieder egalisieren.

Zwar zeigt er auch danach von Tee bis Grün durchaus starkes Golf, weiteren Birdies läuft er vorerst jedoch vergeblich hinterher. Auf der 16 legt er dann aber einen messerscharfen Approach bis auf 1,5 Meter zur Fahne und stopft seelenruhig zum nächsten Birdie, womit er sich auch wieder den alleinigen 2. Platz sichert. Nachdem der Abschlag auf der 18 jedoch unangenehm wegzieht und er erst mit dem vierten Schlag das Grün erreicht, muss er am Ende noch ein Bogey einstecken, wird aber auch mit der 69 (-2) gemeinsam mit Jason Day (AUS), Tom Kim (KOR) und Jon Rahm (ESP) hervorragender Zweiter.

Ins Bild und ins Rampenlicht gespielt

Schon an den ersten drei Spieltagen präsentierte sich Sepp nach seinem Sieg bei den John Deere Classic weiterhin in absoluter Topform, denn nach einer 71 (Par) inklusive Zauberschlag zum Auftakt, packte der ehemalige Georgia Bulldog am Freitag mit der 67 (-4) sogar die bislang tiefste Open Runde der österreichischen Historie aus. Am Samstag hatte er dann zwar etwas zu kämpfen, notierte aber immerhin noch eine 70 (-1) und brachte sich so als einer der Hauptdarsteller auf der großen Major-Bühne formatfüllend ins Bild für den Finaltag.

Einzig Brian Harman ist in dieser Woche eine Nummer zu groß, denn der US-Amerikaner agiert vom zweiten Spieltag an in einer eigenen Liga und holt sich am Ende überlegen mit Runden von 67 (-4), 65 (-6), 69 (-2) und 70 (-1) Schlägen bei gesamt 13 unter Par mehr als nur souverän seinen ersten Majortitel der Karriere. Hochverdient stemmt er den Claret Jug als neuer Champion Golfer of the Year. Witziges Detail am Rande: Damit strahlen in Hoylake gleich zwei ehemalige Georgia Bulldogs von den ersten Plätzen.

Im „Ryder Cup Name-Game“ gehörig aufgedrängt

Gemeinsam mit Jon Rahm ist Sepp mit dem 2. Platz damit auch bester Europäer beim wichtigsten europäischen Golfturnier des Jahres und drängt sich so mit Nachdruck bei Ryder Cup Captain Luke Donald für einen Platz im europäischen Team für Rom auf. Mit dem hervorragenden Abschneiden bringt er sich ohnehin mittlerweile sehr nahe an einen automatischen Qualifikationsplatz heran, womit es gut möglich sein kann, dass sich die Frage über einen Captain’s Pick für Sepp am Ende sowieso nicht stellt.

„Der Ryder Cup ist wirklich ein großes Ziel, ich weiss, dass ich eine Chance habe,“ meint Straka, der in der Open-Woche auch ausgiebig mit Luke Donald sprechen konnte: „Er weiss, dass ich ins Team möchte und hoffentlich kann ich ihm die Entscheidung mit meinem Spiel leichter machen.“

Darüber hinaus macht der zweifache PGA Tour Champion auch im FedEx-Cup einen weiteren großen Schritt nach vor und sichert vorzeitig die Tour Championship bereits ab, womit er erneut auch bei den besten 30 in Atlanta mit von der Partie sein wird. In der Weltrangliste wird er ebenfalls eine neue persönliche Bestmarke aufstellen und sein derzeitiges „Personal Best“ von Rang 25 unterbieten. Bereits kommende Woche wird Sepp wieder in den Teeboxen stehen, wenn er bei den 3M Open im TPC Twin Cities von Blaine wieder auf Birdiejagd geht.

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Hauptdarsteller

151. OPEN CHAMPIONSHIP – 3. RUNDE: Sepp Straka komm am Moving Day mit einer 70 (-1) zwar Leader Brian Harman (USA) nicht näher, bleibt auf der großen Major-Bühne im Royal Liverpool GC aber vom 4. Platz aus wohl auch am Finaltag einer der Hauptdarsteller.

Sepp Straka sorgte am Freitag für ein weiteres absolutes Highlight der österreichischen Golfhistorie, denn dank enorm starker Backnine notierte der Georgia Bulldog eine 67 (-4) und somit die bislang tiefste Open Runde in rot-weiß-rot. Als Belohnung für den hervorragenden Auftritt startet der Longhitter vom 3. Platz aus ins Wochenende und egalisiert so einen weiteren kleinen heimischen Rekord, denn Markus Brier belegte im Jahr 2007 in Carnoustie nach der 68 (-3) am Donnerstag ebenfalls Rang 3.

Mit den beiden starken Auftritten zählt der zweifache PGA Tour Champion nun sogar zu den Titelanwärtern, wenngleich der Rückstand auf den überlegenen Leader Brian Harman mit sechs Schlägen doch spürbar ist. Wie schnell es im Royal Liverpool GC jedoch gehen kann mussten bereits einige große Namen an den ersten beiden Spieltagen am eigenen Leib erfahren. Mit ähnlich starkem Spiel könnte der Rückstand am Moving Day womöglich durchaus sehenswert zusammenschmelzen.

Kaum Wind und beißende Grüns ermöglichen am Samstag dann vor allem am Vormittag deutlich bessere Scores als noch an den ersten beiden Spieltagen, was etwa auch Jon Rahm (ESP) mit einer 63 (-8) perfekt auszunützen weiß. Sepp bringt die erste Annäherung am Nachmittag dann sicher am Grün unter und startet mit einem soliden Par in seine dritte Umrundung. Schon auf der 2 ergibt sich dann die erste echte Birdiemöglichkeit, die er mit zu kurzem Putt jedoch ungenützt verstreichen lässt.

Zähe Frontnine

Ein Loch später kommt dann erstmals Stress auf, der Abschlag bremst sich jedoch noch vor der Aus-Grenze ein. Aus unguter Lage bringt er den Ball aber stark aufs Grün und krallt sich so ein weiteres Par. Auf der 4 kann der Longhitter dann nach verzogener Annäherung den ersten Schlagverlust aber nicht mehr abwenden. Im stärker werdenden Regen zieht der Abschlag am einzigen Par 5 der Frontnine dann zu weit nach rechts, von wo aus er den Ball erneut nur im Rough ablegen kann, womit er sich in Sachen Birdies weiterhin in Geduld üben muss.

Nicht nur, dass keine Birdies gelingen wollen, ist Österreichs Nummer 1 auch weiterhin gehörig am kämpfen, wobei er vor allem mit der Genauigkeit vom Tee so seine Probleme hat. Ein starker Putt aus knapp neun Metern kratzt ihm auf der 7 aber ein weiteres Par auf die Scorecard. In Folge wird das Spiel von Tee bis Grün aber sicherer und aus neun Metern holt er sich schließlich auf der schweren 10 mit dem ersten Birdie den scoretechnischen Ausgleich ab.

Das scheint den Motor des 30-jährigen auch so richtig auf Touren zu bringen, denn mit eine perfekten Wedge lässt er sich auf der 11 nur einen Meter zum nächsten Birdie übrig und schnürt so sehenswert den Doppelpack. Die Backnine hat er auch weiterhin erneut perfekt im Griff, denn auf der 14, der schwersten Bahn, knallt er den Approach auf drei Meter zur Fahne und holt sich prompt den nächsten Schlaggewinn ab. Nach verpasstem Par 5 Birdie auf der 15 hat er auf der 16 Pech, dass der Birdieversuch nur die Lochkante rasiert.

Österreichische Birdiemaschine

Nach einem sicheren Par am kurzen Par 3 der 17, kann er sich schließlich am abschließenden Par 5 nach verzogenem Drive und eingebunkerter Annäherung nicht mehr zum Par scramblen und tritt sich so noch ein Bogey ein, womit sich am Ende „nur“ die 70 (-1) ausgeht, womit er jedoch immer noch im absoluten Spitzenfeld auf Rang 4 rangiert.

Zwar ist der Rückstand auf Leader Harman – der US-Amerikaner notiert eine 69 (-2) und diktiert bei 12 unter Par und mit fünf Schlägen Vorsprung auf Cameron Young (USA) das Geschehen – weiterhin beträchtlich, bislang gelangen dem Österreicher mit 16 Birdies aber die meisten im Feld und, dass der Georgia Bulldog sich an einem Finaltag richtiggehend festbeißen kann, stellte er auf der PGA Tour schon zweimal unter Beweis, denn bei jedem seiner Siege startete er mit teils beträchtlichem Rückstand in die letzte Runde, womit er durchaus auch weiterhin noch auf der großen Major-Bühne einer der Hauptdarsteller bleiben könnte.

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All-time low

151. OPEN CHAMPIONSHIP – 2. RUNDE: Sepp Straka brennt am Freitag im Royal Liverpool GC mit bärenstarken Backnine die bislang tiefste Open Runde eines Österreichers auf die Scorecard und startet nach der 67 (-4) sogar als 3. ins Wochenende.

Sepp Straka legte einen durchaus sehenswerten Start in die Open Championship hin, denn anders als im Vorjahr, wo er sich mit einer 81 (+9) am Old Course bereits nach der Auftaktrunde so ziemlich alle Chancen auf den Cut zunichte machte, reihte sich der Longhitter heuer im Royal Liverpool GC mit der 71 (Par) klar auf Kurs in Richtung Wochenende ein und hat auch die Top 10 noch eindeutig in Reichweite. Bei etwas windigeren Verhältnissen wird die oberste Priorität auch am Freitag wieder auf den Teeshots liegen, die wohl zwingend die Fairways finden sollten um nicht ständig um Pars kämpfen zu müssen.

Perfekt setzt er dieses Vorhaben auch gleich auf der 1 um und knallt nach sehenswertem Abschlag ein noch besseres Eisen bis auf 1,5 Meter zur Fahne, womit er bei mittlerweile rund 40 km/h starken Windböen mit einem Birdie einen Start nach Maß hinlegt. Nach einem souveränen Par auf der 2, erwischt es ihn dann auf der 3 gleich richtig heftig, da er nach einem ins Rough ausgerollten Drive sogar mit Strafe droppen muss und sich so am Ende sogar das Doppelbogey einfängt. Den Faux-pas steckt er jedoch gut weg und legt sich gleich danach die nächste machbare Birdiechance auf, die er aus 3,5 Metern jedoch nicht nützen kann.

Nach langer Warterei in der 5. Teebox legt er den Abschlag am einzigen Par 5 der Frontnine dann knapp nebens Fairway ins Semi-Rough, von wo aus er jedoch voll durchzieht und den Ball kurz vor dem Grün ablegt. Einem perfekten Pitch fehlen am Ende nur Zentimeter zum Eagle, das nächste Birdie ist so jedoch nur noch Formsache. Nachdem er sich auf der 7 noch stark zum Par scrambled, will auf der 8 der Parputt aus knapp vier Metern nicht ins Loch, womit Österreichs Nummer 1 wieder in den Plusbereich abdriftet.

Turbo gezündet

Auch danach hat er ziemlich zu kämpfen, rettet sich mit einem starken Bunkerschlag auf der 10 aber noch zum Par. Nach einem perfekten Eisen holt er sich dann auf der 12 aus einem Meter aber das nächste Birdie ab und heizt damit auch sichtlich seinen Putter so richtig an, denn am Par 3 der 13 rollt sogar aus gut elf Metern der Putt ins Ziel, womit er sich sogar erstmals am Freitag in die roten Zahlen pusht. Genug hat er damit aber noch nicht, denn mit dem nächsten starken Putt aus fünf Metern hält er die heiße Phase weiterhin am Köcheln.

In dieser Tonart geht es auch danach munter weiter, denn nach einem absoluten Vollbrett vom Tee ist die Attacke am Par 5 der 15 beschlossene Sache. Zwar parkt er diese nur knapp neben dem Grün, nach Chip und Putt ist aber das vierte Birdie in Folge eingesackt, womit er sich bereits bis auf Rang 3 nach vorne spielt. Ein verzogener Drive und ein verschobener Parputt aus 1,5 Metern bremst den Vorwärtsdrang zwar ab, dafür aber locht er vor zahlreichen Fans am Par 3 der 17 aus acht Metern und stellt so den alten Zwischenstand sofort wieder her.


Anders als am Donnerstag, wo er auf der 18 mit einem Zauberschlag das Birdie abholte, macht er es diesmal auf die konventionelle Art und locht aus fünf Metern zu einem weiteren Erfolgserlebnis. Derart stark unterschreibt der Longhitter am Ende sogar die 67 (-4), notiert so die bislang tiefste Open Runde eines Österreichers – bis zum heutigen Tag war dies eine 68 (-3) von Markus Brier in Carnoustie – und schiebt sich darüber hinaus bis ins absolute Spitzenfeld auf Rang 3 nach vor.

Was besonders ins Auge sticht ist die Steigerung des 30-jährigen im Linksgolf. Wirklich oft kommt er nicht in den Genuss von Linksgolf auf britischen Plätzen, steigert sich dabei jedoch von Runde zu Runde, denn nach der 81 und der 72 letztes Jahr am Old Course, folgten heuer die 71 und nun die ganz starke 67.

Links mit links

„Lefty“ Brian Harman (USA) ist am zweiten Spieltag eine Klasse für sich, denn der US-Amerikaner knallt dank eines unglaublichen Scramblings eine 65 (-6) aufs Tableau und startet so bei gesamt 10 unter Par mit fünf Schlägen Vorsprung auf Tommy Fleetwood (ENG) und mit deren sechs auf Sepp Straka in den Moving Day.

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Risiko ausgezahlt

151. OPEN CHAMPIONSHIP – 1. RUNDE: Sepp Straka zeigt über weite Strecken richtig starkes Golf, macht sich mit Problemen im Sand und einem Doppelbogey das Leben jedoch etwas schwer. Dank eines eingelochten Chips sorgt er dann aber wohl mit dem bisherigen Schlag des Turniers am Schlussloch noch für den scoretechnischen Ausgleich und startet so im Royal Liverpool GC mit nur wenig Rückstand auf die Spitzenplätze in den Freitag.

Nichts baut so auf wie ein Sieg! Sepp Straka kommt mit dem ultimativen Moral-Boost von der John Deere Classic zu seiner zweiten Open Championship eingeflogen. Der Wiener konnte sich zudem in der einwöchigen Pause in aller Ruhe auf Royal Liverpool vorbereiten. Bei seinem Open-Debüt vor 12 Monaten in St. Andrews musste Sepp nach klar verpasstem Cut einige Defizite feststellen, die er in der selten gespielten Disziplin Linksgolf aufweist. Vor allem rund um die Linksgrüns und beim Course Management gilt es in Hoylake, einem der absolut schwersten Kurse in der Open-Rotation, deutlich zuzulegen um erstmals ein Open-Weekend zu erreichen.

Bei nahezu perfekten Verhältnissen startet Sepp mit einem starken Drive ganz sicher ins britische Major und parkt in Folge auch die Annäherung sehenswert am ersten Grün. Allein der Putter will aus 3,5 Metern kein anfängliches Birdie springen lassen. Auf der 2 kommt dann nach verzogenem Abschlag aber erstmals richtig Stress auf, dank eines starken Wedges lässt er sich zwar nur zwei Meter zum Par übrig, erneut will der 14. Schläger im Bag aber noch nicht mitspielen, womit er sich rasch einen ersten Fehler eintritt. Auf der 3 lässt er sich dann noch dazu nach zu forschem ersten Putt einen Tester aus drei Metern übrig, den er aber sehr souverän besteht.

Das scheint auch den Putter langsam auf Temperatur zu bringen, denn auf der 4 rollt er aus vier Metern den Birdieversuch ins Ziel und gleicht sein Score so recht rasch wieder aus. Gleich danach legt er am einzigen Par 5 der Frontnine aus drei Metern auch sofort nach und drückt so sein Tagesergebnis sogar rasch in den Minusbereich. Nachdem sich jedoch auf der 7 aus gut elf Metern ein Dreiputtbogey eintritt, nimmt er sich selbst zeitnah wieder das Momentum. Der Longhitter zeigt sich jedoch unbeeindruckt und stopft nach souveränem zwischenzeitlichen Par noch vor dem Turn am Par 3 der 9 aus vier Metern den nächsten Birdieputt, womit er im roten Bereich auf die Backnine abbiegt.

Heftiger Dämpfer

Dort holt er sich dann auf der megalangen 10 mit einem gelochten Siebenmeterputt sofort das nächste Birdie ab, womit er bereits ganz vorne mitmischt. Ein verzogener Abschlag wird ihm auf der 12 dann aber zum Verhängnis, da er den Ball aus dem dicken Gemüse nur einigermaßen unkontrolliert rausquetschen kann, was am Ende im dritten Schlagverlust mündet. Richtig bitter wird es aber am Par 5 der 15, denn zunächst macht er sich vom Tee das Leben mit einem Ausflug ins Gemüse selbst schwer und danach hat er wilde Probleme den Potbunkern rund ums Grün wieder zu entkommen, was sich sogar im Doppelbogey niederschlägt.

Das lange abschließende Par 5 hält Österreichs Nummer 1 nicht davon ab die Grünattacke zu wagen, allerdings bleibt der Ball in unangenehmer Lage im Potbunker vor der steil aufragenden Kante hängen, was lediglich einen Querpass aus dem Sand zulässt. Mit ganz viel Gefühl locht er danach jedoch den Chip über den benachbarten Bunker über die Welle auf den Punkt ein und dreht so am Schlussloch sein Score noch spektakulär wohl mit dem bisherigen Schlag des Tages wieder auf Level Par zurück.


Mit der 71 (Par) bringt sich Sepp so als 32. nicht nur ganz souverän auf Kurs in Richtung Wochenende, auch ein Topergebnis – und somit eine neue heimische Open-Bestmarke – hat der zweifache PGA Tour Champion nach der Auftaktrunde klar in Reichweite. Damit startet der einzige Österreicher im Feld auch gleich um satte zehn Schläge besser als vergangenes Jahr am Old Course, wo er sich mit einer 81 (+9) schon am Donnerstag die Hürde für den Cut extrem hoch legte.

Triplespitze

Amateur Christo Lamprecht (RSA) nützt die hervorragenden Verhältnisse am Vormittag sehenswert aus. Der großgewachsene Amateur aus Südafrika zeigt, dass er mit Linksgolf durchaus „per Du“ ist und krallt sich mit einer 66 (-5) die frühe Führung. Kurze Zeit später marschiert auch Local Hero Tommy Fleetwood (ENG) mit dem selben Ergebnis zurück ins Clubhaus und da am Nachmittag auch Emiliano Grillo (ARG) die 66 (-5) unterschreibt, führen gleich drei Spieler das Feld nach dem ersten Spieltag an.

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Sepp’s zweiter Streich

JOHN DEERE CLASSIC – FINAL: Sepp Straka erwischt am Sonntag im TPC Deere Run einen Traumtag und holt sich trotz eines Doppelbogeys an der 18 mit der 62 (-9) und bei gesamt 21 unter Par seinen zweiten PGA Tour Sieg der Karriere, womit nicht nur langsam aber sicher der Ryder Cup immer stärker in den Fokus rückt, sondern er außerdem auch den Geschichtsbüchern weitere Einträge hinzufügt.

Sepp Straka ist einmal mehr Österreichs Garantie für neue Golfrekorde, denn nachdem der ehemalige Georgia Bulldog der erste heimische Spieler auf der PGA Tour war, sorgte er vergangene Saison mit dem Sieg bei der Honda Classic für einen absoluten Meilenstein der heimischen Golfgeschichte. Daraus resultierend bespielte er danach als erster in rot-weiß-rot das „Tournament of Champions“ und fuhr erst vor wenigen Wochen bei den PGA Championship das erste Top 10 Ergebnis eines Österreichers bei einem Major ein.

In dieser Woche gehen die Rekorde nun munter weiter, denn nach einer völlig verpatzten Auftaktrunde – Sepp notierte am Donnerstag nur eine 73 (+2) und rangierte damit lediglich auf Rang 133 – deutete schon nicht mehr vieles überhaupt auf eine Wochenendteilnahme hin. Ab Freitag agierte der 30-jährige aber plötzlich wie ausgewechselt und knallte mit einer 63 (-8) seine bis dahin tiefste PGA Tour Runde der Karriere hin, womit er sich sogar in Schlagdistanz zu den Top 10 brachte.

Am Moving Day ließ er dann eine fehlerlose 65 (-6) folgen und räumte sich so bei vier Schlägen Rückstand auf die Spitze Außenseiterchancen auf den Sieg ein. Dieser soll am Sonntag dann auch mit etwas Nervenflattern gelingen, womit er erneut Einträge für die Geschichtsbücher liefert, denn nach einer derart verkorksten ersten Runde konnte noch niemand am Ende die Trophäe in die Höhe stemmen.

Birdiemaschine Sepp

Perfekt findet er gleich auf der 1 in den Finalag, denn nach perfekter Annäherung bis auf 1,5 Meter zur Fahne sackt er prompt ein anfängliches Birdie ein. Richtig angespornt vom Erfolgserlebnis knallt er am Par 5 danach die Attacke bis auf knapp sieben Meter zum Loch und lässt mit heißem Putter sogar den Adler landen, womit er sich bereits in die erste Verfolgerposition spielt. Das ändert sich dann schon auf der 4, denn am kurzen Par 4 zündet er vom Tee ein Vollbrett, lässt sich nur eine Pitchdistanz ins Grün übrig und locht souverän aus 2,5 Metern zum nächsten Schlaggewinn, womit erstmals sogar die „1“ aufleuchtet.

Nachdem am Par 5 der 10 der Birdieputt knapp nicht fallen will, holt er das Birdie prompt auf der 11 aus zwei Metern nach und heizt damit auch seinen Putter sofort wieder an, denn mit mittlerweile in Flammen stehendem 14. Schläger fällt danach auch am Par 3 der 12 aus vier und auf der 13 aus drei Metern die Birdieversuche, womit er bereits bei 10 unter Par für den Tag und insgesamt -22 hält. Genug hat er damit aber noch keineswegs, denn auf der kurzen 14 chippt er bis auf einen Meter zur Fahne und macht gleich munter weiter.

Nachdem er sich am Par 5 der 17 jedoch aus dem Grünbunker nicht mehr zum Birdie scramblen kann und schließlich wie aus dem Nichts auf der 18 die Annäherung wassert, muss er nicht nur die mögliche 59 abhaken, sondern tritt sich sogar ein Doppelbogey ein. Damit notiert er zwar die immer noch ganz starke 62 (-9), macht bei gesamt 21 unter Par die Türe für die Verfolger aber wieder unangenehm weit auf. Nachdem jedoch keiner der Verfolger die Einladung annimmt, darf sich Sepp am Ende sogar zu einem souveränen Sieg gratulieren lassen.

Ryder Cup wird zum Thema

„Die 18 war natürlich extrem ärgerlich. Ich wollte den Ball Mitte Grün spielen, hab ihn aber von Beginn an gepullt und der Wind hat ihn dann noch zusätzlich in Richtung Wasser getragen. Das war natürlich echt unnötig, aber es war der erste schlechte Schlag heute. Die mögliche 59 hatte ich nicht wirklich im Kopf zu dieser Zeit, da waren die Gedanken eher, dass ich das Turnier gewinnen will“, so Sepp, der in dieser Woche mit Kevin Kisners (USA) Caddie Duane Bock an der Tasche zum bereits zweiten Mal seinen persönlichen PGA Tour Rekord der tiefsten Runde unterbietet, direkt nach dem Recording.

Mit dem Sieg drängt sich Österreichs Nummer 1 auch bei Ryder Cup Captain Luke Donald (ENG) für das europäische Aufgebot in Rom auf, denn sichtlich kommt Sepp just zur heißen Phase der Qualifikation wieder so richtig in Fahrt. Zeigt die Formkurve auch in den kommenden Wochen derart steil nach oben, wird am gebürtigen Wiener wohl kein Weg vorbei führen, womit die Alpenrepublik zum zweiten Mal in Folge beim Kontinentalvergleich mit den USA doppelt Grund zum Daumendrücken hätte.

Darüber hinaus fährt Sepp nicht nur 1.332.000 Dollar an Preisgeld ein und zieht in der Weltrangliste deutlich weiter nach vor, womit er die Top 50 auf absehbare Zeit souverän absichert, auch im FedEx-Cup marschiert er bis auf Platz 18 und hat damit wohl bereits sogar die erneute Teilnahme an der Tour Championship in Atlanta ziemlich sicher in der Tasche.

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Makelloser Move

JOHN DEERE CLASSIC – 3. RUNDE: Sepp Straka legt nach der fantastischen 63 (-8) vom Freitag am Samstag eine makellose 65 (-6) nach und macht es sich damit im TPC Deere Run sogar im erweiterten Kreis der Titelanwärter gemütlich.

Sepp Straka zündete nach der verpatzten Auftaktrunde am Freitag den Turbo und spielte sich mit der 63 (-8) und seiner bislang tiefsten Runde der PGA Tour Karriere um satte 104 Ränge bis auf Platz 29 nach vor. Am Wochenende hofft er nun klarerweise den Schwung vom zweiten Spieltag mitnehmen zu können, denn bei gerade mal zwei Schlägen Rückstand auf die Top 10 liegt ein Spitzenergebnis für Österreichs Nummer 1 klar in Reichweite.

Der Longhitter macht dann auch sofort dort weiter wo er am Freitag aufgehört hat und stopft gleich auf der 1 aus fünf Metern zum anfänglichen Birdie. Zwar lässt er am Par 5 danach ein weiteres mögliches Birdie mit zuviel Spin am Wedge noch liegen, holt den roten Eintrag jedoch auf der 4 mit dem nächsten starken Putt aus sechs Metern nach und bleibt so voll an den Top 10 dran.

Mit fehlerlosem Spiel lässt er auch danach nichts anbrennen und schlägt schließlich aus einem starken Teeshot am Par 3 der 7 aus zwei Metern bereits ein drittes Mal am Samstag in Form eines Birdies zu. Souverän spult er die verbleibenden beiden Löcher der Frontnine ab und stopft schon am Par 5 der 10 aus fut fünf Metern zum vierten roten Eintrag, womit er erstmals sogar zweistellig unter Par liegt.

Stark durchgezogen

Am Par 3 der 12 findet der Abschlag dann jedoch nur den schmalen Roughstreifen zwischen Grün und Bunker, wieder kann er sich aber auf den Putter verlassen, der ihm aus knapp vier Metern noch das Par kratzt. Nachdem der Drive am kurzen Par 4 der 14 deutlich zu weit nach rechts zieht geht sich zwar nur das Par aus, das angepeilte Birdie holt er jedoch nach starker Annäherung auf der 15 aus drei Metern prompt nach.

Stark parkt er am letzten Par 5 die Attacke dann am Grün, holt sich mit sicherem Zweiputt das bereits sechste Birdie des Tages ab und etabliert sich so vorerst auch endgültig unter den Top 10. Stilecht knallt er dann auf der 18 noch das Eisen bis auf einen Meter zur Fahne, lässt die Riesenchance auf einen Meter zum abschließenden Birdie jedoch verstreichen.

Doch auch mit der bogeyfreien 65 (-6) spielt sich Sepp als 14. und bei vier Schlägen Rückstand auf Leader Brendon Todd (USA) (66) bis in den erweiterten Kreis der Titelanwärter nach vor.

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