Schlagwort: surrey

Spießrutenlauf

BMW PGA CHAMPIONSHIP – VORSCHAU: Nach langer Zeit gibt sich Bernd Wiesberger im Wentworth Club wieder auf der DP World Tour die Ehre und muss nun im top besetzten Feld nicht nur zeigen, dass er nach seinem Wechsel zur LIV-Tour auch im beinharten sportlichen Wettkampf noch mithalten kann, sondern auch, dass er mit Anfeindungen aus verschiedensten Richtungen einigermaßen umgehen kann. Lukas Nemecz geht es nach seinem Hexenschuss körperlich wieder deutlich besser, steht aufgrund der zahlreichen LIV-Spieler jedoch nur an 4. Stelle der Warteliste.

Vor genau einem Jahr schaffte Bernd Wiesberger in Wentworth sein selbst deklariertes größtes, sportliches Ziel, denn mit einem 20. Platz bei der BMW PGA Championship fixierte er seinen Platz in Europas Ryder Cup-Team, als erster Österreicher überhaupt. 52 Wochen später sieht die Golfwelt des Burgenländers komplett anders aus, denn mit seinem Wechsel auf die LIV-Tour rückte das Geld deutlich stärker in den Fokus als der sportliche Wettkampf, was sich mittlerweile auch eindeutig in den Ranglisten ablesen lässt.

Nur dank der Arithmetik der Weltrangliste mit kleinerem Divisor machte er in den vergangenen beiden Wochen für kurze Zeit ein paar Ränge gut, als nun 109. ist er aber nach derzeitigem Stand für kein einziges Top-Event der kommenden Saison qualifiziert und auch im Race to Dubai rutschte der Südburgenländer bereits bis auf Rang 97 ab, womit er nicht einmal beim großen Tourfinale in Dubai startberechtigt wäre. Ursprünglich sperrte die Tour die „LIV-Fremdgeher“ von ihren Bewerben aus, nach einer Einstweiligen Verfügung entschlossen sich die Verantwortlichen jedoch dazu vorerst keine weiteren Sperren auszusprechen und das für Februar erwartete Urteil abzuwarten. Damit hat Bernd nun die Chance zu beweisen, dass er auf absolutem Top-Niveau nach wie vor mit der Weltelite mithalten kann.

Ablehnende Stimmung

Spielpraxis und Turnierryhtmus passten jedoch zuletzt gar nicht, denn bei LIV wird nur über 54 Löcher gespielt und das letzte echte Turnier um Ranglistenpunkte waren die Open Championship im Juli, wo er in St. Andrews nach 36 gespielten Löchern mit einem „Missed Cut“ wieder die Heimreise antreten musste. Wohlfühlprogramm wird es für den achtfachen European Tour Champion wohl aller Voraussicht nach auch nicht wirklich geben, denn sowohl die Tour selbst als auch etliche Spieler machten bereits klar, dass sie nicht wirklich viel davon halten, dass ihre LIV-Kollegen auch weiterhin noch auf der DP World Tour zu Werke gehen. Wie unlustig es wirklich werden kann, musste bereits Ian Poulter (ENG) in Prag miterleben, als ihm die Tour durchgehend die kalte Schulter zeigte.

Darüber hinaus wurde auch bereits klar kommuniziert, dass man LIV-Spielern in Zukunft keine TV-Bühne bieten wird. Selbst BMW, Hauptsponsor des Flaggschiff Events in Wentworth und langjähriger Partner von Bernd, erwähnte in seiner Presseaussendung zwar von FedEx-Cup Champion Rory McIlroy (NIR) abwärts alle teilnehmenden Topstars, jedoch mit keinem einzigen Wort einen der 18 LIV-Spieler, womit bereits im Vorfeld klar ist, dass Bernd und seinen Kollegen in Wentworth wohl eine deutlich ablehnende Stimmung entgegenschlagen wird.

Spieler wie etwa Titelverteidiger Billy Horschel (USA), Eddie Pepperell (ENG) oder auch Mike Lorenzo-Vera (FRA) äußerten sich außerdem nicht nur via Social Media bereits des Öfteren abfällig über ihre abtrünnigen Konkurrenten, auch in namhaften Medien wie etwa der US-amerikanischen Golfweek, Golf-Digest usw. bekamen die LIV-Spieler bereits mehrfach ihr Fett ab. „Ihr habt gewechselt, das ist euer gutes Recht, aber dann bleibt wo ihr seid und zwar bei LIV und lasst uns in Zukunft in Ruhe“, so etwa Billy Horschel vor wenigen Wochen in einem Interview.

Besonders pikant ist die Situation auch, da die BMW PGA Championship den Beginn der Ryder Cup-Qualifikation markiert. Ryder Cup-Legende Paul McGinley dazu: „Nicht ein einziger DP World Tour-Spieler möchte die LIV-Jungs in unserem Turnier sehen.“

Nur Erfolge zählen

Dass Bernd mit seinem Wechsel auch bei der heimischen Fangemeinde sehr viel Kredit verspielt hat, konnte man sogar auf seinen eigenen Social Media Accounts betrachten, denn erst unlängst ließ er sich auf eine wenig fruchtbare Diskussion auf Twitter mit einem enttäuschten Fan ein, weil dieser ihm mit dem Wort „Unfollowed“ unmissverständlich klar machte, was er von der Entscheidung des 36-jährigen hält.



In einem Interview nach seinem Wechsel sprach Bernd von einer „Business-Entscheidung“, womit klar ist, dass monetäre Anreize den Ausschlag zum Wechsel gaben, was angesichts der im Raum stehenden Summen auch als durchaus nachvollziehbar eingestuft werden kann.

Erfolge müssen her

Um die Wogen mit den Fans wieder einigermaßen glätten zu können, werden dem Oberwarter wohl nur Erfolge wirklich weiterhelfen. Wentworth wäre hierfür auch eine durchaus gute Bühne, denn beim 8 Millonen Dollar Rolex-Series Event kann er nun beweisen, dass er trotz mangelnder Spielpraxis, fehlendem Turnier-Rhythmus und einem kleinen Jet-Lag nach seiner Anreise vom LIV-Event aus Boston nach wie vor auch auf sportlichen Ebenen für Schlagzeilen sorgen kann. Ein verpasstes Wochenende hingegen, würde die „Business-Entscheidung“ am Ende wohl auf unangenehme Art und Weise noch verständlicher machen.

Generell gibt es durchaus Plätze, die Bernd Wiesberger besser liegen, als das Terrain in Surrey, wenngleich er in der Vergangenheit immer wieder betonte, dass er den Platz durchaus mag. Richtig dick anschreiben konnte er jedoch bislang noch nie, denn Besseres als ein 12. Platz im Jahr 2013 wollte noch nicht gelingen. Zweimal verpasste er am Par 72 Gelände sogar den Cut. Der Wetterbericht verspricht nach derzeitiger Prognose richtig britische Verhältnisse, denn bei immer wieder einsetzendem Regen soll für das Quecksilber rund um die 20 Grad Marke Endstation sein.

Lukas Nemecz als Leidtragender

Lukas Nemecz musste letzte Woche zwar nach der Auftaktrunde aufgrund eines Hexenschusses in der Schulter aufgeben, fühlt sich mittlerweile aber körperlich wieder soweit fit um in Wentworth an den Start zu gehen, wie er selbst sagt: „Ich denke schon, dass es wieder gehen würde am Donnerstag, allerdings sieht es derzeit leider nicht so aus als würde ich ins Feld kommen.“ Durch die zahlreichen LIV-Spieler steht er derzeit nur an 4. Stelle der Warteliste und droht so nicht nur um ein echtes Highlight der Saison umzufallen, sondern darüber hinaus auch um eine dicke Chance auf fettes Preisgeld.

 

>> SKY überträgt Live und in HD von der BMW PGA Championship.

FOLLOW US... twitterrssyoutubetwitterrssyoutube
SHARE... FacebooktwitterredditpinterestlinkedinmailFacebooktwitterredditpinterestlinkedinmail

Einige Fragezeichen

BMW PGA CHAMPIONSHIP – VORSCHAU: Bernd Wiesberger und Matthias Schwab hoffen im Wentworth GC beim Flaggschiff Event der European Tour auf eine erfolgreiche Turnierwoche. Nach den zuletzt gezeigten Leistungen schweben jedoch über beider Köpfe doch einige Fragezeichen.

Bei Bernd Wiesberger hatte man vor den Scottish Open das Gefühl, dass er der Titelverteidigung im Renaissance Club regelrecht entgegenfiebert. Am Ende allerdings stand jedoch nur ein 48. Platz auf der Habenseite, was alles in allem eine doch ziemlich enttäuschende Woche bedeutete. Generell kämpft der Burgenländer eigentlich seit dem Re-Start nach der Corona-Zwangspause mit seiner Form, ein 5. Platz im The Belfry bei einem doch eher kleinen Turnier ist somit bislang das Höchste der Gefühle.

Sowohl beim WGC in Memphis, als auch bei beiden US-Majors konnte er der eigenen Erwartungshaltung nicht gerecht werden. Dabei sind es auch immer wieder andere Aspekte im Spiel die nicht zur vollen Zufriedenheit gelingen wollen. Mal finden die Abschläge die Fairways nicht, dann sind die Eisen zu ungenau oder die Grüns ziehen dem siebenfachen European Tour Champion den Nerv. Kommen alle drei Sachen zusammen, passieren auch schon mal Runden wie der Moving Day in Schottland, wo er sich selbst richtig wild aus dem Rennen um die Spitzenplätze nahm.

Bleibt die Hoffnung, dass in Wentworth nun alles zusammenpasst und er von Tee bis Grün sein A-Game im Bag hat, denn nur so wird er beim wichtigsten Turnier der European Tour wirklich reüssieren können. Aufgrund dessen, dass die Tour die Mindestanzahl an Starts wegen Corona aufgehoben hat, schwänzen zwar Stars wie Rory McIlroy (NIR) oder Jon Rahm (ESP) das Event, mit Titelverteidiger Danny Willett, Lee Westwood, Tyrrell Hatton (alle ENG), Shane Lowry (IRL) oder Martin Kaymer (GER) steht jedoch immer noch geballte Golfprominenz in den Teeboxen.

Back in Europe

Auch Matthias Schwab mischt nach seinem US-Abstecher wieder in Europa mit, denn der 25-jährige flog von Sonntag auf Montag nach England und wird ab sofort wieder auf der European Tour Dauergast sein. Wie sein Landsmann hat auch Österreichs Youngster mit deutlichen Formschwankungen zu kämpfen. Vor allem auf den Grüns hadert der Rohrmooser derzeit mit mehr als durchwachsenen Leistungen, was ihm erst letzte Woche in Mississippi auch den Cut kostete.

Nach den zähen Ergebnissen in den Vereinigten Staaten sind die US-Turniere damit zumindestens vorerst für ihn wieder vorbei und er wird sich in den nächsten Wochen klar auf Europa konzentrieren. Durch die wenigen European Tour Starts rutschte Matthias auch im Race to Dubai mittlerweile bis auf Rang 113 zurück, was bedeutet, dass er noch einiges an Arbeit vor sich hat, will er beim Saisonfinale in Dubai mit von der Partie sein.

Rechtzeitig zum Turnierstart am Donnerstag wird sich das Wetter laut derzeitiger Prognose von der nicht allzu schönen Seite zeigen, denn bei nassen Verhältnissen soll es gerade mal 13 Grad warm werden. Erst ab dem Wochenende könnte sich in Surrey auch die Sonne wieder zeigen. Los geht es für Matthias Schwab mit der zweiten Startzeit um 08:45 MEZ auf der 1. Bernd Wiesberger folgt ebenfalls von der 1 weg um 13:35 MEZ.

 

>> SKY überträgt Live und in HD von den BMW PGA Championship.

FOLLOW US... twitterrssyoutubetwitterrssyoutube
SHARE... FacebooktwitterredditpinterestlinkedinmailFacebooktwitterredditpinterestlinkedinmail

Zusätzliche Chance

SKY SPORTS BRITISH MASTERS – VORSCHAU: Dank seines 10. Platzes vergangene Woche bei den Alfred Dunhill Links Championship darf Matthias Schwab auch im Walton Heath GC seine Tees in den Boden stecken und bekommt so eine zusätzliche Chance auf gutes Preisgeld.

Der Finaltag der Alfred Dunhill Links Championship vergangene Woche war nichts für schwache Nerven. Lange Zeit lag Matthias Schwab sogar auf Top 5 Kurs und hatte die Qualifikation für das British Masters – regulär wäre Matthias durch das starke Starterfeld nicht ins Event gekommen – so schon sicher in der Tasche. Doch ein abschließendes Doppelbogey warf ihn plötzlich sogar auf Rang 11 zurück.

Erst eine Scorekorrektur von Tony Finau von Par auf Bogey bescherte dem Rohrmooser dann doch noch das Top 10 Ergebnis und neben gut 74.000 Dollar Preisgeld fürs Race to Dubai auch ab Donnerstag eine zusätzliche Startchance in Surrey. Da die Tourkarte bereits fix abgesichert ist, ist alles was nun noch kommt sozusagen „Draufgabe“, die Final Series, die ab 1. November in der Türkei startet, würde der Schladminger aber mit Sicherheit liebend gerne mitnehmen.

Um die starke Rookie Saison allerdings tatsächlich mit den abschließenden Mega-Events küren zu können, muss der Aufsteiger wohl noch etwas Preisgeld in der Jahreswertung draufpacken. Gut also, dass er in dieser Woche im Walton Heath GC beim 3 Millionen Pfund Turnier am Start steht. Die Konkurrenz ist aber wie schon letzte Woche in Schottland durchaus namhaft vertreten, weshalb Matthias wohl sein stärkstes Golf zeigen muss um erneut reüssieren zu können.

Neben Namen wie Martin Kaymer (GER) stehen auch Open Champion Francesco Molinari (ITA), FedEx Cup Sieger Justin Rose, Super-Youngster Matthew Fitzpatrick oder die Ryder Cupper Tommy Fleetwood (alle ENG) sowie Thorbjorn Olesen (DEN) in den Teeboxen. Auch Titelverteidiger Paul Dunne (IRL) ist klarerweise wieder mit von der Partie.

Der Wetterbericht verspricht nahezu perfektes Herbstwetter. Ab Donnerstag sollen laut derzeitiger Prognose maximal Wolken über die Anlage ziehen, mit bis zu 17 Grad Celsius klettert auch das Quecksilber in, für britische Verhältnisse, recht angenehme Sphären. Matthias Schwab beginnt am Donnerstag seine 1. Runde gemeinsam mit Johan Edfors (SWE) und Tapio Pulkkanen (FIN) um 14:05 MEZ von der 10 aus.

 

>> SKY überträgt Live und in HD von den Alfred Dunhill Links Championship.

FOLLOW US... twitterrssyoutubetwitterrssyoutube
SHARE... FacebooktwitterredditpinterestlinkedinmailFacebooktwitterredditpinterestlinkedinmail