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Schützenhilfe benötigt

WORLD TOUR CHAMPIONSHIP – 3. RUNDE: Bernd Wiesberger bringt nach recht guten Frontnine am Ende nur eine 73 zum Recording und muss damit am Sonntag in den Jumeirah Golf Estates bereits auf Schützenhilfe hoffen um sich die Jahreswertung noch sichern zu können. Matthias Schwab taucht am Samstag mit einer 70 wieder in die roten Zahlen ab.

Bernd Wiesberger hatte am Freitag richtig hart zu kämpfen um Zählbares auf die Scorecard zu bringen. Lediglich ein einziges Birdie wollte dem Oberwarter gelingen, zum Glück blieb er aber fehlerlos und konnte so noch eine 71 (-1) notieren. Dennoch heißt es nun am Wochenende „Nur Vollgas zählt“, denn mit Tommy Fleetwood (ENG) und Jon Rahm (ESP) teilen sich gleich zwei direkte Konkurrenten vor dem Moving Day den 2. Platz , was Bernd derzeit die Jahreswertung kosten würde.

Erneut wählt Bernd auf der schwierigen 1 dann die sehr konservative Variante vom Tee, schlägt sein Eisen aber ins Rough von wo aus der Ball das Kurzgemähte knapp verfehlt. Dennoch geht sich am Ende ein recht sicheres anfängliches Par aus. Wie schon an den Tagen zuvor will das Par 5 der 2 erneut keinen Schlag springen lassen, wobei der Birdieputt genau auf Linie haarscharf vor dem Loch liegen bleibt.

Erstmals findet dann auf der 3 ein Abschlag das Fairway und der Burgenländer zündet in Folge ein perfektes Eisen, das fast sogar zum Eagle fällt. Das erste Birdie ist aus wenigen Zentimetern nur noch Formsache. Ein deutlich verzogener Teeshot in den Grünbunker lässt am langen Par 3 danach dann den Stresslevel etwas in die Höhe schnellen, mit einem perfekten Sandschlag kratzt der Oberwarter aber sehenswert das wichtige Par.

Schon auf der 5 ergibt sich dann aber nach einer weiteren starken Annäherung die nächste Möglichkeit, doch der Putt schleicht regelrecht links am Loch vorbei. Am Par 3 der 6 erwärmt sich das Gerät fürs Kurgemähte dann aber, denn nach einem weiteren sehenswerten Teeshot stopft der 34-jährige den fälligen Putt und arbeitet sich so auch wieder bis unter die Top 10 nach vor.

Erneut will dann auf einem Par 5 nichts Zählbares herausspringen, was den Burgenländer aber nicht aus der Ruhe bringt, denn nach einem weiteren guten Eisen aufs Grün nimmt er dafür am Par 4 danach den Schlaggewinn mit und ist drauf und dran seine bislang klar besten Frontnine der Woche zu notieren.

Alles verspielt

Da der Parputt auf der 9 rechts über die Lochkante läuft, erwischt es ihn dann auch mit dem ersten Bogey des Tages, was den Rückstand auf die direkten Konkurrenten um den Sieg der Jahreswertung Jon Rahm und Tommy Fleetwood wieder etwas anwachsen lässt. Das Bogey läutet auch eine sichtlich zähe Phase ein, denn nach überschlagenem Grün muss er auf der 11 prompt den nächsten Fehler einstecken und verliert so auf seine Konkurrenz immer mehr an Boden.

Das scheint Bernd nun komplett aus dem Rhythums zu bringen, denn auch die 12 gelingt nur mit fünf Schlägen, womit er auf nur vier Bahnen alles bisher herausgeholte am Samstag wieder verspielt. Die schwarze Serie reißt einfach nicht ab, denn nachdem der Abschlag auf der 13 im Grünbunker verschwindet und er in Folge auch noch den Parputt verschiebt, liegt er plötzlich sogar im Plusbereich und droht am Moving Day im Niemandsland des Leaderboards zu versinken.

Zwar fängt er sich in Folge wieder, Birdie will aber bis zum Schluss keines mehr gelingen und das, obwohl er auf der 18 sogar die Eaglechance am Putter hat. Schlussendlich muss er sich mit der 73 (+1) zufrieden geben, die ihn bis auf Rang 24 zurückwirft. Damit verliert Bernd auch den Anschluss an seine schärfsten Konkurrenten im Kampf um die Jahreswertung, denn sowohl Rahm als auch Fleetwood könnten ihm diese noch regelrecht vor der Nase wegschnappen, wobei der Spanier derzeit die deutlich besseren Karten gegenüber dem Engländer hat. Um genau dies zu verhindern, muss Bernd am Sonntag auf jeden Fall eine bessere Runde ins Clubhaus bringen und parallel wohl darauf hoffen, dass Mike Lorenzo-Vera (FRA) und Rory McIlroy (NIR) sich die beiden ersten Plätze sichern.

Einer der Hauptgründe für den doch bereits deutlich aufgerissenen Rückstand ist mit Sicherheit auch die mehr als ausbaubare Par 5 Bilanz, denn die gesamte Woche über hält er auf nunmehr bereits zwölf abgespulten langen Bahnen nur bei -2, wobei am Freitag und am Samstag eben dort nicht ein einziges Birdie gelingen wollte. Im Vergleich dazu hält etwa Jon Rahm allein auf den Par 5 Löchern bei einem Zwischenstand von -9, was eine deutliche Sprache spricht.

Top 10 Chance lebt noch

Matthias Schwab hatte deutlich härter zu kämpfen als noch am Donnerstag und musste sich schließlich mit einer 73 zufrieden geben, die ihm doch einige Ränge kostete. Dennoch hat der Rohrmooser mit einem guten Weekend noch alle Chancen auf sein bereits elftes Top 10 Ergebnis der Saison. Zwar bunkert er sich gleich auf der 1 im Fairwaybunker ein, erspielt sich mit einer starken Annäherung aber dennoch die Birdiechance, allerdings will der Putt zum roten Eintrag nicht fallen.

Zwar verpasst er danach erstmals in dieser Woche am Par 5 der 2 ein schnelles Birdie, holt dieses dafür aber auf der 3 postwendend nach und taucht so erneut rasch in den Minusbereich ab. Konzentriert spult der Schladming-Pro die darauffolgenden Bahnen ab, ehe am Par 3 der 6 wieder alles zusammenpasst und er sein zweites Birdie des Tages verbuchen kann, womit er auch wieder klar an den Top 10 andockt.

Grundsolide notiert der junge Steirer danach die Pars auf die Scorecard, ehe es ihn ausgerechnet am Par 5 der 14 dann mit seinem ersten Fehler am Moving Day erwischt. Der 24-jährige bleibt aber ruhig, zieht sein souveränes Spiel weiter durch und darf sich auf der 18 noch ein weiteres abschließendes Birdie auf der Scorecard eintragen.

Mit der 70 (-2) taucht Matthias Schwab somit nach der 73 (+1) vom Vortag wieder in die roten Zahlen ab und hat, eine gute Schlussrunde vorausgesetzt, auch noch gute Chancen vom 16. Rang aus beim großen Finale sein insgesamt bereits elftes Top 10 Ergebnis des Jahres mitzunehmen. Um dies Realität werden zu lassen, müsste er am Sonntag aber zumindestens zwei Schläge gutmachen.

„Die Runde heute war wieder nicht schlecht. Es war teilweise wegen dem starken Wind nicht einfach. Um in diesem starken Feld weiter vorne platziert zu sein muss man ganz einfach noch besser spielen. Die Devise heißt also keine Fehler machen und noch mehr Birdies scoren. Ich weiß woran ich in Zukunft weiter arbeiten werde“, fasst Matthias den Moving Day aus seiner Sicht zusammen.

Mike Lorenzo-Vera macht mit einem Bogey am Schlussloch Bernd nicht gerade einen Gefallen, denn so geht er nach der 69 (-3) nur in geteilter Führung mit Jon Rahm (66) bei gesamt 15 unter Par in den Finaltag.

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