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Historischer US-Sieg

KC GOLF CLASSIC – FINAL: Sepp Straka holt sich mit toller Birdiequote seinen ersten Web.com Tour-Titel, den ersten eines Österreichers bei einem US Profi-Turnier überhaupt.

Eine bislang total verkorkste zweite Profisaison dreht Sepp Straka in Kansas auf spektakuläre Weise ins Positive: im direkten Duell gegen den einzigen verbliebenen Konkurrenten Kyle Jones behält der 25-jährige Doppelstaatsbürger mit der 69 um einen Schlag die Oberhand und triumphiert am Ende bei 22 unter Par: „Es ist großartig. Die Saison war bislang nicht gut. Ich hatte das Gefühl deutlich besser zu spielen, nur mit den Putten hatte ich zur Saisonmitte zu kämpfen. Das habe ich jetzt auch auf die Reihe bekommen,“ jubelt Sepp. „Ich wusste, ich bin nah dran und habe weitergekämpft. Meine Familie und Freunde haben mich toll unterstützt, ohne sie hätte ich es nicht geschafft.“

Marathon zahlt sich beim 7. Turnier aus

Sepp Straka war in der Vorwoche bei den ultratiefen Scores in Missouri nicht mitgekommen und konnte zumindest am freien Weekend seine Batterien ein wenig aufladen. Der Austroamerikaner hat dennoch für eine 7. Tunierwoche am Stück genannt, wenn die Web.com Tour in Overland Park, Kansas, die nächste Station macht. Nach zuletzt drei verpassten Cuts in Folge und mit Position 130 in der Rangliste war bei Straka auch bereits Feuer am Dach hinsichtlich seines Spielrechts für die kommende Saison.

Mit dem steigenden Druck kommt Sepps Spiel aber sichtlich in die Gänge, denn zum Auftakt brennt der Georgia Bulldog eine 64 aufs Tableau und reiht sich damit nur knapp hinter der Spitze ein. Mit früher Startzeit gelingt dann Freitag ähnliches und Sepp startet so nach der 65 und bei gesamt 13 unter Par aus der geteilten Führung ins Wochenende. Auch am Samstag präsentiert er sich unglaublich sicher, legt eine weitere 64 nach und setzt sich gemeinsam mit Kyle Jones (USA) deutlich von der Konkurrenz ab. Mit nur einem Schlag Rückstand auf den US-Amerikaner ist am Sonntag alles für einen Zweikampf angerichtet.

Direktes Duell am Finaltag

Gleich sein erster Golfschlag ist am Schlusstag aus der Richtung, womit er das Grün nicht mehr regulär erreichen kann und seine Sonntagsarbeit mit Bogey beginnt. Wichtig fürs Selbstvertrauen, dass der Birdiekonter gleich am nächsten Grün sitzt. Das anschließende Par 5 absolviert Straka mit zwei satten Golfschlägen und zwei Putts zum nächsten Birdie. Schlaggewinn Nummer 3 folgt am Par 3 der 5 und bringt den Georgia Bulldog erstmals in Führung, da sein Flightpartner Kyle Jones bislang auf der Stelle tritt. Bis zur Halbzeit verteidigt Straka seinen minimalen Vorsprung auf Jones.

Auch die Back 9 geht Sepp mit Bogey an, diesmal stand ihm ein Grünbunker im Weg. Der Österreicher bleibt jedoch weiter der dominierende Mann am Platz, hat vor allem den heißeren Putter im Bag und landet an der 11 und 12 einen Birdie-Doppelschlag, mit dem er voran bleibt. An der 14 ist es ein zweites Mal ein Sandhindernis, das Straka sowohl einen Schlag als auch die alleinige Führung kostet.

Am letzten Par 5, der 15, schlägt Straka über Pitch und Putt mit dem Birdie erneut zu, während sein Flightpartner nicht über das Par hinauskommt. Vom 16. Tee patzt Straka mit ungenauem Tee-Schuss, der zum Bogey führt und lässt seinen Konkurrenten wieder gleichziehen.

Das Schlussloch wird noch einmal zum großen Showdown: beide Titelkandidaten buddeln sich vom Tee im Sand ein. Während Jones von dort das Vorgrün erreicht, sucht Straka den nächsten Bunker rund ums Grün auf. Kyle dreiputtet jedoch zum Bogey, während Straka nach zuvor zwei erfolglosen Versuchen diesmal aus 20 Metern gut hinschießt und aus zwei Metern das entscheidende Sandy Par kratzt. Mit der 69 feiert Straka als erster Österreicher einen Titelgewinn auf der Web.com Tour, verbessert sich dank des Preisgelds von ca. 118.000 US Dollar im Ranking vom 130. auf den 29. Rang und ist zugleich für die Final Series qualifiziert. Auch die Top 25, die am Jahresende in die US PGA Tour aufsteigen, sind damit wieder in Reichweite.

Österreicher oder Amerikaner?

In Wien zur Schule gegangen, in Fontana golferisch verwurzelt, mit Claude Grenier trainiert und im NÖ Landeskader gespielt, aber auf der University of Georgia den Feinschliff geholt: nicht nur bei Pässen balanziert der Doppelstaatsbürger zwischen zwei Welten. Auf der Web.com Tour wurde Straka im Vorjahr noch als Amerikaner geführt, während heuer die Österreichische Flagge neben seinem Namen auftaucht. Darauf angesprochen, erklärte Sepp unlängst gegenüber Golf-Live.at mit seinem typischen Humor: „Das war, damit ihr mich leichter am Leaderboard findet!“

>> Endergebnis KC Golf Classic

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