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Lauter Weh’s!

Tigerline_Golf_Live_at

Österreichs Golfsport lebt von Wiesberger, Wolf & Wo. Warum gewinnen unsere Weh’s nicht mehr – so wie Woods oder WcIlroy?

Bernd WIESBERGER schafft es bis auf Rang 36 im World Ranking vor – ganz ohne Punkte für Siege auf der European- oder US PGA Tour in den letzten beiden Jahren (*)! Durch drei Zweite, drei Dritte und sieben weitere Top 10-Platzierungen. Dieses Kunststück gelang zuletzt 2013 George Coetzee, der ohne große Titel bis auf Rang 41 vorkam.

Aber was ist los mit Österreichs prominentestem Golf-Weh? Warum spielt er dauernd vorne mit, räumt aber wenig Pokale ab? Fehlt ihm das WINNERS-Gen? Ich wills Euch erklären. Da ich selbst als Weh durchs Leben gehe, weiß ich genau was mit uns los ist.

Jedes Weh marschiert mit Buchstaben-Handicap durchs Leben. Alles geht schön nach dem Alphabet, von A bis W. Das beginnt in der Schule, wo die Kinder nach dem Namen aufgerufen werden. Also sitzen die armen Wehs in der letzten Reihe, stehen ganz hinten am jährlichen Klassenfoto und werden als Letzte zur Tafel gerufen (was nicht so schlecht war…)

Wer verlangt da von uns, plötzlich am Leaderboard an 1. Stelle zu stehen? Wo wir bisher immer als Letzte drankamen und diese Tugend so gut gelernt haben? Das ganze Leben sagen wir „Bitte, nach Ihnen“, „Ladies first“ usw. und plötzlich sollen wir im Golf erstmals die Ellbogen ausfahren?

Ja leider! Das verlangen die Fans von uns.

Einst geschah ein Wunder, das die Buchstaben-Hackordnung auf den Kopf stellte. Golfs berühmtestes Weh, Tiger WOODS, begann der Sportwelt seinen Anfangsbuchstaben aufzudrücken. „Nur W’s (WINs) zählen“, so sein Leitspruch, den er 14 Mal bei Majors und 79 Mal auf der US PGA Tour mit Tigergebrüll vorexerzierte.

Und ein Rattenschwanz an Wehs nahm sich das zum Vorbild und muckte ebenfalls auf: WESTWOOD, WALKER, WATSON Tom, WATSON Bubba, WATNEY, WOOSNAM und, und, und…

Auch Tigers Nachfolger als Leithirsch der Golfwelt ist eigentlich ein Weh. Wahrscheinlich war es listige Absicht, dass am Geburtsschein das W zu einem M umpurzelte. Denn wer will schon als Rory WcIlroy durchs Leben gehen!

Kein Wunder, wenn sich das Golfland Österreich daran ein Beispiel nehmen wollte. Uli WEINHANDL oder Ulf WENDLING waren unsere ersten Wehs, die aber mit Buchstaben-Handicap deutlich weniger gewannen als ihrem Talent entsprach.

Erst Martin WIEGELE ebnete den heimischen Wehs den Weg zu großen Ehren, ehe Bernd WIESBERGER in seine Fussstapfen trat. Christine WOLF sucht auch noch das Winners-Gen auf der LET, ihr einziger „W“ war auf Kreta ein Abbruch-Sieg nach nur einer gewerteten Runde.

Aber die Wehs sind nicht mehr aufzuhalten. Niki WIMMER, Benji WEILGUNI drängen nach. Und im ÖGV stand Franz WITTMANN acht Jahre lang eisern an der Spitze.

Und wenn das eigene Golftalent überschaubar bleibt? Dann zieht es halt ein Weh wie mich ins World Wide Web zu wolf-live.at.

von Joachim WIDL

(*) Das World Ranking ist im Wesentlichen eine Wertung aus dem Durchschnitt der gesammelten Punkte in den letzten 24 Monaten. Bernds letzter Sieg beim Indonesian Masters vom Frühjahr 2013 (Asian Tour) steuert nur noch 1,83 Punkte zu insgesamt 147,6 Punkten bei, die ihn am 9.2.2015 auf Rang 36 hievten.

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