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PGA und DP World Tour rücken zusammen

Die beiden bedeutendsten Profi-Tours ebnen den Weg zu einer World Tour – erstmals mit einem direkten Aufstieg der 10 Besten im Race to Dubai auf die PGA Tour sowie deutlicher Anhebung des Preisgelds auch in Europa.

Das Wort „LIV“ kommt im Kommunique von PGA- und DP World Tour nicht vor, doch im Ergebnis sind die dunklen Wolken aus Saudiarabien allgegenwärtig. Gemeinsam will man sich der Dollarflut aus dem Nahen Osten entgegenstemmen und dem Ziel einer gemeinsamen World Tour, wie sie im Tennissport vorexerziert wurde, näherkommen. Was im November 2020 mit einer Minderheitsbeteiligung der Amerikaner in Europa begann, wird nun intensiviert und unumkehrbar Nägel mit Köpfen gemacht, was von der großen Mehrheit der Tourspieler goutiert wird.

Die Top 10 im Race to Dubai steigen in die PGA Tour auf

Erstmals erlaubt die PGA Tour einer anderen Tour einen direkten Weg zu ihrer Mitgliedschaft. Was bislang der Korn Ferry Tour (der zweiten US-Liga) exklusiv vorbehalten war, wird nun für die Europäer geöffnet. Die 10 Jahresbesten – noch ohne US Tourkarte! – erhalten ab 2023 ein volles Spielrecht in Amerika. Bislang funktionierte das nur über das „Non Member Ranking“, ein steiniger Weg im wesentlichen über Topergebnisse bei Majors, WGCs oder Invites, woran die meisten Topeuropäer wie auch ein Bernd Wiesberger Jahr für Jahr scheiterten.

Im Sinne einer zukünftigen World Tour-Idee wird die DP World Tour neue Wege für Ihre Partnertours wie Sunshine-  oder Australasia Tour schaffen um einen Aufstieg ins Race to Dubai und in weiterer Folge auch auf die PGA Tour zu ermöglichen. Somit entsteht ein weltweites „Feeding System“, das den Weg für die besten Golftalente bis in den Golfolymp der PGA Tour ebnet.

Neue internationale Topturniere der DP World Tour

Die von der PGA Tour angekündigten neuen Topevents außerhalb Amerikas sollen gemeinsam entwickelt werden und neue Strukturen im Geiste einer World Tour schaffen, von denen Europa, Asien, Südafrika und Australien profitieren sollen. Hier will die PGA Tour auch tief in die Brieftasche greifen.

Jährliche deutliche Anhebung der Preisgelder in Europa

Auch wenn die DP World Tour bereits heuer ein Rekordpreisgeld ausschüttet – diese Summen sollen vor allem mit Hilfe amerikanischer Sponsoren Jahr für Jahr deutlich gesteigert werden und dem Golf-Profisport einen neuen Geldregen bescheren – allerdings streng leistungsorientiert bei entsprechenden Topergebnissen der Spieler. Auch die PGA Tour verstärkt ihr Investment in die DP World Tour und kauft weitere 25% an Anteilen an der European Tour-Production zu, womit sie bereits 40% halten werden.

„All das ist eine natürliche Erweiterung und Weiterentwicklung des vor einigen Jahren begonnenen Weges und ich glaube leidenschaftlich daran, dass unsere Spieler, die Tour, die Fans und der Golfsport im allgemeinen davon profitieren werden,“ verkauft DP World Tour-Boss Keith Pelley die in den letzten Monaten ausgehandelte Einigung als großen Wurf. Und wie ein Spitzendiplomat deutet Jay Monahan die mögliche Zukunft einer World Tour unter einem gemeinsamen Dach als Endziel an: „Das ist eine Möglichkeit, die eines Tages vielleicht Realität werden könnte. Aber das ist ein Tag in der Zukunft.“

Tatsächlich wird unter der Bedrohung aus Saudiarabien plötzlich vieles möglich was bis vor kurzem als unüberwindbar galt. Die Amerikaner öffnen erstmals wirklich ihre Tour und die Europäer empfinden die Umarmung ihrer reicheren Partner nicht mehr als Übernahme sondern als Rettungsanker.

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