Keine Bestmarken

PGA CHAMPIONSHIP – FINAL: Bernd Wiesberger rutscht am Finaltag im TPC Harding Park mit einer durchwachsenen Vorstellung und der 74 noch bis ins auf Platz 43 zurück und kann damit keine neuen heimischen Major-Bestmarken aufstellen. Auch Sepp Straka agiert am Sonntag zu fehleranfällig und kommt über einen 66. Rang nicht hinaus.

Bernd Wiesberger hatte am Samstag über weite Strecken bereits mit einem eiskalten Putter zu kämpfen, der nicht nur gute Birdiechancen nicht verwerten konnte, sondern ihm darüber hinaus auch das Leben im Kampf um die Pars recht schwer machte. Erst gegen Ende erwärmte dieser sich dann doch noch und spendierte Bernd auf der 18 immerhin aus gut 18 Metern ein abschließendes Birdie, womit er sogar noch die 70 (Par) notieren konnte.

Zwar hätte der Burgenländer mit Sicherheit gerne mehr Druck nach vorne ausgeübt und den Moving Day dazu verwendet bis unter die Spitzenplätze nach vor zu kommen, mit der kämpferischen Leistung am Samstag wahrte er aber immerhin die Chance bei nur zwei Schlägen Rückstand auf die Top 10 endlich den hartnäckigen „US Fluch“ der ausbleibenden Spitzenresultate durchbrechen zu können. Das Vorhaben soll sich am Sonntag jedoch deutlich nicht ausgehen.

Der Start verläuft trotz verpasster Fairways mit zwei Pars noch durchwegs souverän. Am ersten Par 3 trifft er dann zwar das Grün, aus 13 Metern muss er aber mit dem Zweiputt zufrieden sein. Auch am ersten Par 5 bleibt der Drive etwas zu weit links, was die Grünattacke unmöglich macht. Die Vorlage entpuppt sich aber nicht als Nachteil, denn Bernd legt sein Wedge danach auf nicht einmal einen Meter zur Fahne und sackt so das erste Birdie ein.

Die Probleme mit den Drives reißen auch weiterhin nicht ab. Auf der 6 biegt der Abschlag diesmal rechts weg und bremst sich erst am Cartweg wieder ein. In Folge überschlägt Bernd das Grün sogar und kann sich diesmal nicht mehr zum Par scrambeln. Am kurzen Par 4 geht sich nach konservativer Variante und eher suboptimalem Wedge kein Birdie aus, dafür aber bleibt er am überlangen Par 3 danach nervenstark und locht den wichtigen Zweimeterputt zum Par.

Scotty Cameron eiskalt

Kurz vor dem Turn wird es auf der 9 dann unangenehmer, denn aus 14 Metern lässt ihn plötzlich der Putter im Stich und hängt ihm mit einem Dreiputt das zweite Bogey um. Der Schlagverlust scheint ein echter Wirkungstreffer zu sein, denn am Par 5 danach tritt er sich gleich den nächsten Dreiputt ein und muss so sogar den Bogeydoppelpack hinnehmen. Nachdem sein Scotty Cameron auch auf der 13 aus nicht einmal zwei Metern den Dienst quittiert, wirkt sein 14. Schläger im Bag langsam aber sicher wie ein Eis am Stiel.

Ein weiterer links verzogener Drive auf der 14 droht Bernds Spiel nun endgültig in sich zusammenbrechen zu lassen, denn die Annäherung erreicht danach das Grün nicht und da das Up & Down zum Par nicht mehr gelingen will, rutscht er sogar beim Gesamtergebnis wieder auf Level Par zurück. Das will der Burgenländer aber sichtlich nicht auf sich sitzen lassen und heizt wie aus dem Nichts erstmals auch das Gerät fürs Kurzgemähte an, wie ein gelochter Zehnmeterputt zeigt.

Am letzten Par 3 setzt es dann jedoch den nächsten Dämpfer, da der Sandschlag aus dem Grünbunker zu weit wird und er so das bereits sechste Bogey des Tages einstecken muss. Zumindestens gelingt die 18 noch ohne große Probleme, doch mit einer 74 (+4) kann sich der 34-jährige klarerweise alles andere als zufrieden zeigen. Mit der zähen Performance wird er auch noch um viele Ränge bis auf Platz 43 im Klassement zurückgereicht.

Still to beat

Mit der finalen Performance kann Bernd Wiesberger auch nach 22 gespielten Majors weiterhin noch keine neuen rot-weiß-roten Bestmarken setzen, denn nach wie vor ist der 12. Platz von Markus Brier in Carnoustie das beste Major-Resultat eines Österreichers. Bernds „Personal best“ ist ein 15. Platz in Kentucky bei der PGA Championship im Jahr 2014 als er mit Rory McIlroy (NIR) im Schlussflight auf die letzte Runde ging. Auch in Sachen US-Top 10 heißt es weiterhin Geduld bewahren, denn der hartnäckige „Amerika Fluch“ endet für Bernd auch in San Francisco noch nicht.

Dabei zeigte er die Woche über trotz des verpatzten WGC-Events in Memphis zum größten Teil grundsolides Golf und sorgte auch für einige Highlights, wie etwa gleich zwei gelochte Bunkerschläge zum Auftakt. Vor allem am Wochenende wollten sich aber mit etwas ungenaueren Eisen nicht wirklich viele echte Birdiechancen ergeben und ein unterkühlter Putter fiel somit noch schwerer ins Gewicht, was ihn vom 11. bis auf den 43. Rang zurückrasseln lässt. Zunächst wird Bernd nun den USA den Rücken kehren und Ende August bei den ISPS Handa UK Championship abschlagen, ehe es für die US Open Mitte September wieder zurück in die Vereinigten Staaten geht.

Anfänglicher Schock

Sepp Straka ging am Samstag wie seinem Landsmann Bernd Wiesberger ebenfalls so gut wie nichts leicht von der Hand. Erst spät fand er dann noch Erfolgserlebnisse und schaffte es so mit der 71 (+1) zumindestens keine Plätze zu verlieren. Eigentlich soll am Sonntag noch ein deutlicher Vorstoß gelingen, allein wilde Fehler zu Beginn wissen dies schon früh zu verhindern.

Gleich der Start geht mehr als nur gründlich daneben, denn Sepp bunkert sich auf der 1 vor dem Grün in unangenehmer Lage ein, kommt erst beim zweiten Versuch überhaupt aus dem Sand raus und stolpert dann noch dazu über einen Dreiputt, womit er auf der doch eher scorefreundlichen 1 sogar das Triplebogey einstecken muss. Gleich auf der 2 gibt er sich aber die erste gute Birdiechance, der Putter bleibt aber auch aus zwei Metern weiterhin kalt.

Am Par 5 der 4 findet der Drive zwar nur das Rough, nach Vorlage locht er aber fast sein Wedge und lässt sich nur noch ein Tap-in zum ersten Birdie übrig. Gleich die 5 wird aber wieder richtig unangenehm, denn Sepp spielt von Rough zu Rough zu Rough und muss so am Ende sogar das Doppelbogey notieren. Die alles andere als langweilige Runde geht auch danach munter weiter, denn auf der kurzen 7 geht sich aus nicht ganz zwei Metern das nächste Birdie aus.

Starke Phase

Fast kommt auch am langen Par 3 der 8 wieder Farbe ins Spiel, der 27-jährige locht aber den Parputt aus knapp acht Metern und verhindert so einen weiteren Schlagverlust. Das stabilisiert sein Spiel deutlich, denn mit meist richtig sicheren Pars verläuft die zweite Platzhälfte zunächst gänzlich konträr zu den Frontnine. Auf der 16 aber sorgt er dann noch für ein absolut sehenswertes Highlight, denn am drivebaren Par 4 parkt er den Ball nur knappe vier Meter vom Loch entfernt und nimmt schließlich sogar ein Eagle mit.

Das bringt gegen Ende auch den Putter noch einmal so richtig auf Temperatur, denn am darauffolgenden Par 3 passt der Teeshot ebenfalls gut und aus drei Metern gelingt sogar noch der scoretechnische Ausgleich. Nachdem er sich am Schlussloch dann jedoch von Bunker zu Bunker hangelt und am Ende den Parputt aus drei Metern knapp am Loch vorbeischiebt, muss er zum bereits dritten Mal die 71 (+1) notieren und kann damit als 66. dem hinteren Drittel am Leaderboard nicht mehr entfliehen.

Trotz des zähen Wochenendes kann Sepp immerhin auf eine hundertprozentige Cutausbeute bei Majors zurückblicken, denn nach seinem 28. Platz beim Debüt letztes Jahr bei den US Open in Pebble Beach, ging sich auch heuer der Wochenendeinzug wieder aus. Bereits nächste Woche wird Sepp beim letzten Regular Season Turnier der PGA Tour am Start sein – auch Matthias Schwab teet bei den Wyndham Championship in Greensboro auf – ehe es für ihn mit dem ersten Playoff Turnier, den Northern Trust, in die Zielgerade der Saison geht.

Triumph beim PGA Championship-Debüt

Auch Collin Morikawa gab in San Francisco sein Debüt bei einer PGA Championship – und marschierte gleich bei seinem 2. Majoreinsatz zum vollen Triumph. Der 23-jährige Kalifornier führt in einem dicht gedrängten Leaderboard am drivebaren Par 4 der 16 die Entscheidung zu seinen Gunsten herbei, als er als einziger voll auf Risiko setzt, mit dem Schlag das Turniers das Grün trifft und aus zwei Metern zum Eagle locht. Mit der 64 (-6) und 13 unter Par verweist er den Engländer Paul Casey und Drittrundenleader Dustin Johnson um zwei Shots auf die Plätze.

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