Bernd Wiesberger

Zermürbungs-Major

US OPEN – 1. RUNDE: Bernd Wiesberger findet trotz anfänglichem Bogey recht solide in die 116. US Open. Erst ein Kaltstart nach der ersten von ingesamt gleich drei Gewitterunterbrechungen im Oakmont CC bringt den Oberwarter total aus dem Konzept, was in zermürbenden Schlagverlusten endet.

Die US Open und Bernd Wiesberger werden wohl auch bei seinem dritten Antritt keine Liebesbeziehung. Sowohl in Pinehurst 2014, als auch in Chambers Bay im letzten Jahr verpasste der Burgenländer den Cut. In Oakmont sieht es ebenfalls alles andere als gut aus, wenngleich er noch 21 Golflöcher zu absolvieren hat, ehe der gezogene Strich das Feld splittet.

Die 116. Auflage der US Open beginnt bereits mit der Ankündigung, dass Gewitter wohl nicht ausbleiben werden. Bernd startet jedenfalls voll konzentriert, wenngleich ihm die 1 nach verpasstem Grün schnell einen Schlag umhängt. Der Burgenländer bleibt aber geduldig und schlägt gleich darauf ein starkes Eisen bis auf knapp zwei Meter ans Loch, verpasst aber den Birdieputt. Ein Loch später gelingt die Übung dann und Bernd stellt das Tagesergebnis wieder zurück auf Even Par.

Ryhthmus verloren

Das läutet auch die stärkste Phase in Bernds Spiel ein. Am einzigen Par 5 fehlen nur Zentimeter auf den nächsten roten Eintrag und danach lässt er erneut eine starke Annäherung auf gut eineinhalb Meter zur Fahne ungenützt. Der nächste Drive findet nur den Bunker und plötzlich ertönen dann zum ersten Mal die Sirenen wegen Gewittergefahr. Nach einer Stunde herumsitzen schickt die USGA die Spieler ohne Vorwarnung wieder zurück auf den Platz und Bernd tritt sich beim Kaltstart aus dem Fairwaybunker just ein Bogey ein.

Den Rhythmus und die Fokussierung total verloren schlittert Bernd danach regelrecht in eine Lawine aus Schlagverlusten. So erwischt es ihn etwa auf der 9 nach weiterem Bunkerdrive und verpasstem Bogeyputt sogar mit einer Doublette. Des Schlechten noch nicht genug kann er auch auf der 10 und der 11 weitere Fehler nicht vermeiden. Dann ertönen erneut die Nebelhörner wegen herannahender Gewitter und erneut heißt es für die Spieler Zeit totschlagen.

In der spielfreien Zeit macht Bernd auch über die sozialen Netzwerke seinem Ärger über die USGA etwas Luft. „Danke an die USGA für die Entscheidung uns ohne Warm-up weiterspielen zu lassen, nachdem wir eine Stunde herumgesessen sind“, twitterte der Oberwarter in der zweiten Gewitterpause, um die Kritik dann wenig später wieder vom Netz zu nehmen, nachdem die Wortspende für ziemlichen Widerhall.

Sackgasse

Nach Ende der zweiten Unterbrechung können sich die Spieler zwar auf der Range einschlagen, Bernd Wiesberger findet aber einfach nicht mehr richtig ins Turnier und häuft Fehler um Fehler an. Dabei sind es vor allem die Grüns die Bernd den Nerv ziehen, denn mit 67 % getroffenen Grüns ist er über dem Durchschnitt, 36 Putts auf 18 Bahnen sprechen aber eine deutliche Sprache.

Um 21:51 MEZ wird dann zum dritten und letzten Mal am Donnerstag unterbrochen.

Der vierte Anlauf um die 1. Runde zu Ende zu bringen, verläuft wesentlich optimaler. Nach einem sicheren Par auf der 16, verschafft die 17, das vermeintlich einfachste Loch in Oakmont, dem Burgenländer ein Birdie und bringt das Score zur 76 (+6). Der Cut ist bei einer Steigerung auf den Grüns in Reichweite.

„So wie es ausschaut, gibt es heute für mich kein Golf mehr“, meint Bernd Wiesberger, der damit seine zweite Runde erst am Samstag starten kann.

Wie anspruchsvoll und zerrend der Start in die US Open war, zeigt auch das Score von Superstar Rory McIlroy, der mit der 77 weit hinter den eigenen Erwartungen hinterher hinkt.

Die derzeitige Führung sichert sich Überraschungsmann Andrew Landry (USA) bei einem Zwischenstand von 66 (-4) Schlägen. Es handelt sich dabei um die niedrigste Runde zum Start in eine US Open in Oakmont.

>> Leaderboard US Open

>> SKY überträgt Live und in HD von den US Open.

FOLLOW US... twitterrssyoutubetwitterrssyoutube
SHARE... FacebooktwitterredditpinterestlinkedinmailFacebooktwitterredditpinterestlinkedinmail