Bernd Wiesberger

Hoffnungsschimmer

BMW PGA CHAMPIONSHIP – FINAL: Bernd Wiesberger kämpft sich ohne sein A-Game zuerst ins Wentworth-Wochenende und am Sonntag mit der 70 zu wichtigen Weltranglistenpunkten.

„Ich habe wirklich gut gescrambelt, muss allerdings ein bisschen an den Eisen arbeiten,“ fasst Wiesberger die Kampfwoche zusammen, In der spielfreien Woche wird der Oberwarter nun wohl alles unternehmen um sein Spiel vor den anstehenden Big Weeks wieder voll auf Schiene zu bringen.

Eindeutig über den Kampf sichert sich Bernd Wiesberger ein achtbares Ergebnis bei der heuer überraschend schwach besetzten BMW PGA Championship. Auch bei der Meisterschaft der European Tour kämpft sich Österreichs Nummer 1 nur mühsam ins Wochenende und hat dort alle Hände voll zu tun um Linie in sein Spiel zu bringen.

Die letzte Runde lässt sich wie schon an den Tagen hoffnungsvoll an. Zum allerersten Mal in dieser Woche kann er dann der 4 – dem einzigen Par 5 der Frontnine – einen Schlag entlocken und nachdem zwei Bahnen später das nächste Birdie auf die Habenseite wandert, pirscht er sich endgültig in die richtige Region des Leaderboards nach vor.

Doch erneut wirkt der Oberwarter auch am Sonntag nicht wirklich stabil im langen Spiel. Wie schon am Samstag muss er immer wieder ordentlich in der Trickkiste kramen, erledigt die Aufgabe aber mit Bravour und nimmt auf der 12, dem ersten Par 5 der Backnine, das nächste Birdie mit. Trotz des einzigen Bogeys am Sonntag – die kurze 16 (Par 4) erwischt ihn dann doch noch – notiert er erneut mit der 70 (-2) die bereits dritte rote Runde in Folge.

Wichtiger als die 65.143 Euro, die er für Rang 15 einstreifen wird, sind mit Sicherheit die 5 Punkte für die Weltrangliste, die den Absturz der letzten Wochen nun etwas auffedern. Bernd verpasst zwar auch in Wentworth ein Top 10 Ergebnis – das letzte datiert von den Alfred Dunhill Links Championship im vergangenen Oktober – nach den enttäuschenden Runden in Irland vergangene Woche und der mehr als durchwachsenen Startrunde scheint er aber beim Formaufbau wieder ein kleines Pflänzchen gefunden zu haben, das er jetzt vor den Big Weeks versuchen wird zu hegen und zu pflegen.

Chris WoodChris Wood (ENG) gewinnt das Flaggschiff Event der European Tour. Der Engländer liegt zeitweise schon weit voran, lässt mit einigen Fehlern auf den Backnine aber wieder Federn. Schlussendlich reicht dem Atzenbrugg Champion des letzten Jahres aber die 69 (-3) um bei gesamt 9 unter Par den Sieg zu feiern. Der nun dreifache European Tour Sieger wird auch in zwei Wochen bei den Lyoness Open aufteen, zumindestens hat der bereits für die US Open qualifizierte Atzenbrugg-Titelverteidiger fix zugesagt.

Wieder im Kommen?

Bernd beweist in Wentworth von Tag zu Tag, dass sich die Form langsam aber sicher wieder in die richtige Richtung bewegt. Nach der 76 (+4) am Donnerstag konnte man fast schon nicht mehr mit einem Wochenendeinzug rechnen. Spektakuläre Birdies, wobei Bernd teilweise selbst nicht genau weiß wie sie zustande kamen, brachten ihm dann aber am Freitag die 68 (-4) und somit einen doch noch recht sicheren Cut ein. „Grundsätzlich war das aber ein gutes Ergebnis, wenn bedenkt, dass ich am Freitag mit 11 Loch zu gehen 5 Schläge außerhalb des Cuts lag,“ blickt Wiesberger zurück.

Am Samstag hatte er dann erneut wieder schwer mit seinem langen Spiel zu kämpfen, scrambelte sich aber mit starken Up & Downs zur 71 (-1) und machte so doch einige Ränge im Klassement gut. Die Ausgangslage eröffnete bei einer guten Runde noch einige Möglichkeiten, die Bernd auch mit erneut starkem Scrambling einigermaßen auszunützen weiß.

Bernds traditionelle Stärke, die Greens in Regulation, wollen heuer in Wentworth nicht ansatzweise so gut gelingen wie in den Jahren zuvor. Nach wie vor sind die Eisen schlicht nicht scharf genug, zumindestens aber war er nicht so weit weg, was ihm machbare Up & Down Situationen auflegte. Auch die Grüns hatte er gut im Griff. Von der Topform ist er aber derzeit noch sehr weit entfernt.

Makel ausbessern

Während den Nordea Masters, wo Lukas Nemecz abschlagen wird, legt Bernd in der nächsten Woche eine Pause ein und wird mit Sicherheit noch kräftig die Stellschrauben justieren. Der nächste Start für Österreichs Nummer 1 ist bereits das Heimspiel in Atzenbrugg. Letztes Jahr verpasste er bei den Lyoness Open als Zugpferd den Cut, diesen Makel will er heuer mit Sicherheit ausmerzen.

Das Turnierprogramm nach der einwöchigen Pause ist dann generell sehr dichtgedrängt, steht doch nach dem Tullnerfeld bereits wieder eine Überseereise zu den US-Open an. Um sich bestmöglich auf die stressigen kommenden Wochen vorzubereiten wird der Burgenländer wohl vor dem Heimevent das Hauptaugenmerk auch auf Regeneration und Frische legen.

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