BEHERZT VERABSCHIEDET

LYONESS OPEN 2015 – 2. RUNDE: Bernd Wiesberger riskiert am Freitag alles, wird am Ende aber nicht für seine beherzte Aufholjagd belohnt. Nach der 67 beginnt die Vorbereitung auf die US Open.

Es hätte am Ende dann doch eine 65 gebraucht, um beim Heimspiel das unmöglich Geglaubte umzusetzen. Viel fehlte Bernd Wiesberger mit der 67 nicht, um die Fans in Atzenbrugg auch am Wochenende bei Laune zu halten. Mit -5 für den Tag und einem Gesamtergebnis von +2 reicht es allerdings um zwei Schläge nicht für den Cut bei der Jubiläumsausgabe der österreichischen Golf Open.

„Ich habe zu meinem normalen Schwung und zu meinem normalen Rhythmus zurück gefunden. Ich habe genau den Start erwischt, den ich benötigt habe“, spricht Wiesberger die vier Birdies auf den ersten sechs Löchern an, die rasch die Richtung vorgeben. Bis dann auf der 7 ein Wasserball die Handbremse abrupt zieht.

Wiesberger_LYO155_300„Ich war vielleicht ein bisschen zu schnell euphorisch und habe an der 7 einen schlechten Schlag gemacht. Von da weg habe ich dann eher mäßiges Golf gespielt, viele Grüns verfehlt, aber gut gekämpft“, sagt Wiesberger.

„Es verdienen sich alle, dass ich nicht aufgebe, obwohl die Vorzeichen nach gestern schlecht waren. Ich habe versucht alles zu geben und vor allem ist es mir recht mit einer -5 Runde nach Amerika zu fliegen“, sagt der 29-Jährige, der sich ab sofort voll auf die anstehenden US Open in Chambers Bay konzentriert. Der Plan lautet: Den Flug auf Sonntag umbuchen, um rechtzeitig an die Westküste zu kommen.

„In Hinblick auf die US Open muss ich meine langen und mittleren Eisen verbessern“, so Wiesberger, der den heimischen Boden als 79. verlässt.

Bernd Wiesberger im >> SHOT-TRACKER bei seiner starken Abschiedsrunde am Freitag.

Nur zwei Österreicher im Finale

Praegant_1409_240Mit Lukas Nemecz und Florian Prägant schaffen es bei der Auflage der Lyoness Open 2015 im Diamond CC nur zwei Österreicher ins Finale. Damit ist das „schwächste“ Abschneiden nach zwei Tagen egalisiert. Zuletzt waren 2010 mit Markus Brier und Matthias Schwab nur zwei Österreicher im Finale zu sehen. Im Vergleich zum Vorjahr haben es immerhin sechs Österreicher in die Schlussrunden geschafft, mit Lukas Lipold auch ein Amateur.

Lukas Nemecz wird für seine Strategie belohnt und verbessert sich mit der 71 (-1) noch auf Level-Par, was punktgenau zum Cut des 1,5 Mio. Euro Turniers reicht. „Ich weiß, dass ich wenige Birdies spiele, aber das werde ich am Wochenende ändern“, so der Grazer, der versucht am Leaderboard von Position 58 aus nach vor zu kommen.

Einiges vor hat auch Florian Prägant, der nach dem Vorjahr erneut den Cut auf der European Tour schafft. „Teilweise ist es heute blöd gelaufen“, sagt der Kärntner, der in seinem zweiten Abschnitt mit drei Birdies rechtzeitig die Flucht nach vorne antritt. „Top 20 sollten mit zwei guten Runden noch möglich sein.“

Auch wenn Sepp Straka nach der 76 seine Position als bester Österreicher nicht verteidigen konnte, so nimmt der Amateur doch einiges mit. „Es war schön hier mitzuspielen. Ich werde jetzt noch eine Woche in Europa bleiben und dann geht es wieder zurück nach Georgia“, will das Talent das Studium abschließen und dann in das Profilager wechseln. Beim Gastspiel auf der European Tour verpasst Straka bei +4 als 96. den Cut.

Bernie Reiter 2015 Golf-Live.atBerni Reiter durfte sich nach einem idealen Start mit zwei Birdies berechtigte Hoffnungen auf das Wochenende machen. Danach schleichen sich aber zuviele Fehler ein. Nach der 75 (+3) konzentriert sich Reiter schon wieder auf zukünftige Aufgaben. “Nach dem guten Start mit zwei Birdies habe ich mir noch einiges ausgerechnet. Das Doppelbogey an der 7 war nach schlechtem Holz 5 vom Tee unglücklich. Ich war dann im Schwung behindert und habe den Zweiten ins Wasser geschossen. Jetzt geht es gleich weiter nach Deutschland zur Pro Golf Tour.”

Die Amateure, wie Timon Baltl oder Alexander Kleszcz, verpassen zwar den Cut, gewinnen aber einen ordentlichen Eindruck unter welchen Bedingungen und welchen Setup auf der Tour gescored werden muss.

Ungefährdet

Gregory Bourdy fühlt sich im Diamond CC wohl wie offensichtlich kein anderer. Der Franzose baut nach der 67 seinen Vorsprung bei -12 auf vier Schläge aus und wird am Wochenende der große Gejagte sein. Sein Landsmann Gary Stal versucht nach zwei Runden von 68 Schlägen weiter Druck aufzubauen, genauso wie Chris Wood, der ebenfalls bei -8 liegt.

>> Leaderboard Lyoness Open

>> SKY überträgt täglich live und in HD von der LYONESS OPEN.

Der Cut-Tag in der Übersicht:

17:00 Uhr – Die Löcher gehen aus

Obwohl sich Bernd Wiesberger nach einer längeren Durststrecke wieder mit einem Birdie auf der 15 aufbäumt, gehen bei einem Gesamtscore von +4 die Golfbahnen aus. Es bräuchte am Ende schon einen Gewaltakt, um doch noch ins Wochenende zu kommen. Ein Eagle auf der 16 beispielsweise wäre der benötigte Satz. Wiesberger versenkt den Putt zur 3 tatsächlich und rechnet sich für das heiße Finish noch einiges aus. Nach einem Monster-Drive auf der 17 legt sich Wiesberger die erhoffte Birdiechance auf, kann den Putt knapp nicht verwerten. Damit ist klar, dass der Österreicher den Cut verpasst.

16:00 Uhr – Mit Scrambling beschäftigt

Die Präzision der erste Löcher speziell vom Tee bei Bernd Wiesberger ist auf den letzten Bahnen abhanden gekommen. Österreichs Nummer 1 ist nun überwiegend mit dem Scrambling beschäftigt, allerdings verkauft sich der Longhitter teuer und wendet weitere Schlagverluste ab.

Florian Prägant kämpft sich in seine Runde zurück. Mit drei Birdies holt der Kärntner wieder auf den Cut auf.

15:00 Uhr – Hitze verpufft

Das Doppelbogey von Bernd Wiesberger kurz vor dem Turn wirkt als Bremsklotz. Auch Berni Reiter kann von seinem starken Start in den Freitag nicht profitieren und baut just auf der 7, wie Wiesberger, ein Doppelbogey ein. Sepp Straka Lyoness Open Golf-Live.at

Wiesberger sichert zweimal wichtige Pars auf den Bahnen 9 und 10 und versucht nun wieder die Birdiearbeit in die Gänge zu bekommen. Sepp Straka schüttelt seine anfänglichen Probleme mit drei Bogeys souverän und elegant ab. Mit Birdie und Eagle behauptet der 22-Jährige seine Position als bester Österreicher.

14:00 Uhr – Bernd hat was vor

Auch das zweite Par 5 der Frontnine erreicht Wiesberger mit dem zweiten Schlag, auch wenn der Ball hinter die Fahne ins Rough rollt, so besteht die nächste Chance auf ein Birdie. Wie bestellt, passt die Annäherung geschenkt ans Loch. Birdie Nummer 3 nach nur vier Löchern.

Recht unbeschwert geht es auch Berni Reiter an. Mit zwei Birdies auf den ersten Bahnen verbessert sich der Österreicher auf Par.

Unterdessen sorgt Wiesberger wieder für Jubelstimmung. Geniale Vorarbeit auf dem Par 3 der 6 bis auf zwei Meter an den Stock beschert dem Burgenländer bereits das vierte Birdie. Das Risiko geht auf der 7 in die Hose. Der Teeshot landet im Wasser. Ein Doppelbogey ist die Folge, das die geniale Startphase zerstört.

Sepp Straka startet schleppend in seine zweite Runde. Der Amateur rutscht durch Bogeys am Leaderboard zurück.

13:00 Uhr – Aufholjagd gestartet

Bernd Wiesberger will am Freitag den Ausrutscher ausradieren und eine Aufholjagd auf den Cut starten. Auf der 1 reichen zwei perfekte Schläge um das Grün zu erreichen. Die Eaglechance aus neun Metern ist weniger realistisch, dafür aber das erste Birdie des Turniers für Wiesberger. Florian Prägant wollte die Fehlerquote auf ein Minimum reduzieren, stolpert aber bereits zum Start in die zweite Runde über ein Doppelbogey. Damit beginnt der Kampf um den Cut.

Der Touch funktioniert auch auf dem dritten Grün. Wiesberger holt sich das nächste Birdieund scheint zu einer ganz tiefen Runde anzusetzen.

12:00 Uhr – Nemecz tanzt auf der Linie

Lukas Nemecz 2015Als erster Österreicher könnte Lukas Nemecz den Finaleinzug bewerkstelligen: der Grazer spielt seit 8:20 Uhr und benötigt nach der 73 zum Auftakt eine Runde knapp unter Par.

Die erste Hälfte, in diesem Fall die Backnine, absolviert der Österreicher problemlos und nimmt sogar ein Birdie mit, das ihn näher an den Cut heranführt. Nach der Halbzeit legt der Grazer weiter zu und arbeitet sich beständig nach vor. Ein Bogey im Finish brockt dem Steirer nach der 71 (-1) mit einem Gesamtscore von Par eine Zitterpartie um den Cut ein.

 

 

FOLLOW US... twitterrssyoutubetwitterrssyoutube
SHARE... FacebooktwitterredditpinterestlinkedinmailFacebooktwitterredditpinterestlinkedinmail