Falsche Richtung

THE OPEN CHAMPIONSHIP – 3. RUNDE: Bernd Wiesberger marschiert bei sehr guten Scoringverhältnissen am Moving Day mit der 71 in die falsche Richtung und geht im Royal Birkdale nur vom hinteren Ende aus in den Finaltag.

Langsam aber sicher muss sich Bernd Wiesberger an den Samstagen etwas einfallen lassen. Bis auf die US Open waren die dritten Runden bei den letzten Turnieren die klar schlechtesten Auftritte des Oberwarters. Zwar stimmt dies in dieser Woche wenn man rein den Score hernimmt nicht ganz, da Bernd am Freitag eine 75 notieren musste, allerdings waren am zweiten Spieltag die äußeren Verhältnisse mit starkem Wind und Nieselregen richtig zäh.

Am Samstag aber begrüßt absolut untypisches englisches Wetter die Spieler. Kaum Wind und teils strahlend blauer Himmel sorgt für beste Bedingungen, was die meisten Akteure auch sofort auszunützen wissen und fast reihenweise Birdies auf die Scorecard zaubern. Bernd Wiesberger allerdings kann dabei nicht mithalten. Wie schon an den Vortagen ist auch am Samstag zu Beginn das größte Problem die Ungenauigkeit im langen Spiel.

So kommt es wie es kommen muss und der Oberwarter tritt sich nach verfehlten Fairways und Grüns schon auf der 2 und der 4 die ersten Bogeys ein, die ihn fast im freien Fall nach hinten durchreichen. In Folge wirkt er zwar etwas stabiler, kann sich aber kaum Birdiechancen erarbeiten und kommt so vom Keller des Leaderboards nicht wirklich empor. Erst auf der 9 passt dann endlich alles zusammen und die Nummer 29 der Welt notiert in diesem Turnier sein erstes Birdie auf den Frontnine.

Keine Initialzündung

Wiesberger_Open_1707_330Doch selbst der erste rote Eintrag kurz vor dem Turn pusht den Oberwarter nicht wirklich nach vor. Sogar das Gegenteil tritt ein, denn nachdem er am Par 3, der 12 seinen Teeshot weit nach links verzieht und im hohen Rough danach droppen muss, hat er sogar alle Hände voll zu tun um noch das Doppelbogey zu retten. Bei 3 über Par für den Tag ist Bernd zu dieser Zeit am hinteren Ende regelrecht einzementiert, kann den Beton mit Birdies auf der 14 (Par 3) und der 17 (Par 5) aber wenigstens noch etwas lockern.

Bernd rettet sich schlussendlich zwar noch zur 71 (+1) und kann damit fast alle aufgerissenen Schläge wieder wettmachen, an einem sehr scorefreundlichen Moving Day kann er damit aber klarerweise keine Ränge gutmachen und geht so nur vom 67. Platz aus auf die letzte Runde.

Die Spitzenplätze sind damit endgültig für den Burgenländer abgefahren, bei seinem schlechtesten Major hat er aber immerhin noch die Chance seine bisherige Bestmarke, einen 64. Rang, zu verbessern, was sicherlich das Ziel am Sonntag sein wird.

Nach den anfänglichen Problemen im langen Spiel, bekommt Bernd zumindestens seine Eisen mit Fortdauer am Samstag immer besser in den Griff und trifft fast zwei Drittel aller Fairways und auch Grüns, was seine bislang beste Statistik der Woche darstellt. Allerdings muss er am Samstag dafür gleich 31 mal den Putter bemühen, was erklärt, warum an diesem Tag nicht mehr als die 71 herausspringen will.

Was möglich gewesen wäre zeigt Branden Grace. Der Südafrikaner startet schlaggleich mit Bernd bei 4 über Par und feuert eine 62 (-8) hin, die ihn im Eiltempo bis auf Rang 5 nach vor befördert. Jordan Spieth (USA) geht nach der 65 (-5) und bei gesamt 11 unter Par als Führender in den finalen Sonntag.

 

Bernd Wiesbergers Moving Day im Überblick:

13:00 MEZ – Perfekte Bedingungen

Bernd Wiesberger findet Zu High Noon in England beste Verhältnisse vor. Wenig Wind und viel blauer Himmel ist eher untypisch für die Open. Ob Bernd die guten Bedingungen ausnützen kann werden die nächsten Stunden zeigen. Anders als am Vortag findet der Burgenländer mit einem Par trotz verfehltem Fairway und Grün sicher in die Runde.

Schon auf der 2 allerdings geht sich das Par nach verpasstem Up & Down nicht mehr aus. Zwar wartet er auch auf der 3 noch auf den ersten Fairwaytreffer, bringt aber immerhin zum ersten Mal am Samstag die Kugel am Kurzgemähten unter und notiert so ein weiteres Par.

Nachdem er auch am ersten Par 3 das Grün verfehlt und sich erneut zu keinem Par scrambeln kann, nimmt schon in der frühen Phase ein weiterer Moving Day eine unangenehme Richtung.

14:00 MEZ – Sicherheit finden

Zum ersten Mal kann er am Samstag auf der 5 vom Fairway aus weiterspielen und notiert in Folge ein weiteres Par. Langsam heißt es für den Oberwarter nun aber die Sicherheit finden um sich wieder etwas nach vorne arbeiten zu können.

Auch auf der 6 will der Ball das Grün nicht finden, Bernd schafft diesmal aber das Up & Down zum Par. Das zweite Par 3 der Frontnine stellt keine großen Probleme dar. Auch die 8 erledigt er unaufgeregt.

15:00 MEZ – Bann gebrochen

Auf der 9 ist es dann endlich soweit und Bernd darf sein erstes Birdie auf den Frontnine im Turnier bejubeln. Nach guter Annäherung spielt erstmals auch der Putter mit. Zum ersten Mal in dieser Woche gelingt danach auch die 10 mit Par anstatt mit Bogey.

Langsam aber sicher stabilisiert Bernd auch sein Spiel und notiert ein weiteres sicheres Par. Richtig wild wird es aber auf der 12. Bernd verzieht sein Eisen am Par 3 weit links, muss danach sogar droppen und marschiert so nur mit dem Doppelbogey zur 13.

Zumindestens stellt ihn das Par 4 danach vor keinen großen Probleme. Nach starkem Abschlag lässt er sich dann auf der 14, dem letzten Par 3, die Birdiechance nicht nehmen und locht zu seinem zweiten roten Eintrag.

16:00 MEZ – Kein starkes Finish mehr

Um noch halbwegs die Kohlen aus dem Feuer holen zu können, benötigt der Österreicher jetzt ein Finish wie am Freitag. Das erste Par 5 lässt jedoch diesmal keinen Schlag springen. Auch die 16 will anders als am Vortag diesmal nichts spendieren. Zumindestens das letzte Par 5 aber hält dann für den Burgenländer einen Schlag parat, was ihm aber kaum mehr einen Vorstoß im Klassement ermöglicht.

Mit einem abschließenden Par macht er dann die 71 (+1) perfekt und büßt damit etliche Ränge im Klassement ein.

 

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