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Get in the Hole!

Tigerline_Golf_Live_at

Erklärungsversuche für den dümmsten Spruch am Golfplatz! Wer tut es? Warum tut er es? Was tun wir ihm am besten an?

Er begleitet Tiger Woods seit 15 Jahren auf jedem Golfloch. Ganz gleich, ob Par 3 oder Par 5, nach jedem Schlag hört man ihn: „GET IN THE HOLE“! Er ist Amerikaner, männlich, Mitte 40, trägt Bart und Bermuda-Shorts, hält einen X-Large Bierbecher in der Hand und ist weltweit bekannt als der „Get in the Hole-Guy“ – oder weil man in Amerika alles abkürzt als GITH-Guy.

Alle Versuche, ihn auszurotten oder zumindest von den Golfplätzen Amerikas fernzuhalten sind gescheitert. Sein Hauptrevier sind die PGA-Turniere im Großraum New York. Was soll man nach 6 Stunden in der prallen Sonne auf der Tribüne und nach 10 Bechern Bier noch anderes artikulieren können als „G.I.T.H“?

Der GITH-Guy hat bewiesen: auch von Budweiser Light kann man betrunken werden, was mir selbst noch nie gelungen ist. Zuletzt verbreitete er sich gefährlich weiter. Nick Faldo äußerste sich entsetzt, als man ihn sogar beim Masters hörte – „Bitte nicht hier in Augusta“. Die European Tour bekämpft seine fallweisen Auftritte am alten Kontinent mit Humor: „Mir scheint, ein Dorf hat seinen Idioten verloren,“ kommentierte mal der Platzsprecher bei einem Turnier. Das schallende Gelächter ließ den GITH-Guy echt verstummen.

Historisch wird GITH in der Umgebung von John Daly angesiedelt. In den 90ern wurde aus „YOU DA MAN“ irgendwann mal GITH. Seit jedes Turnier auf der US PGA Tour die Provisionen aus dem Bierverkauf braucht, wurde GITH lauter, häufiger und penetranter. Dann begannen Leute herumzuprahlen, zB. bei der US Open 2006, Finaltag, 6. Loch, Schlussflight, der im weltweiten TV unüberhörbare GITH-Guy gewesen und damit unsterblich in die Golfgeschichte eingegangen zu sein. Mangel an Nachahmungstätern gibt es keinen.

Ernsthaft gemeinte Anregungen, den GITH-Guy durch Polizisten zu tasern, wurden bislang nicht aufgegriffen. Auch Alternativen zu rufen wie „Mashed Potatos“, „Filet Mignon“ oder „5 hour energy“ (bei Jim Furyk seit dessen Kappensponsor) haben GITH nicht verstummen lassen. Mittlerweile gibt es GITH-Clubs in Amerika, Facebook-Seiten, die Likers und Haters sammeln.

Tiger hat sich an den GITH-Guy gewöhnt, es gibt sogar Gerüchte, er hätte ihn in seinen Anfangsjahren sogar ermutigt. Nur wenn heutzutage jemand nach seinen Drives „FORE“ schreit, können er und Joe LaCava ungemütlich werden.

Dabei wäre die Replik so einfach: Georg Danzer, hat sein Golfer-Lied „HIGUSAW“ (hupf in gatsch und schlog a wön „) schon 1976 für den GITH-Guy geschrieben. Wenn mir einer am Golfplatz mit GITH kommen würde – ich würde ihm eine Schaufel in die Hand drücken: „Du zuerst…“


von Joachim Widl

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