Faden verloren

DELL TECHNOLOGIES MATCH PLAY – 1. TAG: Sepp Straka diktiert beim WGC-Debüt über weite Strecken sein Auftaktuell gegen Viktor Hovland (NOR), verliert am Ende aber in einem durchaus hochklassigen Duell im Austin CC etwas den Faden und muss dem Norweger schließlich mit 1 Auf knapp den Vortritt lassen.

Sepp Straka wirkt dank des historischen PGA-Siegs und des Topergebnisses beim Players erstmals im Kreis der Weltelite bei einem WGC-Event mit. Passend zu seinem offensiven Powergolf darf er sich dabei im Match Play beweisen und bekommt es in seiner Vierergruppe gleich mit Viktor Hovland (NOR), Will Zalatoris und Cameron Tringale (beide USA) zu tun. Nach den drei direkten Duellen steigt jedoch nur der Gruppensieger in die Runde der letzen 16 auf, was bislang noch keinem Österreicher gelang.

Österreichs derzeit bestplatzierter Spieler der Welt legt dann auch gleich einen Traumstart hin, denn nach einem starken Drive pitcht er auf zwei Meter zur Fahne und da Hovland aus schlechterer Lage den Ball nicht am Grün unterbringt, geht Sepp gleich mit 1 Auf in Führung. Fast kann sich der Honda Classic Champion auch die 2 unter den Nagel reißen, der Norweger rettet sich nach einem Abschlag über die Mauer aber noch stark zum Par und kann einen weiteren Lochverlust noch abwenden.

Unverhofft kommt Hovland dann auf der 3 sogar zum Ausgleich, nachdem er den fälligen Fünfmeterputt im Loch unterbringt und Sepp aus einer starken Annäherung kein Kapital schlagen kann. Hovlands heißer Putter kühlt jedoch sofort wieder ab, denn mit einem Dreiputt aus 15 Metern muss er dem Österreicher das darauffolgende Par 3 überlassen. Wieder ist es danach allerdings ein langer Putt – diesmal aus sechs Metern – der den erneuten Ausgleich zur Folge hat, da Sepp aus gut drei Metern den Putt zum Teilen knapp vorbei rollt.

Mit super Putts zieht Hovland in dieser Phase des Duells dem Österreicher auch etwas den Nerv, denn einmal mehr liegt Sepp näher am Loch, wieder stopft der als Nummer 3 gesetzte Norweger aber aus knapp sechs Metern, während der Putt des gebürtigen Wieners knapp das Ziel verfehlt, womit er erstmals sogar einem Rückstand hinterherläuft. Nachdem Sepp dann auf der 9 aus knapp zwei Metern das Loch noch teilen kann, darf er sich kaum auf den Backnine angekommen sogar über den Ausgleich zurück auf All Square freuen, da sein Kontrahent aus ähnlicher Distanz auf der 10 den Putt zur 4 nicht im Loch unterbringt.

Probleme am Ende

Wohl noch etwas mit dem verschobenen Putt beschäftigt, segelt Hovlands Tee Shot danach am Par 3 der 11 nur ins H2O, womit Sepp mit einem soliden Par sogar wieder in Führung geht. Die Chance diese sogar noch weiter auszubauen ist dann auch gleich am Par 5 danach gegeben, allerdings kann er aus einem Wasserball von Hovland kein Kapital schlagen. Generell ist das Match aber auf einem durchaus hohen Niveau angesiedelt, wie etwa auch die 13 beweist. Beide reiten am drivebaren Par 4 die Attacke und teilen schließlich die Bahn sogar mit Birdies.

Nachdem sich beide mit Bogeys über die 15 straucheln, hat Sepp dann ausgerechnet am Par 5 der 16 einige Schwierigkeiten, denn nach einem Abschlag ins Rough und einem Flyer übers Grün hat er sogar alle Hände voll zu tun um sich irgendwie noch zum Par zu scramblen. Für Hovland ergibt sich so nach Monsterdrive und gelungener Grünattacke recht stressfrei die Chance zum Ausgleich. Das kostet sichtlich auch die Lockerheit beim Longhitter aus Österreich, denn auf der 17 werden Erinnerungen an die 17 in Sawgrass wach nachdem er gleich zwei Bälle den Abhang hinunterschickt und Hovland so auch das Par 3 überlassen muss.

Aus unangenehmer Roughlage zaubert Sepp dann noch einen Traumschlag aufs Grün, Hovland kontert seinerseits aber mit einem perfekten Pitch, womit der Norweger schlussendlich mit 1 Auf als knapper Sieger aus einem sehenswerten Duell hervorgeht. In gewisser Weise revanchiert sich Hovland so auch für seine 4 & 2 Niederlage im vergangenen Jahr gegen Bernd Wiesberger. Für Sepp lebt die Chance auf den Aufstieg jedoch nach wie vor, wenngleich er nun in seiner Gruppe auch auf Schützenhilfe hoffen muss. Am Freitag bekommt er es im allerletzten Match des Tages mit Will Zalatoris zu tun, der Cameron Tringale mit 5 & 4 keinerlei Chance ließ.

Hoffnung verloren

Bernd Wiesberger erlebt als 1. Reserve in diesem Jahr ein unfreiwilliges Dejavu zu 2013, als er als 69. der Weltrangliste nur am Parkplatz eine Schneeballschlacht mit Rickie Fowler (USA) zum Programm beitragen durfte. Doppelt bitter, dass Paul Casey (ENG) sein Duell gegen Corey Conners (CAN) nach nur zwei Löchern wegen Rückenproblemen aufgeben muss. Immerhin will es der Engländer jedoch am Donnerstag und Freitag noch einmal versuchen und gibt seine Duelle zumindest vorerst noch nicht komplett kampflos an seine Kontrahenten ab. Für Bernd Wiesberger ist dies am Ende jedoch wohl nur ein schwacher Trost, ist mit der verpassten Teilnahme doch nun auch das Masters in wenigen Wochen endgültig außer Reichweite.

Matchplay Bracket Dell Technologies Match Play

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