Gnadenlos bestraft

PGA CHAMPIONSHIP – 1. RUNDE: Bernd Wiesberger präsentiert sich zum Auftakt im Quail Hollow Club zu Beginn durchaus stark, tritt sich mit Fortdauer aber etliche Fehler ein und muss sich mit der 73 zufrieden geben. Mit Platz 44 ist der Cut ist der Cut locker in Reichweite: „Der Platz spielt sich wirklich schwer. Ich habe größtenteils gutes Golf gespielt, vielleicht ein oder zweimal etwas unglücklich sowie ein paar schlechte Schwünge,“ fasst Bernd seine ersten 18 Löcher zusammen.

Bernd Wiesberger nahm nach eigener Aussage einige positive Aspekte vom WGC-Turnier in Ohio nach North Carolina zum letzten Major des Jahres mit. Vor allem der Birdiehattrick am Ende im Firestone CC stärkte das Selbstvertrauen des Burgenländers vor dem Auftritt im verlängerten Quail Hollow Club. Dass er sein Spiel auch von Beginn an abrufen kann zeigt er mit starkem Beginn, denn nach einem anfänglichen Par am überlangen Par 4, stopft er schon auf der 2 aus vier Metern zum ersten Birdie.

Danach aber schleichen sich einige Ungenauigkeiten ein, die die Par 71 Wiese bei Charlotte sofort gnadenlos bestraft. So bringt er etwa am ersten Par 3 den Tee Shot nur im Grünbunker unter, legt danach zwar den Ball bis auf eineinhalb Meter zum Stock, schiebt den Putt aber vorbei und muss so den scoretechnischen Ausgleich einstecken. In Folge agiert Bernd aber weiterhin souverän und nimmt am einzigen Par 5 der Frontnine auch mit einer Grünattacke Risiko.

Der Ball rollt aber etwas zu lang aus und aus dem Rough kann er die 7 nach eher suboptimalem Chip nicht zu einem Birdie überreden. Richtig unangenehm wird es aber auf der 9. Nach leicht links verzogenem Drive kommt er erst mit dem dritten Schlag aufs Grün und fällt so erstmals in den Plusbereich zurück.

Harter Kampf

Das läutet auch eine etwas wackelige Phase ein, wie ein eingebunkerter Abschlag auf der 10 beweist. Aus dem Sand geht sich auch am zweiten Par 5 so kein Birdie aus. Die ausgelassene Chance rächt sich eine Bahn später doppelt, denn nach zu kurzer Annäherung ins Rough tritt er sich den nächsten Fehler ein. Mit gestopftem Fünfmeterputt kontert Bernd zwar postwendend, nach weiterer leicht zu langer Annäherung liegt er auf der 14 aber erneut bei 2 über Par.

Erst das letzte Par 5 der Runde, die 15 lässt dann endlich ein Birdie springen. Bernd bringt die Grünattacke nach gutem Drive sicher am Grün unter und hat danach aus knapp zehn Metern sogar die Eaglechance. Der Adler will zwar nicht landen, mit seinem dritten Birdie des Tages stärkt er vor der Green Mile – der berühmte Schlussstretch der Löcher 16 bis 18 – aber noch einmal das Selbstvertrauen.

Trotz verzogenem Drives und zu kurzer Annäherung geht sich auf der 16 das Par noch aus, auf der 17 allerdings bleibt nach gemisstem Grün der Putt aus der Collection Area zu kurz, was Bernd noch ein weiteres Bogey umschnallt. Die megaschwere 18 übersteht er unbeschadet und unterschreibt so schlussendlich die 73 (+2), die ihn nach der ersten Runde auf Rang 44 einreiht.

Zu viele Ungenauigkeiten

Quail Hollow bestraft am ersten Spieltag fast jede Ungenauigkeit gnadenlos. Bernd macht allerdings auch etwas zu viele ungewohnte Fehler. So trifft er lediglich die Hälfte aller Grüns, wenngleich er einige nur ganz knapp verfehlt. Dennoch ist der Wert für die Nummer 32 der Welt, die klar von seinen Eisen lebt, eher durchwachsen. Nachdem er nur vier Mal das Up & Down schafft, schnellt so auch die Bogeyquote klarerweise nach oben. Bei nur 50 % getroffenen Grüns sind auch 30 Putts eher suboptimal. „Die größten Schwierigkeiten hatte ich mit dem Scrambling rund um die Greens aus dem Bermuda Rough. Für morgen muss ich diese Statistik auf jeden Fall verbessern,“ weiß Bernd wo er anzusetzen hat.

Dennoch hat Bernd noch alle Chancen, da er bei dem dichtgedrängten Leaderboard mit einer guten Runde im Eiltempo nach vor marschieren kann. Auch der Cut ist auf der schwierigen Anlage mit der 73 und Platz 44 wohl noch keineswegs in Gefahr, was dem Burgenländer die Chance auf das volle Cutjahr – das letzte Wochenende verpasste er vor einem Jahr bei den PGA Championship in Baltusrol – offen hält.

Vorne alles eng beisammen

Thorbjorn OlesenMit einer überragenden Puttleistung legt Thorbjorn Olesen die Latte im Clubhaus auf 67 Schläge, wobei er 6 Birdies auf die Scorekarte bringt und sich die Führung mit einem 8 Meter-Putt zum Birdie am schweren Schlussloch sichert. Die Bestmarke von 4 unter Par kann nur noch der Amerikaner Kevin Kisner einstellen, wobei auch er an der 18 einen Riesenputt locht.

An der Spitze bleibt jedoch alles dicht beisammen: US Open-Champion Brooks Koepka mischt mit der 68 ebenso ganz vorne mit wie auch Patrick Reed, Ricky Fowler oder Paul Casey mit 69er-Runden. Die 71 von Dustin Johnson und Jon Rahm reicht für Platz 15. Spieth und McIlroy müssen nach Runden von 1 über Par (Platz 33) dagegen aufholen.

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