Verwässertes Ergebnis

THE PLAYERS 2017 – FINAL: Bernd Wiesberger verpasst erst mit Wasserball und Doppelbogey am Schlussloch sein erstes absolutes Topergebnis in Amerika.

In der Form seines Lebens und mit dem Selbstbewusstsein eines Siegers klopft Bernd Wiesberger beim inoffiziellen 5. Major hörbar bei den Toppositionen am Leaderboard an. Nach dem Höhenflug vom Samstag mit 50 gewonnenen Rängen marschiert der 31-jährige Burgenländer am Sonntag zwischenzeitlich in die Top 10 vor, ehe der letzte gewasserte Drive zum Doppelbogey am Schlussloch führte, der das große Ziel knapp vermasselte.

„Natürlich war es schade ums letzte Loch, aber in Summe habe ich gut gespielt hier. Am Ende bin ich durchaus zufrieden mit der Platzierung in dieser Woche,“ will sich Bernd Wiesberger von einem schlechten Teeschuß nicht sein drittes Players vermasseln lassen. Auch die Par-Runde zum Abschluss und der 12. Platz markieren eine neue persönliche Bestmarke auf Uncle Sam’s Golfwiesen, auch wenn er weiter auf sein erstes Top 10 drüben warten muss.

Wenig falsch gemacht am Sawgrass-Monster

Kleiner Warnschuss am Eröffnungsloch, als Bernd die Annäherung zu kurz lässt, aber dann mit sicherem Chip-Putt das Par absichert. Das erste Par 5 lässt noch kein Birdie springen: zwar legt sich Wiesberger den Ball ideal in die Gasse zum Chip an die Fahne, dieser gerät jedoch zu kurz. Auch am ersten Par 3 riecht es nicht nach Birdie: aus 11 Metern eröffnet sich für den Putter keine dicke Chance.

Erst am 4. Loch packt Wiesberger einen ersten lasergenauen Wedgeschlag aus und lässt dem Putter nur eine Formsache zum Birdie. Wie gewonnen so zerronnen: der erste weggepullte Drive an der langen 5 erlaubt nur den Querpass und führt zum Bogey.

Im unangenehmen Wind bleibt Wiesberger dennoch im Attacke-Modus: am 7. Grün springt zudem der Putter helfend ein und versenkt aus 4 Metern zum zweiten Birdie. Ein zu kurz geratenes Eisen am langen Par 3 der 8 stellt Bernd vor keine allzu große Probleme, der Par-Save gelingt. Auf den Par 5 will weiterhin nicht viel gelingen: der Pitch an der 9 findet seinen Weg nicht näher als bis auf 12 Meter zur Fahne und lässt kein Birdie zu.

Zu Beginn der letzten 9 geht es rückwärts am Leaderboard: Bernd verschätzt sich bei der Annäherung und kommt aus dem Grünbunker der 10 nicht nah genug zur Fahne um das Par zu halten. Auch am anschließenden Par 5, heute das leichteste Loch, bunkert sich der 31-jährige vor dem Grün ein. Diesmal fällt jedoch der Putt aus knapp drei Metern zum Birdie und befördert ihn erstmals unter die Top 10 beim Players.

Am drivebaren Par 4 der 12 entscheidet sich Wiesberger für die defensive Variante. Der Pitch aus 80 Metern rollt nicht nah genug zur Fahne für eine echte Chance. Den Wind am Par 3 der 13 schätzt Bernd wie so viele vor ihm falsch ein und landet in der Collection Area hinter dem Grün. Nervenstark kratzt er dank perfektem Chip ein wichtiges Par.

Die in Sawgrass so wichtigen, präzisen Drives stellen Bernd auch am 14. Tee vor keine Probleme. Bombensicher auch das Eisen aus 180 Metern bei heftigen Rückenwind ins Grün. Die Krönung aus 7 Metern bleibt jedoch aus – Zweiputt-Par. Ganz wichtiges Birdie am letzten Par 5: diesmal erledigt Bernd gefühlvoll die Übung mit Chip tot an den Stock.

Das Signature Hole (17) kann Bernd auch am Schlussloch keinen Wasserball entlocken. Bombensicher legt er den Ball am Grün ab. Nach 66 hervorragenden Golfschlägen kommt der Österreicher erstmals ins TV-Bild, als er aus 7 Metern sicher zum Par zweiputtet.

Der zuvor so hervorragend funktionierende Driver lässt den Oberwarter ausgerechnet am Schlussloch im Stich und sendet seinen Ball ins Wasser. Ein starker 4. Schlag legt den Ball immerhin auf vier Meter zum Stock. Bitter, dass der Bogeyputt auch noch am Loch vorbeikriecht. Das abschließende Doppelbogey überschattet eine zuvor bärenstarke Leistung und lässt nicht mehr als die Par-Runde zu, die knapp nicht für sein erstes Top 10-Ergebnis jenseits des großen Teichs reichen dürfte. „Ich bin nach der Pause letzte Woche nicht gleich in den Rhythmus hineingekommen. Aber von da an habe ich wirklich gutes Golf gespielt, aber doch einige Chancen da draussen liegen gelassen.“

Näher zu den goldenen Wiesen

Neben fetten Weltranglistenpunkten und 212.625 Dollar Preisgeld sammelt Bernd Wiesberger so nebenbei wichtige Punkte im Non Members-Ranking hinsichtlich einer Tourkarte für die US PGA Tour, wo er jetzt mit 189 Punkten auf Platz 10 vorstößt. Beim dritten Players-Auftritt, dem Flaggschiff-Event der ersten Golfliga der Welt, stemmt der Burgenländer eine weitere Bestmarke und arbeitet sich wieder ein kleines Stück näher an die absolute Weltelite heran.

Kim_SW_1701_330Der Jüngste lässt Elite alt aussehen

Si Woo Kim, mit 21 Jahren der zur Zeit allerjüngste Spieler auf der US PGA Tour, landet bei 10 unter Par einen Sensationssieg. Der Koreaner kürt sich mit der 69 zugleich zum jüngsten Sieger beim Flaggschiffevent der US Tour. Mit Respektsabstand von drei Schlägen teilen sich Ian Poulter und Louis Oosthuizen den zweiten Platz.

Rafa Cabrera-Bello schreibt ein Stück Tourgeschichte, mit dem allerersten Albatros bei einem Players Championship. Sein perfekter 2. Schlag am Par 5 der 16 erhält den glücklichen Kick dazu und ebnet den Weg zum 4. Platz.

 

>> Endergebnis The Players

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