Jekyll & Hyde

THE PLAYERS – 1. RUNDE: Bernd Wiesberger legt im TPC Sawgrass los wie die Feuerwehr und spielt richtig starkes Golf. Nach dem Turn übernimmt aber plötzlich Mr. Hyde das Kommando, was schlussendlich nicht mehr als die 71 zulässt, die dem Burgenländer am Freitag wohl einen Kampf um den Cut bescheren wird.

Bernd Wiesberger kommt am Donnerstag beim Megaturnier in Ponte Vedra Beach richtig gut aus den Startlöchern. Zwar verzieht der Burgenländer gleich auf der 10 seinen Drive weit nach rechts, hat von dort aus aber einen freien Schuss und bringt den Ball auf knapp fünf Meter ans Loch. Zwar kann er nicht wie seine Flightpartner Chris Stoud und Rookie of the Year Daniel Berger (beide USA) das Birdie notieren, ein souveränes Par bringt aber die nötige Sicherheit, die er prompt auf der 11 (Par 5) auch nach gefühlvollem Chip mit dem ersten Birdie gewinnbringend ausnützt.

Players_1603_330Angespornt vom schnellen roten Eintrag gelingt auf der 12 (Par 4) das Eisen lasergenau und aus nicht ganz zwei Metern ist Birdie Nummer 2 in trockenen Tüchern. Auch danach agiert der Oberwarter bombensicher und spielt richtig gutes Golf. Dies macht sich vor allem dann gegen Ende der Backnine wieder bemerkbar. Den weltberühmten Schlussstretch des TPC Sawgrass hat er fest im Griff: Zunächst attackiert er das Par 5, der 16 was im dritten Birdie mündet, danach legt er am Inselgrün den Ball bis auf zwei Meter zur Fahne, macht so Birdie Nummer vier perfekt und auch die schwere 18 stellt ihn mit sicherem Par vor keinerlei Probleme.

Wie ausgewechselt

Alles deutet daraufhin als könne Österreichs Nummer 1 das starke Tempo auch auf den Frontnine weiterhin durchziehen, doch aus gut 1,5 Metern verweigert plötzlich der Putter das fünfte Birdie. Im Nachhinein betrachtet ist es dieser Schlag, der plötzlich die traumwandlerische Sicherheit mit einem Mal zunichte macht und aus Dr. Jekyll den golferischen Mr Hyde macht. So hat er nach zu kurzer Attacke und zu kurzem Chip schon am Par 5 danach alle Hände voll zu tun um das Par noch zu kratzen. Die Übung gelingt aber. Noch!

Denn richtig ungemütlich wird es dann ab der 4. Bernd bleibt zunächst im Fairwaybunker hängen und danach auch noch im Wasserhindernis, was aber mit einem Bogey dennoch nur einen Schlag kostet und eigentlich sogar als Rettungstat angesehen werden muss. Doch die Sicherheit ist nun endgültig flöten und nach einem weiteren Bunkerdrive gibt auch die 5 nicht mehr als ein Bogey her. Des Schlechten noch nicht genug macht er mit klar überschlagenem Grün auf der 6 den Triplepack der Schlagverluste perfekt.

Auch ein zwischenzeitliches Par stabilisiert das Spiel nicht mehr. Bernd verzieht auf der 8 (Par 3) den Abschlag weit nach links, was mit dem bereits vierten blauen Eintrag sogar den scoretechnischen Ausgleich zurück auf Level Par zur Folge hat. Erst auf der 9 (Par 5) hat er dann noch einmal Grund zu jubeln. Zwar bringt er die Attacke nur im Grünbunker unter, locht aber den Putt aus knapp drei Metern und darf sich so zumindestens noch über die 71 (-1) und eine zartrosa Runde freuen. An einem Tag an dem klar mehr möglich gewesen wäre, ist er mit Rang 62 aber wohl alles andere als zufrieden.

„Ich hatte einen guten Start ins Turnier und hatte echt komplette Kontrolle. Leider ist mir dann auf den Frontnine der Faden gerissen und ich hatte einige schlechte Schläge vom Tee und hab dafür dann auch den Preis bezahlt. Viel angenehmer als heute wird sich der Kurs nicht mehr spielen, was die 71 etwas enttäuschend macht. Das Birdie war wenigstens ein guter Weg die Runde zu beenden“, beschreibt Bernd das Auf und Ab der Auftaktrunde.

Keine Konstanz

Bernd WiesbergerWie schon in den letzten Monaten des Öfteren der Fall, ist es erneut die nicht vorhandene Konstanz, die Bernd Wiesberger das Leben derzeit richtig schwer macht. War es zuletzt meist ein durchwachsener bis schlechter Tag, der echte Topplatzierungen kostete, so erwischt es ihn diesmal schon während einer Runde.

Es zeigt aber auch, dass nicht viel in seinem Spiel fehlt um wieder an die Leistungen der Vergangenheit anschließen zu können. Bernd trifft zum Auftakt etwa auf den Backnine jedes Grün in Regulation, das derzeit am seidenen Faden hängende Selbstvertrauen ist aber mit einem Mal weg, als er auf der 1 den kurzen Birdieputt verschiebt. Um das gelittene Selbstvertrauen wieder ein Stück weit herzustellen, könnte ein Wochenendeinzug in Ponte Vedra Beach möglicherweise echte Wunder wirken.

Die Nummer 1 der Welt ist es, die der frühen Phase des Turnieres den Stempel aufdrückt. Jason Day (AUS) präsentiert sich einmal mehr von seiner allerbesten Seite und setzt sich mit eingestelltem Platzrekord an Floridas Ostküste mit der 63 (-9) in die Pole Position.

An einem richtig scorefreundlichen Tag kann er sich so zwei Schläge Puffer auf seine ersten Verfolger Cameron Tringale, Brendan Steele, Bill Haas (alle USA), Shane Lowry (IRL) und Justin Rose (ENG), die allesamt 65er (-7) Runden notieren, herausspielen.

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