Gusto bekommen

US OPEN – 3. RUNDE: Bernd Wiesberger kommt nach dem geschafften Cut sichtlich auf den Geschmack und bleibt am Moving Day im Erin Hills GC mit einer 69 hartnäckig an den Top 10 dran.

„Ich bin sehr happy mit meinem Score nach durchwachsenem Start in die 3. Runde. Es ist immer angenehm mit einem guten Freund auf die Runde zu gehen und ich bin froh, dass Sergio und ich noch ein paar Birdies am Ende auf die Scorecard schreiben konnten,“ hält es Bernd mit dem Motto Ende gut, alles gut.

Bernd Wiesberger hat bereits am Vortag mit dem geschafften Cut ein weiteres Stück österreichische Golfgeschichte geschrieben. Als erster heimischer Spieler überhaupt hat er nun bei jedem der vier Major zumindestens einmal das Wochenende erreicht. Damit will sich Österreichs Nummer 1 aber noch nicht zufrieden geben und setzt am Moving Day gleich noch eines drauf.

Nach nächtlichem Regen spielt sich der Platz auch am Samstag für einen US Open Kurs ungewohnt scorefreundlich. Bei so gut wie keinem Wind sind Birdie fast Pflicht um im Klassement nicht durchgereicht zu werden. Was die Par 72 Wiese an diesem Tag wirklich hergibt zeigt Justin Thomas (USA), der mit einer unglaublichen 63 (-9) einen neuen US Open Tagesrekord aufstellt und sich so klar ins Titelgespräch bringt.

Bernd Wiesberger hingegen hat zu Beginn einigermaßen zu kämpfen, nachdem vor allem die Wedges und die Eisen noch nicht wirklich auf den Punkt gelingen. So hängt sich die Nummer 30 der Welt zwei frühe Bogeys um, die ihn weit zurückreichen. Erst nach und nach findet der Burgenländer seinen Rhythmus und holt sich noch vor dem Turn einen Schlag wieder zurück.

Angespornt

Das spornt Bernd sichtlich an, wie nahezu perfekte Backnine eindrucksvoll unterstreichen. Zunächst gelingt nach lasergenauem Eisen der scoretechnische Ausgleich, ehe er sich nach zwei ganz starken Wedges auf der 14 und der 15 mit gleich zwei Birdies um etliche Ränge nach vorne spielt.

Richtig on fire zündet er auch auf der schweren 17 ein perfektes Eisen und stopft aus drei Metern zum nächsten roten Eintrag. Fast gelingt am Par 5, der 18 noch ein weiteres Birdie, der Ball bleibt aber neben dem Loch liegen. Mit der 69 (-3) jedenfalls zeigt Bernd, dass er Erin Hills GC gut im Griff hat und geht als in etwa 14. in den Finaltag.

Rennen der Außenseiter

Nach dem vorzeitigen Exodus der Top-Names bringen sich die Außenseiter am Moving Day mit tiefen Runden in Position um die Gunst der Stunde zu nutzen: allen voran Brian Harman, der mit der 67 bei 12 unter Par die Führungsrolle übernimmt. Aber auch seine US-Kollegen Brooks Koepka sowie der mit 63 Schlägen Tagesbeste Justin Thomas und der Engländer Tommy Fleetwood bleiben bei 11 unter Par voll im Titelgeschäft. In den Top 10 findet sich kein einziger Spieler, der bereits ein Major gewinnen konnte.

Bernd Wiesbergers 3. Runde im Überblick:

Bernd knallt seinen ersten Abschlag perfekt aufs Fairway, entscheidet sich auf der 1 aber für die defensive Variante. Das Wedge aus knapp 95 Metern bleibt dann zu weit von der Fahne weg um sich eine echte Birdiechance aufzulegen. Auf der drivebaren 2 attackiert Bernd und bleibt nur kurz vor dem Grün hängen. Der kurze Chip gelingt aber nicht wirklich nach Wunsch, was ein weiteres Par zur Folge hat.

Wiesberger_US_Open_1702_330Nach einer deutlich verzogenen Annäherung hat Bernd noch Glück, dass er im niedergetretenen Fescue chippen kann. Den Ball bringt er so zwar sicher aufs Grün, kann den langen Parputt aus gut sieben Metern aber ganz knapp nicht verwerten und muss so das erste Bogey notieren. Die 4 gelingt mit sicherem Zweiputt recht unaufgeregt.

Nachdem auf der 5 die Annäherung zu kurz bleibt und im Grünbunker verschwindet, geht sich einmal mehr am Samstag nur ein Bogey aus, was dem Oberwarter mittlerweile doch einiges an Boden im Klassement kostet. Am überlangen Par 3 bringt er den Teeshot souverän am Kurzgemähten unter, was aus 15 Metern in einem sicheren Par mündet.

Nach erneutem eher ungenauen Wedge lässt auch das zweite Par 5 der Frontnine kein Birdie für den Burgenländer springen. Auf der 8 aber ist es dann soweit und Bernd kann nach 23 birdielosen Löchern wieder durchatmen. Ein lasergenaues Eisen bis auf einen guten Meter zum Stock sorgt für das erste Erfolgserlebnis am Moving Day.

Nach gutem Teeshot zeigt ihm Garcia auf der 9 (Par 3) sogar die Puttlinie, Bend kann dies aber nicht zum nächsten Birdie nützen. Nach weiterem lasergenauen Eisen macht er seine Sache auf der 11 dann aus drei Metern aber besser und stellt sein Tagesergebnis wieder auf Even Par zurück. Auf der 12 hat er gleich die nächste Chance, aus vier Metern spielt diesmal allerdings der Putt nicht mit.

Wiesberger_US_Open_1703_330Mit perfektem Gameplan – Bernd schlägt schon vom Tee ein Eisen – lässt dann das Par 5, der 14 den nächsten Schlag springen, nachdem Bernd das Wedge perfekt auf den Punkt auf die Welle spielt. Auf der drivebaren 15 wählt er die defensive Variante, was sich mit weiterem perfekten Wedge und gestopftem Birdieputt auch sichtlich auszahlt.

Die starke Phase stachelt Bernd richtig an, wie er mit fantastischem Eisen auf der schwierigen 17 unter Beweis stellt. Bernd legt die Annäherung bis auf drei Meter zur Fahne und lässt sich das nächste Birdie nicht nehmen, was ihn wieder klar an die Top 10 heranbringt. Fast geht sich sogar auf der 18 noch ein Birdie aus, der Putt bleibt aber neben dem Loch liegen. Mit der 69 bleibt Bernd Wiesberger jedenfalls hartnäckig an den Top 10 dran.

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