Bestes Karriereergebnis

BMW INTERNATIONAL OPEN – FINAL: Matthias Schwab lässt im GC München Eichenried zwar mit etlichen Ungenauigkeiten den möglichen Sieg sprichwörtlich links liegen, fährt mit Rang 3 aber sein bestes Ergebnis der noch jungen Karriere ein. Bernd Wiesberger marschiert mit einer 65 noch um viele Ränge nach vor.

Matthias Schwab entwickelt sich langsam aber sicher zum Deutschland Spezialisten. Bereits letztes Jahr startete der Rohrmooser bei den Porsche European Open mit klar intakten Siegchancen in die letzte Runde und wiederholt dieses Kunststück nun in München bei den BMW International Open.

Matthias bunkert dann zwar gleich auf der 1 seinen Teeshot ein, schlägt aber aus dem Sand eine maßgenaue Annäherung aufs Grün und lässt sich die anfängliche Birdiechance nicht entgehen, womit er sofort den einen Schlag Rückstand auf Jordan Smith (ENG) egalisiert. Auch danach hat Matthias alles perfekt im Griff und zündet auf der 3 ein weiteres ganz starkes Eisen. Erneut stellen ihn die Grüns danach vor keinerlei Problem und er locht seelenruhig zum nächste Birdie, womit er recht früh in der Finalrunde sogar die alleinige Führung übernimmt.

Die Probleme beginnen

Nach einem etwas verzogenen Abschlag und einem nur eher suboptimalen Wedge geht sich am ersten Par 5 das angepeilte Birdie dann nicht aus. Dieses holt er aber am Par 3 der 8 mit starkem Birdieputt noch nach und gibt so weiterhin in München recht komfortabel den Ton an. Nach unangenehmer Lage im Fairwaybunker geht sich aber auch am zweiten Par 5 kein roter Eintrag aus, da allerdings die Konkurrenz etwas schwächelt biegt der Schladming-Pro mit zwei Schlägen Vorsprung auf die letzten neun Bahnen ab.

Nach weiteren Porblemen vom Tee – immer wieder ziehen die Abschläge etwas links weg – erreicht er auf der ohnehin schwierigen 10 erst mit dem dritten Schlag das Grün und da der Parputt deutlich zu kurz bleibt, hat er sogar etwas Mühe das Bogey noch zu kratzen. Den verloren gegangenen Schlag holt er sich nach mutigem Sandschalg aus dem Grünbunker und gelochtem Birdieputt am Par 5 danach aber sofort wieder zurück.

Immer ungenauer

Nach wie vor gelingen die Abschläge am Finaltag nicht wirklich gut und behalten die unangenehme Links-Tendenz durchgehend bei. So auch auf der 14. Gerade noch bremst sich der Ball knapp vor dem ganz dicken Gemüse ein, im Rückschwung spürt Matthias aber schon die Äste, bringt den Ball aber trotzdem noch in den Grünbunker, von wo aus sich das Par aber nicht mehr ausgeht. Damit ist er erstmals seit der 1. Bahn auch die Führungsrolle wieder los.

Ein Dreiputtbogey auf der 15 kommt dann zum denkbar schlechtest möglichen Zeitpunkt, denn auf den verbleibenden drei Bahnen muss er nun zwingend zumindestens zwei Birdies finden um sich überhaupt in ein Stechen retten zu können. Auf der kurzen 16 gibt er sich auch – trotz eines weiteren eher links gelassenen Abschlags – sogar dank gutem Chip die Chance, schiebt den Putt aber knapp links vorbei. So auch am Par 3 danach, wo der nächste Birdieputt leicht links am Loch vorbeikriecht.

Entgegen der bisherigen Tendenz zieht dann der 18. Abschlag plötzlich weit nach rechts und beraubt so Matthias endgültig der möglichen Eaglechance. Am Ende notiert er zwar noch ein sicheres Par und fährt damit einen auf jeden Fall beachtlichen und starken 3. Rang ein – sein bestes Ergebnis der noch jungen Karriere und das bereits vierte Top 10 des Jahres – mit dem möglichen Sieg vor Augen ist am Finaltag aber wohl auch ein kleines weinendes Auge mit dabei.

Seit mittlerweile Monaten wirkt der 24-jährige nun schon richtig überfällig für seinen ersten ganz großen Wurf. Die nächste Chance ergibt sich für Matthias bereits kommende Woche, wenn in Sotogrande das Andalucia Masters auf dem Programm steht. Das spanische Event ist außerdem auch ein Qualifikationsturnier für die Open Championship, was bedeutet, dass er mit einer weiteren absoluten Topplatzierung womöglich bereits das Ticket für Royal Portrush lösen könnte.

„Ich hab heute die ersten neun Löcher mit drei unter Par wieder fehlerfrei gespielt. Auf der 10 hab ich meinen Drive dann sehr weit nach rechts verzogen und verlor dadurch ein wenig an Selbstvertrauen. In Folge kam es dann zu weiteren Drive- und Puttingfehlern. Mit dem geteilten 3. Platz bin ich bei diesem großen Turnier aber zufrieden. Ich habe viel gelernt und kann auf diesem Ergebnis aufbauen. Hätte mich jemand vor dem Turnier gefragt ob ich einen 3. Platz nehmen würde, ich hätte gesagt: Auf jeden Fall“, so Matthias nach dem bayerischen Europena Tour Event.

Im Birdierausch

Bernd Wiesberger hatte am Moving Day alle Hände voll zu tun, da die Annäherungen nicht wirklich oft so gelingen wollten wie der Burgenländer es geplant hatte. Mit einer starken Finalrunde ist aber beim Oberwarter durchaus noch einiges zu holen und er macht dann aus der Ausgangslage auch eindeutig das Maximum.

Mit anfänglichen Pars findet er sich auf den Frontnine zunächst ohne Probleme zurecht, das erste Birdie lässt aber recht lange auf sich warten. Das erste Par 5 seiner Runde erweist sich dann aber endlich als gnädig und lässt Bernd nach fünf Pars in Folge erstmals am Sonntag in den roten Bereich abtauchen.

Die langen Bahnen hat er am Finaltag auch weiterhin perfekt im Griff, denn auf der 9 locht er sogar zum Eagle und bringt sich damit endgültig wieder in Schlagdistanz zu den Top 10. Der Adler heizt den Motor des Burgenländers noch einmal zusätzlich an, denn kaum auf den Backnine angekommen überredet er sogar die schwierige 10 zu einem Birdie.

Aus allen Rohren

Jetzt feuert der Birdiemotor des Oberwarters endgültig aus allen Rohren, denn auch die 11 und die 12 lassen Schläge springen, womit er auf nur vier Bahnen nun schon satte fünf Schläge aus dem Kurs quetschen konnte und damit nun auch endgültig die besten 10 knackt. Die 14 allerdings bremst die Aufbruchsstimmung dann mit dem ersten Bogey des Tages jäh ab.

Damit will sich der fünffache European Tour Champion aber nicht zufrieden geben und stopft am abschließenden Par 5 zu noch einem weiteren Eagle. Mit der 65 (-7) legt er die klar beste Runde seiner gesamten Woche hin und macht damit noch viele Ränge gut und tritt mit einem 16. Rang im Gepäck die Heimreise nach Österreich an.

Open-Quali verpasst

Die Qualifikation für die Open Championship kann Bernd Wiesberger in dieser Woche aber nicht in trockene Tücher bringen. Fünf Plätze unter den noch nicht qualifizierten Top 20 im Race to Dubai haben nach dem Turnier in Bayern Gewissheit, dass sie in Royal Portrush mit von der Partie sein werden.

Bernd hätte dazu in dieser Woche sowohl Kurt Kitayama (USA) als auch Erik Van Rooyen (RSA) überholen müssen, beide bleiben jedoch vor dem Burgenländer platziert. Drei Chancen hat der Burgenländer aber noch aufs Open Ticket, wobei man gespannt sein darf, ob er das Final Qualifying wirklich bestreiten wird.

Ansonsten bleiben ihm noch die beiden Rolex Series Events in Irland und Schottland um sich zu qualifizieren. Kommende Woche legt Bernd eine verständliche Pause ein, da er ansonsten nach US Open und BMW International Open womöglich sogar sechs Wochen am Stück spielen müsste.

Andrea Pavan (ITA) setzt sich im Stechen am zweiten Extraloch gegen Matthew Fitzpatrick (ENG) durch und gewinnt so die BMW International Open.

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