Wellental

DUBAI DESERT CLASSIC – FINAL: Bernd Wiesberger zeigt sich auch am Finaltag im Emirates GC wieder lange Zeit sehr gut, kann aber wie schon am Moving Day die Runde nicht bis zum Ende durchziehen und beendet das Turnier nach der 71 im Mittelfeld. Nach dem Desert Swing ist die Formkurve des Oberwarters von zahlreichen Höhen, allerdings auch einigen Tiefen geprägt.

Bernd Wiesberger gab sich nach den späten Dreiputts am Samstag für die Finalrunde selbst das Motto „Nichts mehr zu verlieren“ aus. Dementsprechend angriffslustig und motiviert startet der Burgenländer auch den letzten Spieltag und taucht gleich zu Beginn mit Par 5 Birdie auf der 10 in den roten Bereich ab. Nachdem er auch die zweite lange Bahn zu einem roten Eintrag überreden kann, schlägt der Sonntag langsam aber sicher eine aus österreichischer Sicht angenehme Richtung ein.

Auch nach dem Wechsel auf die Frontnine hat er sein Visier gut eingestellt und findet auf der 3, dem vierten und letzten Par 5 seiner Runde, das nächste Erfolgserlebnis, das ihn erstmals am Finaltag bis an die Top 20 heranbringt. Doch plötzlich reißt wie schon am Samstag der Faden und Österreichs Nummer 1 fällt mit zwei aufeinanderfolgenden Bogeys wieder weit im Klassement zurück.

Auf den diffizilen Schlusslöchern stabilisiert er sein Spiel dann aber wieder und muss keine weiteren Schläge mehr abgeben, Plätze gutmachen kann er so jedoch ebenfalls keine mehr. Mit der 71 (-1) bringt Bernd Wiesberger zwar die dritte rote Runde in Folge zum Recording, lässt mit den späten Fehlern aber eine bessere Platzierung als Rang 31 liegen.

Kein Windglück

Dass es für Bernd heuer das schlechteste Abschneiden im Emirates GC seit dem 59. Platz im Jahr 2013 geworden ist, hängt mit Sicherheit auch mit dem unglücklichen Draw zusammen. Die Nummer 37 der Welt startete am Donnerstag Nachmittag bei stürmischen Verhältnissen nach spätem Doppelbogey nur mit der 73 (+1), kämpfte sich am Freitag Vormittag bei immer noch starkem Wind jedoch zur 70 (-2) und cuttete so sicher ins Weekend.

Ärgerlich war vor allem, dass die European Tour nach nur wenigen Bahnen der Nachmittagsflights das Turnier für den Tag wegen der stürmischen Verhältnisse abgebrochen hat. Am Samstag Vormittag fanden die verbleibenden Gruppen somit erneut beste Verhältnisse vor, die sie klarerweise auch auszunutzen wussten. Vor allem Bernd Wiesberger konnte den Abbruch nicht wirklich nachvollziehen, da die Windverhältnisse laut eigener Aussage wohl gleich waren wie am Donnerstag Nachmittag bzw. auch am Freitag Vormittag.

Die Frustbewältigung am Samstag absolvierte er aber lange Zeit sehr gut und war drauf und dran einen richtigen Move hinzulegen, ehe zwei späte Bogeys am Ende der Runde wieder vieles zunichte machten und nicht mehr als die 70 (-2) zuließen. Fast ein ähnliches Bild ergibt sich dann am Finaltag. Erneut startet Bernd gut, kommt mit späten Fehlern aber erneut über die 71 (-1) nicht hinaus.

„Ich hab leider in dieser Woche nicht mein bestes Golf gespielt, bin aber sicher, dass es nächste Woche in der Hitze von Kuala Lumpur wieder in die richtige Richtung geht“, so Bernds knappes Statement nach dem Turnier. Sergio Garcia (ESP) spielt den Sieg in Dubai mit einer fehlerlosen 69 (-3) trocken nach Hause und triumphiert bei gesamt 19 unter Par mit drei Schlägen Vorsprung auf Henrik Stenson (SWE) (69).

Zick-Zack Kurve

Der diesjährige Desert Swing verlief für den Österreicher wie ein Wellental. Mit einem starken 4. Platz in Abu Dhabi in die Saison gestartet – Bernd kämpfte sogar lange Zeit um den Sieg mit – hatte er beim Qatar Masters etliche Schwierigkeiten. Die Par 72 Wiese in Doha lag Bernd Wiesberger schon in den letzten Jahren am wenigsten der drei Wüstenplätze, mit einigen Ungenauigkeiten sprang heuer aber nicht mehr als Rang 37 heraus.

Richtig aussagekräftig über die derzeite Schaffenskraft des österreichischen Golfaushängeschilds ist auch Dubai nicht wirklich, da er schlicht auf der komplett falschen Seite des Draws gelandet ist und sich zwei Tage durch den Sturm kämpfen musste. Als Fazit muss man sagen, dass er zwar keine Wiederholung des traumhaften Saisonstarts von 2015 wiederholen konnte, wo er gleich drei Top 10 Platzierungen in Folge hinlegte, es aber immerhin stabiler als noch letztes Jahr war, wo er vor allem am Anfang des Jahres einige Probleme hatte und lange dem ersten Spitzenresultat nachlief.

Mit dem 4. Rang in Abu Dhabi hat der Oberwarter auch die Top 50 der Welt wieder für einige Zeit abgesichert und immerhin ist der letzte verpasste Cut – bei den PGA Championship im Juli 2016 musste er letztmalig am Wochenende zusehen – bereits Monate her. Mit sagenhaften 81 Löchern in Folge ohne Schlagverlust stellte er außerdem beim Desert Swing einen neuen European Tour Rekord auf.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass es mit Sicherheit noch einige Aspekte gibt, wo er die Stellschrauben noch etwas justieren muss, im Großen und Ganzen konnte er aber das sichere Spiel vom Ende des letzten Jahres gut in die neue Saison transferieren. Schon nächste Woche geht es für Bernd in Kuala Lumpur bei den Maybank Championship weiter. Auf dem Gelände in Malaysia kam der Burgenländer in der Vergangenheit sehr gut zurecht.

>> Leaderboard Dubai Desert Classic

FOLLOW US... twitterrssyoutubetwitterrssyoutube
SHARE... FacebooktwitterredditpinterestlinkedinmailFacebooktwitterredditpinterestlinkedinmail