Form ausgespielt

BMW PGA CHAMPIONSHIP – 1. RUNDE: Matthias Schwab kann seine derzeitige starke Form auch im Wentworth GC ausspielen und reiht sich zum Auftakt mit einer 69 (-2) im Spitzenfeld ein. Bernd Wiesberger hat am Donnerstag lange Zeit mit einem eiskalten Putter zu kämpfen, krallt sich mit einem Birdie-Eagle Finish aber noch eine 71 (-1) was in Sachen Ryder Cup Qualifikation einen angenehmen Start darstellt.

Qualifiziert sich erstmals ein Österreicher für den Ryder Cup? Diese Frage wird am Sonntag beantwortet werden, wenn das Endergebnis der BMW PGA Championship feststehen wird – und es wird an der Miene von Bernd Wiesberger abzulesen sein. Zwar fehlen vor dem Abschluss der Qualifikation nur 75 Punkte auf Rory McIlroy – der in Wentworth gar nicht antritt – doch diese gilt es nicht nur wettzumachen sondern auch die Meute der Verfolger, angeführt von Matt Fitzpatrick oder Viktor Perez, hinter sich zu lassen. Theoretisch könnten auch noch weitere Spieler bis hinunter zu Matthias Schwab dem 17. der europäischen Punkteliste am Burgenländer vorbeiziehen, weshalb es neben dem Zählwettspiel auch ein Rechenspiel geben wird.

Der junge Steirer kommt mit einer frisch überreichten PGA Tourkarte eingeflogen und wird sich in Wentworth für heuer wohl bereits von der European Tour verabschieden. Im Vorjahr kam Schwab beim Flaggschiff-Event der Tour als 37. in die Wertung, Wiesberger dem der Kurs bislang nicht unbedingt lag als 40. Dennoch würde er mit diesem Ergebnis bereits an McIlroy in der europäischen Punkteliste der Ryder Cup-Qualifikation vorbeiziehen.

Matthias Schwab findet zum Start am schwierigen Par 4 zwar souverän in den Tag, muss jedoch bereits am Par 3 danach den ersten Schlagverlust einstecken. Mit der 4 weiß er aber das einzige Par 5 der vorderen Neun gut auszunützen und kann so sein Score recht rasch wieder auf Anfang stellen. Das bringt den Rohrmooser auch sichtlich auch ins Rollen, denn bereits auf der 6 geht sich das zweite Birdie aus, womit er kurz danach sogar in den Minusbereich abtauchen kann.

Sehr gute Ausgangslage

Lange kann er sich zunächst jedoch nicht in den roten Zahlen halten, da ihm die 7 auch das zweite Bogey aufbrummt, womit es prompt wieder zurück auf Level Par geht. Mit souveränem Spiel lässt er danach aber nichts weiter anbrennen und holt sich auf der 13 seinen dritten roten Eintrag ab. Auch danach zeigt der 26-jährige richtig starkes Golf, macht mit weiteren Pars nichts verkehrt und holt sich am ersten der beiden abschließenden Par 5 Löcher den nächsten roten Eintrag ab, womit er mittlerweile sogar bereits die Top 10 knackt.

Stilecht nimmt er dann auch von der 18 noch ein Birdie mit, unterschreibt so schlussendlich sogar die 69 (-3), macht es sich damit nach dem ersten Spieltag als 12. in einer durchwegs angenehmen Leaderboardregion gemütlich und hat so beim Flagschiff Event der Tour nach wie vor noch alle Möglichkeiten offen. „Obwohl ich erst in der Nacht von Sonntag auf Montag aus den USA nach England reisen konnte, gelang mir heute eine solide erste Runde mit 3 unter Par. Ich habe gut gespielt, wenige Fehler gemacht und freue mich auf die nächsten Turniertage“, so seine ersten Worte nach dem starken Auftritt.

Schleppende Frontnine

Gleich auf der 1 setzt es für Bernd Wiesberger an der Seite Ian Poulters (ENG) und Billy Horschels (USA) einen Dämpfer, denn zunächst rollt der Abschlag noch knapp ins Rough, die Annäherung rollt von der kleinen False Front etwas zurück und danach kriecht auch noch der Parputt knapp am Loch vorbei. Nach ewiger Warterei am vierten Tee bringt der Südburgenländer den Abschlag dann nur im Rough unter, nimmt am einzigen Par 5 der Frontnine aber dennoch Risiko und parkt den Ball stark am Vorgrün. Nach komplett misslungenem Eagleputt geht sich aber am Ende nur das Par aus.

Die vergebene Chance auf der langen Bahn rächt sich auch prompt, denn auch am Par 3 danach streikt der Putter, was schließlich im zweiten Bogey mündet. Das scheint auch ein echter Wirkungstreffer zu sein, da er auf der 6 die Annäherung deutlich verzieht und sich auf die kurzgesteckte Fahne schließlich nicht mehr zum Par scramblen kann, womit es immer weiter im Klassement retour geht. Zwar kann er sein Spiel danach wieder stabilisieren, echte zwingende Birdiechancen kann er sich jedoch weiterhin noch keine erarbeiten, weshalb er schließlich nur bei 3 über Par auf den zweiten neun Bahnen ankommt.

Bärenstarkes Finish

Am Par 3 der 10 berechnet er das Break am Grün noch leicht falsch, auf der 11 geht sich dann nach starker Annäherung aus gut zwei Metern aber endlich das erste Birdie aus. Nachdem es sich am Par 5 danach der Drive im Rough gemütlich macht, ist der Oberwarter zur Vorlage gezwungen und verpasst in Folge den roten Doppelpack. Gleich auf der 13 ergibt sich nach starkem Approach aber die nächste Chance, doch wieder macht ihm der 14. Schläger im Bag aus knapp drei Metern einen Strich durch die Birdierechnung.

Zum ersten Mal findet dann auf der 17 ein Abschlag auf einem Par 5 das Fairway und prompt kann der achtfache European Tour Sieger daraus Kapital schlagen, wie sein zweites Birdie unterstreicht. Zum Abschluss bringt er dann die Grünattacke gekonnt am Kurzgemähten unter und da ihm Horschel dann noch dazu die Linie zeigt, stopft er aus großer Distanz sogar zum Eagle, womit sich trotz einer über weite Strecken eher zähen Runde am Ende sogar noch die 71 (-1) ausgeht, was in Sachen Ryder Cup Qualifikation als 51. einen braucbaren Start darstellt, auch weil Matthew Fitzpatrick am Donnerstag „nur“ die 72 (Par) unterschreibt.

Kiradech Aphibarnrat (THA) und Christiaan Bezuidenhout (RSA) legen mit 64er (-8) Runden den besten Start hin.

Golf-Live.at präsentiert exklusiv aktuelle Hochrechnungen über die Ryder Cup-Qualifikation.

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