Wie ausgewechselt

KLM OPEN – 1. RUNDE: Bernd Wiesberger präsentiert sich im Gegensatz zu letzter Woche in der Schweiz wie ausgewechselt und legt zum Auftakt mit der 66 eine heiße Birdiesohle auf die Grüns des The Dutch GC, was ihm lange Zeit sogar die Führungsrolle einbringt.

Nach zuletzt zwei verpassten Cuts in Folge, wobei er letzte Woche im Crans-sur-Sierre GC mit einer richtig durchwachsenen Leistung sogar deutlich am Wochenendeinzug scheiterte, zeigte die Formkurve vor dem holländischen Turnier bei Bernd Wiesberger fast senkrecht in Richtung Süden. Doch wie schnell es im Golf gehen kann beweisen schon die ersten Löcher am Donnerstag.

Bei noch nassen und bereits windigen Verhältnissen legt der Burgenländer, für ihn eigentlich untypisch, mit zwei Birdies einen regelrechten Blitzstart hin, der ihn von Beginn an ganz vorne im Klassement einreiht. Auch danach präsentiert er sich im böigen Wind von Spijk unwahrscheinlich sicher und überredet noch vor dem Turn mit der 15 und der 18 zwei der drei Par 5 Bahnen der Backnine zu weiteren roten Einträgen, was ihn als alleinig Führender auf die vordere Platzhälfte abbiegen lässt.

Nur ein kleiner Wackler

Auf auf den ersten Neun hat er an diesem Tag sein Visier messerscharf eingestellt und locht auf der 2 zum bereits fünften Birdie des Tages. Erst auf der 5 lässt Bernd sein Putter kurzzeitig im Stich, was ihm aus knapp zwei Metern den ersten Schlagverlust am ersten Spieltag umhängt.

Dass der vergebene Parputt aber nur ein unangenehmer Ausrutscher war stellt er auf den nächsten Bahnen unter Beweis. Nach leicht verzogener Grünattacke rasiert schon der Chip die Lochkante, den Birdieputt aus knapp zwei Metern lässt er sich danach nicht entgehen. Dem noch nicht genug legt er auf der 7 eine lasergenaue Annäherung aufs Grün und hält den Putter weiterhin auf Temperatur.

Eine verzogene Annäherung und ein etwas zu langer Chip bedeuten dann auf der 9 aber noch ein abschließendes Bogey. Die 66 (-5) aber reicht schlussendlich für den Platz an der Sonne. Lediglich Richard Finch (ENG) gesellt sich nach den Vormittagsflights noch zu Bernd in die geteilte Führung. Da zu Beginn der Nachmittagsgruppe wegen des starken Winds abgebrochen werden muss, übernachtet Bernd auch mit der Führungsrolle. Am Freitag notiert dann Joel Stalter (FRA) noch die 65 (-6) und sichert sich so den Spitzenplatz nach der 1. Runde.

„Wir hatten schon in der Früh heute richtig schwierige Verhältnisse durch den Regen und den Wind. Die beiden Schlagverluste waren leichtfertig, vor allem das Bogey auf der 9 schmerzt etwas. Wenn man sich aber die Scores so ansieht, dann war das durchaus eine gelungene Runde, mit der ich mehr als zufrieden bin“, zeigt er sich klarerweise über die Leistungssteigerung erfreut.

Deutlich stabiler

Vor allem die Eisen hat Bernd zum Auftakt in den Niederlanden wieder sichtlich auf Schiene. Sowohl bei den PGA Championship, als er nach einem vollen Jahr erstmals wieder an einem Wochenende zusehen musste, als auch letzte Woche in der Schweiz wollte Bernds schärfste Waffe einfach nicht Stechen. Mit etlichen verfehlten Grüns hatte er so keine Chance die gezogene Linie noch zu überspringen.

In Holland präsentiert er sich in allen Aspekten des Spiels klar verbessert. Von Tee bis Grün gelingt am Donnerstag fast alles und auch den Putter hat er mit einigen wenigen Ausrutschern klar auf Temperatur. Letztes Jahr musste sich Österreichs Nummer 1 an selber Wirkungsstätte lediglich Local Hero Joost Luiten – dem Holländer ergeht es an Bernds Seite zum Auftakt mit der 75 (+4) alles andere als gut – geschlagen geben. Mit ähnlich starken Leistungen an den nächsten Tagen könnte sich heuer womöglich sogar der ganz große Wurf ausgehen.

Auch Bernd selbst zeigt sich mit den Statistiken durchaus zufrieden: „Ich hab nicht viele Grüns gemissed heute, hab die Bälle gut getroffen und den Ballflug gut kontrolliert. Dazu sind auch noch einige Putts gefallen, also das war schon in Ordnung bei den Verhältnissen heute.“

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