Maximum herausgeholt

ABU DHABI CHAMPIONSHIP – FINAL: Bernd Wiesberger holt in einer Woche mit etlichen Ungenauigkeiten mit Rang 8 wohl das Maximum heraus. Matthias Schwab kommt am Finaltag im Abu Dhabi über eine 73 nicht hinaus und rutscht um etliche Ränge zurück.

Bernd Wiesberger zeigt bei seinem ersten Saisonstart viel Licht aber auch einigen Schatten, weshalb man nach den ersten 72 Löchern im Jahr 2020 doch sagen muss, das wohl nicht viel mehr als der 8. Platz hätte herausspringen können. Vor allem an den ersten beiden Tagen hatte er, wie schon gegen Ende der letzten Saison, mit Ungenauigkeiten vom Tee zu kämpfen, scrambelte sich aber mit viel Gefühl zu zwei 69er (-3) Runden, die ihn aus vielversprechender Position ins Wochenende cutten ließen.

Am Samstag gelang dann die mit Abstand beste Performance der Woche, denn mit mehr getroffenen Fairways ergaben sich auch auch bessere Möglichkeiten auf den Grüns, wovon der Südburgenländer auch satte sieben verwertete und mit einer fehlerlosen 65 (-7) bis auf Rang 2 nach vorne stürmte. Mit nur einem einzigen Schlag Rückstand auf Lee Westwood (ENG) geht er so auf die letzten 18 Löcher, hat dann aber von Beginn an Probleme.

Nur knapp vor dem Wasser bremst sich der erste Abschlag gerade noch ein, in Folge erreicht er aber erst mit dem dritten Schlag das Grün und kann den Parsave nicht stopfen, was in einem anfänglichen Bogey mündet. Die Probleme vom Tee setzen sich auch auf der 2 weiter fort, denn erneut findet der Abschlag nicht das Fairway, weshalb er sich am Par 5 keine echte Birdiechance erarbeiten kann und mit dem Par leben muss.

Driving-Probleme

Auch danach macht er sich das Leben mit den Drives weiterhin gehörig schwer, denn auf der 3 verschwindet der Teeshot sogar im H2O, was prompt im nächsten Schlagverlust mündet und den Horrorstart in den Finaltag regelrecht prolongiert. Richtig stressfrei geht es auch in Folge nicht dahin, denn sein Spiel stabilisiert sich zwar von den Teeboxen etwas, dafür aber gelingen die Eisen teils nicht sehr souverän, was ihn etwa auf der 6 aus dem Rough zum Scrambeln zwingt. Die Übung erledigt er diesmal aber mit Bravour.

Endlich passt dann am Par 5 der 8 alles zusammen, denn Bernd legt ein wahres Vollbrett mitten aufs Fairway und hat aus knapp 200 Metern keinerlei Probleme das Grün zu attackieren. Der lange Eagleputt fällt zwar nicht, das erste Birdie stellt aber nur Formsache dar. Sofort kommt aber wieder Stress auf, denn ein weiterer verzogener Abschlag bremst sich erst in der Waste Area ein. Trotz unangenehmer Lage erreicht Bernd aber das Grün und nimmt schließlich das Par mit.

Wieder zurück

Dass an diesem Tag aber so gut wie nichts zusammenpassen will macht sich dann auf der 10 richtig bemerkbar, denn statt des scoretechnischen Ausgleichs setzt es am Par 5 ein weiteres Bogey, was Bernd auch erstmals aus den Top 10 katapultiert. Damit will sich der 34-jährige aber sichtlich nicht zufrieden geben, denn sofort steuert er mit seinem zweiten Birdie gegen und macht so den Par 5 Faux-pas wieder wett.

Auf der 15 findet er dann auch erstmals so richtig das Gefühl für die Grüns, denn aus knapp fünf Metern gelingt der scoretechnische Ausgleich, was ihn auch wieder unter die besten 10 spült. Passend zu einem richtig anstrengenden Tag lippt dann auf der 18 sogar der Birdieputt aus und verhindert so noch den Sprung in den roten Bereich. Angesichts der Finalrunde muss Bernd sich am Ende mit der 72 (Par) und dem 8. Platz wohl zufrieden zeigen, da mit den Problemen im Spiel schlicht kaum besseres möglich gewesen wäre. Lee Westwood lässt sich mit einer 67 (-5) und bei 19 unter Par den Sieg nicht mehr nehmen.

Grundsätzlich muss man trotz der extrem zähen letzten 18 Bahnen aber sagen, dass die Richtung wohl durchwegs stimmt, denn mit einem Top 10 Ergebnis beim topbesetzten Rolex Series Event in Abu Dhabi gibt es bei knapp 135.000 Euro Preisgeld und 149,9 Punkten für die Jahreswertung nicht viel Grund zu meckern. Was jedoch offensichtlich ist, ist die Tatsache, dass Bernd vor allem vom Tee deutlich stabiler werden muss um auch kommende Woche in Dubai wieder um den Sieg mitspielen zu können.

In der Ryder Cup Qualifikation und im World Ranking macht er mit dem 8. Rang zwar keine großen Sprünge – ein absolutes Topergebnis hätte hierbei klarerweise deutlich weitergeholfen – er sammelt aber weiterhin wichtige Punkte.

Rückzug im Klassement

Wie Bernd Wiesberger bestritt auch Matthias Schwab sein erstes Saisonturnier und wie bei seinem Landsmann gab es auch beim 24-jährigen viel Licht und einigen Schatten, wobei Matthias am Freitag mit einer fehlerlosen 66 (-6) seine klar beste Runde der Woche abspulte und sich so auch bis zum Sonntag die Chance auf ein Spitzenergebnis offen hielt.

Der Sonntag verläuft dann allerdings nicht so richtig nach dem Geschmack des Rohrmoosers. Mit zwei Pars findet er sich zwar sehr souverän zurecht, lässt aber eine schnelle Birdiechance am Par 5 der 2 ungenützt verstreichen. Auch danach ist er vergeblich auf der Suche nach einem Erfolgserlebnis und tritt sich auf der 6 nach 37 fehlerlosen Löchern sogar das erste Bogey ein, das ihn im Klassement doch mittlerweile um etliche Ränge zurückwirft.

Konträr zum Freitag und Samstag hat er auch danach etliche Schwierigkeiten, lässt die Par 5 Bahnen ungenützt verstreichen und muss auf der 11 sogar seinen zweiten Fehler einstecken.Des Schlechten noch nicht genug gelingt auch die 12 nur mit Bogey, was die zähe letzte Runde langsam aber sicher zur Realität werden lässt.

Zumindestens kann er mit dem ersten Birdie der Runde danach etwas gegensteuern. Das stabilisiert auch sichtlich sein Spiel, denn in Folge kann er weitere Fehler von der Scorecard fernhalten und nimmt zum Abschluss auf der 18 noch ein weiteres Birdie mit. Mehr als die 73 (+1) geht sich so aber nicht aus und Matthias muss sich bei seinem Saisondebüt mit einem 42. Platz anfreunden.

„Das war heute eine ähnliche Runde wie am Donnerstag. Es war eigentlich gut gespielt, aber leider schlecht gescored. Ich hatte keine wirklich guten Schläge deshalb muss ich mein Score auch so akzeptieren“, zieht Matthias Schwab danach durchaus selbstkritisch Resümee.

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