Ryder Cup

Ryder Cup Bid 2022

11 Wochen vor der Entscheidung über die Vergabe des Ryder Cups 2022 biegen die Bewerber Österreich, Deutschland, Italien und Spanien auf die Zielgerade ein.

Die Hausaufgaben sind gemacht und Ryder Cup Europe stellt dieser Tage Österreichs Bewerbung in einem Schreiben ein hervorragendes Zeugnis aus. Ende Oktober haben die Engländer dann die Qual der Wahl zwischen vier Austragungsorten für den Ryder Cup 2022. „Wir glauben, dass wir momentan tatsächlich vorne sind. Sachlich gesehen, von den Zahlen, Daten, Fakten eigentlich vorne liegen müssten,“ ist ÖGV-Generalsekretär Robert Fiegl sowohl stolz über das bislang Erreichte als auch optimistisch über den Ausgang des Bewerbungsprozesses.

Vor 14 Tagen fand die abschließende Visit von Ryder Cup Europe mit Antonia Beggs (Chief Operations) und David Garland (oberster Turnierdirektor der European Tour) statt. Mit Barry Britton wurden letzte Umbaupläne für Fontana besprochen und die Infrastruktur bis ins kleinste Detail besichtigt. Hier ortet Österreichs Team im ÖGV rund um Robert Fiegl und Andreas Holzmüller eine besonders Stärke: „Es ist baulich alles vorhanden und spart RC Europe somit viel Geld: vom Tennis Center als Mediacenter bis zur ehemaligen Magna-Zentrale.“

Mit vier Autobahnen im Umland, perfekter Anbindung zum Flughafen und sogar doppelt so vielen befestigten Parkplätzen wie den gewünschten 20.000 sieht sich Österreich gegenüber den drei Mitbewerbern im Vorteil. Sogar der geforderte Ausweichplatz wurde besichtigt, der GC Föhrenwald. Erfolgreiche Großveranstaltungen im Wiener Raum vom Donauinselfest bis zum Song Contest beweisen die besondere Kompetenz des Gross-Eventstandorts Österreich.

Der Regierungsbeschluss in Österreich zur vollen Unterstützung der Ryder Cup-Bewerbung setzt auch Hauptkonkurrent Deutschland unter Druck, der diesbezüglich noch nicht nachziehen konnte. Finanziell ebenfalls ein Anreiz: die Steuerreform mit der Absenkung des Mehrwehrtsteuersatzes auf 13% für Eintrittskarten bei Sportveranstaltungen.

Vor wenigen Tagen dann erfolgte der Gegenbesuch einer neunköpfigen heimischen Delegation in Wentworth, wo die vier Kandidaten jeweils einen halben Tag für Feedbackgespräche bekamen. „Aus tiefster Überzeugung: das war fast schon ein historischer Tag. Wir sind richtig gelobt worden. In den 5 Schlüsselkriterien haben wir alles erfolgreich abgearbeitet.“

Was noch zu tun bleibt bis zur für den 4. September geplanten Vertragsunterzeichnung mit allen vier Kandidaten (wobei nur der Vertrag des Siegers schlagend wird): die außerordentliche Generalversammlung des ÖGV am 31. August um die statutengemäß notwendige Zustimmung zur Beteiligung an der RC Austria GmbH einzuholen.

Zu den Auflagen, die RC Europe dem Veranstalterland 2022 gibt, zählt auch die jährliche Ausrichtung von Turnieren von European-, Challenge- und European Senior-Tour, wobei Letzteres den ÖGV-Verantwortlichen noch einiges Kopfzerbrechen bereitet.

Hauptkonkurrent Deutschland

Ein ebenfalls sehr solides und tragfähiges Ausrichtungskonzept für den Ryder Cup 2022 dürfte auch Deutschland mit dem Standort Bad Saarow bei Berlin abgegeben haben. Ähnlich wie Österreich mit seinen 9 Partnerländern aus dem osteuropäischen Raum möchte Deutschland hier Polen ins Boot holen um die Entwicklung des Golfsports in neuen Märkten voranzutreiben.

Da Deutschland den Kontinentalwettkampf am Nick Faldo-Kurs des Arosa-Resorts Bad Saarow austragen möchte, haben unsere Nachbarn zugleich Europas erfolgreichsten Ryder Cupper medienwirksam ins Boot geholt, der den Umbau des Links-Kurses leiten soll. Mit den Wirtschaftspartnern BMW und Allianz sowie den Botschaftern Martin Kaymer, Marcel Siem und Max Kieffer soll kräftiger Rückenwind hinsichtlich Lobbying und Medien erzeugt werden.

Österreichs Bewerbungsteam blickt diesbezüglich wenig über die Schulter sondern betont selbstbewusst die eigenen Stärken, vor allem durch Metropolennähe, Infrastruktur, die geschlossene Unterstützung durch Regierung und die heimische Golflandschaft, die großzügig angelegte Weltklasseanlage von Fontanta und nicht zuletzt die kommerziellen Möglichkeiten, die RC Europe als Veranstalter eingeräumt werden. „Der Zweite ist jedoch schon der Letzte. Zahlt es sich aus die Wahnsinnsarbeit, die wir hier leisten? Wir machen den Prozess jedenfalls fertig bis zum Ende,“ sieht Fiegl die Herausforderung jedenfalls sportlich.

 

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