Staubtrocken zum Sieg

Markus Brier spielt am Finaltag der NI Legends Open seine geballte Routine gekonnt aus und lässt mit einer hervorragenden Vorstellung die Konkurrenz in Galgorm Castle nicht mal ansatzweise gefährlich an sich herankommen. Mit seinem zweiten Sieg auf der Legends Tour macht Österreichs ehemalige Nummer 1 auch einen großen Schritt in Richtung Rückkehr auf die US Senior-Majors.

Nachdem zuletzt die Formkurve bei Markus Brier bereits immer steiler nach oben zeigte, könnte sie in dieser Woche womöglich sogar durch die Decke schießen. Schon zum Auftakt hatte der 57-jährige alles im Griff und reihte sich nach einer 65 (-7) nur knapp hinter Scott Hend (AUS) ein. Am Samstag musste er dann auf den Backnine einigermaßen kämpfen, riss das Ruder aber nach dem Turn herum und brachte mit einer bärenstarken vorderen Platzhälfte am Ende sogar noch eine 69 (-3) zum Recording.

Bei gesamt 10 unter Par übernahm Österreichs erster European Tour Champion der Geschichte damit auch das Kommando im Turnier und startet als Leader mit zwei Schlägen Vorsprung auf Mikael Lundberg (SWE) in die Finalrunde. Dort macht er dann rasch dort weiter wo er am Samstag aufgehört hat, denn bereits auf der 2 geht sich das erste Birdie aus, womit er seinen Vorsprung an der Spitze sogar fast von Beginn an noch vergrößert.

In Folge geht er es zwar ruhiger an, macht mit Pars aber nichts verkehrt und hält so die Konkurrenz auch weiterhin angenehm auf Abstand. Noch vor dem Turn lässt er dann auch am Par 5 der 9 ein kleines Vögelchen zwitschern, was ihn immerhin mit zwei Schlägen Vorsprung auf Lionel Alexandre – der Franzose notiert rund um den Turn gleich zwei Eagle – die letzten neun Löcher in Angriff nehmen lässt.

Staubtrocken zieht er sein Spiel auch auf den Backnine weiter durch, lässt sich selbst von einem ersten Fehler auf der 13 nicht beeindrucken, wie gleich zwei darauffolgende Birdies eindrucksvoll untermauern und kann sich so selbst einen weiteren Fehler auf der 16 ohne große Probleme erlauben. Ganz sicher notiert er dann auf den letzten Löchern Pars, unterschreibt so die 70 (-2) und triumphiert schlussendlich bei gesamt 12 unter Par und mit zwei Schlägen Vorsprung auf Mikael Lundberg.

„Bin froh, dass es am Ende gereicht hat“

„Die ersten paar Löcher habe ich richtig gut gemacht, das hat mir Selbstvertrauen gegeben. Danach habe ich einfach weiter Putts gelocht, wie schon die ganze Woche über. Man braucht auch ein bisschen Glück, um zu gewinnen, und ich hatte ein paar eingelippte Putts diese Woche. Am Ende war ich noch etwas wackelig, aber ich habe seit vier Jahren nicht mehr gewonnen, also bin ich einfach froh, dass es schließlich gereicht hat“, so der strahlende Sieger nach dem von viel Regen geplagten Turnier.

„Wieder zu gewinnen bedeutet mir alles. Wir sind hier, um zu gewinnen, und wenn man jahrelang nicht gewonnen hat und nicht einmal richtig im Rennen um einen Sieg war, dann ist es schon hart. Aber dafür arbeite ich, und ich weiß jetzt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich hoffe, dass ich diesen beibehalten kann. Ich habe im Training etwas an meinem Schwung gefunden und vertraue jetzt auch dem Putter wieder mehr.“

Halbes Dutzend voll gemacht

Mit seinem bereits zweiten Sieg auf der Legends Tour – 2021 gewann „Maudi“ die Farmfoods European Senior Masters – zieht er nicht nur mit Gordon Manson gleich, der 2015 in der Schweiz und 2016 in Jersey gewann, sondern sorgt auch dafür, dass die österreichische Golf-Community zum bereits sechsten Mal heuer Grund zum Feiern hat. Nach Sepp Strakas beiden Siegen auf der PGA Tour, Max Steinlechners Erfolgen auf der Sunshine und der Hotelplanner Tour, und Kathi Mühlbauers Sieg auf der LET Access Tour, macht Markus Brier nun in Nordirland das halbe heimische Dutzend voll.

Als zusätzlichen Bonus braucht sich der Wiener so auch keinerlei Gedanken mehr ums Spielrecht auf der Legends Tour kommendes Jahr machen, kann auch schon den Start beim britischen Senior Major 2026 einplanen und macht darüber hinaus auch einen großen Schritt in Richtung US-Majors, wo die besten 10 der Jahreswertung am Ende der Saison ein fixes Ticket bekommen.

Leaderboard NI Legends Open

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