Schlagwort: ocean course

Lefty schreibt Geschichte

PGA CHAMPIONSHIP – FINAL: Phil Mickelson (USA) schreibt am Sonntag am Ocean Course von Kiawah Island Golfgeschichte, denn mit 50 Jahren ist „Lefty“ nun der älteste Spieler der je ein Major für sich entscheiden konnte.

Es war definitiv die Woche des Phil Mickelson und das auf einem der schwierigsten Plätze auf denen die PGA Championship je gastierte. Gleich zum Auftakt zeigte der Kalifornier, dass er die diffizile Par 72 Wiese nahezu perfekt im Griff hat, denn mit einer 70 (-2) legte er sich einen mehr als nur brauchbaren Grundstein. Am Freitag tauchte er dann mit einer 69 (-3) sogar in die 60er ab und setzte sich damit endgültig an der Spitze fest.

Auf den ersten Bahnen des Moving Days wirkte es dann als würde der 50-jährige endgültig allen auf und davon ziehen, ehe ihn Kiawah Island mit Bogey und Doppelbogey doch wieder auf den Boden der Realität zurückholte. Mit der 70 (-2) und bei gesamt 7 unter Par behauptet er sich aber immerhin mit einem Schlag an der Spitze vor Landsmann Brooks Koepka. Bei wieder stärkerem Wind spielt sich der Ocean Course dann am Sonntag unglaublich zäh, was auch Mickelson prompt zu spüren bekommt.

So legt er mit Bogey-Birdie-Bogey einen kunterbunten Start hin, kommt nach einem weiteren farbenfrohen Intermezzo mit Birdie-Bogey-Birdie aber immerhin bei Level Par auf den letzten neun Löchern an. Auch Koepka, der sichtlich erneut etwas mit Schmerzen zu kämpfen hat, und auch Louis Oosthuizen (RSA) können den Druck aber nicht intensivieren und haben beide hart mit sich selbst zu kämpfen.

Die 73 genügt

Nach einem Birdie auf der 10 setzt „Lefty“ sich dann erstmals richtig etwas ab und kann sich so bei nur einem weiteren Birdie sogar drei Bogeys leisten um mit der 73 (+1) am Ende des Tages Geschichte zu schreiben, denn sowohl Koepka (74) als auch der Südafrikaner (73) können den Fanliebling an der Spitze nicht mehr einholen und müssen sich bei gesamt 4 unter Par mit dem geteilten 2. Platz begnügen.

Mit dem Sieg bei insgesamt 6 unter Par krallt sich Phil Mickelson nicht nur seinen bereits sechsten Majorsieg, sondern verbessert sogar den seit 1968 bestehenden Rekord von Julius Boros – der US-Amerikaner gewann mit 48 Jahren die PGA Championship – als ältester Spieler der je zu Majorehren kam.

Europa 1 : 0 USA

Im Duell der beiden Ryder Cup Captains, sowohl Padraig Harrington (IRL) als auch Steve Stricker (USA) stemmten in South Carolina den Cut, setzte sich im fiktiven Duell einigermaßen klar der Ire durch, denn mit einer 69er (-3) Finalrunde und bei gesamt 2 unter Par belegt er den sehenswerten 4. Rang. Steve Stricker hat am Sonntag hingegen alle Hände voll zu tun und wird nach der 75 (+3) schließlich „nur“ 44.

Mit der Leistung seiner „Schützlinge“ wird sich Harrington jedoch wohl nur bedingt zufrieden zeigen, denn mit Lowry (IRL), Casey (ENG) und Rahm (ESP) sind nur drei Europäer unter den 16 Spielern unter Par zu finden. Eine Quote die sich vor dem Kontinentalduell im September wohl noch verbessern sollte, will man in Whistling Straits den Ryder Cup erfolgreich verteidigen.

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Neuer Rekord greifbar

PGA CHAMPIONSHIP – 3. RUNDE: Phil Mickelson (USA) behauptet sich am Moving Day am schweren Ocean Course von Kiawah Island mit einer 70 an der Spitze und hat es am Sonntag in den eigenen Händen Geschichte zu schreiben.

Phil Mickelson präsentiert sich in dieser Woche am längsten je gespielten Major-Platz der Geschichte – der Ocean Course misst über 7.200 Meter – absolut auf den Punkt in Hochform. Der US-Fanliebling wusste schon an den ersten beiden Tagen zu überzeugen und setzte sich mit Runden von 70 (-2) und 69 (-3) Schlägen an die Spitze des Feldes. Auch am Samstag wieder ist „Lefty“ von Beginn an hellwach und weiß die etwas gutmütigeren äußeren Verhältnisse mit weniger Wind vor allem auf den Frontnine perfekt zu nützen.

Mit traumwandlerisch sicheren Abschlägen und messerscharfen Annäherungen knallt er auf den ersten Neun bereits vier Birdies auf die Scorecard und droht der Konkurrenz regelrecht zu enteilen. Überhaupt nachdem Brooks Koepka (USA) sich ein Bogey auf der 9 eintritt und Mickelson kurz danach auf der 10 sein bereits fünftes Birdie einsackt, zieht er an der Spitze unaufhaltsam davon.

Kiawah Island schlägt zurück

Doch die Tücken des unglaublich schwierigen Terrains holen auch den Kalifornier wieder auf den Boden der Realität zurück. Zunächst kann er auf der 12 aus dem Waste Bunker seinen ersten Fehler nicht verhindern und stolpert nach einem Drive ins H2O auf der 13 sogar in eine Doublette. Zwar stabilisiert er sein Spiel in Folge wieder und übersteht das zähe Finish unbeschadet, mehr als die 70 (-2) geht sich am Ende so aber nicht aus.

Diese reicht jedoch um sich bei gesamt 7 unter Par an der Spitze festzukrallen, bei nur noch einem Schlag Vorsprung auf Koepka, der seinerseits die 70 notiert, und deren zwei auf Louis Oosthuizen (RSA) (72) ist aber für einen spannenden Finaltag alles angerichtet. Das größte Thema vor den letzten 18 Bahnen ist jedoch ganz klar ob Phil Mickelson am Sonntag einen neuen Rekord aufstellen kann, denn mit 50 Jahren würde er den seit 1968 bestenden Rekord von Julius Boros, der US-Amerikaner gewann damals mit 48 Jahren die PGA Championship, als ältester Major-Sieger verbessern.

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Eisern gescheitert

PGA CHAMPIONSHIP – 2. RUNDE: Bernd Wiesberger hat auch am Freitag wieder nahezu durchgehend mit zu ungenauen Eisenschlägen zu kämpfen und scheitert am Ocean Course von Kiawah Island mit lediglich zwei Birdies auf 36 Löchern klar am Cut. Mit dem verpassten Wochenende verschärft sich für den Burgenländer nun sowohl im Hinblick der US Open Qualifikation als auch im Non-Member Ranking der PGA Tour die Lage enorm.

„Das sind in letzter Zeit frustrierende Tage am Platz,“ gibt er auf Instagram ununwunden zu, „obwohl das Spiel nicht so weit weg war wie das Score vermuten lassen würde.“

Bernd Wiesberger konnte schon zum Auftakt am Ocean Course zu keiner Zeit kaschieren, dass er sich derzeit in einer zumindest kleinen Formkrise befindet. Vor allem seine größte Stärke, die genauen mittleren bis kurzen Eisen und Wedges, wollten so gut wie nie so gelingen wie der 35-jährige Burgenländer sich das vorgestellt hatte. So musste er schlussendlich zum Auftakt mit einer 78 (+6) leben, was gleichzeitig auch seinen bis dato schlechtesten Start in ein Major darstellte.

Am Freitag ist die Nummer 62 der Welt somit zur Aufholjagd gezwungen, was mit schnelleren Grüns, später Startzeit und knapp 40 km/h starken Windböen am Küstenkurs von South Carolina ein besonders schwieriges Unterfangen darstellt. Zu schwierig wie sich im Nachhinein herausstellt, denn wieder hat der siebenfache European Tour Champion vor allem mit seinen Annäherungen zu kämpfen, die nur äußerst selten echte Birdiemöglichkeiten eröffnen.

Obwohl der erste Abschlag auf der 10 knapp nur das Rough findet und auch die Annäherung das Kurzgemähte hauchdünn verfehlt, geht sich von knapp außerhalb des Grüns im bereits recht unangenehmen Wind ein durchwegs sicheres und souveränes erstes Par aus. Nach starkem Drive attackiert er am darauffolgenden Par 5 das Grün, bleibt jedoch rechts im Rough hängen, und da der Chip aus dem dicken Zeugs nicht wirklich prickelnd gelingt, muss er sich mit dem Par begnügen.

Die Fehler nehmen zu

Trotz eines Wasserballs kratzt er auf der 13 dann noch sehenswert aus 7 Metern von außerhalb des Grüns das Par und hält so sein Score in der frühen Phase von Runde 2 stark zusammen. Dies ändert sich jedoch prompt am Par 3 danach, da er das Grün rechts verfehlt und der Chip sich bereits sieben Meter vor dem Loch einbremst, was schließlich im ersten Bogey mündet. Nach ewiger Stehzeit – gleich zwei Flights lang muss Bernd auf der 17 Däumchendrehen – gelingt der Teeshot am schwierigen Par 3 nicht wirklich nach Maß, und da auch der zweite Versuch nicht zwingend genug zum Loch will, kann er Bogey Nummer 2 nicht mehr verhindern.

Auch nach dem Turn geht weiterhin nichts leicht von der Hand. Zunächst beraubt er sich aus knapp 115 Metern mit einer eher durchwachsenen Annäherung einer echten Birdiechance und hat danach am Par 5 mit einem zwischenzeitlichen Ausflug in einen der Waste Bunker sogar einigermaßen zu kämpfen um das Par noch kratzen zu können. Nachdem sich der Abschlag auf der 4 nur knapp im Rough einbremst, er das Grün von dort nicht wie geplant erreicht und sich in Folge auch im Kurzspiel mit einem verschobenen Einmeterputt nicht zu retten weiß, hat er das dritte Bogey auf der Scorecard stehen, was die letzten Cutbemühungen endgültig torpediert.

Wurm drin

Endlich gelingt dann auf der 6 eine Annäherungen nahezu auf den Punkt, aus drei Metern kann er die Chance mit ausgelipptem Putt jedoch nicht nützen und da er danach am Par 5 auch aus einem guten Meter den Putt nicht versenken kann, muss er weiterhin am Freitag auf sein erstes Birdie warten. Der 14. Schläger im Bag streikt dann auch auf der 8, denn mit einem Dreiputt liegt mittlerweile sogar bereits bei einem Gesamstscore von 10 über Par. Der 9 entlockt er dann zwar fast trotzig doch noch einen roten Eintrag und erspart sich so einen komplett birdielosen Auftritt. Mit der 75 (+3) und gesamt 9 über Par verpasst er den Cut als 110. aber deutlich. „Kiawah Island hat sich heute absolut brutal gespielt. Dennoch ist es wirklich schade, dass ich Morgen nicht mehr hinausgehen kann,“ fasst Wiesberger seinen Golffreitag enttäuscht zusammen.

Klarerweise ist bei der Analyse der beiden Runden anzumerken, dass der Ocean Course zu einer der schwersten Wiesen dieses Planeten zählt und auch der Wind war vor allem am Freitag nahezu omnipräsent war. Dennoch sind es in dieser Woche neben der etwas zu hohen Fehlerquote vor allem die ausbleibenden Birdies, denn lediglich zwei herausgeholte Schläge auf 36 Löchern ist schlicht deutlich zu wenig um mit der Weltelite auch am Wochenende noch aufteen zu dürfen.

Prekäre Lage

Mit dem verpassten Cut verschärft sich für Bernd auch die Lage doch spürbar und zwar auf vielen verschiedenen Ebenen. Zum einen verpasst er wichtige Weltranglistenpunkte und wird somit weitere Plätze verlieren, womit die US Open Qualifikation in unangenehme Ferne rückt. Nächste Woche in Dänemark hätte er zwar noch klar die Chance, muss dort jedoch ganz vorne landen um die nötigen Zähler für die Top 60 der Welt noch sammeln zu können. Für die Porsche European Open hat er bislang noch nicht genannt, weshalb das Mini Ranking bestehend aus British Masters, Dänemark und Deutschland – die besten 10 noch nicht qualifizierten erhalten für Torrey Pines einen Startplatz – wohl obsolet wird.

Zum anderen verschärft sich auch der Kampf um die PGA Tourcard, die er vor der Saison als eines seiner Ziele ausgewiesen hat. Für den Südburgenländer wird es nun deutlich schwieriger im Non-Member Ranking weiter anzuschreiben, denn ohne Top 60 der Welt ist er weder bei den US Open noch bei den St. Jude Invitational im Rahmen der WGC-Serie spielberechtigt. Realistisch betrachtet bleiben Bernd somit nur noch die Open Championship übrig um Punkte zu sammeln, richtig erfolgreich konnte er diese jedoch noch nie gestalten. Einladungen auf der PGA Tour wären zwar eine Möglichkeit um weitere Zähler zu sammeln, ob oder welche er bekommt bleibt jedoch abzuwarten.

Mickelson mit all seiner Routine im Starkwind

Einen Monat vor seinem 51. Geburtstag beweist Phil Mickelson einmal mehr, dass er noch nicht zum alten Eisen zählt. Mit sensationeller Leistung auf seinen zweiten 9 Löchern in 31 Schlägen setzt Lefty mit der 69 die frühe Bestmarke bei 5 unter Par und genehmigt sich an beiden Tagen jeweils nur 27 Putts. Fast noch beeindrucker ist dann die 68 von Louis Ossthuizen bei 60 km/h Wind am Nachmittag, die den erfahrenen Südafrikaner zu Mickelson aufschließen lässt.

Mit Brooks Koepka bei -4 und Masters-Champion Hideki Matsuyama bei -3 sind ihnen jedoch einige Big Guns dicht auf den Fersen. Auftaktleader Corey Conners (CAN) rutscht dagegen mit der 75 bis auf Position 7 ab. Rory McIlroy verzweifelt komplett beim Putten, ist nach der Par-Runde bei insgesamt +3 als 39. aber wenigstens im Finale. Ausgeschieden sind dagegen Dustin Johnson, Sergio Garcia, Martin Kaymer, Justin Thomas oder Tommy Fleetwood.

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Schwerer Rucksack

PGA CHAMPIONSHIP – 1. RUNDE: Bernd Wiesberger findet zum Auftakt am Ocean Course von Kiawah Island von Beginn an keinen Rhythmus und hängt sich bei noch einigermaßen gutmütigen Verhältnissen mit der 78 (+6) im Kampf um den Cut bereits einen ziemlich schweren Rucksack um.

Neun Jahre und 25 Majors später kehrt Bernd Wiesberger nach Kiawah Island zurück, wo 2012 seine Majorkarriere begann. Auf dem anspruchsvollen Küsten-Linkskurs von South Carolina debütierte er damals mit einer beachtlichen 72 (Par) um am Freitag nach der bitteren 79 (+7) mit einen einzigen Schlag zuviel schon die Koffer zu packen. Die PGA Championship, das Major der PGA of America, hat dem Burgenländer auch Jahr für Jahr kalt-warm eingeschenkt. Neben fünf Missed Cuts gab es nur zweimal eine Finalteilnahme, dafür 2014 in Valhalla mit Platz 14 und Flightpartner Rory McIlroy am Sonntag auch einen persönlichen Rekord.

Der Nordire gewann übrigens 2012 in Kiawah Island mit satten 8 Schlägen Vorsprung, aber bei nur 17 Spielern unter Par. Nicht umsonst gilt das Links-Juwel an der Atlantikküste als eines der besten, aber auch schwersten Golflayouts Amerikas. Nach einer historischen PGA Championship im Vorjahr, mit erstmals drei Österreichern am Start, ist heuer nur der Burgenländer qualifiziert. Dieser knallt dann aber gleich auf der 1 seinen ersten Abschlag perfekt aufs Fairway, allein die Annäherung will aus etwas mehr als 100 Metern nicht zwingend genug zur Fahne um sich eine echte Birdiechance geben zu können. Mit dem anfänglichen sicheren Par macht er jedoch noch nichts verkehrt.

Annäherungen zu ungenau

Der Teeshot auf der 2 versandet dann allerdings in der Waste Area, womit die Grünattacke obsolet wird. Die Annäherung gelingt jedoch durchwegs gut, nur der Putter will aus knapp vier Metern noch nicht mitspielen. Nachdem er auf der 4 dann den Approach vor dem Grün einbunkert und aus knapp zwei Metern den Parputt nicht lochen kann, muss er den ersten Schlagverlust notieren. Vom Tee aus zeigt er sich in der frühen Phase durchaus sicher, nur mit den Annäherungen hat er im mittlerweile einigermaßen trickreichen Wind noch so seine liebe Mühe, weshalb sich keine Birdiemöglichkeiten ergeben wollen. Immerhin schafft er es aber noch weitere Fehler zu vermeiden.

Nach gutem Abschlag geht sich am Par 5 der 7 die Grünattacke aus, von knapp hinter dem Kurzgemähten benötigt er dann jedoch noch drei Anläufe bis der Ball im Loch ist und muss so weiterhin auf das erste Birdie warten. Auch die Backnine zeichnen ein ähnliches Bild: Wieder ein guter Drive aber eine zu ungenaue Annäherung und aus dem Bunker hinter dem Grün kann er schließlich sein zweites Bogey nicht mehr verhindern. Richtig teuer wird es jedoch auf der 12, denn der Drive rollt etwas zu lange aus und bremst sich erst im 2nd Cut ein. In Folge bleibt die Annäherung übers Wasser leicht zu kurz, was am Ende sogar im Doppelbogey mündet.

Am Par 3 der 14 bringt er sich gleich wieder in Schwierigkeiten, meistert den schwierigen Sandschlag über die hohe Bunkerkante aber stark und nimmt so noch das Par mit. Die 15 prolongiert dann regelrecht einen komplett verkorksten ersten Spieltag, denn Bernd bunkert sich vom Tee mit dem Holz 3 in der Waste Area ein, hat von dort keine Chance das Grün zu erreichen und nach Pitch und Dreiputt leuchtet sogar die zweite Doublette auf. Zumindest kann er am Par 5 der 16 nach einem richtig starken Wedge aus einem guten Meter auch endlich den bislang so hartnäckigen Birdiebann durchbrechen.

Schlechtester Major-Start

Auf der schwierigen Schlussbahn zückt er vom Tee nur sein Holz 3, trifft damit zwar das Fairway, lässt sich so aber auch noch um die 200 Meter zum Grün übrig. Mit leicht verzogenem Approach ins Rough kann er das abschließende Bogey nicht vermeiden und unterschreibt so schließlich zum Auftakt nur die 78 (+6). Angesichts der Tatsache, dass er am Donnerstag Vormittag durchwegs gute Verhältnisse hatte und für Freitag Nachmittag Windspitzen bis 40 km/h vorhergesagt sind, hängt er sich so mit Rang 127 bereits einen richtig schweren Rucksack im Kampf um den Cut um.

Mit der 78 stellt er auch einen neuen unangenehmen Rekord auf, denn damit löst er das Masters 2017 als zähesten Major-Start ab, denn damals leuchtete am Donnerstag in Augusta eine 77 (+5) auf. Darüber hinaus ist die erste Runde am Ocean Course auch sogar seine drittschlechteste Umrundung bei einem der vier größten Turniere. Corey Conners (CAN) erwischte mit einer 67 (-5) den besten Start.

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Viel auf dem Spiel

PGA CHAMPIONSHIP – VORSCHAU: Für Bernd Wiesberger steht in South Carolina so viel wie wohl schon lange nicht mehr auf dem Spiel, denn durch das Abrutschen in der Weltrangliste aus den Top 60 würde sich für den Burgenländer mit einem wenig erfolgreichen Auftritt am Ocean Course auf Kiawah Island auch die Ausgangslage in Sachen US Open enorm verschärfen.

So richtig ins Laufen will die Saison bei Bernd Wiesberger heuer noch nicht kommen. Dabei zeigte sich der Burgenländer am Ende der kurzen Winterpause noch sichtlich voller Tatendrang und sprach selbst Themen wie den Ryder Cup und PGA Tourcard an. Im selben Atemzug gab er sich auch selbst die Richtung vor und meinte, dass er dazu vor allem bei den Topevents voll da sein muss. Bisher klafft jedoch zwischen den selbst formulierten Hoffnungen und der Realität doch eine ziemlich Lücke, denn bis auf einen 6. Platz in Dubai Ende Jänner wollte heuer noch nicht wirklich viel Gewinnbringendes gelingen.

Etwas entspannter gestaltet sich für Bernd der Blick aufs Non-Member Ranking der PGA Tour, da er letzten November bei den RSM Classic mit Rang 4 immerhin gut anschrieb und auch den bis dahin so hartnäckigen US Fluch der Top 10 Resultate endlich knackte. Mit ansonsten ausbleibenden Ergebnissen verschärfte sich die Lage jedoch vor allem in der Weltrangliste, denn mittlerweile ist der Oberwarter „nur“ noch auf Rang 62 zu finden, was bereits in naher Zukunft richtig unangenehm werden könnte. Frei nach dem Motto „nach dem Major, ist vor dem Major“ ist somit ein gutes Abschneiden in dieser Woche fast schon Pflicht, will er auch bei den US Open heuer dabei sein.

Vom Meister persönlich designed

Gerade der Ocean Course auf Kiawah Island wird ihm diese Sache jedoch alles andere als leicht machen. Jahr für Jahr wird die Par 72 Anlage zu den schwersten Plätzen dieses Planeten gewählt. Hart an der Küste South Carolinas gelegen spielt die Meeresbrise immer eine tragende Rolle, gepaart mit engen Fairways, geschickt platzierten Fallen und pfeilschnellen und teils enorm ondulierten Grüns hat die Wiese schon den ein oder anderen heftigst abgeworfen. Für Bernd ist es dennoch ein kleines Revival, denn den Platz kennt er bereits aus 2012, feierte er doch just dort im Rahmen der PGA Championship sein Major-Debüt.

Damals machte er auch lange Zeit durchwegs gute Figur und lag teils sogar richtig sehenswert im Rennen. Aufkeimender, böiger Wind machte ihm auf den Backnine aber das Leben enorm schwer, weshalb er schließlich mit etlichen Fehlern knapp um einen Schlag den Cut verpasste. Sieger damals war ein Rory McIlroy (NIR) in Überform, der die Konkurrenz nahezu pulverisierte und bei 13 unter Par mit gleich acht Schlägen Vorsprung triumphierte. Dass der Rest jedoch gerade mal bei -5 nach vier Runden lag, zeigt eindeutig wie der von Pete und Alice Dye designte Platz – auch Plätze wie etwa der TPC Sawgrass stammen aus der Feder des Meisters persönlich – einzuschätzen ist. Sieht man sich die letzten Setups der PGA Championship an, darf man wohl davon ausgehen, dass der Sieger am Ende heuer kein zweistelliges Minusergebnis wird vorweisen können.

Bernds Weg zu den US Open

Vor allem die Mischung des Kurses ist es, was die Spieler teils vor schwierige Aufgaben stellt. Zwar gilt das Terrain als einer der wenigen echten Linkskurse der USA, allerdins sind durchaus Elemente vorhanden die nicht unbedingt an Linksgolf erinnern, was bedeutet, dass der Gameplan von A bis Z voll durchdacht sein muss um sich nicht in unnötig prekäre Lagen zu manövrieren. Für Bernd Wiesberger, der generell sehr auf einen zurechtgelegten Gameplan setzt, könnte sich dies jedoch sogar womöglich zu einem Vorteil entwickeln, auch weil der siebenfache European Tour Champion bereits aus 2012 den Platz und seine Tücken bestens kennt.

Ein gutes Abschneiden in dieser Woche würde klarerweise etwas den Druck nehmen, denn kann er sich bis Sonntag in der Weltrangliste um zwei Ränge verbessern und wieder die Hürde der Top 60 nehmen, hätte er die US Open bereits fix in der Tasche, da am Ende dieser Woche die erste Deadline fürs dritte Major gezogen wird. Sollte sich dies nicht ausgehen, wird die Lage richtig ernst, denn dann würde er in Dänemark bereits ein absolutes Topergebnis – wohl in etwa Top 3 – benötigen. Eine Woche danach steht zwar mit den Porsche European Open noch eine Möglichkeit zur Verfügung, dafür nannte Bernd bis dato jedoch noch nicht. Somit würde dies vermutlich für ihn auch das Mini-Ranking der European Tour – die besten 10 noch nicht qualifizierten Spieler nach British Masters, Dänemark und Porsche erhalten einen Startplatz für die US Open – obsolet machen, hat er doch bislang lediglich einen 34. Platz aus Sutton Coldfield vorzuweisen.

Die Konkurrenz wird in dieser Woche kaum zu toppen sein, steht doch beim Major naturgemäß alles was Rang und Namen hat am Abschlag. Das Wetter sollte jedenfalls durchgehend voll mitspielen, denn Tag für Tag sind Top-Verhältnisse mit Spitzenwerten rund um 30 Grad Celsius vorhergesagt. Einzig der Wind könnte sich mit Spitzen bis zu 35 km/h am Donnerstag als einigermaßen zäh erweisen.

 

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