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Dios mio

MEXICO CHAMPIONSHIP – 3. RUNDE: Bernd Wiesberger präsentiert sich die meiste Zeit über am Moving Day im langen Spiel messerscharf, lässt aber reihenweise gute Chancen verstreichen und muss sich am Ende sogar mit einer unglaublich bitteren 72 zufrieden geben.

Dass Bernd Wiesberger an guten Tagen im langen Spiel zur absoluten Weltelite gehört ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Dass er an normalen Tagen daraus auch einige Birdies machen kann, auch das hat man bereits einige Male gesehen. Dass er allerdings auf den Grüns seine größten Schwächen hat, ist mittlerweile auch altbekannt und genau diese Probleme verfolgen den Burgenländer mittlerweile bereits den dritten Tag, wobei es am Moving Day am Kurzgemähten wirklich schon fast verhext erscheint.

Bei erneut guten Scoringverhältnissen findet der Oberwarter einmal mehr nur schleppend in den Tag und tritt sich nach einem Bunkerdrive gleich auf der 10 – Bernd startet auf den Backnine – das erste Bogey ein. Die Nummer 53 der Welt kann darauf aber sofort kontern und gleicht vom Rough aus am Par 5, der 11 sein Score wieder aus. Doch erst ein gelungener Sandsave am Par 3, der 13 bringt den burgenländischen Motor dann am Samstag so richtig auf Touren.

Unglaublich sicher

Vor allem im langen Spiel findet Bernd in Folge den Rhythmus, was er auf der 14 (Par 4) und der 15 (Par 5) mit gelochten Putts aus drei und zwei Metern auch gewinnbringend auf der Scorecard verewigt. Doch in Folge macht sich dann Bernds größtes Problem bemerkbar: die Chancenverwertung. Von der 16 bis zur 18 liegt er nie weiter als vier Meter von der Fahne weg, kann aber kein weiteres Birdie mehr auf den Backnine notieren.

Richtig zäh wird es dann auf der drivebaren 1, wo Bernd als einziger im Flight vom Tee aus den Ball am Grün unterbringt, dann aber drei Anläufe benötigt und sich so selbst das nächste Birdie raubt. Auch danach ist das Bild von vergebenen Chancen geprägt, so liegt Österreichs Nummer 1 etwa sowohl auf der 3 als auch auf der 4 nach starken Eisen vier bzw. nur knapp drei Meter vom Loch entfernt, marschiert aber jeweils nur mit dem Par zur nächsten Teebox.

Höchststrafe

Der alte Fußballer-Spruch „Die Tore die man nicht schießt bekommt man“ bewahrheitet sich dann am Samstag auch im Golf, denn nach einem verzogenen Drive ins Rough erreicht Bernd erst mit dem dritten Schlag das Vorgrün und brummt sich so nach unzähligen vergebenen Chancen sein zweites Bogey auf. Die Möglichkeit zum Konter ergibt sich am letzten Par 5 aber postwendend, doch auch aus zwei Metern sagt der Putter in Mexiko City: „No Senor“.

Des Schlechten noch nicht genug hängt er sich nach knapp verfehltem Grün auf der 7 – auch am Samstag ist das Par 3 das schwerste Loch des Platzes – sogar den scoretechnischen Ausgleich um, was angesichts der über weite Strecken unglaublich starken Qualität des langen Spiels, fast schon unwirklich erscheint.

Das Zurückfallen auf Level Par ist an diesem Tag dann auch so etwas wie ein Wirkungstreffer, denn plötzlich geht die Genauigkeit auch im langen Spiel verloren, was sich nach überschlagenem Grün auf der 8 sogar im nächsten Fehler niederschlägt. Passend zum Tag lässt er dann am Schlussloch auch aus knapp vier Metern noch die Chance zum Ausgleich verstreichen, unterschreibt so nur die 72 (+1) und steckt so als 50. im absoluten Niemandsland des Leaderboards fest.

Erneut eine zähe Woche

Dass Bernd Wiesberger derzeit in einer sehr schwierigen Phase seiner Karriere steckt ist nicht erst seit dem verpassten Cut in Kuala Lumpur offensichtlich. Nach der Horrorwoche in Florida, wo der Burgenländer sein bislang schlechtestes Ergebnis auf US-Boden einfuhr, sollte in dieser Woche eigentlich der Turnaround gelingen. In gewisser Weise ist ihm dies auch gelungen, da das Spiel von Tee bis Grün mit zum Besten gehört was in dieser Woche in Mexiko zu sehen ist.

Allerdings scheint Bernd auch auf einem absoluten Tiefpunkt, was die Performance auf den Grüns angeht, angelangt zu sein. Von Donnerstag weg hätte er mit halbwegs gelungener Performance wohl dreimal unter Par spielen müssen. Geworden sind es schließlich Runden von 73 (+2), 71 (Par) und 72 (+1) Schlägen.

Nach den bitteren bisherigen Saisonergebnissen fällt dies wohl doppelt ins Gewicht, da er gerade im Elitefeld mit einem starken Abschneiden viele Punkte für die Weltrangliste machen hätte können. Zwar hat Bernd am Sonntag klarerweise noch eine Runde, ein echter Vorstoß ist bei dem bereits aufgerissenen Rückstand aber wohl nur noch theoretischer Natur.

Shubhankar Sharma (IND) gibt auch nach dem Moving Day den Ton an und geht nach der 69 (-2) und bei gesamt 13 unter Par mit zwei Schlägen Vorsprung auf die ersten Verfolger in den Finaltag.

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Wilden Start wettgemacht

MEXICO CHAMPIONSHIP – 2. RUNDE: Bernd Wiesberger startet im Club de Golf Chapultepec mit etlichen Ungenauigkeiten in die zweite Runde, macht den wilden Start mit einem sehenswerten Zwischensprint aber wett und notiert in Mexiko City am Freitag die 71.

Bernd Wiesberger präsentierte sich zum Auftakt im langen Spiel so sicher wie schon seit einigen Wochen nicht mehr, wusste aus den aufgelegten Chancen – vor allem die Putts zwischen zwei und sechs Metern zogen dem Oberwarter am Donnerstag den Nerv – aber kein Kapital zu schlagen und übernachtete so nur mit einer doch enttäuschenden 73 (+2). Vom 49. Rang aus ist somit klar, dass sich Österreichs Nummer 1 deutlich steigern muss, will er in dieser Woche den Form-Turnaround einleiten.

Genau dieses Vorhaben aber geht zu Beginn der Freitagsrunde gründlich daneben. Dabei legt sich der Burgenländer gleich auf der 10 eine machbare Birdiechance auf, lässt diese aus fünf Metern aber verstreichen. Richtig ungemütlich wird es dann auf der 11, denn nach verzogenem Drive erreicht Bernd überhaupt erst mit dem fünften Schlag das Grün und muss so am Par 5 ein durchwegs ungemütliches Bogey notieren.

Das läutet sozusagen eine richtiggehende frühe Schwächephase ein, denn in Folge streut die Nummer 53 der Welt im langen Spiel auf alle Seiten und kann so am Par 3, der 13 ein weiteres Bogey nicht verhindern. Als es bereits den Anschein hat, als würde die Runde ähnlich zäh werden wie die Auftritte in Florida in der letzten Woche, gelingt es Bernd sein Spiel mit einem starken Abschlag am Par 5, der 15 zu stabilisieren.

Starke Phase

Nach dem gelungenen Drive hat er kein Problem das Grün zu attackieren und nimmt nach starkem Zweiputt vom Vorgrün das wichtige erste Birdie mit. Plötzlich ist auch das Spiel des Oberwarters wieder messerscharf. Zunächst lässt er eine Möglichkeit aus drei Metern noch ungenützt, stopft danach aber einen Traumputt vom Vorgrün am Par 3, der 17 und taucht nach gelochtem Zweimeterputt auf der 18 sogar noch vor dem Turn in die roten Zahlen ab.

Zu Beginn der Frontnine kann er sein Score dann die ersten drei Bahnen lang verwalten, ehe ihm eine gründlich verzogene Annäherung zum Verhängnis wird und sein Score wieder auf Level Par zurechtrückt. Nachdem auf den verbleibenden Bahnen dann nichts Zählbares mehr herausspringen will – Bernd notiert mehr oder weniger sichere Pars – unterschreibt der Burgenländer die 71 (Par), die ihm im Klassement als 47. aber richtiggehend auf der Stelle treten lässt.

Selbst rausgezogen

Mit den bisherigen beiden Runden kann und wird sich der vierfache European Tour Sieger im Elitefeld der Mexico Championship wohl kaum zufrieden zeigen. Nach den zähen letzten Wochen, wo er vor allem in Florida ein wahres Horrorturnier durchlebte, ist die 71 aber wohl ein Schritt in die richtige Richtung.

Vor allem die Kampfkraft nach dem mehr als durchwachsenen Start sollte fürs Selbstvertrauen doch etwas helfen. Schafft er es am Wochenende von Beginn an das genaue lange Spiel, im Normalfall seine größte Stärke, auszuspielen und wie am Freitag einige Chancen in Zählbares umzumünzen, könnte es durchaus noch um etliche Ränge nach vorne gehen.

Shubhankar Sharma (IND) geht nach der 66 (-5) und bei gesamt 11 unter Par als Leader ins Wochenende.

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